Amerikanische Notenbank überrascht mit Zinssenkung – Kleine US-Unternehmen im Aufwind
Die Federal Reserve hat mit einem unerwarteten Schritt die Leitzinsen um 50 Basispunkte auf 4,75 % bis 5 % gesenkt. Nachdem der Zinssatz seit Juli 2023 auf einem 23-jährigen Hoch verharrte, markiert dieser Schritt die erste Zinssenkung seit dem Jahr 2020. Hintergrund der Entscheidung ist die sich abschwächende wirtschaftliche Dynamik und das wachsende Vertrauen der Zentralbank, dass die Inflation nachhaltig auf den Zielwert von 2 % zusteuert.
Prognosen der Fed deuten auf zwei weitere Zinssenkungen von jeweils 50 Basispunkten in den beiden abschließenden Sitzungen dieses Jahres im November und Dezember hin. Zudem signalisieren die Projektionen eine weitere Senkung um insgesamt 100 Basispunkte im Jahr 2025 und 50 Basispunkte im Jahr 2026.
Diese Entwicklung könnte die Aktienmärkte stützen und insbesondere kleinen Unternehmen Auftrieb verleihen, da diese häufiger auf externe Finanzierungen angewiesen sind. Durch niedrigere Finanzierungskosten können kleine Unternehmen ihre Geschäftstätigkeiten leichter ausweiten und profitieren von gesteigerter Rentabilität. Eine verbesserte Rentabilität wiederum fördert das Wirtschaftswachstum.
Anleger, die von der bevorstehenden Marktentwicklung profitieren wollen, könnten einen Blick auf spezifische ETFs werfen, die kleine Unternehmen abbilden und derzeit starke Kaufempfehlungen erhalten. Beispiele dafür sind der Vanguard Small-Cap ETF, der iShares Russell 2000 ETF, der Vanguard Small-Cap Growth ETF, der JPMorgan BetaBuilders U.S. Small Cap Equity ETF und der iShares Morningstar Small-Cap Growth ETF.
Niedrigere Zinssätze und attraktive Bewertungen machen Small-Cap-Aktien derzeit besonders interessant. US-amerikanische Small-Cap-Unternehmen werden zurzeit mit den größten Abschlägen im Vergleich zu Large-Cap-Unternehmen seit der Dotcom-Blase gehandelt. Der Small-Cap-Index Russell 2000 weist ein KGV von 24,36 auf, im Vergleich zu 30,80 für den NASDAQ 100 und 25,78 für den Dow Jones.
Ein zusätzlicher Wachstumsimpuls dürfte durch die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz kommen. Während große Unternehmen den Markt dominieren, gibt es zahlreiche kleinere Unternehmen mit unerschlossenem Potenzial in diesem Bereich. Der globale Markt für Künstliche Intelligenz soll bis zum Jahr 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 36,6 % auf 811,75 Milliarden US-Dollar anwachsen.
Kleinere Unternehmen gelten zudem als robustere Investitionen angesichts politischer Unruhen oder wirtschaftlicher Schwierigkeiten – wie sie derzeit durch die Konflikte im Nahen Osten und den anhaltenden Krieg in der Ukraine erzeugt werden. Da Small-Cap-Unternehmen stärker auf den heimischen Markt ausgerichtet sind, könnten sie in solch angespannten Zeiten stabiler bleiben.