Ägyptens ehrgeiziger Plan für den Gazastreifen: Eine Vision jenseits der Trümmer
Vor den Kulissen eines internationalen Gipfeltreffens in Kairo haben über 20 Staats- und Regierungschefs einen umfangreichen ägyptischen Plan zur Wiederbelebung des Gazastreifens in die Diskussion eingebracht. Ziel ist es, das krisengeschüttelte Küstengebiet innerhalb von fünf Jahren für geschätzte 50 Milliarden Euro neu zu gestalten. Dabei sollen unzählige neue Wohnungen für die lokale Bevölkerung, Infrastrukturprojekte sowie Tourismusattraktionen entstehen - allen voran ein See- und ein Flughafen.
Während die Residenz von Palästinensern in provisorischen Containern Teil der ersten Aufbauphase ist, wird das Projekt von technischen Verwaltungsgruppen unter palästinensischer Schirmherrschaft gesteuert. Parallel drängen politische Fragen und innerpalästinensische Konflikte auf Lösungen, denn die rivalisierenden Fraktionen Fatah und Hamas stehen sich unverändert unversöhnlich gegenüber. Für die Hamas bedeutet dies, an der Macht festzuhalten, während der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, die volle Kontrolle in Gaza anstrebt.
Präsident Donald Trumps viel diskutierter Vorschlag, den Gazastreifen zur "Riviera des Nahen Ostens" zu machen, bringt zusätzlichen Diskussionsstoff in Ägyptens Vorstoß. In einem augenscheinlich auf den Unternehmerstil Trumps zugeschnittenen Planpapier finden sich Visionen vom grünen Bauen bis zu KI-Visualisierungen eines künftigen Gazastreifens wieder.
Der ägyptische Vorschlag wird von hohen politischen Erwartungen begleitet, doch sind viele Hürden zu überwinden. Der UN-Sicherheitsrat wird dazu aufgerufen, Friedenstruppen zu stationieren, um den Weg zu einem Frieden zu ebnen. Doch bleibt unklar, wann und ob der umfängliche Wiederaufbau tatsächlich Realität werden kann, um aus Trümmern neue Hoffnung zu schaffen.

