[VWL Mikro] Maximierung der Produzentenrente eines Monopolisten

Surferer

ZzzZzz
ID: 51559
L
5 Mai 2006
908
101
Guten Morgen :D

Ich hab mal eine Frage zur Mikroökonomie. Ich fall direkt mit der Tür ins Haus, vllt. kann ja jemand direkt was damit anfangen:

Wann wird die Produzentenrente eines Monopolisten maximal?

Dazu noch ein paar Erläuterungen: Es geht also um Marktgleichgewicht, Angebot/Nachfrage etc.. Die Wohlfahrt, also die Summe aus Konsumenten- & Produzentenrente ist im Marktgleichgewicht am höchsten. Ich rede, wenn ich die Rente meine, von der Summe aller Renten jedes Individuums, nicht vom Gewinn je Einheit, dann würde der Produzent logischerweise nur eine Einheit prodizieren und dafür den höchstmöglichen Preis kassieren.

Generell gilt ja, dass Produzenten solange produzieren, wie sie noch Gewinn machen, also die Grenzkosten niedriger als der Verkaufspreis sind. Der Produzent, auch wenn er ein Monopol hat, produziert also genauso wie im Wettbewerb bis zum Marktgleichgewicht. Jetzt frage ich mich, ob er nicht mit einer kleineren Produktionsmenge und entsprechend höheren Preisen eine höhere Rente verdienen könnte!? Ist das möglich? Wenn ja, in welchem Fall ... Ist das abhängig von Elastizität der Nachfragekurve?

Also vielleicht kennt sich ja jemand aus und hat Lust mir das zu beantworten 8)

Ich hab jetzt zum Monopol keine schöne Grafik gefunden, also hab ich hier mal was zum Wohlfahrtsverlust rausgezogen:
5887420461.png

Die gesamte farbige Fläche ist die Wohlfahrt (also Krente + Prente) im Marktgleichgewicht mit dem Preis p*.
Der grüne Bereich ist der Wohlfahrtsverlust, der durch ein Steigen des Preises auf p entsteht.
Die Frage orientiert an der Grafik wäre also folgende: Gibt es eine Situation, in der die Produzentenrente, also hier der rote Bereich, größer ist als die Produzentenrente im Gleichgewicht?

Gruß
Surferer


Edit: Also jetzt wo ich nochmal drüber nachgedacht habe, komm ich eigentlich zu folgendem Schluss:
Wie sich der Monopolist verhält, kommt auf die Elastizität der Nachfragekurve an. Wenn die Nachfrager sehr elastisch sind, also mit starker Mengenabnahme reagieren, dann maximiert der Monopolist seinen Gewinn indem er bis zum üblichen Marktgleichgewicht produziert.
Wenn die Nachfrage aber inelastisch ist, kann der Monopolist den Preis pushen ohne eine starke Mengenabnahme befürchten zu müssen. Den größeren Teil des entstehenden Wohlfahrtsverlusts trägt die Nachfrageseite. Also denk ich mal, dass er in dem Fall tatsächlich eine höhere Konsumentenrente erzielen kann.
 
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Generell gilt ja, dass Produzenten solange produzieren, wie sie noch Gewinn machen, also die Grenzkosten niedriger als der Verkaufspreis sind. Der Produzent, auch wenn er ein Monopol hat, produziert also genauso wie im Wettbewerb bis zum Marktgleichgewicht. Jetzt frage ich mich, ob er nicht mit einer kleineren Produktionsmenge und entsprechend höheren Preisen eine höhere Rente verdienen könnte!? Ist das möglich? Wenn ja, in welchem Fall ... Ist das abhängig von Elastizität der Nachfragekurve?

Du irrst dich. Der Monopolist produziert nicht bis zum Marktgleichgewicht bei vollständiger Konkurrenz. Die gewinnmaximale Menge ist immer die, in der gilt: Grenzkosten = Grenzerlös. Diesen Punkt realisiert der Monopolist. Dies kann so nur der Monopolist tun, da er die Angebotsmenge allein bestimmen kann. Aus ihr ergibt sich dann der Preis.

Deine Vermutung ist also richtig, der Monopolist wird Konsumentenrenten abschöpfen, indem er weniger produziert als er zum Preis = Grenzkosten absetzen könnte. Die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt sinkt dabei allerdings - und darum sind Monopole auch böse :).

Ganz gut wird der Sachverhalt auf Wikipedia erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Cournotscher_Punkt

EDIT:
Achso, du wolltest auch eine grafische Erklärung. Die Grafik die du da ausgewählt hast, zeigt bereits wie der Produzent seine Rente abschöpft! Nehmen wir mal an der Preis p sei der Monopolpreis. Dann erhält der Produzent die rote Fläche als Rente, für die Konsumenten bleibt die blaue Fläche. Abgeben musste der Produzent nur die Hälfte der grünen Fläche, er bekommt aber das Rechteck zwischen p und p* hinzu. Er gewinnt dabei also. Das ist immer so, solange die Nachfrage nicht vollkommen elastisch ist. Je unelastischer die Nachfrage, desto größer ist die Konsumentenrente, die der Monopolist abschöpfen kann.
 
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