News Tierschützer: Europas Delfinarien müssen schließen

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 21.06.2011 um 16:42:14 Uhr veröffentlicht:
Tierschützer: Europas Delfinarien müssen schließen
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Brüssel (dpa) - Nein zu Europas Delfinarien: Die Säuger sollen nach dem Willen von Tierschützern nicht mehr in Zoos zu sehen sein. Statt um Artenschutz und Aufklärung gehe es den meisten Betreibern um Geld - und den Besuchern um Souvenirfotos. In einem neuen Bericht heißt es, die Haltung von Delfinen und Walen sei grundsätzlich nicht artgerecht. Außerdem seien Europas Delfinarien nicht mit der EU-Gesetzgebung vereinbar, schreibt die Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS. EU-Gesetze sehen bestimmte Ziele bei Artenschutz, Forschung und Bildung der Öffentlichkeit vor. Auch in Deutschland können Zoobesucher die großen Säuger hinter dicken Glasscheiben begutachten - in Münster, Duisburg und Nürnberg. «Die Delfinarien in der EU kommen den biologischen Bedürfnissen der gefangen gehaltenen Waltiere nicht nach und bieten keine artgerechte Ausgestaltung der Gehege», heißt es in dem Bericht, der am Montag in Brüssel und am Dienstag in München vorgestellt wurde. In Delfin- und Wal-Shows würden die Tiere zu «unnatürlichem Verhalten» gezwungen. Das löse viel Stress aus. Zwar seien Shows generell zulässig, sie müssten laut EU-Vorgaben aber sinnvolle Informationen bieten. «Clowneske Vorführungen» seien nicht vorgesehen. Die Bemühungen der meisten Zoos, Besucher zum Beispiel über die Herkunft der Tiere zu informieren, seien «dürftig». Wirtschaftliche Interessen seien meist vorrangig: «Delfinarien sind primär kommerzielle Unternehmen», kritisieren die Tierschützer. Das zahlende Publikum wolle vor allem schöne «Souvenirfotos». Auch beim Artenschutz spielten Delfinarien keine Rolle: Ihr Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt sei «unbedeutend oder inexistent». Delfine in Gefangenschaft hätten nicht nur eine kürzere Lebenserwartung, auch Erfolge bei der Fortpflanzung seien selten. Ihr Bestand könne sich in Gefangenschaft nicht von alleine erhalten. Die Tierschützer schlagen Alarm: Bleibt die Zahl der Delfinarien gleich oder steigt sie gar, müssten Delfine aus freier Wildbahn gefangen und in die Zoos gebracht werden. Delfine und Wale unterliegen aber strengen Schutzvorgaben. Allein zu kommerziellen Zwecken dürfen sie in EU-Gewässern generell nicht gefangen werden. Die meisten Tiere in deutschen Delfinarien kämen vom Golf von Mexiko. Der Bericht warnt vor direktem Kontakt zwischen Mensch und Tier - und verweist auf den Tod zweier Orca-Trainer seit Dezember 2009. Ein Kontakt berge ein «erhebliches Risiko von Krankheiten oder Verletzungen». «Dieser Bericht ist eine kritische Lektüre für die EU-Kommission, die Mitgliedstaaten und die Delfinarien», heißt es. Die EU-Kommission reagierte prompt: «Wir nehmen den Bericht zur Kenntnis und haben bereits eine konstruktive Diskussion mit den Autoren gehabt», sagte ein Kommissionssprecher. Lizenzen für Delfinarien werden aber von den EU-Staaten herausgegeben. Daher verwies er mit Blick auf die Konsequenzen aus dem Bericht auf die Länder selbst. «Wir erwarten von den Autoren, dass sie mit den Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten.» Nach Ansicht des Nürnberger Tiergartendirektors Dag Encke können Zoos Artenschutz nur vermitteln, wenn sie Tiere wie die beliebten Delfine zeigen. «Mit dieser Tierart gewinnen wir die Menschen auch für andere Tiere.» Delfinarten, wie etwa die Großen Tümmler, seien für die Haltung in Zoos geeignet. Ihr Stress-Level sei bei den ständigen Messungen im Zoo unauffällig. Encke räumte ein, die meisten Besucher seien für lange Vorträge zum Artenschutz zu ungeduldig. In Nürnberg werde in vier Wochen ein neues Delfinarium eröffnet. Für den Geschäftsführer der WDCS Deutschland, Nicolas Entrup, ist das ein «politischer Skandal». Entrup lobte dagegen, dass der Zoo Münster die Delfinhaltung 2012 aufgeben will. Für den Bericht hat die WDCS zusammen mit einer Koalition aus über 25 europäischen Tierschutzorganisationen monatelang recherchiert. Videos von Shows in mindestens 18 Delfinarien wurden ausgewertet, ebenso das Informationsmaterial der Einrichtungen und wissenschaftliche Literatur. Außerdem ließen die Tierschützer ein Rechtsgutachten erstellen. Die WDCS ist nach eigenen Angaben die größte internationale Tierschutzorganisation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen verschrieben hat. Mit diesem Ziel ruft die 1987 gegründete Organisation immer wieder internationale Kampagnen und Forschung ins Leben. Heute betreibt sie Büros unter anderem in Deutschland, Großbritannien, Australien und den USA.
 
wo gibts solche Shows denn noch?

Ich meine auf Tenneriffa oder wo noch?

Ist schon 6 od. 7 Jahre her, aber damals gab es noch Delfin und Krokodilvorführungen im Heidepark Soltau...
Gibt es die immer noch?

Ich finde es auch schade, dass Tiere kommerziell genutzt werden und man sollte auch als Zoo oder Tierpark oder wie auch immer darauf achten, die Tiere möglichst artgerecht zu halten.
Ich glaube aber auch, dass es bei der zunehmenden Vergiftung der Meere und der kommerziellen Fischerei mit ihren Schleppnetzen etc. die Delfine und Wale in Zoos nicht (unbedingt) schlechter leben als in freier Natur.
Auch wenn es natürlich schöner wäre, wenn jedes Lebewesen frei sein könnte und relativ ungefährlich sein Leben geniessen kann.
 
Ist schon 6 od. 7 Jahre her, aber damals gab es noch Delfin und Krokodilvorführungen im Heidepark Soltau...
Gibt es die immer noch?


Ne hier stehts:



Langsames Sterben der Delfinarien

In Deutschland gab es früher neun Delfinarien, unter anderem im Hamburger Tierpark Hagenbeck und im Heidepark Soltau in Niedersachsen. Die meisten von ihnen sind längst geschlossen, Ende 2012 folgt auch die Anlage in Münster. Dann bleiben nur noch zwei übrig: Duisburg und Nürnberg. Und deren Zucht ist laut Tierschützern aufgrund der Todesfälle nicht nachhaltig.
 
Ich glaube aber auch, dass es bei der zunehmenden Vergiftung der Meere und der kommerziellen Fischerei mit ihren Schleppnetzen etc. die Delfine und Wale in Zoos nicht (unbedingt) schlechter leben als in freier Natur.


Jepp, die fühlen sich pudelwohlwohl in so einem Fußbecken:
Tilikum
Keiko

Es ist schlimm, wenn sie in der freien Wildbahn aussterben - sei es, weil wir dran Schuld sind, oder weil es der Lauf der Natur ist - trotzdem sind sie da 100.000x besser aufgehoben, als in irgendwelchen überhitzten Planschbecken mit gechlortem wasser.

Hier noch mehr Beispiele:
Orcas in Gefangenschaft
Kaum ein Tier auf dieser Liste lebt noch - und das sind nur die gefangene Orcas.

Ich habe noch nie im Leben ein Delfinarium oder eine Orca-Show besucht. Werde ich auch nie.

Würden die Touristen nicht diesen Wahnsinn unterstützen (Eintrittsgelder, Souvenirs, Fotos usw.), würden die Bosse dieses Tourismuszweigs sehr schnell damit aufhören, die Tiere für unser "Amüsemant" zu fangen und zu quälen. Gleiches gilt für Zirkusse (auch der Dorfzirkus um die Ecke), Stierkämpfe in Lateinamerieka, Spanien und Frankreich und das sog. Affenkickboxen in thailändische Zoos (die Affen sind übrigens inzwischen wieder zurück in den Zoos und wurden danach noch 2x beschlagnahmt. Die Zoos sind jetzt endgültig dicht gottseidank.) und andere Tierquälerein als Unterhaltungsprogramm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jepp, die fühlen sich pudelwohlwohl in so einem Fußbecken

Die Logik dahinter hast du aber nicht ganz verstanden^^
Mir war klar, dass es nicht schön ist, aber nehmen wir mal an die Erdatmosphäre wäre so verschmutzt, dass du da kein angenehmes Leben mehr führen könntest und es steckt dich jemand in einen kleinen Raum mit Frischluft...
Denk das mal weiter, klar wenn du mit beidem nicht klar kommst, stirbst du halt, aber vielleicht passt du dich ja auch an den kleinen Raum an und freust dich kein Gift einatmen zu müssen.
Ob es Orcas, Delfinen etc. genauso geht, können wir ja leider nicht fragen.
Aber bei der zunehmden Gefährdung der Lebensräume sind Zoos o.ä. eine, wenn bisher nicht sogar die einzige Möglichkeit zumindest einen kleine Bestand von Tieren zu sichern. Das dies kommerziell ausgenutzt wird ist natürlich schade, ebenso wie die Tatsache, dass viele Tiere nicht artgerecht gehalten werden (können).

Aber wie du schreibst, du musst solche Einrichtungen ja nicht besuchen.
Und vielleicht erregt es ja auch Mitleid bei einigen Besuchern, wenn sie ein dahin vegetierendes Tier sehen und setzen sich dann für den Erhalt der natürlichen Lebensräume ein. Manchmal muss dem Menschen erst sein Fehlverhalten bewusst vor Augen gehalten werden, damit ers merkt und die Veränderung danach dauert nochmals wesentlich länger^^
 
Mir war klar, dass es nicht schön ist, aber nehmen wir mal an die Erdatmosphäre wäre so verschmutzt, dass du da kein angenehmes Leben mehr führen könntest und es steckt dich jemand in einen kleinen Raum mit Frischluft...
Denk das mal weiter, klar wenn du mit beidem nicht klar kommst, stirbst du halt, aber vielleicht passt du dich ja auch an den kleinen Raum an und freust dich kein Gift einatmen zu müssen.

soweit, dass wir eine moderne Arche benötigen, sind wir aber noch nicht. Sollte der Tag einmal kommen, kann man gerne darüber mit dem Argument weiter diskutieren.
 
soweit, dass wir eine moderne Arche benötigen, sind wir aber noch nicht. Sollte der Tag einmal kommen, kann man gerne darüber mit dem Argument weiter diskutieren.

Soweit, dass wir eine moderne Arche benötigen sind wir schon lang. Der Artenschwund nimmt von Tag zu Tag erschreckend zu und etliche Zoos nehmen auch ihre Verantwortung ernst, und mühen sich, eine bedeutende Rolle dabei zu spielen ...
Selbst wenn wir noch Zeit hätten, bräuchten wir die Erkenntnisse in der Tierhaltung, um so lange es noch geht, Bedingungen zu schaffen, die eine Erhaltungszucht überhaupt ermöglichen.

Allerdings ist für Walartige eine derartige "Arche" nahezu unmöglich und somit wirklich indiskutabel. Die Gelder können letztlich sinnvoll nur in Walschutz-Projekte für wildlebende Tiere fließen und die Kapazitäten in betreffenden zoologischen Einrichtungen dann anderen Tierarten zugute kommen ... allenfalls eine Auffangstation, wie sie das Dolfinarium in Harderwijk nebenbei bietet, mag begrenzt Sinn machen - leider aber auch nur als Botschafterfunktion ...
 
Was macht Delfine besser als Schweine?
Was macht Tiere besser als Pflanzen?

(Was macht den Menschen besser als Tiere?)

Also: Fleisch essen, aber Delfine nicht angucken wollen ist eindeutig scheinheilig.

Ich hoffe, ihr seid alle Veganer ;).
 
Es wird mit der artgerechten Haltung argumentiert. Und die ist nach der Auffassung der Tierschützer bei Delfinen nicht möglich.

Aber Schweine zu töten ist artgerechter? Also dürfte ich Delfine dann auch abschlachten...

Ich find es immernoch scheinheilig mit zweierlei Maß zu messen. Ja, Delfine sehen nett aus, wenn mir aber jemand sagt, Delfine schmecken geil, dann mach ich mir nen Foto von denen und futter sie danach auf.

Müssen wir denn immer so tun, also uns die Umwelt der Umwelt wegen wichtig ist? Schlussendlich haben wir doch nur Angst davor, soviel kaputt zu machen, dass es uns schadet.
 
Aber Schweine zu töten ist artgerechter? Also dürfte ich Delfine dann auch abschlachten...
Es geht um die artgerechte Haltung - also in welcher Art und Weise man Tiere einsperrt. Nicht jedes Hausschwein wird artgerecht gehalten, gerade in der Industrie, aber es ist wohl möglich.

Ja, Delfine sehen nett aus, wenn mir aber jemand sagt, Delfine schmecken geil, dann mach ich mir nen Foto von denen und futter sie danach auf.
Rinder schmecken vorzüglich, deswegen machst du bestimmt kein extra Foto von ihnen.

Müssen wir denn immer so tun, also uns die Umwelt der Umwelt wegen wichtig ist? Schlussendlich haben wir doch nur Angst davor, soviel kaputt zu machen, dass es uns schadet.
Manch Mensch ist der Auffassung, das wir nur ein Teil dieser Umwelt sind und deshalb diese Umwelt erhaltenswert ist.
 
Es geht um die artgerechte Haltung - also in welcher Art und Weise man Tiere einsperrt. Nicht jedes Hausschwein wird artgerecht gehalten, gerade in der Industrie, aber es ist wohl möglich.

Was ist daran Artgerecht, ein Wesen zu töten? Oder noch präziser:
Warum ist es schlimm, dass ich einem Delfin die Süßigkeiten wegnehme, aber warum ist es egal, dass ich Schweine abschlachte?


Rinder schmecken vorzüglich, deswegen machst du bestimmt kein extra Foto von ihnen.

Rinder sehen ja auch nicht toll aus - sehen sie toll aus - Photo und erst danach futtern. Es geht mir darum, dass es keinen Grund gibt Delfine mehr zu schützen als Rinder.

Manch Mensch ist der Auffassung, das wir nur ein Teil dieser Umwelt sind und deshalb diese Umwelt erhaltenswert ist.

Und leben deshalb im Wald, ohne Elektrizität und alles, ja.

Alle die das hier aber lesen zerstören ihre Umwelt regelmäßig und es ist (zumindest 95%) auch zum Beispiel vollkommen egal, ob sie eine Mücke vernichten oder einen ganzen Wespenstock. Warum aber sind diese 5 Delfine so wichtig?