Kirgisische Mitgift

DVD / Blu-ray / Trailer :: IMDB (7,1)
Original: Sunduk predkov
Regie: Nurbek Egen
Darsteller: Natacha Regnier, Absamat Uulu Nurseit
Laufzeit: 102min
FSK: ab 12 Jahren
Genre: Drama, Komödie (Deutschland, Frankreich, Russland)
Verleih: Second Order Film
Filmstart: 01. November 2007
Bewertung: n/a (0 Kommentare, 0 Votes)
In Kirgisien gibt es einen alten Brauch. Gleich nach der Geburt eines Kindes wird begonnen in einer Holztruhe die Mitgift für eine zukünftige Hochzeit zu sammeln. Braut und Bräutigam werden so mit Geld und Gegenständen aus dem Familienbesitz für ihr neues Leben ausgestattet. Auch für Aidar, einen jungen Mann, der in Paris beruflichen Erfolg und die Liebe seines Lebens gefunden hat, steht diese Truhe im Haus seiner Eltern bereit. Aidar macht sich also mit seiner Freundin Isabelle, einer lebensfrohen Französin, auf den Weg in sein Dorf in den kirgisischen Bergen. Dort stellen die beiden bald fest, dass Aidars Mitgift nicht nur das Geschenk in der Truhe ist, sondern auch das mächtige Erbe aus Sitte und Tradition. Bei aller Herzlichkeit und Gastfreundschaft von Familie und Dorfbewohnern wird Aidar sehr schnell klar, dass es nicht einfach werden wird, sich den Erwartungen und Ansprüchen der Eltern zu entziehen. Mehr noch, zurück in den altvertrauten Verhaltensweisen, weiß er selbst nicht mehr, wie er sich verhalten soll und will. Und Isabelle ist zwar überwältigt von der landschaftlichen Schönheit und fasziniert von den fremden Bräuchen. Diese können aber auch barbarisch für europäische Gemüter anmuten. Dschingis Khan selbst scheint die Männern zu befeuern, wenn bei einem bizarren Reiterspiel ein Schaf die Rolle des Spielballs einnimmt. Beim Hochzeitsfest eines Cousins wird maßlos getrunken, wild getanzt und gesungen, bis die Feier in einer Schlägerei endet, als Aidar Isabelle vor den Belästigungen des Trunkenbold Osonbai bewahrt. So leichtfüßig und offen sich Isabelle im Dorf auch bewegt, auch sie hat ihre französische Mitgift dabei. Dazu gehört die Selbstbestimmung einer unabhängigen Frau, die im Widerspruch steht zur traditionellen Machtlosigkeit der Frauen im Dorf. Auch Aidar wird ihr fremd. Er verschweigt, dass er sie heiraten will, er zögert und zaudert, hat Angst vor den Eltern und den Mythen, wonach ein Geschlecht verflucht ist, wenn der Sohn nicht die von der Familie vorgesehene Frau heiratet. Isabelle geht am Schluss, halb hat sie aufgegeben, halb wird sie von Aidar dazu gedrängt. Die tragische und komische Geschichte einer binationalen Liebe mit kulturellen Hindernissen ist damit aber noch nicht zu Ende erzählt.

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