[Politik]Todesstrafe in Deutschland? Pro / Kontra

ID: 155274
L
13 Mai 2006
1.186
68
Hallo,

wollte mal fragen was ihr über das Thema "Soll die Todesstrafe nach Deutschland kommen?" denkt.

Was spricht in euren Augen dafür, was dagegen?

mfg
 
aufgrund der deutschen Geschichte sollte man über das Thema nichtmal denken.

Kein Mensch hat das Recht über Leben und Tod eines anderen Menschen zu bestimmen, das hat letzendlich nur "Gott" bzw. das sog. "Schicksal".
 
Liquid0815 schrieb:
Kein Mensch hat das Recht über Leben und Tod eines anderen Menschen zu bestimmen, das hat letzendlich nur "Gott" bzw. das sog. "Schicksal".
So siehts aus.
Ausserdem könnten Unschuldige fälschlicherweise hingerichtet werden.

Irgendwie bezweifel ich auch, dass die Angst vor der Todesstrafe Mörder von Morden abhält. Das kann ich zwar nicht mit Zahlen beweisen, aber jemand, der das Gegenteil behauptet soll mir das erstmal mit Zahlen beweisen ;)
 
phil schrieb:
So siehts aus.
Ausserdem könnten Unschuldige fälschlicherweise hingerichtet werden.

Irgendwie bezweifel ich auch, dass die Angst vor der Todesstrafe Mörder von Morden abhält. Das kann ich zwar nicht mit Zahlen beweisen, aber jemand, der das Gegenteil behauptet soll mir das erstmal mit Zahlen beweisen ;)
Jup, genau so ist es. Ich meine es gibt in Deutschland Sicherheitsverwahrung, und das reicht vollkommen zum Schutz der Bürger.
 
Liquid0815 schrieb:
Jup, genau so ist es. Ich meine es gibt in Deutschland Sicherheitsverwahrung, und das reicht vollkommen zum Schutz der Bürger.
Das ist halt der Punkt. Viele fühlen sich durch die zum Teil echt laschen Strafen nicht mehr sicher, und das kann ich verstehen (den daraus resultierenden Schrei nach Todesstrafe nicht). Lieber eine Reformation unseres Rechtssystems als Einführung der Todesstrafe..
 
phil schrieb:
Das ist halt der Punkt. Viele fühlen sich durch die zum Teil echt laschen Strafen nicht mehr sicher, und das kann ich verstehen (den daraus resultierenden Schrei nach Todesstrafe nicht). Lieber eine Reformation unseres Rechtssystems als Einführung der Todesstrafe..
Jep, da geb ich dir vollkommen recht.
 
Apfelhaus schrieb:
Siehe Grundgesetz Artikel 102. Wir brauchen also gar nicht zu diskutieren.

korrekt. und das ist auch gut so.

ich halte es mit albert camus:
"Um das rechte Verhältnis herzustellen, müsste die Todesstrafe gegen einen Verbrecher verhängt werden, der sein Opfer zunächst warnt, dass er es an einem bestimmten Tag auf schreckliche Weise ermorden wird, und es von diesem Moment an monatelang in seiner Gewalt gefangen hält. Ein solches Ungeheuer wird man im privaten Bereich nicht finden."

außerdem ist es doch absolut hirnrissig, den menschen zeigen zu wollen daß töten falsch ist, indem man tötet. der staat, der das tut, stellt sich auf eine stufe mit dem mörder. und verhindern tut es verbrechen auch nicht.

gruß,
yerusha

halb OT:
ein blondes zitat zum thema (herr, laß hirn vom himmel regnen...)
"Ich bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss eine angemessene Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion für das nächste Mal." (Britney Spears)
 
phil schrieb:
Das ist halt der Punkt. Viele fühlen sich durch die zum Teil echt laschen Strafen nicht mehr sicher, und das kann ich verstehen (den daraus resultierenden Schrei nach Todesstrafe nicht).
Das ist der Preis den wir für unsere doch sehr große Freiheit bezahlen (müssen). Die Gesellschaft muss sich entscheiden was sie will: Entweder Freiheitsstrafen, wo die Möglichkeit besteht, dass ein Täter rückfällig wird und wieder ein schweres Verbrechen begeht, oder aber ein Staat in dem die individuelle Freiheit eingeschränkt ist, mit Todesstrafe, wo aber die Möglichkeit besteht, dass unschuldige hingerichtet werden.

Ich tendiere zu ersterem. Letztendlich bleibt alles ein Kompromiss.
 
Liquid0815 schrieb:
aufgrund der deutschen Geschichte sollte man über das Thema nichtmal denken.
Na das ist ja unser Universalargument für alles, gell?!

EDIT: Naja, besser nicht wieder einführen obwohl ich es für eine legitime Form der Rache halten würden. Wäre ich selbst betroffener Angehöriger würde ich mir jedenfalls wünschen das der Täter an die nächste Mauer bzw. vor den nächsten Graben gestellt wird (in alter Tradition, Liquid).

Grundsätzlich ist die Todesstrafe aber abzulehnen. Allein aufgrund einer evt. Fehlerquote.
 
Zuletzt bearbeitet:
Casinomeister schrieb:
Wäre ich selbst betroffener Angehöriger würde ich mir jedenfalls wünschen das der Täter an die nächste Mauer bzw. vor den nächsten Graben gestellt wird (in alter Tradition, Liquid).
Ich kanns nicht genau sagen, aber ich schätze, solche Gefühle würden mir in so einer Situation auch durch den Kopf gehen. Und genau deshalb ist es gut, dass ein Beteiligter nicht das Urteil fällen darf. ;)
 
phil schrieb:
Ich kanns nicht genau sagen, aber ich schätze, solche Gefühle würden mir in so einer Situation auch durch den Kopf gehen. Und genau deshalb ist es gut, dass ein Beteiligter nicht das Urteil fällen darf. ;)
vielleicht, aber nur vielleicht, ist dass ja auch der Grund warum Selbstjustiz in unserem Land nicht erlaubt ist. ;)
 
Man sollte sie zumindestens als Möglichkeit im Repertoire haben... Um beispielsweise politische Zeichen setzen zu können... (ich denke beispielsweise als Strafe für nicht geglückte Selbstmordanschläge... Die hätten ja nichteinmal was dagegen... Schnellverfahren... Schuss... Märtyrer... Alle sind glücklich!)

Aber die Todesstrafe sollte die extreme Ausnahme bleiben... Vielleicht bei ein bis zwei Kinderschändern im Jahr um so Stimmungen in der Bevölkerung aufzunehmen und diese von anderen Problemen abzulenken!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin deutlich dagegen, dafür entspricht: "Was ich nicht verstehe mache ich kaputt !"

Weshalb einen Menschen töten ?

Abschreckung ?

Würde nicht funktionieren, man braucht sich nur Länder anschauen wo diese barbarische Strafe ausgeübt wird.

Ach ja, schönen Gruß an alle Schreihälse die die bösen Menschen gerne im Jenseits sehen wollen. Ursachenforschung bringt langfristig mehr. Funzt nur nicht, wenn das tötet was man nicht versteht. Frei dem Motto, "Was ich nicht verstehe, das mache ich kaputt !" In einer intelligenten, zivilisierten Gesellschaft gehört so ein barbarischer Akt meiner Meinung nach nicht rein .
 
Für mich wäre die Genugtuung, die einige Angehörige der Opfer erfahren würden, schon ein Grund manchmal die Todesstrafe zu vollstrecken... Das ist etwas zutiefst menschliches und gehört nicht durch andere verurteilt...

:mrgreen:
Ursachenforschung für Terror?
Die Welt ist ungerecht... *heul*
Die dritte Welt ist arm... *heul*
Wir müssen die Nahrungsmittel nur gerecht verteilen...
Wenn wir schon dabei sind... Ratten sind auch nur Menschen... *beiPETAeinschreib*
 
phip schrieb:
Für mich wäre die Genugtuung, die einige Angehörige der Opfer erfahren würden, schon ein Grund manchmal die Todesstrafe zu vollstrecken... Das ist etwas zutiefst menschliches und gehört nicht durch andere verurteilt...
Jo, wenn der evtl. Unschuldige entfernt wird. Später dann doch der wirkliche Täter gefunden wird, dann nochmal ?

Die Vollstreckung würde nicht viel ändern, der Verlust eines Menschen z.b. wird dadurch nicht ausgeglichen. Keinerlei Zugewinn...

Was meinst du mit manchmal ?
phip schrieb:
:mrgreen:
Ursachenforschung für Terror?
Nicht ganz, passt irgendwie auch nicht. Man kann nicht für eine Ursache forschen, mehr die Ursache selbst erforschen. Oder hab ich die Frage falsch verstanden ? Die kommt total unlogisch bei mir an. :roll:
 
Ich Musste letztens ne erörterung in Deutsch zu dem Thema schreiben, ich hatte jetzt keine Lust den ganzen Thread durchzulesen, deshalb schreib ich jetzt einfach mal alles,was mir eingefallen ist!


Pro(Für die Todesstarfe)

-Abschreckung

-weniger kosten für das land

Kontra (gegen die Todesstrafe)

-Menschen müssen oft jahre auf die hinrichtung warten(In einigen gefängnissen der Usa sieht es aus wie in Altenheimen.

-Unschuldige können getötet werden

-Die Hinrichtung ist nicht nur eine "Strafe" für den Verbrechern, sondern auch für die Verwandtschaft

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