1,5 Milliarden Euro Umsatz in Gefahr? So kann der Commerzbank-Deal auf die Deutsche Bank-Bilanz durchschlagen
Aktuell konzentriere man sich im Rahmen der Gespräche zunehmend auf die Investmentbankensparte der Deutschen Bank, heißt es bei "Bloomberg" weiter.
Verhandlungen noch ergebnisoffen
Offiziell laufen die Verhandlungen zwischen den beiden größten Bankhäusern seit mehr als vier Wochen. In den Gesprächen wird ausgelotet, inwiefern eine Bankenehe beiden Instituten von Nutzen sein könnte - ob sich in diesem Zusammenhang bereits eine Tendenz abzeichnet, ist nicht bekannt. Die Verhandlungsparteien hatten in der Vergangenheit stets von "ergebnisoffenen" Gesprächen gesprochen, allerdings darauf hingewiesen, dass man den Deal nur dann durchziehen wolle, wenn die Zahlen stimmen.
In den vergangenen Tagen hatte es bei den Verhandlungen offenbar Unstimmigkeiten gegeben. Deutsche Bank-Chef Christian Sewing wolle sich bei einer möglichen Fusion keinem Zeitdruck aussetzen und habe mehr Zeit für eine eingehende Prüfung gefordert. Das bisherige Zahlenmaterial reiche ihm nicht aus und er sei auch nicht bereit, die bei solchen Transaktionen übliche Übernahmeprämie von 20 bis 30 Prozent zu zahlen, hieß es.
Synergieeffekte größer als die Einbußen?
Die größte Frage bei den Verhandlungen scheint demnach zu sein, ob ein Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank tatsächlich ausreichend Synergieeffekte generieren würde. Denn wenn die Einbußen im laufenden Geschäft nicht durch Maßnahmen auf der Kostenseite ausgeglichen werden könnten, wäre ein Deal in diesem Umfang allen Beteiligten schwer zu vermitteln. Zwar könnte erhebliches Einsparpotenzial durch den Abbau von Personal und Filialschließungen generiert werden, ob die Synergieeffekte dabei aber die erwarteten Geschäftseinbußen übertreffen, bleibt offen.