Aumovio erzielt bedeutenden Durchbruch bei Chip-Lizenzierung aus China
Der Frankfurter Autozulieferer Aumovio hat grünes Licht für die Beschaffung entscheidender Halbleiter-Chips vom chinesischen Hersteller Nexperia erhalten. Trotz umfassender Spannungen und Handelsbarrieren sicherte sich das Unternehmen eine Einzelgenehmigung der chinesischen Regierung, erklärte Aumovio-Chef Philipp von Hirschheydt. Diese Chips werden zunächst zur Niederlassung in Budapest transportiert und von dort global verteilt.
Die Möglichkeit, diese Bauteile zu importieren, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Autoindustrie wegen eines drohenden Mangels in erheblicher Unsicherheit schwebte. Hintergrund war der Exportstopp von China nach der Übernahme der Kontrolle über den chinesischen Konzern in Nimwegen durch die niederländische Regierung. Ob weitere Firmen ähnliche Exportgenehmigungen erhalten haben, bleibt offen.
Geschäftlich kämpft Aumovio mit rückläufigen Umsätzen. Als kürzlich vom früheren Mutterkonzern Continental abgespaltene Einheit, revidierte das Unternehmen seine Jahresumsatzprognosen nach unten auf 18 bis 19 Milliarden Euro. Trotzdem zeigte sich das Management optimistisch und peilte eine bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern am oberen Ende der Bandbreite von 2,5 bis 4,0 Prozent an, was die Aktie am Freitag kräftig steigen ließ.
Die Aktie verbesserte sich am Nachmittag um beeindruckende 8 Prozent auf 38,84 Euro, was das Vertrauen der Anleger widerspiegelte. Analysen des dritten Quartals deuteten darauf hin, dass Aumovio bei den Gewinnmargen die Erwartungen übertraf. Trotz des schwächelnden Umsatzumfelds lobten Analysten die Fortschritte des Unternehmens.
Dennoch verzeichnete Aumovio im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 6,9 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das operative Ergebnis fiel um 30 Prozent auf 150 Millionen Euro, wobei Wechselkurseffekte und Angebotsharmonisierung als Gründe genannt wurden. Eine Anpassung an die Eigenständigkeit soll helfen, Prozesse zu optimieren und das volle Potenzial des globalen Automobilgeschäfts auszuschöpfen. Besonders in China nimmt die Dynamik zu, während Europa rückläufig bleibt.

