Antimonopol-Untersuchung in China: Nvidia im Fadenkreuz
Die Aktien von Nvidia gaben am Montagmorgen nach Bekanntwerden einer Untersuchung durch chinesische Behörden wegen angeblicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht nach. Der führende Hersteller von KI-Chips, von dem etwa 10 % des Umsatzes auf Kunden aus China entfallen, findet sich erneut im Zentrum des anhaltenden Handelskonflikts zwischen Washington und Peking wieder.
Zu Beginn des Monats hatte die Biden-Administration bereits das dritte Exportverbot für den Verkauf von High-Tech-Chips nach China erlassen, mit der Begründung nationaler Sicherheitsbedenken. In Reaktion darauf drängen chinesische Behörden lokale Unternehmen, auf US-amerikanische Chips zu verzichten, die man in der derzeitigen politischen Lage als nicht mehr sicher einstuft. Diese Exportbeschränkungen sollen Chinas Zugriff auf fortschrittliche Halbleiter einschränken, die für Fortschritte in der künstlichen Intelligenz und für komplexe Computersysteme, die für militärische Anwendungen entscheidend sind, genutzt werden könnten.
Am Montag erhöhte China den Druck weiter: Die Staatliche Marktregulierungsbehörde des Landes leitete eine Untersuchung gegen Nvidia ein. Diese steht im Zusammenhang mit dem 6,9 Milliarden Dollar schweren Kauf von Mellanox Technologies durch Nvidia im Jahr 2020, der seinerzeit genehmigt wurde.
Nvidia versucht indes, seinen Zugang zum zweitgrößten Wirtschaftsmarkt der Welt zu sichern, indem es drei verschiedene Chips für den China-Markt modifiziert hat, um die im Vorjahr verhängten Sanktionen zu umgehen. Zudem bereitet sich das Unternehmen auf mögliche Änderungen in der US-Handelspolitik unter dem zukünftigen Präsidenten Donald Trump vor.
Nvidia-Chef Jensen Huang versicherte kürzlich während einer Investorenkonferenz, dass das Unternehmen alle künftigen Regulierungen vollständig einhalten und die Kunden bestmöglich unterstützen werde, unabhängig von den Entscheidungen der neuen Administration.

