Aktie büßt kompletten Jahresgewinn ein: Uber zwingt diesen Versicherer in die Knie
• Rentabilitätserwartungen nicht erfüllt
• Aktie stürzt ab
Alle Uber-Policen gekündigt
Die James River Group, ein auf Bermuda ansässiges Versicherungsunternehmen, hat sich zu drastischen Maßnahmen entschlossen. Das Unternehmen wird alle Versicherungspolicen, die von Rasier LLC, einer Tochtergesellschaft von Uber, gehalten werden, kündigen. Damit reagiert der Versicherungskonzern auf die Tatsache, dass das Geschäft mit Uber die Rentabilitätsanforderungen des Unternehmens nicht erfüllt hat.
In den Drittquartalsergebnissen wird eine Rückstellungsgebühr in Höhe von 55 bis 60 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der Auflösung der Uber-Policen enthalten sein, teilte die James River Group in dieser Woche mit. Das Geschäft mit Uber habe "unsere Erwartungen an die Rentabilität nicht erfüllt. Wir sind der Meinung, dass es am besten ist, die Zusammenarbeit zum Jahresende zu kündigen", sagte Vorstandsvorsitzender J. Adam Abram in einer Erklärung.
Analysten und Anleger zwiegespalten
An der Börse wurde die Nachricht von Anlegern mit Entsetzen aufgenommen, immerhin ist Uber der größte Versicherungskunde des Versicherungsunternehmens. In einer ersten Reaktion brach die Aktie der James River Group um 22,7 Prozent ein.
Analysten waren sich nach Bekanntgabe der Kündigung der Uber-Policen unterdessen weniger einig über die möglichen Folgen der Ankündigung. Matthew Carletti, Analyst bei JMP Securities, hat die Aktie mit einem Kursziel von 50 US-Dollar belassen und sein "Market Perform"-Rating ebenfalls nicht angepasst. James River verliere einen Geschäftsbereich, der die Gewinnziele verfehlt habe, zitiert MarketWatch den Experten.
Weniger optimistisch nahm unterdessen Randy Binner von B. Riley die Neuigkeiten auf. Er senkte sein Kursziel für die Aktie der James River Group von 45 auf 40 US-Dollar und stufte die Titel von "neutral" auf "sell" ab. Man habe zwar noch keine vollständigen Finanzdaten für das dritte Quartal, aber der erwartete Umsatzrückgang, Margendruck und insbesondere Zweifel an der Höhe der Rückstellungen seien der Grund, dass der Gewinn je Aktie 2019 wohl von 2,60 US-Dollar auf 1,00 US-Dollar fallen wird - das geschätzte EPS für 2020 wird statt bei 2,65 US-Dollar wohl bei 2,25 US-Dollar liegen, schrieb der Analyst.