Arbeiten im Alter: Ein Drittel der Deutschen erwägt Verlängerung der Erwerbstätigkeit
Eine jüngste Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass in Deutschland etwa 33 Prozent der Arbeitnehmer darüber nachdenken, auch nach Erreichen des Rentenalters beruflich aktiv zu bleiben. Im Gegensatz dazu lehnen 66 Prozent diese Option ab. Insgesamt wurden über 5.000 Arbeitnehmer befragt, um die verschiedenen Faktoren zu ermitteln, die diese Entscheidung beeinflussen. Besonders interessant ist dabei der Unterschied zwischen Altersgruppen: Personen über 55 Jahre sind eher bereit, über die gesetzliche Rentengrenze hinaus zu arbeiten, im Vergleich zu den unter 30-Jährigen. Ebenso zeigt sich bei Beschäftigten mit Hochschulabschluss und in Führungspositionen eine größere Offenheit für eine längere Erwerbstätigkeit im Alter. Zudem scheint die Zufriedenheit im Beruf eine entscheidende Rolle zu spielen. Wer seine Arbeit als erfüllend empfindet und sich stark engagiert, kann sich eher vorstellen, über das übliche Rentenalter hinaus zu arbeiten. Interessanterweise sind finanzielle Aspekte für viele Arbeitnehmer kein vorrangiger Beweggrund für diese Überlegungen. Der Arbeitsplatzmangel wird in vielen Wirtschaftsbereichen zunehmend zum Problem. Die Ampel-Regierung reagiert darauf mit Plänen für eine neue 'Rentenaufschubprämie', die ab 2025 greifen soll. Arbeitnehmer, die mindestens ein Jahr länger im Arbeitsverhältnis bleiben, könnten diese Prämie auf einen Schlag bei Eintritt in den Ruhestand erhalten. Dieses Projekt ist ein Element der im Juli vereinbarten 'Wachstumsinitiative' der Koalition und muss noch parlamentarisch beschlossen werden.