Adobe enttäuscht trotz Umsatzrekord – Verhaltener Ausblick sorgt für Unruhe unter Anlegern
Am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss herrschte bei Adobe Spannung, als der Creative-Software-Konzern seine Ergebnisse für das dritte Geschäftsquartal 2024 präsentierte. Trotz solider Zahlen und einem Rekordumsatz von 5,41 Milliarden US-Dollar, der die Analystenerwartungen von 5,37 Milliarden US-Dollar übertraf, sorgte der verhaltene Ausblick auf das vierte Quartal für eine gedämpfte Stimmung unter den Investoren.
Der Gewinn je Aktie lag mit 4,65 US-Dollar über den geschätzten 4,53 US-Dollar und verdeutlichte Adobes operative Stärke. Dennoch stiegen die Betriebskosten auf 2,86 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 2,61 Milliarden im Vorjahr, was zeigt, dass das Unternehmen inmitten steigender Nachfrage auch mit höheren Ausgaben konfrontiert ist.
Für das kommende vierte Quartal rechnet Adobe jedoch mit einem Umsatz zwischen 5,50 und 5,55 Milliarden US-Dollar – unter den Prognosen von 5,61 Milliarden US-Dollar. Der erwartete Gewinn je Aktie liegt zwischen 4,63 und 4,68 US-Dollar, was die Unsicherheiten auf den Märkten widerspiegelt. Analysten hatten im Durchschnitt 4,67 US-Dollar erwartet.
Die zurückhaltenden Erwartungen spiegeln die Auswirkungen der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten und hohen Zinssätze wider, die Unternehmen und Konsumenten dazu zwingen, ihre Ausgaben zu reduzieren. Vor allem die schwache Nachfrage nach Adobes KI-integrierten Bearbeitungstools, wie etwa die Bild- und Videoverarbeitung, dämpft das Wachstumspotenzial.
Zudem wächst der Druck durch neue Wettbewerber wie Stability AI und Midjourney, die ebenfalls KI-basierte Tools zur kreativen Bearbeitung anbieten. Während Adobe mit der Einführung des neuen Firefly Video Model – einem KI-gestützten Videoerstellungswerkzeug – hofft, Kreativprofis zu gewinnen, bleibt abzuwarten, wie stark sich diese Innovationen auf den Umsatz auswirken werden.