Analyst: Bei Sony sind fast 30 Prozent Kursplus drin
Sony mit Rekordzahlen erwartet
Yu Okazaki von Nomura Equity Research glaubt, der japanische Technologie-Gigant könnte im derzeit laufenden Geschäftsjahr neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn präsentieren. Für das Gesamtjahr rechnet Yu Okazaki mit einem operativen Gewinn von 794,71 Milliarden Japanischen Yen - damit würde das Rekordergebnis des Vorjahres, als Sony auf operativer Basis 729,9 Milliarden Yen verdient hatte, nochmals deutlich übertroffen.
Auch auf Umsatzseite rechnet der Experte mit einer deutlich positiven Entwicklung. Sony habe in inhaltlichen Bereichen eine starke Performance gezeigt, so der Analyst in einer Mitteilung an Anleger am Freitag. Dies habe dazu geführt, dass die kurzfristigen Gewinne besser ausgefallen waren, als am Markt erwartet. Als Beispiel nannte der Experte das Playstation 4-Spiel "Spider-Man" sowie den Film "Venom", die beide von Sony-Contentstudios produziert worden und jeweils einen guten Marktstart verzeichnen konnten.
Angesichts der positiven Aussichten hob der Experte sein Kursziel für die Sony-Aktie auf 8.000 Japanische Yen an. Verglichen mit dem Schlusskurs vom Montag wäre somit bei der Sony-Aktie noch 28,6 Prozent Luft nach oben.
Wachstumstreiber ausgemacht
In Erwartung neuer Rekordzahlen verweist der Nomura-Analyst insbesondere auf die Wachstumstreiber im Gaming- und Komponentengeschäft. Das Spielegeschäft mache rund 24 Prozent des Gesamtumsatzes von Sony aus, so Yu Okazaki. Im Ende Juni zu Ende gegangenen Geschäftsquartal hatte der japanische Konzern in der Videospielsparte ein Wachstum von 35,6 Prozent erzielt. Die Erwartungen der Märkte wurden dabei deutlich übertroffen, viele Experten zeigten sich überrascht, wie deutlich Sonys Konsolengeschäft der zunehmenden Konkurrenz durch billige Smartphone-Spiele ein Schnippchen schlagen konnte.
Neben dem Gaming-Segment rechnet der Analyst auch im Komponentengeschäft, wo Sony unter anderem Bildsensoren herstellt, mit positiven Auswirkungen auf die Zahlen des Gesamtkonzerns. Auch wenn der starke Dollar ein Belastungsfaktor für den Hardware-Hersteller sei. Dies sei "ein Problem", so Yu Okazaki weiter. Wenn Sony "an seiner hohen Wertschöpfungsstrategie" festhalte, könne der Konzern seinen Wachstumskurs aber beibehalten, zeigt sich der Analyst zuversichtlich.
Konkurrenz bleibt Risiko für das Geschäft
Ein Selbstläufer bleibt die Geschäftsausrichtung von Sony aber nicht, auch wenn der Konzern nach einem schmerzhaften Umbauprozess zwischenzeitlich am Markt wieder erfolgreich aufgestellt ist. Insbesondere das Smartphone-Geschäft könnte Sony in die Parade fahren. Sollte es zu einer Abschwächung des Marktes kommen, dürfte dies auch die Nachfrage nach Komponenten wie Bildsensoren belasten, hatten zuletzt Analysten von Zack's Investment Research gewarnt.. Zudem hätten die Japaner in nahezu allen Bereichen mit einer starken Konkurrenzsituation zu kämpfen: "Sony steht in jeder seiner Produktlinien, einschließlich Fernsehen, Spieleplattform, Smartphone und Dienstleistungen auf der ganzen Welt vor einer intensiven Rivalität. Wenn es nicht gelingt, neue Produkte zu schaffen, die mit der Kundennachfrage synchron sind, kann dies den Absatz der Produkte des Unternehmens verringern".