Attentatsversuch auf Donald Trump – Rätselraten um Motive und Sicherheit
Es klingt wie das Drehbuch eines Hollywood-Thrillers: Während Donald Trump, der ehemalige US-Präsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat der Republikaner, in seinem Golfclub in West Palm Beach, Florida, seine Runde drehte, kam es zu einem möglichen Attentatsversuch. Das FBI stufte den Vorfall rasch als versuchten Anschlag ein. Der 78-jährige Unternehmer blieb dabei unverletzt, jedoch wurde ein Verdächtiger festgenommen. Dennoch bleiben viele Fragen unbeantwortet. Am Sonntag zeigte ein wachsamer Agent des Secret Service plötzlich einen Gewehrlauf, der durch den dicht mit Büschen bewachsenen Zaun des Golfplatzes ragte. Schüsse fielen. Ein Vertreter der Sicherheitsbehörde erklärte später, dass es ungewiss sei, ob der Schütze tatsächlich auf die Agenten zielte, jedoch konnten letztere die Bedrohung erfolgreich neutralisieren. Der Verdächtige, der zunächst mit einem Auto flüchtete, konnte dank der Mithilfe eines Zeugen rasch identifiziert und auf einer nahegelegenen Autobahn von der Polizei festgenommen werden. Sheriff Ric Bradshaw bestätigte diese Details und fügte hinzu, dass am Tatort ein zurückgelassenes Sturmgewehr des Typs AK-47 mit Zielvorrichtung sowie zwei Rucksäcke und eine Kompaktkamera gefunden wurden. Bisher hüllt sich die Polizei bezüglich der Identität des Mannes in Schweigen, doch Berichte deuten auf einen 58-jährigen selbstständigen Bauunternehmer aus Hawaii hin. In den sozialen Netzwerken soll der Mann sich häufig politisch geäußert und ein starkes Unterstützungsgefühl für die von Russland angegriffene Ukraine gezeigt haben – ein weiteres Puzzleteil in der mysteriösen Motivlage. Unklar bleibt, wie der Täter von Trumps Anwesenheit erfuhr. Anders als bei Präsident Joe Biden gibt es keinen öffentlichen Terminplan für Trumps Aktivitäten. Der ehemalige Präsident spielte am betreffenden Tag mit Steve Witkoff, einem bekannten Immobilieninvestor und Parteispender. Beobachtungen von Anwohnern zufolge könnte Trumps bekannte Autokolonne Aufschluss über seine Präsenz im Golfclub gegeben haben. Ein entscheidender Sicherheitsaspekt ist die relative Nähe des Täters zu Trump. Nur wenige hundert Meter trennten die beiden. Brisant, wenn man bedenkt, dass Trump bereits vor zwei Monaten bei einem Attentat in Pennsylvania im Visier stand. Offenbar genießen ehemalige Präsidenten und aktuelle Kandidaten nicht denselben Schutzumfang wie amtierende Staatsoberhäupter. Eine Aufklärung des Vorfalls und die Beantwortung der offenen Fragen werden entscheidend sein, um die Sicherheitsprotokolle für alle Präsidentschaftskandidaten zu optimieren und weitere Zwischenfälle dieser Art zu verhindern.