Altbundespräsident Wulff beklagt Rassismus in Deutschland

Berlin (dts) - Der frühere Bundespräsident Christian Wulff hat gravierenden Rassismus und eine mangelnde Wertschätzung des Grundgesetzes in Deutschland beklagt. "Deutschland eiert da immer noch rum", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er sei mehr denn je der Überzeugung, "dass sich Deutschland ehrlich machen und einsehen muss, welche gravierenden Defizite weiterhin bestehen und wie Menschen in unserer Gesellschaft immer noch ausgegrenzt werden", so das ehemalige Staatsoberhaupt.

Er wünsche sich, "dass jede und jeder Einzelne überall immer wieder verdeutlicht, dass es nicht nur normal, sondern ein echter Gewinn ist, dass in unserem Land Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Orientierung gut auf dem Boden unseres Grundgesetzes zusammenleben". Vielfalt sei manchmal sicher nicht einfach, aber das Gegenteil sei Einfalt. "Und wer will schon einfältig sein?", sagte Wulff. Nach wie vor sei in seinen Augen nicht allen klar, "dass unser Grundgesetz es jeder und jedem Einzelnen in Deutschland überlässt, was sie oder er glaubt und wie sie oder er leben möchte". Er sei davon überzeugt, dass die Konformität, die manche propagierten, dem Land nachhaltig schaden würde. In Wahrheit sei Deutschland schon immer von Vielfalt geprägt gewesen. Dies habe maßgeblich zu seinen Erfolgen in Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft beigetragen. Unmittelbar nach seiner Vereidigung als Bundespräsident hatte Wulff Deutschland als "bunte Republik" bezeichnet, was damals zu Kritik führte. Später löste sein Satz, dass auch der Islam zu Deutschland gehöre, scharfe Reaktionen aus. Außer einer "Übergriffigkeit der Medien" schrieb Wulff in der NOZ neben eigenen Fehlern und weiteren Aspekten auch dieser Positionierung einen Anteil an seinen Problemen zu, die nach knapp zwei Jahren zu seinem Rücktritt als Staatsoberhaupt führten.
Politik / DEU / Gesellschaft
30.06.2020 · 07:58 Uhr
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