Lehrer sehen sich zunehmend als Opfer von Schülergewalt

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 14.11.2016 um 16:21:46 Uhr veröffentlicht:
Lehrer sehen sich zunehmend als Opfer von Schülergewalt
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Düsseldorf (dpa) - Drohen, mobben, beleidigen - jeder vierte Lehrer ist schon einmal Opfer psychischer Gewalt von Schülern gewesen. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage hervor, die der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) vorstellte.
Demnach ist fast ein Viertel (23 Prozent) der befragten Lehrer bereits Ziel von Diffamierungen, Belästigungen und Drohungen gewesen - Aggressoren waren hauptsächlich Schüler, aber Eltern.
6 von 100 Lehrern sind der Umfrage zufolge sogar schon einmal körperlich von Schülern angegriffen worden. Hochgerechnet seien damit mehr als 45*000 Lehrkräfte (6 Prozent) an allgemeinbildenden Schulen aller Formen bereits Opfer von tätlicher Gewalt geworden. Zu den körperlichen Angriffen gehörten etwa Fausthiebe, Tritte, An-den-Haaren-Ziehen oder das Bewerfen mit Gegenständen.
Gewalt gegen Lehrkräfte sei «kein Einzelfall», sagte der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann. «Viel zu oft wird das Problem kleingeredet.» Er forderte Gegenmaßnahmen. «Außer professionellen Kampfsportlern ist mir keine Personengruppe bekannt, zu deren Job es gehört, sich psychisch und physisch angreifen zu lassen», sagte Beckmann.
Vergleichszahlen gebe es nicht, da es die erste Erhebung zum Thema «Gewalt gegen Lehrkräfte» sei. Verbandsintern habe man aber eine «schleichende Zunahme» von Fällen registriert. Die Gewerkschaft Erziehung und Bildung (GEW) sprach dagegen von «eher Einzelfällen», die sich vor allem an bestimmten Schulen konzentrierten. Gewalt sei nicht an jeder Schule ein generelles Problem, sagte GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann.
Besonders an Haupt-, Gesamt- und Förderschulen kommt es laut der VBE-Umfrage zu psychischer und physischer Gewalt. «Verstörend» ist laut Beckmann aber, dass jeder zehnte Grundschullehrer (12 Prozent) schon von seinen kleinen Schülern körperlich attackiert worden sei.
Bei der Häufigkeit körperlicher Angriffe gegen Lehrer kamen zudem regionale Unterschiede heraus. So wusste ein Viertel der Lehrer in NRW (25 Prozent) von derartigen Vorfällen an ihren Schulen in den vergangenen fünf Jahren, in Bayern und Baden-Württemberg waren es nur 14 und 13 Prozent.
Nur 2 Prozent der Lehrer wurden nach eigenen Angaben an ihrer Schule schon einmal Ziel von Cybermobbing im Internet. Mehr als 57 Prozent der Lehrer sehen Gewalt gegen Lehrkräfte als «Tabuthema» an - nur wenige zeigen die Angriffe an.
Beckmann forderte, dass Vorfälle künftig verpflichtend dokumentiert werden und Statistiken zur Gewalt in Schulen veröffentlicht werden müssten. Lehrer müssten auch besser von Schulbehörden unterstützt werden. Angesichts der steigenden Herausforderungen wie etwa Inklusion und Integration müssten Schulen in multiprofessionellen Teams mit Sonderpädagogen, Psychologen und Sozialarbeitern zusammenarbeiten. Auch ein Schulkodex mit klaren Regeln könne helfen, Gewalt vorzubeugen.
 
Die Schüler haben keinen Respekt mehr

Wir waaren auch keine Engel in der Schule und es gab auch oft hitzige Diskussionen mit den Lehrern,man war auch wütend auf die und hat denen manchmal die Pest an den Hals gewünscht aber das man Lehrer körperlich angreift oder andere Spielchen macht sowas gabs nicht.Die Schüler von heute haben einfach keinen Respekt mehr vor nichts und niemand.
Was ist das Ende von Lied,sie bekommen keinen Schulabschluss,keine Ausbildung und später keine Arbeit.Möchte nicht gleich vorweg greifen aber einige werden kriminell,denn sie wollen sich ja auch die tollen Sachen leisten können wie die anderen und das ist von Hartz4 nicht wirklich möglich.
 
[...] aber das man Lehrer körperlich angreift oder andere Spielchen macht sowas gabs nicht.
Ich kenne so was auch absolut nicht und meine Schulzeit ist ebenfalls gerade mal ~20 Jahre her, was ja eigentlich nicht viel Zeit ist.

Die Jugend im allgemeinen traut sich immer mehr zu und Grenzen verschieben sich immer weiter, was mir nur Angst macht: Wie wird es in weiteren 20 Jahren aussehen?
Vermutlich findet sich dann in jeder Klasse ein Deeskalationsbeauftragter und an jeder Schule ein privater Sicherheitsdienst.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
Sokrates, 470 - 399 v. Chr.

Fraglich ob dieses "Phänomen" neu ist, oder die Wahrnehmung eine andere ist.

Früher wurden sicherlich keine Daten erhoben, womit man die Tendenzen vergleichen kann. Wenn man bedenkt, dass es mal eine Zeit gab wo der Lehrer legal die Rute gegen die Schüler schwingen durfte...
 
Nicht neu

Das Phänomen ist mit großer Sicherheit nicht neu. Die mangelnde Empathie, die Fähigkeit sich in seine Mitmenschen zu versetzen, die Suche nach dem schnellen Kick, das "Soforthabenwollen" bezüglich Konsum, soll ich weitermachen?:)