Amazon eröffnet Friseursalon in London - neues Geschäftsfeld für den Handelsriesen?
• Vorerst nur für Amazon-Mitarbeiter
• Für Öffentlichkeit in wenigen Wochen zugänglich
Wie Amazon am 20. April im eigenen Unternehmens-Blog verkündete, eröffnet das Unternehmen einen Friseursalon im Londoner Stadtteil Spitalfields, den "Amazon Salon". Der Friseursalon soll sich über zwei Stockwerke erstrecken und an sieben Tagen die Woche geöffnet sein.
"Amazon Salon" öffnet in London
Zunächst soll der Salon lediglich den rund 5.000 Arbeitskräften der britischen Hauptzentrale Amazons, die sich in unmittelbarer Nähe befindet, zur Verfügung stehen. Erst nach wenigen Wochen soll das Studio auch der breiten Öffentlichkeit für Menschen außerhalb Amazons - mit vorheriger Terminbuchung - zugänglich sein. Laut eines Berichts von "CNBC" möchte sich der Handelsriese mit diesem Schritt eine spezielle Entwicklung innerhalb Großbritanniens zunutze machen: die außerordentlich hohe Schwierigkeit, einen Friseurtermin zu ergattern. Wie der "CNBC"-Bericht ausführt, haben derzeit viele Menschen in Großbritannien im Zuge des Lockdowns große Schwierigkeiten, überhaupt einen Termin zu bekommen. "Momentan nehmen Londoner jeden Termin, den sie kriegen können", wie der in London ansässige Venture-Capital-Berater Simon Menashy unter Berufung auf "CNBC" aussagt.
Muss nun auch anderorts mit der Eröffnung von "Amazon Salon"-Filialen gerechnet werden? Das ist wohl eher unwahrscheinlich. Laut eigener Aussage von Amazon im eigenen Unternehmensblog ist es derzeit "nicht geplant, weitere "Amazon Salon"-Standorte zu eröffnen".
Eher Amazon-Präsentation als Expansion
Denn der Stellungnahme im Unternehmensblog zufolge verfolgt Amazon mit der Eröffnung des Friseursalons weniger einen strategischen Einzug bzw. eine strategische Expansion in die Friseurbranche. Viel eher soll eine Präsentationsfläche für eigene Produkte und eigene Angebote in den Bereichen Styling und Mode geschaffen werden: "Wir haben diesen Salon so designt, dass unsere Kunden eine Behandlung durch einige der besten Technologien, Haarpflegeprodukte und Stylisten der Branche erleben können", so John Boumphrey, Amazons Country-Manager für Großbritannien.
Dabei möchte der Konzern laut den Ausführungen im Unternehmensblog die neuesten Branchentechnologien testen. Zum Beispiel Haarberatungen auf Basis von Augmented-Reality-Bildschirmen, in denen Kunden etwa Frisuren und Haarfarben in virtueller Form an sich austesten können. Oder sogenannten "Point-and-learn"-Technologien, bei denen Kunden relevante Informationen einschließlich Markenvideos und Informationen zu gewünschten Produkten auf einem Bildschirm angezeigt bekommen.
Das Haarstyling bzw. die Haarpflege wird von Elena Lavagni, Inhaberin des renommierten und seit 20 Jahren in London ansässigen Friseursalons "Neville Hair & Beauty" und ihrem Team übernommen.