Auf dem Weg zur grünen Revolution: Erneuerbare Energien weltweit auf dem Vormarsch
Der Vorstoß, die globale Kapazität der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 zu verdreifachen, erscheint nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) zunehmend realisierbar. Die IEA prognostiziert einen Anstieg auf das 2,7-Fache der aktuellen Kapazitäten, sodass fast die Hälfte des Energiebedarfs weltweit mit erneuerbaren Quellen gedeckt werden könnte. Politische Maßnahmen zur Klima- und Energiesicherheit vieler Staaten spielen dabei eine entscheidende Rolle. Dank dieser Strategien haben erneuerbare Energien nun die Möglichkeit, fossile Kraftwerke in puncto Kosten deutlich zu übertreffen. Dies schlägt sich in einer steigenden Nachfrage aus dem Privatsektor und den Haushalten nieder, während industriepolitische Anreize die Produktion von Solarmodulen und Windanlagen zusätzlich fördern. China und die Photovoltaik-Branche gelten als motorisierende Kräfte dieses Wachstums. Rund 60 Prozent des weltweiten Zuwachses an erneuerbaren Kapazitäten wird bis 2030 in China erwartet, während Photovoltaik dabei 80 Prozent des Ausbaus ausmachen soll. Unterstützt wird dies durch den Bau neuer Großanlagen und die Installation von Solaranlagen auf Gebäuden. Auch der Windsektor steht vor einer potenziellen Wiederbelebung. Die IEA prognostiziert, dass sich der Ausbau der Windenergie zwischen 2024 und 2030 im Vergleich zu den Vorjahren verdoppeln wird. "Erneuerbare Energien entwickeln sich mittlerweile schneller, als es die national gesteckten Ziele vorsehen", betont IEA-Direktor Fatih Birol und verweist darauf, dass solche Energien derzeit fast überall die günstigste Option für Kraftwerksneubauten darstellen. Besondere Herausforderungen bestehen weiterhin in Schwellen- und Entwicklungsländern, wo hohe Finanzierungskosten das Wachstum der erneuerbaren Energien hemmen. Eine stärkere internationale Zusammenarbeit zur Senkung dieser Kosten könnte jedoch den Zugang zu äußerst vielversprechenden Märkten wie Afrika und Südostasien erleichtern. Schließlich fordert der Bericht der IEA eine verbesserte Integration erneuerbarer Energien in bestehende Stromnetze sowie die Einführung von Bio- und Synthesekraftstoffen, die trotz höherer Kosten zukünftig eine größere Rolle spielen sollen.