Abschied von der Wachstumsära: GMs Herausforderungen in China spitzen sich zu
Die zunehmenden Schwierigkeiten von General Motors (GM) auf dem chinesischen Markt sind nun offiziell ans Licht gekommen. Mit einem kürzlich eingereichten Bericht hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es Abschreibungen in Höhe von 2,6 bis 2,9 Milliarden US-Dollar in seinem Joint Venture mit dem chinesischen Automobilhersteller SAIC verbuchen wird. Diese Verluste resultieren aus 'marktbedingten Herausforderungen und Wettbewerbsbedingungen', die den Wert des Geschäfts mindern.
Welche konkreten Herausforderungen das sind, bleibt unklar, doch Rabattaktionen und die Vielzahl an Wettbewerbern in China sind bekannte Probleme. Zusätzlich wird GM weitere Eigenkapitalverluste in Höhe von rund 2,7 Milliarden US-Dollar anerkennen, die auf Wertberichtigungen im Zusammenhang mit Werkschließungen und der Optimierung des Portfolios innerhalb der Joint Ventures in China zurückzuführen sind.
Die Mehrzahl dieser Belastungen wird GM im vierten Quartal verbuchen, die jedoch ausschließlich buchhalterischer Natur sein und das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) nicht beeinflussen. Trotz dieser Erkenntnisse fiel der Aktienkurs von GM im Mittagsgeschäft nur leicht. Die Herausforderungen in China sind für GM nicht neu.
Bis zum dritten Quartal 2023 verzeichnete der Automobilriese Verluste von 347 Millionen US-Dollar in der Region und ein Verkaufsrückgang von 19% im Vergleich zum Vorjahr belastet die Bilanz zusätzlich. China-Experte Michael Dunne von Dunne Insights sieht keine Besserung am Horizont und stellt sogar einen möglichen Rückzug von GM in den Raum.
'Nach zwei Jahrzehnten von Wachstum und Gewinne scheint die erfolgreiche Ära von GM in China abrupt zu Ende zu gehen', so Dunne im Interview mit Yahoo Finance. Weder für andere Autobauer wie Ford oder Volkswagen, die mit ähnlichen Schwierigkeiten kämpfen, sieht die Zukunft rosig aus.
Volkswagen musste einen Absatzrückgang von 12% im dritten Quartal auf dem chinesischen Markt hinnehmen. Sogar Tesla, das mit einem Werk in Shanghai Fuß gefasst hat, registrierte im November einen Absatzrückgang von über 4%.
Obwohl GM-CEO Mary Barra ankündigte, dass es eine Möglichkeit für GM gibt, in China mit verändertem Ansatz und verkleinertem Geschäftsumfang weiter zu bestehen, bleibt die Zukunft unsicher.