Archer Aviation hebt ab: Ein Blick auf den aufstrebenden Lufttaxi-Pionier
In der zweiten Jahreshälfte 2024 erlebten spekulative Hochwachstumsaktien, darunter auch Archer Aviation, eine bemerkenswerte Rallye. Das Unternehmen, das im Bereich Lufttaxis tätig ist, konnte seit der amerikanischen Präsidentschaftswahl seinen Aktienwert mehr als verdoppeln. Mit seiner Vision, ein Netzwerk von Punkt-zu-Punkt-Lufttaxis in wohlhabenden Städten weltweit aufzubauen, zieht Archer Aviation verstärkt die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich.
Archer Aviation setzt auf elektrische Senkrechtstarter, sogenannte eVTOLs, die leiser als herkömmliche Helikopter sind und daher auch in städtischen Gebieten gut einsetzbar sein sollen. Das Management des Unternehmens hat es auf stark frequentierte Routen abgesehen, die mit dem Auto oft rund eine Stunde dauern, beispielsweise von der Innenstadt Manhattans zum Flughafen. Auf dieser Strecke würde ein Lufttaxi die Reisezeit auf nur neun Minuten verkürzen – ein Luxus, für den wohlhabende Kunden gerne zahlen.
Bisher operiert Archer Aviation noch nicht, da es den langen regulatorischen Genehmigungsprozess durchlaufen muss. Ab 2025 plant das Unternehmen, monatlich zwei Flugzeuge zu produzieren und seinen Betrieb zunächst in New York, Tokio und Abu Dhabi aufzunehmen. Ein beeindruckendes Auftragsbuch im Wert von über 6 Milliarden US-Dollar zeigt das kommerzielle Potenzial, sollte die Technologie wie geplant funktionieren.
Die Wachstumschancen für Archer Aviation sind enorm, gerade in urbanen Regionen, die mit Verkehrsproblemen kämpfen. Obwohl die Reise lang und mit Risiken verbunden ist, könnte diese innovative Transportlösung in ausgewählten Städten der nächsten Dekade eine bedeutende Rolle spielen.
Kein Umsatz, hohe Verluste
Mit Archer Aviation assoziiert man vor allem Potenzial. Allerdings ist die Zukunft des Unternehmens keinesfalls sicher. Bis dato wurden noch keine Einnahmen generiert, und die Genehmigung durch die US-Luftfahrtbehörde FAA steht noch aus. Der Finanzstatus von Archer Aviation ist durch die bislang fehlenden Umsätze angespannt. In den vergangenen zwölf Monaten betrugen die negativen freien Cashflows 415 Millionen US-Dollar. Diese Situation wird sich voraussichtlich verschärfen, da der Aufbau der eVTOL-Flotte hohe Vorabinvestitionen erfordert. Selbst mit einem erfolgreichen Netzwerk könnten die Ausgaben die Einnahmen deutlich übersteigen, was zeigt, dass ein rentabler Betrieb noch in weiter Ferne liegt.

