AppLovin überrascht mit Milliardenbewertung: KKR entgeht gigantischer Zugewinn
AppLovin, einst als Mobile-Games-Entwickler gestartet und inzwischen ein dominanter Akteur im Adtech-Bereich, hat im vergangenen Jahr seine Werbeerlöse um 75 Prozent gesteigert. Der Aktienkurs stieg am Mittwoch nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um fast 30 Prozent, während die Notierung seit Jahresbeginn von unter 10 US-Dollar auf über 450 US-Dollar förmlich explodierte. Mit einer Marktkapitalisierung von 150 Mrd. US-Dollar und einem laut Analysten prognostizierten Umsatz von rund 7 Mrd. US-Dollar für 2027 gelten manche Börsenbeobachter AppLovin schon als Anwärter für eine „Magnificent Eight“.
Hinter diesem Höhenflug steht unter anderem die Beteiligungsgesellschaft KKR, die 2018 mit 400 Mio. US-Dollar in AppLovin einstieg und so eine zeitweise Beteiligung von gut einem Drittel hielt. Doch obwohl KKR beim Börsengang 2021 mit einem Gewinn im Milliardenbereich ausstieg, entging dem Private-Equity-Giganten eine noch weitaus größere Rendite. Wäre das Paket bis heute gehalten worden, so würde es jetzt nach grober Schätzung über 50 Mrd. US-Dollar wert sein. KKR begründet den Teilverkauf mit seiner Investorenpflicht, Gewinne zeitnah zu realisieren. AppLovin wiederum profitierte davon, ausgegebene Aktien günstig zurückzukaufen, noch bevor die Kurse durch die Decke gingen.
Der steile Aufstieg hat Beobachtern zufolge althergebrachte Bewertungsmaßstäbe in Frage gestellt. Mit einer operativen Marge über 60 Prozent hat AppLovin gezeigt, wie profitabel das Adtech-Geschäft sein kann. Growth-Investments liegen im Trend, doch sie erinnern immer wieder daran, dass Timing und etwas Glück für Private Equity entscheidend sind.