Wasserwerfer und Schlagstöcke bei Hooligan-Demo in Köln

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 26.10.2014 um 18:42:26 Uhr veröffentlicht:
Wasserwerfer und Schlagstöcke bei Hooligan-Demo in Köln
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Köln (dpa) - Wasserwerfer, Schlagstöcke und Reizgas: Die Polizei hat am Sonntag mit einem massiven Einsatz auf Ausschreitungen bei einer Hooligan-Kundgebung gegen Salafisten in Köln reagiert.
Beamte seien mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen worden, sagte ein Polizeisprecher. «Dagegen sind wir vorgegangen.» Ein Einsatzfahrzeug der Polizei wurde von den Demonstranten auf die Seite geworfen. Ersten Angaben zufolge soll es mindestens zehn Verletzte gegeben haben. Eine solche Eskalation der Gewalt habe es in NRW lange nicht gegeben, meinte ein Beamter. «Sowas kennt man aus Berlin oder Hamburg - aber eigentlich nicht aus Nordrhein-Westfalen.»
Mindestens 2500 als gewaltbereit geltende Hooligans hatten sich am Sonntagnachmittag versammelt, um gegen Islamisten zu demonstrieren. Die Teilnehmer waren nach Angaben der Bundespolizei teilweise von weither angereist. Schon vor Beginn der offiziell angemeldeten Demonstration wurden am Kölner Hauptbahnhof «Ausländer-raus»-Rufe angestimmt. Zugleich kamen rund 500 Teilnehmer zu einer Gegendemonstration - unter ihnen war die Kölschband Brings. Die Polizei war unbestätigten Angaben zufolge mit rund 1000 Einsatzkräften vor Ort.
Als die Hooligans durch die Stadt zogen, kam es zu den heftigen Ausschreitungen am Ebertplatz. «Wir haben jetzt im Moment Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer im Einsatz und versuchen, die Lage etwas unter Kontrolle zu kriegen», sagte ein Sprecher der Polizei. Wenig später eskalierte die Lage auch am Hauptbahnhof. Weil Demonstranten versuchten, das abgesperrte Bahnhofsgebäude zu stürmen, setze die Polizei auch dort Wasserwerfer ein.
Als sich die Lage etwas beruhigt hatte, eskortierte die Polizei die Demonstranten in kleinen Gruppen durch den Bahnhof zu ihren Zügen, damit sie aus Köln abreisen konnten. Auch dabei kam es immer wieder zu kleineren Rangeleien mit den Einsatzkräften.
Zu Festnahmen konnte ein Polizeisprecher zunächst keine Angaben machen. Ein Hubschrauber habe aber auch Bilder aus der Luft gemacht. Diese würden nun von szenekundigen Beamten ausgewertet, um die Angreifer auch nachträglich zur Rechenschaft ziehen zu können.
Die «Hooligans gegen Salafisten» sind eine Bewegung, die sich im Internet gebildet hat und sich über soziale Netzwerke organisiert. Neben gewaltbereiten Fußballfans werden auch Rechtsextreme der Bewegung zugerechnet. Das Bundesinnenministerium beobachtet sie nach eigenen Angaben wegen der hohen Gewaltbereitschaft unter den Sympathisanten seit einiger Zeit verstärkt. Die Kundgebung in Köln war von einem Funktionär der Anti-Islam-Partei Pro NRW angemeldet worden, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
 
Was zu erwarten war...

Ich habe einst während meines Studiums bei ein Fanprojekt meines Heimatvereins (Bundesligist) gearbeitet und weiß spätestens seit dem: In Ultragruppen sind jede Menge Leute unterwegs bei denen man sich schämen muss der gleichen Spezies anzugehören. Der einzige "trost" war, dass die meisten trotz ihrer einem friedfertigen Menschen absolut suspekten Verhaltens- und Denkweise sowas wie einen verkappten "Ehrenkodex" hatten den die meisten auch beachteten. Zumindest so lange sie noch nicht komplett besoffen waren...
 
Was zu erwarten war...

Joa, das gehört doch mit zum Sein des Hooligans, die freuen sich doch, wenn sie was auf die Fresse kriegen :mrgreen:
Es gibt nur zwei Dinge die ich nicht auf die Reihe kriege, nämlich 1) warum können die (zumindest hier in Deutschland, unten in Syrien können die sich meinetwegen die Köppe einschlagen) ihre Botschaft, nämlich gegen den IS vorzugehen, nicht friedlich äußern ohne negativ durch Polizistenkloppen aufzufallen?
Und 2) sind die Gegendemonstranten, die sich versammelt haben, dort gewesen um die Nazikeule zu schwingen, weil angeblich Rechte unter den Hools waren oder sind die pro-IS, wo die eigentliche Demo doch Anti-IS war?
 
Ist das nicht egal was das Thema ist? Die meisten sind dort um zu randalieren und sich auszutoben.

Von wegen Anti Salafisten. Die meisten Spinner suchen einfach eine neue Bühne und haben sie bei den Anti-Salafisten gefunden. Beim Profi Fussball haben Hooligans schon lange nichts mehr zu melden.
 
Und 2) sind die Gegendemonstranten, die sich versammelt haben, dort gewesen um die Nazikeule zu schwingen, weil angeblich Rechte unter den Hools waren oder sind die pro-IS, wo die eigentliche Demo doch Anti-IS war?
Ersteres, und aus meiner Sicht auch zurecht. Anmelder, Organisator, viele Teilnehmer aus dem Dunstkreis oder ganz offen rechts...

Die meisten Spinner suchen einfach eine neue Bühne und haben sie bei den Anti-Salafisten gefunden. Beim Profi Fussball haben Hooligans schon lange nichts mehr zu melden.
Nicht? Warum ist denn da immer so viel Polizei? In Köln, DOrtmund, Schalke etc... sind die nach wie vor auf der Tribüne zu finden.
 
NRW will künftig Treffen neuer Hooligan-Allianz verbieten

Folgende News wurde am 27.10.2014 um 13:38:24 Uhr veröffentlicht:
NRW will künftig Treffen neuer Hooligan-Allianz verbieten
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Düsseldorf (dpa) - Nach den Krawallen von Hooligans und Rechtsextremisten in Köln will die nordrhein-westfälische Landesregierung ähnliche Treffen gerichtlich verbieten lassen.
«Ich halte das für einen Missbrauch der Versammlungsfreiheit», sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf. «Das war keine politische Demonstration, da wurde eine Plattform für Gewalt geschaffen. Wir müssen die Verwaltungsgerichte überzeugen, solche Veranstaltungen künftig zu verbieten.»
Der angebliche Anlass, gegen Salafismus zu demonstrieren, und der Aufruf der Veranstalter zur Gewaltfreiheit hätten sich als leere Worthülsen entpuppt. In Köln habe sich vielmehr eine «neue Formation» von Hooligans und Rechtsextremisten gezeigt, sagte Jäger.
Die Polizei habe Schlimmeres verhindert. So sei es den Krawallmachern nicht gelungen, die Polizeiketten zu durchbrechen und durch die Kölner Innenstadt zu ziehen. Es habe im Vorfeld der Kundgebung noch keine rechtliche Handhabe gegeben, diese zu verbieten.
Der Zusammenschluss bislang verfeindeter Hooligan-Gruppen zu mehreren tausend gewaltbereiten Hooligans und einigen hundert gewaltbereiten Rechtsextremisten habe sich in Köln erstmals gezeigt, sagte Jäger. Die Polizei kümmere sich nun um die Strafverfolgung.
Die Polizei habe das Treffen auch nicht unterschätzt, sondern sei mit einem Großaufgebot von 1300 Beamten vorbereitet gewesen, betonte der Minister. Die Polizei sei bereits am Donnerstag davon ausgegangen, dass etwa 4000 statt der von den Veranstaltern genannten 1500 Teilnehmer kommen würden.
NRW-Verfassungsschutz-Chef Burkhard Freier ergänzte, die Teilnehmer seien «aus allen Bundesländern» angereist. Es handele sich um ein bundesweites Problem.
 
"... solche Veranstaltungen künftig zu verbieten."
Ganz toll! Bleibt noch die Frage: Wie werden denn "Hooligan-Demos" definiert? Muss der Demoanmelder "Hooligan e.V." heißen oder reicht es schon wenn einer der Initiatoren mal auf einer Veranstaltung war oder eine öffentliche Toilette besucht hat auf der auch schon mal "SS-Siggi" oder Horst Mahler gesichtet worden sein soll bzw. vermutlich dort seinen Haufen gesetzt haben soll?
 
Demnächst verlangen noch einige die aufhebung des Wahlrechtes, weil einige Menschen damit nicht umgehen können und Parteien wie NPD wählen. ;)
 
Hooligans sind meist schon polizeibekannt. Wenn einer der üblichen Verdächtigen eine Demo anmeldet, ist das ja leicht zu ermitteln. Und wenn es sich wieder um eine "Anti-Salafisten-Demo" handelt, wird wahrscheinlich auch genauer hingeguckt...:roll:
 
Hooligans sind meist schon polizeibekannt. Wenn einer der üblichen Verdächtigen eine Demo anmeldet, ist das ja leicht zu ermitteln. Und wenn es sich wieder um eine "Anti-Salafisten-Demo" handelt, wird wahrscheinlich auch genauer hingeguckt...:roll:

... und wenn die Drahtzieher der Hooligans nicht so dämlich sind wie Du zu glauben scheinst und jemand "unbekannten" die Demo anmelden lassen und sie einfach "Anti-Unrecht-Demo" nennen?

... und wenn ein politisch engagierter Mensch, der zufällig auch gern mal ins Stadion geht und da mal bei ner Personenkontrolle an der falschen Stelle stand und "aktenkundig" gemacht wurde ne Demo gegen Zwangsverheiratungen veranstalten möchte die wegen vorgesagtem verboten wird?

Manchmal wünschte ich mir wirklich ich hätte in etwa Dein unerschütterliches Gottvertrauen in die Weisheit der Volksvertreter und in die Dämlichkeit der Arschkrampen. Im Endeffekt würde das wohl an einigen Punkten de Facto zu meiner Entspannung beitragen.
 
... und wenn die Drahtzieher der Hooligans nicht so dämlich sind wie Du zu glauben scheinst und jemand "unbekannten" die Demo anmelden lassen und sie einfach "Anti-Unrecht-Demo" nennen?
... Was wenn, entgegen aller Vorurteile, nicht nur Analphabeten und Minderbemittelte in den Polizeipräsidien sitzen? :p

... und wenn ein politisch engagierter Mensch, der zufällig auch gern mal ins Stadion geht und da mal bei ner Personenkontrolle an der falschen Stelle stand und "aktenkundig" gemacht wurde ne Demo gegen Zwangsverheiratungen veranstalten möchte die wegen vorgesagtem verboten wird?
... Dann hat er durchaus ein Problem. Allerdings gab es schon immer eine Vermischung von Hooligans und Rechten. Bei den Ultras sind Rechte meines Wissens ziemlich abgemeldet, zumal die es zumeist schaffen, Politik und Sport zu trennen.

Manchmal wünschte ich mir wirklich ich hätte in etwa Dein unerschütterliches Gottvertrauen in die Weisheit der Volksvertreter und in die Dämlichkeit der Arschkrampen. Im Endeffekt würde das wohl an einigen Punkten de Facto zu meiner Entspannung beitragen.
...Woher kommt es, dass du diese These so gekonnt umdrehst? Ich meine zu wissen, dass man als Polizist im gehobenen Dienst zwingend einen qualifizierten Schulabschluss braucht - Bei Rechten und Hools kommt das zwar auch vor, aber tendenziell seltener... :evil:
 
Tjo, was soll ich dazu noch groß antworten? Besser hättest Du meinen letzten Abschnitt wohl kaum in Deinen Worten unterstreichen können.


Auch wenns schwer fällt: Eine gesunde Demokratie (und so bezeichnet sich die Unsere ja nach wie vor gerne selbst) muss solche traurigen Veranstaltungen wie die in Köln meiner Ansicht nach aushalten. Jeder Volksvertreter der nun als öffentlichkeitswirksame Kurzschlussreaktion die Beschneidung der freiheitlich-demokratischen Grundrechte fordert gehört aus meiner Sicht seines Amtes enthoben.
 
Wir (als Gesellschaft) sollen also zusehen, wie Chaoten auf Polizisten losgehen, Minderheiten pauschal beschimpfen und alles tun, was unserer Demokratie widerspricht? Das läuft für mich zu sehr auf das bekannte Martin Niemöller-Zitat hinaus...
 
Nein, wir (als Gesellschaft) sollten uns mit den Ursachen der an allen Ecken und Enden wachsenden Perspektivlosigkeit, des Unmuts und des Zorns beschäftigen und diese bekämpfen.

Ihr (Volksvertreter, Medien und offenbar u.a. Du) stellt euch diese Fragen aber scheinbar überhaupt nicht sondern tut so als wenn diese Entwicklung eine Art Laune der Natur wäre der man nur mit fortschreitender Einschränkung der Freiheitsrechte und nicht mit Ursachenforschung begegnen kann wie es einer wahrhaft freiheitsliebenden Demokratie meiner Ansicht nach würdig wäre.
 
... Was wenn, entgegen aller Vorurteile, nicht nur Analphabeten und Minderbemittelte in den Polizeipräsidien sitzen?
Die entscheiden das ja zum Glück auch gar nicht. Der Regalablauf ist immer derselbe:

1. Demo wird angemeldet
2a. Die Polizei hält die Demo für zu gefährlich, weil Gewalt droht.
2b. Die Stadt hält den Ort für falsch (Anti-Israel Demo vor einer Synagoge z.B.)
3. Demo wird untersagt
4. Anmelder klagt vor Verwaltungsgericht
5. Gericht entscheidet

Und zum Glück kann das Land NRW und seine politischen Führer Demos nicht "von Gerichten verbieten lassen". Gerichte sind nämlich unabhängig in ihren Entscheidungen.

Und deshalb hätte eine Verwaltungsgericht die Demos der Hogesa in Köln auch durchgewunken. Das wusste man auch bei der Polizei und deshalb hat man es gar nicht erst mit einem Verbot probiert. Beim nächsten Mal könnte das anders aussehen nach den Erfahrungen in Köln.
 
Nein, wir (als Gesellschaft) sollten uns mit den Ursachen der an allen Ecken und Enden wachsenden Perspektivlosigkeit, des Unmuts und des Zorns beschäftigen und diese bekämpfen.


Das ist das Eine - nur: der Zorn ist da, er erzeugt Gewalt, und der können wir nicht zusehen. Und selbst im gesellschaftlichen Garten Eden wird es immer noch Gewalt geben, und gegen die wird auch immer vorzugehen sein. Nur weil sie aus einem nachvollziehbaren Grund entstehen, sind Gewalt und Hass nicht richtig oder zulässig oder etwas, das man akzeptieren müsste.

@Marty: hier wurde suggeriert, dass die Polizei das Gewaltpotential so einer Demo nicht einschätzen könne, also deine Kette bei Punkt 2 oder 3 schon stockt... ;)
 
@Marty: hier wurde suggeriert, dass die Polizei das Gewaltpotential so einer Demo nicht einschätzen könne, also deine Kette bei Punkt 2 oder 3 schon stockt... ;)
Das konnte sie in Köln aber ganz sicher. Man wusste doch, welche Klientel kommt. Man wusste aber auch, dass ein Verbot keine Chance auf Zustimmung durch ein Gericht hat.
 
Wenn man es wusste, waren aber recht wenig Kräfte am Start... Es geht aber nicht um gewesenes, sondern um die Zukunft. Und stehen wir doch auf dem gleichen Standpunkt.
 
Ich wollte auch nicht gegen Dich argumentieren, sondern das Geschrieben ergänzen.

Die Anzahl der eingesetzten Beamten fand ich schon enorm. Ich hätte mir ein paar Hundestaffeln gewünscht (oder Pferde), die sind viel effektiver... :D

Marty
 
In Hamburg hat "HoGeSa" eine Demo im Schanzenviertel angemeldet (also in dem Viertel, wo die ganzen Salafisten aktiv sind :roll:). Hat man nun aber abgesagt, war dem Anmelder dann doch zu heikel. Sich mit ein paar Karnevalsbullen kloppen, ok. Aber die kampferprobte Hamburger Polizei + die große, aktive, linke Szene - 'ne, dass wäre nicht gut ausgegangen. :ugly:

Hoffen wir für Deutschland, dass es in Berlin auch so abläuft und der Spuk damit bald ein Ende hat.