Aurubis wirft Vorstandschef raus und stoppt Investitionsprojekt - Aktie auf tiefstem Stand seit 2014
Aurubis geht davon aus, dass die bisher angefallenen aktivierten Investitionskosten des Projektes das Ergebnis des dritten Quartals mit rund 30 Millionen Euro belasten werden. Ursprünglich wollte Aurubis 320 Millionen Euro investieren, es wurden ab dem Geschäftsjahr 2022/23 EBITDA-Beiträge von 80 Millionen Euro erwartet. Als Ergebnis des "Basic Engineerings" hätten sich jedoch deutlich höhere Investitionskosten ergeben, womit das Wirtschaftlichkeit des Projekts nicht mehr gegeben sei.
Belastungen für das dritte Quartal und für das Geschäftsjahr erwartet Aurubis auch durch das aktuelle konjunkturelle Umfeld. Mitte Mai hatte Aurubis die Jahresprognose eines "deutlich" unter Vorjahr liegenden operativen Vorsteuergewinns bestätigt. Deutlich heißt für den Konzern "mehr als 15 Prozent". Vor einer Gewinnwarnung im April hatte Aurubis einen Wert "moderat" unter dem Vorjahreswert von 329 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Aurubis kündigte zudem an, interne Wachstumsoptionen mit der Zielsetzung eines zukünftigen integrierten Hüttennetzwerkes erneut zu prüfen.
Aurubis-Aktie belastet
Die Aktie von Aurubis fiel im frühen Handel 10,51 Prozent auf 36,80 Euro, zum Börsenschluss stand ein Minus von 7,95 Prozent bei 37,85 Euro an der Kurstafel. Der Kurs sackte auf den tiefsten Stand seit Herbst 2014 ab. Damit lagen die Papiere der Hamburger Kupferschmelze abgeschlagen am Ende des MDAX der mittelgroßen Börsentitel.
Die Papiere des Großaktionärs Salzgitter gaben letztlich 1,18 Prozent auf 23,53 Euro nach.
Der Stopp des FCM-Projekt passe zur insgesamt schlechten Stimmung, merkte Analyst Henning Breiter von der Bank Hauck & Aufhäuser an. Er verwies auf das schwierige konjunkturelle Umfeld sowie auf mehrere geplante wie auch ungewollte Produktionsausfälle des Metallkonzerns. Die Schätzungen am Markt würden nun wegen anstehender Abschreibungen reduziert.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX Broker)