Afrikas Zukunft: Zwischen globalen Allianzen und internen Herausforderungen
In der internationalen politischen Arena zieht Afrika sowohl die Aufmerksamkeit alter Bündnispartner als auch neuer Akteure auf sich. Während Analysten vor möglichen Kürzungen der US-Hilfsprogramme bei einem Machtwechsel in Washington warnen, finden in der Sahelregion geopolitische Neuausrichtungen statt, die die bisherigen Beziehungen zu traditionellen westlichen Verbündeten auf die Probe stellen.
Besonders betroffen wären von einer möglichen Verschlechterung der US-Beziehungen in Afrika die Bereiche der Gesundheits-, Sicherheits- und Entwicklungsprojekte, die unter der derzeitigen US-Regierung priorisiert werden. Junge Frauen in Ländern wie Simbabwe könnten zum Beispiel von wichtigen Gesundheitsdienstleistungen abgeschnitten werden, wenn Programme, die durch US-Mittel unterstützt wurden, dem Sparzwang einer neuen Regierung zum Opfer fallen. Valentine Damitoni aus Harare, die auf die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln angewiesen ist, fürchtet eine Verschärfung der bestehenden Probleme für junge Mädchen.
Gleichzeitig sieht sich Afrika aufgrund der geopolitischen Spannungen in einem Wettstreit zwischen Westen, Russland und China. Während Russland als der führende Waffenlieferant repressive Regime unterstützt, hat China durch Infrastrukturkredite wirtschaftlichen Einfluss gewonnen und hält sich von der internen Politik fern. Historisch gesehen, sahen westliche Akteure den Kontinent eher als Problemland, während China und andere Partner ihn als Chance sehen.
Ein weiterer Schauplatz internationaler Interessenskonflikte ist das umstrittene Gebiet der Westsahara. Marokko hofft auf Unterstützung bei der globalen Anerkennung seiner Ansprüche – eine Thematik, die schon während Trumps erster Amtszeit für diplomatischen Wirbel gesorgt hatte. Gleichzeitig könnten sich die regionalen Spannungen in Ostafrika durch Auseinandersetzungen zwischen Somalia und Äthiopien weiter verschärfen.
Letztlich bleibt die Frage, ob die afrikanischen Länder selbst ihre Interessen auf der globalen Bühne besser vertreten können. Der Beitritt der Afrikanischen Union zur G20 war zwar ein Schritt in Richtung Anerkennung, aber die Erwartungshaltungen an die Union, gemeinschaftlich als starkes politisches Gebilde zu agieren, wurden bislang kaum erfüllt.