Bildungsexpertin möchte Hausaufgaben zugunsten der Chancengleichheit abschaffen

Meine Vermutung ist, dass die Umstellung auf die 12 Jahre das Problem ist, aber nicht die 12 Jahre ansich.
Stimmt. Es gab da ja nur 2 Möglichkeiten:
1. man streicht das vom Stoff, was nicht zwingend notwendig ist.
2. die Schüler müssen pro Tag länger in die Schule, damit der gleichgebliebene Stoff durchgenommen werden kann

Und das Variante 1 in unserem Bildungssystem nicht funktioniert, hat man ja schon bei der Einführung des Bachelors an vielen Unis gesehen.

anddie
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine ganz persönliche Meinung: Wer Abi macht, und Hausaufgabenunterstützung notwendig hat, der hat ein Luxusproblem.

Diese Meinung ist genauso abwegig wie zu behaupten, jeder Hauptschüler wäre ein vollkommener Idiot.
Auch ein angehender Abiturient oder allgemein ein Schüler der das Gymnasium besucht sollte und darf Hilfe und Unterstützung in Anspruch nehmen, wenn er welche benötigt. Das hat nichts mit Luxus zu tun. Oder möchtest du einem Menschen, der eine super Sprachbegabung hat das Abitur verwehren, weil er ohne Unterstützung bei den Hausaufgaben und ohne Nachhilfe in Fächer wie Mathe und Physik durchrasselt und nicht zur Prüfung zugelassen wird?
Wenn Schüler, egal in welcher Schulform und mit welchem Abschlussziel, keine Fragen und Probleme hätten und keine Unterstützung bräuchten, wozu gibt es dann überhaupt noch Schulen bzw. mehr als nur die Hauptschule, wo zwischen den Zeilen deiner Meinung gelesen, ja die hilfsbedürftigen Vollidioten sitzen?
Ich will dir deine ganz persönliche Meinung nicht absprechen, meinetwegen kannst du sie gerne für dich behalten, aber sie ist, grob und vulgär gesagt Bullshit.

Und was die Arbeitsbelastung anbelangt, ich war in der 11. und 12. Klasse im Schnitt von 7:30 - 14:05 täglich an der Schule, klar auch mal nen Tag bis 15:45 Uhr, aber dafür gabs auch den Freitag mit zwei Freistunden zwischendrin.
Da war massig Luft, aber wie perlini schrieb, schauen was Thüringen macht und wie es Thüringen macht, ist zu komplex.

Es geht nicht unbedingt um die Arbeitsbelastung, es geht auch um die Zeit nach der Schule. Es sind immer noch Kinder bzw. Jugendliche und keine kleinen Erwachsenen, welche Leistung um jeden Preis bringen müssen. Kinder und Jugendliche brauchen neben Bildung auch die Möglichkeit sich sozial zu entwickeln, sich zu bewegen und im Spiel sich selbst zu entdecken. Das geht nur mit ausreichend Freizeit und vieles davon kann man in Sportvereinen miteinander verbinden.
Doch die meisten Angebote für Kinder finden nachmittags statt, etwa zwischen 15 und 18 Uhr, denn nach 18 Uhr kommen die Erwachsenen, die sich nach einem anstrengenden Arbeitstag nochmal aufraffen ihre letzten 2-3 Freizeitstunden (die man nicht im Schlaf verbringt) mit Sport zu vertreiben.
Wenn der Schüler aber erst gegen 15 Uhr oder später zu hause ist (Schulweg mit einberechnend) und dann noch 1-2 Stunden für Hausaufgaben einplanen muss, da bleibt keine Zeit und keine Lust mehr für Freunde und Freizeitgestaltung. Die letzten paar Stunden des Tages werden dann am Abend vor der PlaystationXbox4000 verbracht oder im Gesichtsbuch, um nicht auch noch den letzten Rest armseligen sozialen Kontaktes außerhalb des Unterrichts zu verlieren.

Sicher mag es Ausnahmen geben und sicher gibt es auch den ein oder anderen, der als Erwachsener noch die Kurve kriegt, weil irgendwann und irgendwie muss man ja für sich sorgen können.
Aber es wundert mich nicht, dass viele Kinder und Jugendliche immer übergewichtiger werden und gleichzeitig keine Lust auf Schule und damit Bildung haben.
Es mag gute Bildungssysteme geben, aber mit dem derzeitigen System und vor allem der Uneinigkeit des Systems innerhalb Deutschlands ist es kein Wunder, wenn die nächste Generation womöglich vorwiegend aus fetten zu Idioten gemachten Nichtstuern ohne Lust besteht.
 
Es geht nicht unbedingt um die Arbeitsbelastung, es geht auch um die Zeit nach der Schule. Kinder und Jugendliche brauchen neben Bildung auch die Möglichkeit sich sozial zu entwickeln, sich zu bewegen und im Spiel sich selbst zu entdecken. Das geht nur mit ausreichend Freizeit und vieles davon kann man in Sportvereinen miteinander verbinden.
Wie viel Freizeit weniger haben denn die Sachsen bzw. Thüringer?
Wenn der Schüler aber erst gegen 15 Uhr oder später zu hause ist (Schulweg mit einberechnend) und dann noch 1-2 Stunden für Hausaufgaben einplanen muss, da bleibt keine Zeit und keine Lust mehr für Freunde und Freizeitgestaltung.
Die Zeiten müssen sich geändert haben. Ich hatte nie jeden Tag Hausaufgaben für 1-2 Stunde bekommen, geschweige denn soviel Zeit dafür verbraucht. Auch habe ich die nie immer zu Hause gemacht. Andere Möglichkeiten waren kurz vorher kopieren oder in langweiligen, nicht so wichtigen Stunden für andere Fächer zu machen. Und als letzte Option schlichtweg "vergessen".

Sicher mag es Ausnahmen geben
Die Frage ist, was die Ausnahme ist. Sind's die Schüler, die es schaffen, Schule und Freizeit unter einen Hut zu bekommen. Oder sind es die Schüler, die über zu viel Schule klagen*, potentiert durch das Jammern ihre Eltern, und einer gewissen medialen Öffentlichkeit (die wieder das Klagen der Schüler und Eltern verstärken, usw.)? Wie schon geschrieben, gibt es Bundesländer, bei denen es schon immer 12 Jahre Schule gab. Und zumindest ich habe da noch nie von diesen Klagen der zu hohen Belastung gehört. Es gibt doch reichlich Möglichkeiten, die beiden Schulsystem (12 und 13 Jahre) hinsichtlich Belastung, Freizeitgestaltung und Entwicklung der Kinder zu untersuchen.

Aber es wundert mich nicht, dass viele Kinder und Jugendliche immer übergewichtiger werden und gleichzeitig keine Lust auf Schule und damit Bildung haben.
Um mal deine Worte zu wählen: "abwegig" und "Bullshit". Diese Entwicklung gibt es schon seit Jahrzehnten und nicht erst seit dem es einige Länder versuchen, G8 zu etablieren.

* Schüler haben schon immer über zu viel Schule, zu viel Hausaufgaben, zu wenig Freizeit geklagt. Schon unter Sokrates. Habe ich mal gehört. ;)
 
Wie viel Freizeit weniger haben denn die Sachsen bzw. Thüringer?

Ja, dann beantworte die Frage mal, ich bin weder Sachse noch Thüringer...
Btw, wenn dir die sächsische oder thüringische Schulform so am Herzen liegt, dann leg doch mal Fakten auf den Tisch. Nicht immer nur lamentieren, dass die ja schon ewig 12 Jahre haben und es da so gut läuft. Erzähl doch mal was die besser können als die restlichen 14 Bundesländer.
Ich könnte ja auch sagen, die Bremer könnens besser, dann muss ich anderen aber auch erzählen, wieso, also hau raus :mrgreen:

Die Zeiten müssen sich geändert haben. Ich hatte nie jeden Tag Hausaufgaben für 1-2 Stunde bekommen, geschweige denn soviel Zeit dafür verbraucht. Auch habe ich die nie immer zu Hause gemacht. Andere Möglichkeiten waren kurz vorher kopieren oder in langweiligen, nicht so wichtigen Stunden für andere Fächer zu machen. Und als letzte Option schlichtweg "vergessen".

Mal ein paar Links zu Hausaufgabenerlasse in 2 verschiedenen Bundesländern:

https://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulrecht/Erlasse/12-31Nr1.pdf
https://712.joomla.schule.bremen.de/gesetze/html/241_01.htm

Ich gehe jetzt einfach mal von einer Werkwoche für Bremen aus (also 5 Tage) und NRW führt sogar die Minutenzahl für einen Tag an. Du wirst erkennen 2 Stunden pro Tag sind maximal zulässig, selbst die Jüngeren kommen meist unter 1 Stunde nicht weg. Hat man weniger auf, kann man sich glücklich schätzen, aber es herrscht eh schon Lehrerknappheit, viele Stunden fallen aus, Stoff muss verdichtet gelehrt und gelernt werden, da nutzen viele Lehrer das maximum durchaus aus.
Den Rest will ich mal nicht gelesen haben, denn das ist ja nicht Sinn der Sache. Während meiner Schulzeit habe ich zwar auch so gedacht und gemacht, aber man lernt ja auch aus Fehlern :ugly:
Gebracht hat mir die Zeitersparnis nicht gemachter Hausaufgaben jedenfalls nichts. Stress hatte ich als einer der ersten G8er in Bremen trotzdem genug und Zeit für Hobbys zu wenig, das habe ich alles nach der Schule nachgeholt und dafür den beruflichen Werdegang eine zeitlang schleifen lassen. Machen viele übrigens mittlerweile so. Sicher, ein bisschen Geld verdienen hier und da, vllt auch was vernünftiges wie work&travel oder FSJ, aber viele wandeln ein-zwei Jahre erstmal ziellos rum und machen sich ne Auszeit.

Die Frage ist, was die Ausnahme ist. Sind's die Schüler, die es schaffen, Schule und Freizeit unter einen Hut zu bekommen. Oder sind es die Schüler, die über zu viel Schule klagen*, potentiert durch das Jammern ihre Eltern, und einer gewissen medialen Öffentlichkeit (die wieder das Klagen der Schüler und Eltern verstärken, usw.)? Wie schon geschrieben, gibt es Bundesländer, bei denen es schon immer 12 Jahre Schule gab. Und zumindest ich habe da noch nie von diesen Klagen der zu hohen Belastung gehört. Es gibt doch reichlich Möglichkeiten, die beiden Schulsystem (12 und 13 Jahre) hinsichtlich Belastung, Freizeitgestaltung und Entwicklung der Kinder zu untersuchen.

Wenns in 15 Bundesländer schlecht läuft und in einem gut, was ist dann wohl die Ausnahme?
Und natürlich will ich nicht in Abrede stellen, dass man eher mal den Mund aufmacht und etwas in die Medien kommt, wenns schlecht ist, als wenn es gut läuft.
Ich jedenfalls sehe es wie viele andere auch: Ein sowieso schon kränkelndes Bildungssystem auf Leistung umzufokussieren (damit die Kids zumindest was Abitur angeht ein Jahr früher fertig sind) sorgt nicht unbedingt für glückliche und ausgeglichene Kinder.


Um mal deine Worte zu wählen: "abwegig" und "Bullshit". Diese Entwicklung gibt es schon seit Jahrzehnten und nicht erst seit dem es einige Länder versuchen, G8 zu etablieren.

Das mag ja sein, sicherlich spielen da auch die Virtualisierung des Lebens usw. eine Rolle (wie zb das manch ein Kind mittlerweile zuhause vorm TV vergammelt statt mal raus zu gehen). Viel kann und möchte ich dazu nicht sagen, da ich diese Problematiken erst seit gut einem Jahrzehnt bewusst verfolgen kann (vorher war ich zu jung und es hat mich nicht interessiert, da wollte ich noch mit Legos spielen und glücklich sein :ugly:). Aber ich kann für mich den Schluss ziehen und behaupten, dass die Etablierung von G8 dieser Entwicklung nochmal einen extremen Schub gegeben hat.

* Schüler haben schon immer über zu viel Schule, zu viel Hausaufgaben, zu wenig Freizeit geklagt. Schon unter Sokrates. Habe ich mal gehört. ;)

Und ich hab mal gehört, Nazis hätten eine geheime Basis in der Antarktis... :ugly:
Und ich hab sogar schon gesehen, dass die Nazis eine geheime Basis auf der Rückseite des Mondes haben, wo sie planen, die Welt mit Hilfe von Flugscheiben zu erobern. Ich weiss aber nicht ob ich das glauben möchte, war ja nur ein Film :mrgreen:
Aber lassen wir das. Hören und sehen kann man viel, ob es auch so war, wer kann das heute schon noch sagen. Jedem Kläger seine Klage zu seiner Zeit. Ohne Bildung gehts nicht, dann lebt der größte Teil der Menschen in Elend wie im Mittelalter oder in Afrika bspw. aber man muss Bildung auch nicht so gestalten, dass sie wirkt wie eine kleinere Form einer Leistungsgesellschaft. Leistung müssen wir alle noch früh genug bringen im Berufsleben, wir müssen nicht schon Kinder in Stress und Verbitterung treiben und in eine Lustlosigkeit, deren einziger Antrieb zu Arbeit die Aussicht auf Geld für Obdach und Verpflegung ist...
 
Ja, dann beantworte die Frage mal, ich bin weder Sachse noch Thüringer...
Btw, wenn dir die sächsische oder thüringische Schulform so am Herzen liegt, dann leg doch mal Fakten auf den Tisch. Nicht immer nur lamentieren, dass die ja schon ewig 12 Jahre haben und es da so gut läuft. Erzähl doch mal was die besser können als die restlichen 14 Bundesländer.
Ich könnte ja auch sagen, die Bremer könnens besser, dann muss ich anderen aber auch erzählen, wieso, also hau raus :mrgreen:
Ich habe keine Fakten. Das habe ich aber auch nie behauptet. Ich habe geschrieben, dass ich es vermute, dass G8 funktionieren kann. Die Vermutung beruht darauf, dass meinen Eindrücken nach

* die Schulen in Sachsen und Thürigen einen recht guten Ruf haben
* sie bei Test gut abschließen
* es keine Bestrebungen gegen G8 in dem Umfang wie in Bundesländern gibt, die G8 erst später einführten
* Schüler, Eltern und Organisationen besonders über zu hohe Belastungen klagen
* es in diesen Bundesländern den Schülern an Freizeit und Ausgleich mangelt
* Schüler aus Thüringen als besonders fet und demotiviert gelten im Vergleich zu G9-Schülern

Ich weiß, "Die Vermutung ist und bleibt die Schwester des Untergangs!" (gleich im WDR :mrgreen:), aber ich will nicht promovieren, weshalb ich gewiss nicht die Faktenlage zu diesem ausführlichen Thema recherchieren werde. Ich werde es auch nicht machen, weil ich auch eins nie behauptet habe. Nämlich das G8 besser ist. Ich habe nur geschrieben, dass es funktionieren kann. Und das scheinst du ja anders zu sehen. Deshalb meine Hinweise und Fragen zu Sachsen und Thüringen. Die sind ehern als Denkanstöße zu verstehen und nicht als Fragen, zu denen ich eine Antwort erwarte.

Ich gehe jetzt einfach mal von einer Werkwoche für Bremen aus (also 5 Tage) und NRW führt sogar die Minutenzahl für einen Tag an. Du wirst erkennen 2 Stunden pro Tag sind maximal zulässig, selbst die Jüngeren kommen meist unter 1 Stunde nicht weg. Hat man weniger auf, kann man sich glücklich schätzen, aber es herrscht eh schon Lehrerknappheit, viele Stunden fallen aus, Stoff muss verdichtet gelehrt und gelernt werden, da nutzen viele Lehrer das maximum durchaus aus.
Wie geschrieben, scheinbar hat sich es im Vergleich zu meiner Schulzeit geändert. Wobei es doch noch heute so sein wird, dass manche Hausaufgaben optional zu verstehen sind. In etwa "schaut euch das noch mal an" oder so, was dann in der nächsten Stunde nicht kontrolliert wird.

Den Rest will ich mal nicht gelesen haben, denn das ist ja nicht Sinn der Sache. Während meiner Schulzeit habe ich zwar auch so gedacht und gemacht, aber man lernt ja auch aus Fehlern :ugly:
Du betrachtest im Nachhinein nicht gemachte Hausaufgaben als Fehler? Für mich spielt in der Nachbetrachtung die Schule ansich eine ehern untergeordnete Rolle. Basis ja, aber nicht so entscheidend für meine berufliche Karriere.


Wenns in 15 Bundesländer schlecht läuft und in einem gut, was ist dann wohl die Ausnahme?
Es läuft aber nur in den schlecht, die versuchen umzustellen. Und wie schon geschrieben, sehe ich die Fehler in der Art und Weise der Umstellung.

Aber ich kann für mich den Schluss ziehen und behaupten, dass die Etablierung von G8 dieser Entwicklung nochmal einen extremen Schub gegeben hat.
Halte ich für komplett daneben, aber jedem seine Meinung.

Aber lassen wir das. Hören und sehen kann man viel, ob es auch so war, wer kann das heute schon noch sagen.
Ich wollte nur ironisch darauf hinweisen, das der Großteil der Kinder/Jugendliche nie gern in die Schule gingen bzw. Aufgaben für die Schule machten und lieber mehr Freizeit haben wollten, um zu spielen usw.
 
Ja, dann beantworte die Frage mal, ich bin weder Sachse noch Thüringer...
Btw, wenn dir die sächsische oder thüringische Schulform so am Herzen liegt, dann leg doch mal Fakten auf den Tisch. Nicht immer nur lamentieren, dass die ja schon ewig 12 Jahre haben und es da so gut läuft.

Nochmal langsam für Dich zum mitmeißeln:

11/12 Klasse im Schnitt 7 Unterrrichtsstunden pro Tag, in Zeit ausgedrückt von 7:30 bis 14:05 Unterricht.

Also 17 Stunden pro Tag freie Zeiteinteilung.

gruss kelle!
 
in Zeit ausgedrückt von 7:30 bis 14:05 Unterricht.

Also 17 Stunden pro Tag freie Zeiteinteilung.
Na, ganz so einfach isses nicht.

Hin- und Rückweg zur Schule kommen da noch zu. Insbesondere in höheren Klassen wohnen die meisten Schüler nicht mehr in Sichtweite zur Schule. 1 Stunde Schulweg sind sicherlich nicht die Untergrenze, aber nun auch keine absolute Seltenheit - besonders in ländlichen Gebieten. Tja, und dann noch die Hausaufgaben.

Wenn ICH benötigten Schlaf und Essen NICHT als "freie Zeiteinteilung" ansehe, so ist das MEINE Meinung, aber Du wirst zugeben: GANZ von der Hand zu weisen ist meine Meinung nicht.

Und dann bleiben eben KEINE 17 Stunden freie Zeiteinteilung übrig.

Darum bin ich ja für Ganztagsschulen incl. Mittagessen. Ein voller Bauch studiert nicht gern, aber ein knurrender Magen erst recht nicht. Sich unterwegs mit irgendwelchem Fast-Food vollzustopfen kann keine Lösung sein, und irgendwelche Schnittchen, die man den ganzen Tag mit sich rumschleppt, sind auch nicht das A & O der vernünftigen Ernährung.

So wie es Mensen an Unis gibt, muß das doch auch in Schulen möglich sein.
 
Anhand dieser Diskussion die bis jetzt in einen kleinen Rahmen stattfindet, kann man doch gut die Problematik erkennen. Nun stellt euch mal vor wie so eine Debatte nun aussieht wenn diese im Landtag besprochen wird. Nehmen wir mal als Beispiel Rheinland-Pfalz wo das zur Zeit 101 Mitglieder sind.

Zisch verschiedene Ansichten und Meinungen stoßen aufeinander man muss versuchen Kompromisse einzugehen. Man schaut gemeinsam auf andere oder benachbarte Bundesländer wie die es machen, übernimmt hier und da mal was positives und versucht dann irgendwie daraus was eigenes zu machen.

Dann kommt es noch hinzu, das gesetzliche Vertreter im Landtag hocken die ihre Schule seit zisch Jahren abgeschlossen haben. Dann eine Berufsausbildung absolviert haben - dann sollen diese Abgeordneten aber über Hochschulreformen abstimmen wobei diese noch nie eine Uni von innen gesehen haben. Da kraust es bei mir ja schon...
 
Ist doch eh eine Phantomdiskussion seit dieser Studie:

Visible Learning

und

Hausaufgaben bringen nichts

sowie

Verblüffend ist, wie lange es die Kritik an Hausaufgaben schon gibt. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts warnten Eltern, Erzieher und Ärzte vor einer Überlastung. 1835 schrieb der Pädagoge Johann Friedrich Herbart: „Derjenige Lehrer, welcher häusliche Aufgaben aufgibt, um sich in der Schule die Mühe zu sparen, verrechnet sich ganz; die Mühe wird ihm bald desto saurer werden.“

Quelle: FR
 
Genau lesen. Hausaufgaben bringen in den oberen Klassen sehr wohl etwas. Gerade in Mathematik ist ein gewisses Pensum an selbstständigen Rechnen unabdingbar. Und ob dafür in der Schule genügend Zeit ist hängt eben auch von den individuellen Leistungsfähigkeiten der SChüler ab.
 
Genau lesen. Hausaufgaben bringen in den oberen Klassen sehr wohl etwas. Gerade in Mathematik ist ein gewisses Pensum an selbstständigen Rechnen unabdingbar. Und ob dafür in der Schule genügend Zeit ist hängt eben auch von den individuellen Leistungsfähigkeiten der SChüler ab.

Naja dann müsste aber der Stundenplan gekürzt werden, denn in den oberen Klassen hat man ja kaum noch Zeit um sich um die Hausaufgaben zu kümmern bei teilweise 9-10 Stunden am Tag...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer 40 Stunden in der Schule sitz soll auch noch Hausaufgaben machen? Aber mehr als 40 Stunden arbeiten die Woche ist für die meisten nicht drin. Merkste was?
 
Wer 40 Stunden in der Schule sitz soll auch noch Hausaufgaben machen? Aber mehr als 40 Stunden arbeiten die Woche ist für die meisten nicht drin. Merkste was?


Ich weiß, dass die Belastung - gerade im G8 - oft sehr hoch ist, aber von über 36 Schulstunden habe ich noch nie gehört und das sind 27 Zeitstunden + Pausen. (Mit AG, SMV dann vllt. 30 Zeitstunden)

Ein Problem ist, wenn Schüler zusätzlich 2 Stunden pendeln, Hohlstunden haben (und nicht für HA nutzen)...

An einer Ganztagesschule sollte genügend Zeit für selbstständiges Üben eingeräumt werden - was quasi den Hausaufgaben entspricht.
 
Man könnte die Meldung auch in:

"Chancenexpertin möchte Bildungsgleichheit zu Gunsten von Hausaufgaben abschaffen"

oder

"Gandist möchte Bildungsexperten für bessere Chancengleichheit abschaffen"

oder

"Bildungsexpertin möchte das Wort "Hausaufgaben" bald abschaffen. Sie findet Familien doof und schlägt deshalb "24 Stunden-Schulen" vor damit die Eltern auch noch zusätzlich nebenbei in der Nachtbereitschaft arbeiten können anstatt sich um die "Schulaufgaben" der eigenen Kinder kümmern zu müssen"

umschreiben.


Sorry für die kleine unsachliche Note aber jetzt ist mir ein kleines bisschen weniger schlecht;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie findet Familien doof und schlägt deshalb "24 Stunden-Schulen" vor damit die Eltern auch noch zusätzlich nebenbei in der Nachtbereitschaft arbeiten können anstatt sich um die "Schulaufgaben" der eigenen Kinder kümmern zu müssen"
Die Meldung, das immer mehr Menschen einen Zweitjob haben, hast du aber mitbekommen, oder? Ich gehe davon aus, das gerade bei benachteiligten Kindern sich die Unterstützung bei Hausaufgaben - aus welchen Gründen auch immer - sehr gering ist. Weshalb sollte die Schule hierbei keine Hilfe leisten?
 
In meinen Augen ist die Problematik viel weitreichender und es müsste viel früher irgendwo angesetzt werden.
Es geht doch schon da los, dass es in Deutschland derzeit kein wirklich einheitliches Schulsystem gibt. Jedes Bundesland, was sage ich, manchmal sogar einzelne Schulen, kochen ihr eigenes Süppchen. Die einen machen nach 12 Jahren Abitur, die anderen nach 13... Es gibt Ganztagsschulen, Schulen die ein- bis zweimal die Woche nachmittags Unterricht anbieten und Schulen wo schon mittags Schicht im Schacht ist. Es gibt Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien, es gibt Schulen wo die Haupt- und die Realschule zusammengelegt sind, es gibt Gesamtschulen. Von Privatschulen fange ich mal gar nicht erst an. Es gibt Schulen, die aufgrund gewisser Gegebenheiten (zB. umfangreiche Sportplätze) den Schülern auch nachmittags und außerschulisch ein breites Spektrum an Aktivitäten bieten und es gibt Schulen, da ist die Hauptaktivität "Wie schwänze ich heute mal wieder den Unterricht". Es gibt keine einheitlichen Lehrpläne. Und das es nicht genügend Lehrpersonal gibt steht auch noch auf der Liste.

Jaja individuelle Förderung von Menschen ist schon was abscheuliches. Ist ja nicht so, dass es soziale, kulturelle, etc. Unterschiede in einzelnen Regionen gibt. Wo kommen wir denn hin, wenn man an der Wurzel ansetzen kann und die Kinder individuell fördern kann. Lieber alle gleich behandeln. Am Besten auf dem untersten Niveau, so dass auch alle mitkommen...

Es ist meines erachtens zwar richtig, dass eine zentrale Stelle bei der Bildung mitsprechen sollte. Aber dennoch ist eine individuelle Förderung auf länder/kommunaler Ebene sinnvoll. Auf dem Land, wo ich kaum eine Klasse voll bekomme muss es Gesamtschulen geben. In der Regel haben in einigen Landstrichen die Menschen auch ähnliche soziale Hintergründe. In einer Großstadt mit starken sozialen Gefällen muss man auf die einzelnen Menschen gezielt eingehen können. Es darf niemand auf der Strecke bleiben durch Pseudogleichmacherei. Kinder benötigen individuelle Betreung und individuelle Förderung.
 
Es darf niemand auf der Strecke bleiben durch Pseudogleichmacherei. Kinder benötigen individuelle Betreung und individuelle Förderung.

Nur lässt unser Schulssystem dafür eben nur wenig Raum. Nur weil es eine Frühe Auffächerung in 3 Schulformen gibt, bedeutet das nicht, dass Kinder dort individueller gefördert werden. Im Gegenteil. Mometan haben wir Gleichmacherei, die sich auf verschiedene Schulformen verteilt. Wer nicht 'reinpasst, fällt durchs Netz - für mich ist keine individuelle Förderung erkennbar - zumindest nicht systemübergreifend. Ausnahmen gibt es sicher, aber die sind selten.
 
Nur lässt unser Schulssystem dafür eben nur wenig Raum. Nur weil es eine Frühe Auffächerung in 3 Schulformen gibt, bedeutet das nicht, dass Kinder dort individueller gefördert werden. Im Gegenteil. Mometan haben wir Gleichmacherei, die sich auf verschiedene Schulformen verteilt. Wer nicht 'reinpasst, fällt durchs Netz - für mich ist keine individuelle Förderung erkennbar - zumindest nicht systemübergreifend. Ausnahmen gibt es sicher, aber die sind selten.

Deiner Theorie nach müsste dann ja der Schulstoff auf allen 3 Schulformen gleich sein. Aber ist es nicht so, dass ein Thema auf Hauptschulen länger behandelt wird als zum Beispiel auf einem Gymnasium. Man also mehr Zeit hat zum Nachfragen und zum Üben. Damit gehe ich doch individueller auf die Lernpotentiale der Schüler ein. Ich war mit meinem Unternehmen in vielen Hauptschulen um das Unternehmen vorzustellen. Und ich war von den meisten Klassen und besonders von den Schülern angenehm überrascht. Wir haben mit ihnen Einstellungstests geprobt und die Meisten haben einigermaßen gut abgeschnitten. Klar fallen auch bei Hauptschulen welche durchs Raster. Wir haben auch Problemhauptschulen hier in Duisburg. Aber im Großen und Ganzen denke ich schon, dass gezielter auf die Kinder eingegangen werden kann und das wird dann auch mit meinen Erfahrungen gedeckt, dass diese Kinder ganz gut waren.
 
Schwachsinn, es reicht doch wenn man die schwächeren Schüler gezielt nachsitzen lässt. Hat früher auch schon funktioniert, dazu muss man nicht alle Schüler den ganzen Tag betreuen.
Das Problem ist doch dass sich die Lehrer wie Professoren fühlen und nur noch so eine Art Vorlesung machen.
 
@DocTrax: du willst also Kinder mit einer langsameren Auffassungsgabe dafür auch noch bestrafen?

@Wannabe: Nein, ich meine, dass eine frühzeitige Auffächerung in verschiedene Schulsysteme zementiert den weiteren Weg. "Nach unten" geht schnell, "nach oben" ist deutlich schwerer. Hinzu kommt, dass eine homogene Klasse nie ein Problem darstellt, ein Ausreißer nach unten aber eben nicht gezielt gefördert wird. Dazu fehlen Fachkräfte und die Rahmenbedingungen.