Apple-Zahlen voraus: Was Analysten erwarten, worauf Anleger hoffen

• Apple-Aktie bisher als Underperformer
• Anleger dürften Fokus auf Hardware und Service-Geschäft legen
• Hinweise zu Lieferengpässen im nächsten Quartal erwartet

Die Apple-Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf underperformed. Während der Anteilsschein seit Januar 8,34 Prozent zugelegt hat (auf Schlusskursbasis vom 14.10.), ging es für den S&P 500 zeitgleich um mehr als 18 Prozent nach oben. Eine überzeugende Geschäftsentwicklung im vierten Geschäftsquartal könnte der Apple-Aktie aber Rückenwind verleihen.

Apple mit massiven Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinn erwartet

Am 28. Oktober nach US-Börsenschluss wird Apple seine Bücher öffnen. Die Erwartungen sind hoch, denn im Ende Juli zu Ende gegangenen Vorgängerquartal hatte der iPhone-Hersteller mit einem Rekordumsatz überrascht und mehr verdient, als Analysten dem Unternehmen im Vorfeld zugetraut hatten.

Damals hatte Apple auch für das September-Quartal erneut zweistelliges Wachstum in Aussicht gestellt. Tatsächlich gehen Analysten davon aus, dass die Erlöse in Apples viertem Quartal des Geschäftsjahres von 64,69 auf 84,9 Milliarden US-Dollar gestiegen sind, was einer Verbesserung um mehr als 30 Prozent entsprechen würde.

Auch bei der Gewinnentwicklung gehen Experten von einer deutlichen Verbesserung aus: Je Aktie trauen sie dem Unternehmen ein Ergebnis von 1,2 US-Dollar zu - das wären satte 69 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

iPhone-Verkäufe als wichtiger Hinweisgeber

Auch für ein Unternehmen wie Apple, das in der Vergangenheit die Markterwartungen häufiger pulverisiert hat, sind dies ambitionierte Erwartungen. Noch immer ist der Konzern vom Hardwaregeschäft und damit insbesondere von den iPhone-Verkäufen abhängig. Anleger und Analysten werden im Rahmen der Bilanzveröffentlichung also ihr Hauptaugenmerk voraussichtlich auf die Entwicklung der Hardwaresparte legen.

Das neue Flaggschiff iPhone 13 wird dabei eine untergeordnete Rolle spielen, denn die Keynote, bei der das Gerät präsentiert wurde, fand erst am 14. September - also rund zwei Wochen vor Ende des Berichtquartals statt. Da die Geräte erst Ende September in den Verkauf kamen, dürften sie in der Bilanz kaum Berücksichtigung finden. Allerdings werden Hinweise über die Vorbestellungen und möglicherweise erste Verkaufszahlen hier eine Einschätzung für den Fortgang des Geschäftsjahres ermöglichen.

Anders sieht das mit dem bisherigen Top-Smartphone, dem iPhone 12, aus. Das Gerät sollte einen neuen Superzyklus einleiten, also ein Jahr markieren, in dem besonders viele Menschen von ihren alten Geräten auf die neue Smartphone-Generation umsteigen. Tatsächlich war der Umsatz im iPhone-Geschäft im dritten Quartal um fast die Hälfte auf 39,6 Milliarden US-Dollar gestiegen. Doch mit den guten Zahlen zum dritten Jahresviertel hatte Apple auch eine Hiobsbotschaft im Gepäck: Angesichts knapper Bauteile sei mit niedrigeren Verkaufszahlen und damit auch niedrigeren Erlösen im iPhone-Geschäft zu rechnen, warnte Finanzchef Luca Maestri. Sollte Apple - wie im Vorquartal - gegensteuern und die Belastungen gering halten können, droht sich der Engpass bei Bauteilen in das für Apple wichtige Weihnachtsquartal zu verlagern. Anleger und Analysten werden die Entwicklung im Hardwaresegment vor diesem Hintergrund genau unter die Lupe nehmen.

Apple Watch: Vorbestellungen im Blick

Die Apple Watch wird in der Quartalsbilanz erfahrungsgemäß nicht konkret erwähnt werden, Apple hält sich mit genauen Zahlen in diesem Bereich seit jeher bedeckt. Im dritten Quartal waren die Erlöse in dem Segment, in dem die Apple Watch, aber auch die Air Pods-Ohrhörer und Zubehör gesammelt ausgewiesen werden, um 36 Prozent gestiegen. Dabei hatte das Unternehmen von besonders vielen Erstkäufern der Apple Watch gesprochen.

Die neue Generation der smarten Uhr, die Apple Watch 7, wird erst seit 8. Oktober verkauft und wird daher keinen Einfluss auf die Viertquartalsbilanz haben. Möglicherweise liefert Konzernchef Tim Cook aber Hinweise zu den Vorbestellerzahlen.

Anpassung der Vergütung im App Store könnte Folgen haben

Der App Store ist einer der margenstärksten Geschäftsbereiche von Apple. Im Rahmen des aktuellen Rechtsstreits mit Epic Games wurden erstmals Zahlen öffentlich, wie erfolgreich das Geschäft mit den Apps für Apple tatsächlich läuft: Allein mit Gaming verdient Apple Milliarden und verdient offenbar mehr Geld als Nintendo, Microsoft, Sony und Activision Blizzard zusammen.

Der US-Konzern erhält 15 bis 30 Prozent des Kaufpreises für jede App, eine Praxis, gegen die viele App-Anbieter Sturm laufen und die auch die EU-Regulierer auf den Plan gerufen hat. Diese entwickeln aktuell den Digital Markets Act (DMA), der die Öffnung von Plattformen für konkurrierende Anbieter vorschreiben soll, um den Wettbewerb zu stärken. Apple hatte dagegen vehement protestiert, drohen dem Unternehmen doch im schlimmsten Fall Einnahmeneinbußen in Milliardenhöhe.

Im Berichtsquartal wird sich diese Problematik noch nicht auf die Apple-Zahlen auswirken, aber die Zahlen im Dienstleistungsgeschäft dürften Anleger genau unter die Lupe nehmen, denn sie geben einen Hinweis darauf, wie abhängig Apple in diesem Bereich ist.

Apples Kapitalfluss im Blick

Neben den operativen Geschäftszahlen dürften Apple-Fans und -Anleger auch den Kapitalfluss des Unternehmens mit Spannung erwarten. Ende des dritten Quartals saß Apple auf Kapitalreserven von 194 Milliarden Dollar - auch wenn denen Schulden von 122 Milliarden Dollar gegenüberstanden. Mit dem Geld könnte Apple sowohl Zukäufe finanzieren als auch Geld an die Anleger zurückgegeben - in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden.

Apple-Zahlen mit Spannung erwartet

Apples Quartalsbilanz dürfte also spannend werden. Insbesondere, da sich die Apple-Aktie in diesem Jahr unter den Anlegererwartungen entwickelt hat, sind die Erwartungen an eine überraschend starke Geschäftsentwicklung im vierten Quartal hoch. Zudem werden wohl alle Hinweisgeber auf eine mögliche Geschäftseintrübung im für Apple überaus wichtigen Weihnachtsquartal voraussichtlich genau unter die Lupe genommen. Denn insbesondere für die Hardwaresparte gab es hier zuletzt Gegenwind: Da Zulieferer Probleme haben, Chips zu liefern, kann Apple Presseangaben zufolge Millionen Smartphones nicht produzieren. Sollte hier eine offizielle Bestätigung von Konzernseite kommen, dürfte dies der Apple-Aktie einen weiteren Dämpfer verpassen.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 15.10.2021 · 23:43 Uhr
[2 Kommentare]
 
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