Amazon Prime Day: Umsatzgarant wegen Corona-Krise vor Verschiebung

• Amazons Angestellte sind nicht zufrieden mit den hygienischen Schutzmaßnahmen und protestieren
• Online-Bestellungen steigen massiv an
• Amazon könnte dreistelliger Millionenumsatz entgehen


Der Amazon Prime Day ist Amazons größtes weltweites Shopping-Event und brachte dem Konzern im letzten Jahr mehr Verkäufe ein als am Black Friday und Cyber Monday 2018 zusammen. Interne Notizen lassen absehen, dass der Super-Verkaufstag nicht diesen Juli stattfinden wird.

Das Coronavirus bereitet auch Amazon Probleme

Auch der Großkonzern Amazon bleibt nicht vom Coronavirus verschont: Nicht nur gab es bereits positiv getestete Mitarbeiter, ebenso fürchten sich gesunde Mitarbeiter vor einer Ansteckung. Das Unternehmen verbreitete zwar in den Medien, dass Angestellte nur noch unter hohen Schutzmaßnahmen arbeiten würden, also kontaktlos Fieber gemessen würde, Gesichtsmasken verteilt und Kameras den Sicherheitsabstand zwischen den Angestellten überprüfen würden. In den USA kam es dennoch zu Protesten der Angestellten, die beispielsweise beanstandeten, der Sicherheitsabstand könne während eines Schichtwechsels überhaupt nicht eingehalten werden.

Auch in Deutschland kamen Proteste auf. Der Deutschlandfunk zitiert: Die Führungskräfte seien "schön sicher im Homeoffice, während sich das Fußvolk infiziert." Sollten viele Arbeitskräfte bei Amazon wegen des Coronavirus zuhause bleiben, wird sich das auf die Versandkapazitäten des Konzerns auswirken.

Eingeschränkte Kapazitäten trotz Neueinstellungen

So wurden zwar sowohl in den USA als auch in Europa die Stundenlöhne erhöht und mehr Personal eingestellt, um die steigende Zahl der Online-Bestellungen abdecken zu können, dennoch wird es wohl tatsächlich Einschränkungen in den Kapazitäten geben. Dies erwähnte David Zapolsky, Chefjustiziar des Unternehmens, in seinen Notizen eines internen Meetings, welche der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen sollen. Denn: In einem Interview mit dem Nachrichtensender CNN verkündete der Pressesprecher der Firma, dass allen Angestellten für die Dauer der Pandemie unbegrenzter unbezahlter Urlaub zur Verfügung stünde.

Daher sei es vermutlich nicht möglich, den Prime Day wie gewohnt im Juli stattfinden zu lassen. Denn um den Bestellungen aus dem Normalbetrieb nachkommen zu können, müssen die Kapazitäten schon voll ausgeschöpft werden: Prime Kunden, die normalerweise eine schnelle Lieferung erwarten können, werden bereits dafür bezahlt, wenn sie auf dieses Angebot verzichten. So kann der Versandkonzern zunächst dringendere Bestellungen ausliefern.

Der Prime Day soll aber nicht ausfallen - Zapolskys Notizen zufolge stünde im Raum, ihn auf August zu verschieben.

Verschiebung des Amazon Prime Day kostet ein Vermögen

Ebenfalls in seinen Notizen findet sich ein Hinweis auf das Worst-Case Szenario: 300 Millionen US-Dollar könnte die Verschiebung des Prime Day Amazon kosten. Zapolsky geht aber anscheinend eher von einem Verlust von etwa 100 Millionen US-Dollar aus. Die entstehen zum einem aus dem Wegfall der Unmengen an verkauften Artikeln an den Angebotstagen - im letzten Jahr waren es über 175 Millionen Artikel - und zum anderen aus neu abgeschlossenen Prime-Verträgen. Außerdem gingen bereits große, nun verlorene Summen in die Vorbereitung des Sale-Tages im Juli. Eine offizielle Stellungnahme von Amazon zu den angeblichen internen Notizen, den Verlustkalkulationen sowie den ebenfalls enthaltenen Diskussionen über die Entlassung eines Mitarbeiters wurde bisher nicht veröffentlicht.

Obwohl es noch keine offiziellen Termine für den Prime Day gibt, kann davon ausgegangen werden, dass er früher oder später stattfinden wird. Schließlich macht er einen großen Teil Amazons Sommerumsatzes aus.

Ausland
[finanzen.net] · 07.04.2020 · 21:06 Uhr
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