Skandal um niederländische Gift-Eier breitet sich aus

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 02.08.2017 um 18:48:01 Uhr veröffentlicht:
Skandal um niederländische Gift-Eier breitet sich aus
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Utrecht/Hannover (dpa) - Der Skandal um verseuchte Eier aus den Niederlanden weitet sich aus. Das giftige Insektizid Fipronil war auch in mindestens fünf deutschen Betrieben benutzt worden, gab das niedersächsische Landwirtschaftsministerium bekannt.
In einem Betrieb waren Spuren des Stoffes in den Eiern gefunden worden. In den Niederlanden wurde Fipronil in den Eiern von weiteren 17 Geflügelbetrieben nachgewiesen. Damit gelten nun Eier mit 27 Prüfnummern als gesundheitsschädlich.
Experten erwarten, dass die Zahl noch steigen werde, da noch nicht alle Testergebnisse der 180 gesperrten Betriebe vorlagen. Millionen mit dem Insektenvernichtungsmittel belastete Eier waren auch nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Die niederländische Lebensmittelaufsichtsbehörde NVWA untersucht nun auch Nahrungsmittel, die Eier enthalten wie Mayonnaise, Pasta oder Eis auf Spuren von Fipronil.
Die NVWA warnte vor dem Verzehr von belasteten Eiern. In zu hoher Dosis könne das Mittel Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen. Die Behörde schränkte aber eine allgemeine Warnung ein, nachdem der Verband der Geflügelzüchter protestiert hatte. Durch die Affäre erlitten die betroffenen Betriebe bereits Verluste in Millionenhöhe, teilte der Verband mit.
Als Ursache gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Die 180 Betriebe und auch mindestens fünf niedersächsische Höfe hatten das Mittel von einem niederländischen Unternehmen in Barneveld bei Amersfoort bezogen.
Das auf ätherischen Ölen basierende Mittel war mit dem für Nahrungsmittel verbotenen Insektizid Fipronil vermischt worden. Es darf nicht in der Geflügelzucht verwendet werden. Die belgische Staatsanwaltschaft vermutet, dass ein belgischer Händler Fipronil beigemischt hatte, wie die niederländische Agentur ANP berichtete. Unklar ist, ob der niederländische Reinigungsbetrieb davon wusste. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an. Das Unternehmen in Barneveld reagierte bislang nicht.
Bei einem Betrieb in der niedersächsischen Grafschaft Bentheim mit 40*000 Freilandlegehennen waren nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums Rückstände von Fipronil gefunden worden. Vier weitere Betriebe, die Dega-16 erhalten hatten, wurden gesperrt.
«Den Legehennenhaltern ist absolut kein Vorwurf zu machen. Hier war an anderer Stelle kriminelle Energie im Spiel», sagte der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch).

Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny nehmen Eier aus den Niederlanden vorsorglich aus dem Verkauf. «Die Rewe Group nimmt noch heute bei allen Rewe- und Penny-Märkten Eier aus den Niederlanden - also diejenigen, die mit NL geprintet sind - umgehend aus dem Verkauf», teilte die Handelsgruppe am Mittwochabend in Köln mit. Mit diesem Schritt wolle man für die Kunden Klarheit und Transparenz schaffen. «Sollten Kunden bereits Eier mit der Kennzeichnung NL bei uns gekauft haben, so können sie diese zurückgeben und bekommen den Verkaufspreis erstattet», erklärte der Leiter des Qualitätsmanagements, Klaus Mayer, in einer Mitteilung. Die Rewe-Gruppe werde Eier aus den Niederlanden erst wieder verkaufen, wenn diese nachweislich frei von Fipronil seien.
 
giftige Hühnereier ist doch mal was im sommerloch.
das nächste sind dann giftige Enten Wachtel Gänse und andere Eier.
immer diese Eierei.lasst euch die Eier schmecken.

dann mal los mit der diskusion
 
EU zum Eier-Skandal: Die Situation ist unter Kontrolle

Folgende News wurde am 03.08.2017 um 18:33:31 Uhr veröffentlicht:
EU zum Eier-Skandal: Die Situation ist unter Kontrolle
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Amsterdam/Düsseldorf (dpa) - Im Skandal um Millionen Eier, die mit dem Insektenvernichtungsmittel Fipronil belastet sind, hat die EU-Kommission die Verbraucher beschwichtigt.
«Die Höfe sind identifiziert, die Eier geblockt, verseuchte Eier sind vom Markt genommen und die Situation ist unter Kontrolle», sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde heute.
«Wir stehen im permanenten Kontakt mit unseren Kollegen in den Mitgliedstaaten, die mit der Sache befasst sind.» Eine weitere Sprecherin sicherte zu: «Sie können also unbeschadet Eier essen, hoffentlich.»
Deutschland ist vom Skandal um Fipronil-belastete Eier nach den Worten von Bundesernährungsminister Christian Schmidt stärker betroffen als zunächst angenommen. Man gehe derzeit von zwölf betroffenen Bundesländern aus, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Eine «Schlüsselrolle» nähmen dabei Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ein, wo die in Deutschland mit dem Insektizid belasteten Eier ihren Ursprung hätten oder in Verkehr gebracht worden seien. Die Warenströme würden derzeit «mit Hochdruck» untersucht. Man gehe derzeit davon aus, dass eine akute gesundheitliche Gefährdung praktisch ausgeschlossen sei, sagte der Minister.
Belastete Eier aus den Niederlanden, darunter auch Bio-Eier, waren Behörden zufolge in den Handel gelangt. Aber auch fünf niedersächsische Legehennenhalter stehen unter Verdacht, Ställe mit fipronilhaltigem Anti-Läusemittel Dega-16 desinfiziert zu haben. Ihre Höfe wurden geschlossen. Bei einem von ihnen wurden belastete Eier schon festgestellt. Mittlerweile nimmt die Kritik an den Behörden zu. Verbraucherschützer klagten am Donnerstag über ein Versagen der Kriseninformation. Niederländische Züchter sprachen von «Panikmache».
Unklar ist, ob auch Lebensmittel belastet sein können, in denen Eiern verarbeitet wurden. Die niederländischen Behörden kontrollieren bereits Produkte wie Pasta oder Kuchen. Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) betonte: «Bei diesem toxischen Stoff gilt die Nulltoleranz. Er hat in Lebensmitteln nichts zu suchen.»
Eine rückhaltlose Aufklärung forderte Martin Rücker von der Verbraucherorganisation Foodwatch. «Behörden und Unternehmen müssen jetzt nachverfolgen und unverzüglich öffentlich machen, welche Eier betroffen sind und vor allem auch, in welchen Lebensmitteln belastete Eier verarbeitet wurden.»
Verbraucherschützer beklagten, dass Kunden in dieser Krise nicht gut informiert würden. «Neben einer zentralen Risikobewertung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) brauchen wir zukünftig konkrete Verhaltensempfehlungen im Sinne einer Krisenkommunikation - und zwar bundesweit einheitlich», sagte Jutta Jaksche vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.
Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nahmen die Eier von Höfen unter Fipronil-Verdacht aus den Regalen. Einen Verkaufsstopp für alle niederländischen Eiern verhängten Rewe und Penny. Der Verband der niederländischen Geflügelzüchter kritisierte den radikalen Schritt. «Alle niederländischen Eier, die nun in den Handel kommen, sind garantiert frei von Fipronil», sagte der Vorsitzende des Verbandes, Eric Hubers. Zu den Warnungen der Behörden im eigenen Land sagte er. «Das ist Panikmache, denn man weiß, dass es keine Risiken gibt.»
Die Züchter erwarten große Einkommensverluste durch die Affäre. In den Niederlanden werden jährlich zehn Milliarden Eier produziert. 60 bis 70 Prozent davon sind für den Export bestimmt.
Zu den Ermittlungen gegen das flämische Unternehmen, das als Verursacher verdächtigt wird, machte die Staatsanwaltschaft in Antwerpen keinerlei Angaben. Der Händler soll dem Mittel den Stoff Fipronil beigemischt haben, der in der Geflügelzucht verboten ist. Über eine niederländische Firma wurde das Mittel weiter verbreitet.

Seit 2004 müssen in der Europäischen Union produzierte Eier mit einem Code gekennzeichnet sein. Für die meisten Verbraucher am wichtigsten ist für gewöhnlich gleich die erste Zahl, die über die Haltung der Legehennen Auskunft gibt. 3 steht für Eier aus Käfighaltung, 2 für Bodenhaltung, 1 für Freilandhaltung und 0 für ökologisch erzeugte Eier. Es folgen zwei Buchstaben für das Herkunftsland (DE steht für*Deutschland, NL für Niederlande) und eine mehrstellige Betriebs- und Stallnummer. Die ersten beiden Ziffern der Nummer weisen auf das Bundesland hin, aus dem das Ei kommt. Für Niedersachsen steht die Nummer 03.