Asiens Märkte zwischen geopolitischen Spannungen und Marktnormalität
Die bedeutendsten Börsen Asiens zeigten sich am Montag unbeeindruckt von den jüngsten Luftangriffen der USA auf iranische Atomanlagen. Während die Märkte in Tokio und Sydney nur leichte Verluste verzeichneten, konnten Chinas Handelsplätze sogar Gewinne einfahren. Anleger beobachten nun gespannt die Reaktionen Teherans, nachdem Iran den USA bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt hat.
Zu möglichen iranischen Reaktionen könnten erneute Luftangriffe auf Israel, Angriffe auf US-Truppen im Nahen Osten, Terroranschläge in den USA oder eine Blockade der Schifffahrtsstraße von Hormus gehören. US-Außenminister Marco Rubio warnte den Iran eindringlich, die für den Ölexport zentrale Route aus dem Persischen Golf zu sperren. Gleichzeitig signalisierten führende US-Politiker Gesprächsbereitschaft und erklärten, dass die Angriffe nicht den Sturz der iranischen Regierung zum Ziel hätten.
Die Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen beeinflusste besonders die Ölpreise, die deutliche Anstiege verzeichneten. Josh Gilbert, Marktanalyst bei eToro in Sydney, bemerkt hierzu, dass die momentane Unsicherheit schnell zur "neuen Normalität" für die Märkte werden könnte. Diese Unsicherheiten, gepaart mit schwankenden Ölpreisen, könnten die Risikobereitschaft der Anleger dämpfen, ohne dass es zu weiteren Eskalationen kommt.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank um 0,13 Prozent auf 38.354,09 Punkte. Im Fokus in Tokio stand auch der Einkaufsmanagerindex der Bank Jibun, welcher erstmals seit über einem Jahr über 50 Punkte stieg und somit auf eine leichte wirtschaftliche Belebung im Industriesektor hindeutet, während der Dienstleistungssektor noch optimistischer eingeschätzt wird.
Australiens S&P/ASX 200 verzeichnete zu Wochenbeginn einen Rückgang um 0,36 Prozent auf 8.474,90 Punkte. Auf den chinesischen Märkten konnte der CSI-300-Index um 0,34 Prozent auf 3.859,60 Punkte zulegen, während der Hang-Seng-Index in Hongkong um 0,52 Prozent auf 23.653,78 Punkte stieg. Die chinesische Regierung kritisierte die US-Angriffe und betonte ihre Bereitschaft, internationale Friedensbemühungen im Nahen Osten zu unterstützen.