Acht Touristen bei Geiselnahme in Manila getötet

Manila (dpa) - Die Bilder des Dramas von Manila waren am Montag weltweit live im Fernsehen zu sehen. Ein ehemaliger Polizist, der im Februar 2009 wegen schwerer dienstlicher Vergehen entlassen worden war, kaperte einen Touristenbus. Der 55-Jährige forderte seine Wiedereinstellung.

Nach einem zehn Stunden dauernden Geiseldrama endete die Irrfahrt durch die philippinische Hauptstadt mit acht getöteten Reisenden aus Hongkong. Der Geiselnehmer wurde bei der Erstürmung des Busses erschossen. «Das ist ein trauriger Tag für unser Land», sagte der philippinische Tourismusminister Alberto Lim danach. «Es ist ein schwarzer Fleck auf unserem Bild in der ganzen Welt.»

Die Fernsehbilder hatten über Stunden hinweg die vergeblichen Versuche von Spezialkräften gezeigt, in den Bus zu gelangen. Mit eher unbeholfenen Axthieben versuchten sie, Türen und Fenster des Fahrzeugs zu zerstören - immer wieder unterbrochen und gebremst von einem Kugelhagel aus dem Inneren des Busses.

Als die Polizei den Bruder des Geiselnehmers zur Unterstützung bei den Verhandlungen in die Nähe des Busses brachte, hörten Radiohörer in Manila entsetzt mit an, wie der Kidnapper schrie: «Ich habe gerade zwei Geiseln erschossen, und ich werde noch den ganzen Rest erschießen, wenn ihr nicht sofort meinen Bruder in Ruhe lasst!»

Mit deutlicher Kritik auf den Polizeieinsatz in Manila reagierte der Verwaltungschef von Hongkong, Donald Tsang: «Das ist sehr tragisch.» Er habe schon während des Einsatzes seine «ernste Besorgnis» zum Ausdruck gebracht, wie die philippinische Polizei mit der Situation umgegangen sei. Das blutige Ende bezeichnete er als «sehr enttäuschend».

Der Fahrer des Busses hatte nach dem ersten Kugelhagel fliehen können. Er sagte der Polizei nach Medienberichten, der Geiselnehmer habe all seine Opfer in einer Ecke des Busses zusammengedrängt und auf sie gefeuert. «Alle sind tot», schilderte er den Polizisten. Doch nach der Erstürmung des Busses konnte die Polizei durchaus noch Verletzte befreien. Eine Geisel starb nach Angaben der philippinischen Regierung kurze Zeit später im Krankenhaus.

Das Geiseldrama hatte am Morgen begonnen, als der mit einem M16- Sturmgewehr bewaffnete Kidnapper die 25 Menschen in dem Bus in seine Gewalt brachte - vier Philippiner sowie 20 Touristen und einen Reiseleiter aus China. Später ließ er viele seiner Geiseln frei, darunter die Kinder in der Gruppe.

Nach Angaben eines Polizeisprechers war der Mann wegen schweren Fehlverhaltens entlassen worden. Ihm sei Erpressung und Nötigung vorgeworfen worden. Unter anderem soll er einen Autofahrer, den er beim Falschparken erwischt hatte, dazu gezwungen haben, ein Drogensäckchen zu schlucken. In den Jahren zuvor war der Polizist, der aus einer Familie mit vielen Polizeiangehörigen stammte, allerdings mehrfach befördert und dienstlich ausgezeichnet worden.

Kriminalität / Philippinen
23.08.2010 · 22:00 Uhr
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