Musikalische Früh-"Erziehung"

joey76

Altrocker
ID: 107099
L
4 Mai 2006
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Hallo liebe Mit-Klammern,

nachdem ich morgen mit meiner kleinen Tochter (9 Monate alt) das erste mal in den Musikgarten geh (für alle "Unkundigen": Eine Art Krabbelgruppe mit musikalischer Ausrichtung. Es wird gesungen, später auf einfachen Instrumenten rumgeklopft usw, im weitesten Sinne also musikalische Frühstförderung auf spielerische Art.), hab ich mir mal etwas Gedanken gemacht, wie man Kindern sonst noch die Welt der Musik öffnen kann.
Klar, Kinderlieder sind toll und jedes Kind liebt sie. Mir ist aber aufgefallen, daß auch einige Songs für die "Großen" durchaus für Kinder attraktiv sein können, z.B. durch besonders einfache, eingängige Refrains, fast spieluhrähnliche Melodiebögen usw.

Meine Idee war nun, mittels solcher Songs den Kids (gut, vielleicht noch nicht mit 9 Monaten, aber doch schon recht bald) verschiedene Musikrichtungen nahezubringen, ohne gleich mit Rolf Zucowskis gesammelten Kinder-Pop-Werken anzukommen.
Ich selbst bin ein "alter" Rocker, mir fallen da zu aller Erst Songs wie "Eternal Flame" von Freedom Call (typischer Melodic Metal mit "Spieluhr-Gitarre" und netter Hook) oder Sub7evens "I see you dancing", "King on my star" (Super Chorus mit Kinderchor!) oder "Blue eyes blue" ein.
Auch in anderen Genres finden sich solche Titel, egal ob nun "Radio-Pop", Mainstream-Rock, HipHop, Dance oder wasweißich.
Nun hab ich mir in den Kopf gesetzt, solche Titel mit Eurer Hilfe zu sammeln und daraus einen (oder mehrere, nach Genres getrennte?) Sampler zu basteln.
Schreibt doch einfach mal Eure Ideen hier rein, wenn möglich wie ich mit Genre-Angabe und Link zur Amazon-Hörprobe (Ich hoff, das ist erlaubt!?).
Ich werd dann hier eine Liste basteln und jeweils erweitern.
Na dann mal los, danke schonmal!
 
Mein Neffe hat, als er ungefähr in dem Alter deiner Tochter war, zu dem Radetzky Marsch gestrampelt... :biggrin:
 
Bevor Du das Kind jetzt mit verschiedenster Musik beschallst, würde ich mich erst einmal schlau machen, ob das der Entwicklung so gut tut.
... z.B. auf sprachlicher Ebene
 
Was bitte hat die Sprachförderung (selbstverständlich auch ein wichtiges, ja sogar noch wichtigeres Thema, das aber hier nicht zur Diskussion steht!) mit dem Thema hier zu tun und wie soll (deiner Meinung nach, denn Dein Link sagt darüber nichts aus?) sich bitte Musik hören und/oder machen negativ auf die Sprachentwicklung auswirken?
 
Keiner mehr ne Idee? Schade!
Zumendest von MMave hätt ich mir noch ne Antwort gewünscht...
 
Was bitte hat die Sprachförderung mit dem Thema hier zu tun ?

Das hat sogar eine ganze Menge miteinander zu tun, denn Sprache hat auch eine "Melodie". Darum ist es sehr wichtig und gut für die Sprachförderung, wenn mit Kindern gesungen wird oder Rhytmus geklatscht / gespielt wird usw. ;)

Meine Kids sind schon 6 und 9 Jahre, die hören liebend gern Rockmusik - mein Sohn alles was schnell und laut ist, meine Tochter eher die langsamen Sachen. :biggrin:
Aber die Idee, hier mal ein paar passende Stücke zusammenzutragen finde ich nicht schlecht, ich werde mir mal ein paar Gedanken machen.
 
Bevor Du das Kind jetzt mit verschiedenster Musik beschallst, würde ich mich erst einmal schlau machen, ob das der Entwicklung so gut tut.

Die gesamte Entwicklung kann und wird durch Musik gefördert.
Dabei sollen die verschiedensten Musikstile ausprobiert werden.
(Wobei ich persönlich auf Hardcore, Schranz und dergleichen verzichten würde, da das nur aggressiv macht...).​
 
Musik muß meiner Meinung schrittweise erlernt werden. Ich würde also den ganz normalen Weg wählen, den jeder kennt: Die Lieder für die ganz kleinen haben meist nur zwei verschiedene Töne im Abstand einer kleinen Terz (Rufterz, z.B. h' und d''), auf einer Dur-Tonleiter würde das der 3. und der 5. Stufe entsprechen. Später kommt dann der 6. Ton (im Beispiel e'') hinzu. Nach und nach wird die Tonleiter erweitert. Auf diesem Wege erlernt das Kind die Harmoniefunktionen aller Töne in einer Dur-Tonleiter. Natürlich wird es nicht mit Begriffen wie Tonika, Subdominante oder Dominante um sich schmeißen, aber - und darauf kommt es eigentlich an - es findet sich dem Hören nach zurecht.

Wenn Du nun gleich einen Sampler mit naturgemäß komplexeren Melodien auffährst, wird das Kind die Melodien zwar auch erlernen, aber ob es eine so tiefe Sicherheit in der Harmonielehre dabei ausbildet wage ich zu bezweifeln.

In meiner Heimat gibt es seit den Siebziger Jahren etwas, das sich Musikalische Früherziehung nennt. Ich habe an diesem (Gruppen-)unterricht im Alter von vier Jahren teilgenommen. Es ist mehr oder weniger üblich, daß der Weg über die Blockflöte (super, um Noten zu lernen!) zu dem Instrument führt, das das Kind dann selbst wählt. Es gab dazu extra Veranstaltungen, auf denen die Fachlehrer ihre Instrumente vorgestellt haben. Es kam schon mal vor, daß ein Kind, das eigentlich Schlageug im Kopf hatte, plötzlich Fagott lernen wollte, einfach, weil es vorher dieses Instrument nicht kannte, es nun live erlebt hat und spontan cool findet.
Ich selbst bin von der Blockflöte über das Klavier mit einem kurzen Zwischenspiel in "Kirchenorgel" zum Sologesang geraten, wobei ich mir die Gitarre einigermaßen selbst beigebracht habe. Musik war denn auch einer meiner beiden Leistungskurse im Abi...

Du machst das schon richtig mit Deinem Kind, wenn Du Deiner Intuition folgst (insofern widerspreche ich mir selbst sehr gerne!).
 
Hey Dubberle!

Schön, daß Du mich in deinem letzten Satz doch noch bekräftigst! ;-)
Aber mal Spaß beiseite: Auch hier in Deutschland (wo kommst Du eigentlich her?) gibt es die musikalische Früherziehung, auch ich hab sie (mitsamt der dazugehörigen Blockflöte) genossen (ja, wirklich genossen!) und bin darüber über Umwege (Keyboard und Drums) zur autodidaktisch erlernten Gitarre und ein wenig Gesang gekommen. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, mir dies ermöglicht zu haben und werd auch meinem Kind die Chance geben, auf diesem Weg an die Musik heran zu kommen. In der Beziehung geb ich dir also 100% Recht! Was mich nun aber angespornt hat, sind Erinnerungen aus meiner frühen Kindheit, in der ich immer wieder Musik vor allem meines Vaters aufgeschnappt und sehr interessant gefunden habe. So habe ich schon sehr früh (geschätzt mit 5-6 Jahren) freiwilliges Interesse an Bands wie den Scorpions oder Toto entwickelt, was meinen Musikgeschmack anscheinend nachhaltig positiv beeinflußt hat *gg*. Mit meiner Idee wollte ich einfach versuchen, meinem Kind mit leichter, aber doch nicht zuuu maßgeschneiderter Musik ein möglichst breites Spektrum an populärer (passiver) Musik nahezubringen! Aber eben: meine Idee zielt allein auf das passive Musikhören, nicht aufs Musikmachen!

musikalische Grüße in C-Dur,

Jochen, der hofft, daß es auch in einigen Jahren noch eine derartige Musikvielfalt geben wird und die Radios und MTVs dieser Welt nicht den Geschmack noch mehr versuchen zu diktieren (was aber schon wieder Inhalt eines neuen Threads wäre *g*).
 
Naja, Deutschland ist groß - ich komme daher, wo auch die Spiele mit dem blauen Dreieck gemacht werden, aus Ravensburg in der Nähe des Bodensees.

"Dubberle" hört sich ja auch schwäbisch an, oder?
 
Und für diese Werbesendung hast du jetzt meinen Thread wiederbelebt und dich extra hier angemeldet? Respekt! 'n Admin macht sicher gleich den Link raus, und wenn Du richtig rechnest, dann ist erwähnte Tochter mittlerweile fast 6! Sie steht übrigens auf Culcha Candela und Seeed (von mir hat sie's nicht!) und macht auf allem Musik was sie in die Hände kriegt! Nix für ungut!