Der Kriminalkurzgeschichtenwettbewerb beginnt!

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DragonLilly

Klammdrachen
ID: 17668
L
5 Mai 2006
5.275
420
Heute nun beginnt im neuen Forum der neuste Wettbewerb.

Absichtlich schon heute und nicht erst Ende des Monats, denn das Wetter wird wieder schöner und man sitzt nicht ewig vor dem Rechner. So bleibt einfach mehr Zeit.

Die Geschichte sollte auf jeden Fall KEINEN Mord oder Vergewaltigung sowie Kindesmissbrauch enthalten, alle anderen „Verbrechen“ sind erlaubt!
Die Krimis sollten nicht mehr als 2500 Wörter enthalten.
Rassistische sowie pornografische Ausdrücke sind natürlich auch nicht gestattet.
Der letzte Abgabetermin ist der 31.07.2006.

In diesem Thread bitte nur eine Geschichte posten, denn auch nur eine wird gewertet. Für andere öffne ich noch einen Thread dort kann man dann auch quasseln.
Quasselthread zum neuen Wettbewerb

Das ist die Jury!

du-nervst
sonnenhexer
mighty-mohab
Maastaaa
flashas
Cybo
Hager

Ich wünsche allen Teilnehmern viel Erfolg und gutes Gelingen.

Für die ersten 3 Plätze stehen auf jeden Fall ersteinmal 3 Mio. Lose als Preisgeld zur Verfügung, sollten sich mehrere Geschichten qualifizieren, so werden wir die Summe auf bis zu 5 Gewinnern aufteilen, es sei denn es kommen Spenden hinzu.

Inzwischen ist das Preisgeld auf 6 Mio angestiegen.

Und noch eine Erhöhung *gg*
webjunkie79 hat auch noch mal eine ganze Menge Lose überwiesen *freu*
Danke auch an Dich Taladius, Maren und nun auch noch webjunkie.

auch an Cybo, er spendet noch extra 20k für jede Geschichte.
 
okay wenn ich das richtig verstanden habe, dann sollen wir hier die geschichte posten. na dann fang ich mal an. ist nix tolles geworden, aber draußen isses viel zu warm und krimi ohne mord ist nicht so mein fall :biggrin:


Der verschwundene Schlüssel

„Hilfe, Hilfe! Haltet den Dieb! Haltet ihn!“ ich saß gerade in einem Café, als ich den Lärm auf der Straße hörte. Wie wohl jeder andere im Raum, starrte ich aus dem Fenster und sah eine ältere Dame, die stockschwingend und schreiend über die Straße rannte, ohne nach links und rechts zu schauen. Wem sie hinterherjagte ließ sich nicht erkennen, da es gerade kurz nach 5 war und halb Hamburg auf dem Weg nach Hause. Keuchend blieb die alte Dame stehen und sofort kamen Passanten angerannt. Eine junge Frau versuchte sie zu beruhigen, aber das schien ihr nicht gut zu gelingen. Ich warf einen Zehner auf den Tisch und ging nach draußen, um möglichst nahe am Geschehen zu sein. Irgendwer hatte bereits die Polizei informiert und nun zwängte ich mich durch die Ansammlung von Schaulustigen. Leider waren die eintreffenden Helfer in Grün nicht begeistert von dem ganzen Tumult und so dauerte es nicht lange, bis sie die alte Dame in ihren Streifenwagen verfrachtet hatten und davonfuhren.

Zwei Tage später saß ich gelangweilt in meinem Büro und sortierte alte Akten. Entschuldigung, ich vergaß mich vorzustellen. Mein Name ist Frank Seifert, ich bin Privatdetektiv mit eigener Detektei. Nun, wie gesagt, ich blätterte in ein paar Akten als es an der Tür klopfte und zu meiner Überraschung die ältere Dame, von der ich bereits an Anfang erzählte, in den Raum trat. Wie sich herausstellte, war erst vor ein paar Wochen ihr Mann verstorben. Ich bot ihr einen Tee an und ließ sie reden. Ein Unbekannter hatte ihre Handtasche gestohlen. Die Polizei nahm ihre Anzeige entgegen, machte ihr aber wenig Hoffnung, die Tasche jemals wiederzufinden. Gestern nun hatte sie die Post holen wollen und da lag ihre Handtasche im Briefkasten. Seltsamerweise war nichts daraus verschwunden, alles Geld war noch da, die Papiere auch. Nichts war verschwunden, außer einem alten Schlüssel. Die alte Frau war ganz außer sich. Ich verstand nicht, warum sie so ein Aufhebens wegen eines rostigen Metallteils machte. Und ich musste unseren Ordnungshütern insgeheim zustimmen, als sie sagte, sie hätte das den Polizisten berichtet und die wöllten nichts tun, um den Schlüssel zu finden. Dann erzählte sie mir, dass der Schlüssel ein Erbstück gewesen sei. Sie wüsste nicht, wozu er gehört, aber ihr Mann wollte unbedingt, dass sie den Schlüssel bekommt, das hatte er in seinem Testament festhalten lassen. Das wiederum machte mich neugierig. Ich fragte sie, ob sie mir den Schlüssel beschreiben könnte. Leider konnte sie das nicht, aber sie schwor, sie würde ihn sofort wiedererkennen, wenn sie ihn sähe. Damit konnte ich leider überhaupt nichts anfangen und so schickte ich sie erstmal nach Hause. Außerdem hatte ich sowieso noch einen anderen Fall zu bearbeiten. Ein alter Freund hatte mich gebeten, seine Frau zu beschatten, da er der festen Überzeugung war, sie würde ihm fremdgehen. Also zog ich meinen Mantel an und machte mich auf den Weg. Punkt 15:30 Uhr kam sie aus ihrem Büro und ich ging ihr unauffällig nach. Sie ging über einen Flohmarkt und plötzlich war dieser Fall für mich nebensächlich, da ich die Lösung des Schlüsselproblems sprichwörtlich vor Augen hatte. Neben mir war ein Händler, der allerlei altes Zeug anbot unter anderem alte Schlüssel. Sofort rief ich die alte Dame an, die eine halbe Stunde später eintraf. Wir hatten etwa 1000 Schlüssel angeschaut, zumindest kam es mir so viel vor, als sie plötzlich einen spitzen Jubelschrei austieß. Triumphierend hielt sie einen Schlüssel hoch, der genauso aussah wie der verschwundene. Leider konnte der Händler nicht sagen, was es für ein Schlüssel war und ich hatte einen derartigen auch noch nie gesehen.

Zurück im Büro blickte ich die Frau ein paar Minuten schweigen an. Ich fragte, wer denn noch bei der Testamentseröffnung dabeigewesen sei, aber sie war wohl die einzige. Wer das Testament beglaubigt hatte? Da müsste sie erst den Nachlassverwalter fragen. Ich schob ihr mein Telefon hin, während sie in ihrer Handtasche nach der Nummer kramte. Wenige Minuten später stand fest, dass ihr Neffe und seine Frau das Testament beglaubigt hatten. Nein, ihr Neffe wäre nie in der Lage, sie zu bestehlen, niemals. Trotzdem beschloss ich, der Sache auf den Grund zu gehen. Am nächsten Morgen wartete ich vor seinem Haus und ging ihm hinterher, als er es verließ. Ich beobachtete, wie er in den Laden eines Schlüsseldienstes ging. Hatte er tatsächlich den verschwundenen Schlüssel? Ich wartete bis er den Laden verlassen hatte und um die nächste Ecke verschwunden war. Dann betrat ich den Schlüsseldienst. Ein junges Mädchen stand hinter dem Tresen und lächelte mich an. Als ich ihr den Schlüssel zeigte, fing sie an zu lachen. Der junge Mann vor mir hätte genau so einen Schlüssel gehabt. Sie rief etwas in den hinteren Teil des Ladens und sofort erschien ein weißhaariger Mann. Sie erzählte ihm kurz was geschehen war und auch er musste lachen. Wie sie dem Burschen bereits erzählt hatten, gehört der Schlüssel zu einem Schließfach am Bahnhof. Aber keins der modernen Dinger, ein ganz altes, von dem nur noch ein paar Stück existierten, auf der Südseite des Hauptbahnhofs. Ich bedankte mich und ging. Sofort rief ich meine Auftraggeberin an und bat sie, sich mit mir in einer halben Stunde am Bahnhof zu treffen. Kaum angekommen, kam sie mir schon entgegen. Ganz aufgeregt fragte sie mich, was ich herausgefunden hatte. Ich erzählte ihr kurz, um welche Art Schlüssel es sich handelte.

Wir machten uns also auf den Weg zur Südseite. Da stand eine ganze Wand Schließfächer, alles neumodische Dinger. Aber ganz am Ende war noch eine Reihe alter und … der Neffe meiner Klientin. Er hatte offensichtlich schon einige Schlösser ausprobiert, denn er wirkte gereizt, sah verschwitzt aus und schaute sich immer wieder nervös um. Wir hielten uns hinter einer Säule versteckt, denn wir wollten nicht, dass er uns jetzt schon sah. Schließlich schien er das richtige Schloss gefunden zu haben, denn plötzlich sprang eine Schließfachtür auf und seine Augen begannen zu leuchten. Einige Sekunden später wich Überraschung seinem Lächeln. Egal was er erwartet hatte, das war offensichtlich nicht im Fach gewesen. Wir traten nun näher und sofort begann die alte Dame mit ihrem Stock auf den Jungen einzuschlagen und ihn zu beschimpfen. Wie er ihr so etwas nur antun konnte. Die eigene Tante zu bestehlen. Ich war gerade noch so in der Lage, sie zurückhalten, bevor sie größeren Schaden anrichten konnte. Trotz der Prügel gelang es dem Jungen, etwas aus dem Fach zu nehmen, das zunächst aussah wie ein Klumpen dreckiger Schnee. Tatsächlich war es eine überaus hässliche Clownsfigur aus Porzellan. Der Junge betrachtete die Figur nun eingehend und brach plötzlich in hysterisches Lachen aus. Made in China. Diese blöde Figur war nur ein billiges Massenprodukt. „Hier Tantchen, fang!“ Er warf den hässlichen Clown seiner Tante zu, die diesen aber nicht rechtzeitig fangen konnte. Er knallte auf den Boden und zersprang. Zwischen den Scherben erblickten wir ein zusammengerolltes Bündel Banknoten und ich bückte mich schnell um es aufzuheben. Gerade noch rechtzeitig bekam ich es zu fassen, denn auch der Bursche war bereits mit seiner Hand an dem Bündel. Mittlerweile waren Bahnbeamte eingetroffen, die den jungen Mann auf meine Anweisung hin in Gewahrsam nahmen. Wie sich später herausstellte, waren in dem Bündel Banknoten im Wert von mehreren Zehntausend Mark, so dass ich endlich mal nicht auf meinen Lohn verzichten musste und die alte Dame sich auf einer ausgedehnten Kreuzfahrt von den Strapazen der letzten Tage erholen konnte.
 
Gangstergott Dämmerung

‚Nun ist es schon 4.35 Uhr. Wo bleibt er nur? Er sollte doch schon seit 10 Minuten in den Wagen hechten ...’ dachte Roberto. Da wurde die Tür aufgerissen, doch es war nicht Robertos Gangstervater Umbra sondern ein Colt grinste ihn verwegen ins Gesicht.

„Du, aussteigen! Sofort!“ Es war eine warme aber beharrliche stimme. Roberto kannte sie nur zu gut. Es war der Gangstergott Alberto. „Aber, aber ...“ stammelte Roberto. Es war zu spät. Mit ganzer Kraft zog Alberto den blank geputzten Colt über Robertos Schädel.

Als Roberto wieder zu sich kann fuhr er auf dem Highway Richtung Chicago. Der Gangstergott hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht ihm die Augen zu verbinden, schließlich wusste Roberto wo sie hinfuhren. In ihr geheimes Gangster Loch. „Das ich auf meine alten Tage noch mal meinen Colt beschmutzen muss habe ich auch nicht gedacht. Was hat sich das Gummibärchen Massaka Gespann denn nur dabei gedacht?“ Hörte Roberto den Gangstergott lamentieren. „Größenwahnsinnig.“

Unerträgliche Kopfschmerzen breiteten sich in Robertos Kopf aus. Jetzt erst bemerkte er, dass sein Gangstervater Umbra noch bewusstlos neben ihm lag. Wie es schien hatte er bei dem missratenen Coup bereits seinen geliebten Goldschneidezahn verloren.

„Oh großer Gangstergott, Roberto ist erwacht.“ Schleimte Gangsterdichter Davota. „Rooobertooo du Mistkäfer!“ Schnodderte der edle Gängstergott los und machte dabei einen solch gewaltigen Schlenker mit dem Wagen, dass er beinah mit einem 21 Tonner zusammenstieß. „Tut mir leid Alberto, aber Umbra und ich wollten halt mal unsere eigene Bande gründen. Immer hast du den ganzen Spaß gehabt. Und was ist schon eine Bande ohne einen Geschichtsträchtigen riesen Coup.“ Versuchte sich Roberto zu verteidigen. „Und dafür klaut ihr meine Millionen? Mein ganzer Stolz, mein Kapital, meine Ehre unter den Gangstergöttern steht auf dem Spiel, ja ihr heißt das Gummibärchen Massaka Gespann aber doch nicht bei mir. Bei anderen sollt ihr brandschatzen!“ Da regte sich auch endlich Umbra. „Umbraaaaaaaa“ Schrie der Gangstergott erneut los, wobei er einen noch größeren Schlenker mit dem Wagen machte. Diesmal erwischte ihn ein 25 Tonner.

25. April 4983

Gummibärenbande Tot!

Nach jahrelanger Monopolstellung im Gummibärchengeschäft hat sich die Gummibärenbande selbst gerichtet. Nach jahrelanger erfolgloser Verfolgung durch das FBI konnte der Gangstergott Alberto, sein Gangsterdichter Davota und die beiden Handlanger Umbra und Roberto tot verhaftet werden. Das Imperium wurde bereits zerschlagen. Die Händler in der ganzen Welt haben den heutigen Tag zum Tag des Gummibärchen ausgerufen an dem es von nun an jedes Jahr Gummibärchen für alle geben soll, nicht nur für die oberen 10 000. Ab morgen können sie alle Einzelheiten im umstrittenen Meisterwerk ‚Davota, ein Gangsterdichter packt aus’ nachlesen.
 
Die Bank

Er drehte sich mit einer Behändigkeit um, die jeden erschreckte.
Er saß nun schon seit drei Tagen auf dieser Bank, eine Locke hing verwegen in die Stirn.
Als die Polizei kam, wehrte er sich nicht. Er sprach kein Wort, blickte keinem ins Gesicht.
Sie schrien ihn an, sie schlugen ihn. Sie forderten das Geständnis.
Doch er schwieg.
Er habe allein die alte Staatsbank überfallen. Er habe allein 30 Millionen erbeutet. Er habe Geiseln genommen.
Doch wo war das Geld? Wo waren die Menschen? Wieso saß er drei Tage auf einer Bank?
Er schwieg weiter.
Man steckte ihn eine Zelle.
Es verbreiteten sich Gerüchte:
Der Mann habe magische Kräfte und würde die Menschheit unterjochen wollen.
Er könne fliegen und sei unverwundbar.
Doch in all den Jahren hatte niemand bemerkt, dass dieser Mann jeden Tag auf dieser Bank saß.
Ein kleines Kind setzte sich auf die Bank. Ein Glitzern drang durch die Schlitze. Das Kind griff danach und hielt einen Schlüssel in der Hand. Eine Gravur verriet: "Jenny". War sie seine Frau? Seine Tochter?
Der Schlüssel reflektierte die Sonne und der Strahl schien an einen Baum. Das Kind ging hinüber, bückte sich und grub an einer Stelle, ohne zu wissen warum. Es hatte eine Eingebung erfahren. Es entdeckte eine Tüte.
In der Tüte lag ein Buch. Es erzählte von einem Mann, der sein Leben auf einer Bank verbrachte.

In der Nacht aber, vom Dunkel der Wolken verdeckt, schlich sich eine Frau mit ihrer Beute und zwei Gefangenen in den Hafen....
 
Verschwommene Erinnerungen

birnchen schrieb:
okay wenn ich das richtig verstanden habe, dann sollen wir hier die geschichte posten. na dann fang ich mal an. ist nix tolles geworden, aber draußen isses viel zu warm und krimi ohne mord ist nicht so mein fall :biggrin:
...
ich glaube es sollte einfach nicht nur so ein stink normaler Krimi Mord aller "eine Leiche wird im Stadtpark gefunden" sein.
hoff ich zumindest, weil bei mir sterben schon Menschen^^

naja, wenn ich das Thema doch verfehlt hab, schreib ich einfach ne Neue^^

ps: ich hab die Geschichte eben grad, in 2 Stunden geschrieben, deshalb vergebt mit bitte ein paar Rechtschreib- und/oder Gramatikfehler :ugly:

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Verschwommene Erinnerungen

Ich öffne die Augen, als das Sonnenlicht mir direkt in das Gesicht fällt und mein Kopf sich dadurch wie von einem Presslufthammer bearbeitet anfühlt.
"Ich hab den scheiß Vorhang mal wider nicht zugezogen" denke ich, wärend ich langsam richtung Badezimmer taumel. Erst nachdem ich mich der morgentlichen triebe entlastet habe, fällt mir auf, das mein Badezimmer ungewöhnlich farbig ist. "Oh mein Gott," schießt es mir durch den kopf, "Blut, überall Blut." Doch als ich Sekunde um Sekunde langsam immer weiter aus der Welt der Träume in die Realität zurück kehre, fällt mir die lange Schnittwunde an meinem rechten Unterarm auf. Mit den Schmerzen tauchen plötzlich auch wieder die Erinnerungen auf. "Scheiße war ich besoffen." ist der einzig klare Satz in meinen Gedanken, als mir klar wird in was für einem angsteinflößenden Alkoholrausch ich mich gestern befunden hatte.

Als ich mich genauer im Spiegel betrachte trift mich auf einmal der Schlag. Kreide bleich und in Schweiß getränkt, kann ich mir geradezu dabei zusehen, wie mir eine schreckliche Erinnerung in den Sinn kommt. So schnell wie der Schock kam renne ich nun in mein Wohnzimmer. "Wo ist dieser stinkende Dreckskasten" denke ich wärend ich den kompletten Inhalt meines riesigen Biedermeier Schranks auf dem Wohnzimmerboden verteile.
Nachdem etwa eine Stunde vergangen ist, und ich den Haufen zum wahrscheinlich zwanzigsten mal durchsucht habe sehe ich, dass auf dem Balkon eine merkwürdige Konstruktion aus alten Ferngesteuerten Autos nur darauf wartet, von mir in Augenschein genommen zu werden. Während ich die seltsam zusammengelötete Konstruktion genauer betrachte habe ich nur einen Gedanken in meinem Kopf, "das kann ich nicht wirklich getan haben!"
Noch geschockt von meiner mutmaßlichen Skrupellosigkeit im Vollrausch, beschließe ich, mich an meinen PC zu setzen um in einem Nachrichten-System nach meiner Tat zu suchen. Nach einiger Zeit erfolgloser Suche, gebe ich auf und lasse mich in meinen gut gepolsterten Sessel fallen, um erst einmal eine Zigarette zur Beruhigung zu rauchen.
"Ich habe es noch garnicht getan," denke ich, "ich... ich habe es nicht getan."
In dem Augenblick, in dem ich den Gedanken zuende führte, wurde die Stadt von einer riesigen Explosion erschüttert. Ich fand mich selbst, vor Angst zusammengerollt wie ein Embryo, unter meinem Wohnzimmertisch wieder, als ich aus dem Fenster blickte und geschockt feststellen musste, wie ein kleiner Vogel auf meiner selbstgebastelten Fernsteuerung herumstolzierte.
"So dumm kann auch nur ich sein," war der einzige Gedanke den ich zustande bringen konnte. Nach einer, etwa zwanzig minütigen, Verarbeitungsphase ergriff mich die Angst erneut. "Sie suchen mit Sicherheit schon nach mir" schallt es in meinem Kopf, "ich muss hier schleunigst weg."
Aus einem mir unerklärlichen Grund, stoppe ich an meinem Briefkasten, während ich aus meinem Haus laufe. Ich öffne ihn und mir fällt ein Umschlag direkt in die Hand, als wäre er eigenst dafür dort platziert worden. Ich öffne ihn und nehme ein Bündel an 500 Euro Scheinen heraus um an die darunter liegende Nachricht zu gelangen. Auf einem perfekt gefalltetem Din A4 Blatt ist nur ein einziger Satz gedruckt: "Für ihre Mühen." Wärend mir klar wird, dass ich in meiner linken Hand gerade 500.000 Euro halte höre ich auch schon die Sirenen aufheulen.
Ich renne so schnell meine Beine mich nur tragen können in richtung Innenstadt. "Wenn ich unter Menschen bin, werden Sie mich nicht so leicht finden," denke ich, bevor ich einen Schuss höre und plötzlich einen starken, stechenden Schmerz in meinem rechten Unterschenkel spüre.
Mit einem lauten Schrei falle ich zu Boden und sehe wie von allen Seiten, eine geradezu utopische anzahl an Polizeibeamten auf mich zuläuft. "Jetzt haben wir dich du Terroristenschwein" höre ich noch, bevor mich der Kugelhagel der Polizisten entgültig aus dieser Welt reißt.
 
Hey ich habe nicht wirklich einejn Krimi geschriebn, aber ich finde die Geschichte ist trotzdem gelungen. Ich finde diese Idee übrigends super einen Geschichtenwettbewerb zu machen !!!!




Die Karten

Meine Freunde und ich hatte in unserer Jugend immer heimlich spirituelle Feste gefeiert. Natürlich ganz harmlos... Doch im Laufe der Zeit fand ich immer mehr gefallen an Sachen wie „Gläser Rücken“ oder am „Pendeln“. Sollte man sich denn darüber Gedanken machen ? Eine alte Frau die ein wenig aber gläubig ist, würden die meisten Leute wohl sagen. Ich lebte alleine, mein Mann war schon vor Jahren gestorben und meine beiden Kinder waren eh schon längst ausgezogen. Meine Tochter wohnte in New York und mein Sohn lebte in Berlin.
Gestern abend kam ein Anruf und zwar von meiner besten Schulfreundin. Im Laufe der Jahre hatten wir keinen Kontakt mehr, doch sie sagte sie sei in der Nähe und sie würde gerne auf eine Tasse Tee vorbei kommen. Ich sagte zu.
Am Abend bevor Ursula kam räumte ich alle „aber gläubigen“ Dinge weg und steckte sie in meinen Schrank. Doch ich konnte es nicht lassen einmal zu schauen was der nächste Tag bringen würde. Ich entschied mich für die Karten. Die erste Karte zeigte mir Freude an, die zweite Karte zeigte mir Nebel bzw. eine verhängnisvolle Aktion an und die letzte Karte zeigte mir den Tod. Ich war sichtlich schockiert und legte die Karten nun noch einmal. Das Ergebnis fiel ähnlich wie davor aus. Tod und Haß waren dabei. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun und räumte die Karten ganz schnell weg. Ich wollte mich sofort schlafen legen und ging noch einmal schnell ins Badezimmer um mir die Zähne zu putzen. Da passierte mir etwas sehr ungeschicktes, der kleine Handspiegel meiner Urgroßmutter viel auf die Fließen und zerbrach. Das erste das mir in den Sinn kam war, das ich nun 7 Jahre Pech haben würde. Doch da sah ich einen Zettel der unter dem Spiegel versteckt war. Es war ein Zeitungsbericht und eine kleine Karte. Der Zeitungsbericht war schon sehr alt und handelte von einem Überfall auf einen Schmuckladen, es gab keine Angeklagten und keinen Fund der Beute. Mein Herz klopfte immer schneller. Ich rannte in mein Wohnzimmer und fischte die Karten noch einmal aus dem Schrank und befragte diese wieder. Das Ergebnis war: Reichtum, Glück, Neid. Ich war nun überglücklich und vergas die Angst bei den vorherigen Ergebnissen der Karten. Nun musste ich schnell ins Bett, denn ich hatte beschlossen alles Ursula zu erzählen.
Am nächsten Morgen lief mein Tag wie immer ab. Ursula kam um 16 Uhr bei mir an und wir umarmten uns herzlichst. Bei dem darauffolgenden Plausch erzählte man sich von Enkeln, Kindern und sonstigen kleinen Erlenissen. Nun war es an mir Ursula von der gestrigen Entdeckung zu berichten. Ursula war sofort Feuer und Flamme und wollte auf der Stelle zu der auf der Karte eingezeichneten Stelle fahren. Mir wahr nicht ganz wohl bei der Sache, denn ich hatte immer noch die Karten im Hintergrund, Nebel und Tod. Nun wir stiegen in Ursulas wagen und fuhren zu der Stelle, ich kannte sie da sie das Haus meiner Großeltern zeigte und ich natürlich noch den Weg dorthin wußte. Doch in dem Haus wohnten neue Leute und mir wahr es zu peinlich einfach in die Wohnung zu gehen und die Bewohner um Hilfe zu bitten. Ursula dachte da anders und sie schlich sich einfach um das Haus herum und ging in den Garten. Dort saß niemand. Auf der Karte war das Versteck mitten im Garten eingezeichnet ... doch leider stand dort ein Geräteschuppen. Doch Ursula war nicht zu bremsen, schon hatte sie eine Axt geholt und stürmte in den Geräteschuppen. Sie sollte graben und ich wollte „Schmiere stehen“. Gesagt getan, doch Ursula war auch nicht mehr die Jüngste und so kam es das wir ständig abwechseln mussten. Den Boden hatten wir zerschlagen, da dieser nur aus Holz bestand. Danach hieß es graben, graben, graben. Nach einiger Zeit stießen wir sogar auf eine Kiste und wir nahmen die Kiste und machten uns schläunigst vom Acker. Ein Wunder das noch Niemand unser lautes Getöse gehört hatte. Im Auto öffneten wir die Schatulle und wir staunten nicht schlecht als wir lauter Schmuck sahen. Ursula beanspruchte sofort einige Sachen für sich, doch das wollte ich nicht. Und schon fingen wir an uns zu streiten. Wir beruhigten uns soweit und Ursula fuhr los. Ich hatte die ganze Zeit die Schatulle auf meinen Knien und wollte sie nicht rausrücken. Ursula war darüber gar nicht begeistert und war so unkonzentriert das sie direkt einen Abhang mit 100km/h hinunterfuhr. Sie war sofort Tod, ich überlebte den Unfall... Doch ich sitze nun im Rollstul und werde gepflegt. Reich bin ich nun auch, der Schmuck wurde verkauft und hatte ein Vermögen von über 2millionen Euro. Aber das Geld nützt mir nun nichts...die Karten hatten soweit nicht gelogen....nur das Glück fehlte am Ende !
 
Meine Kurzgeschichte: Ein Gefallen in Ehren

Hier meine Kurzegeschichte: Viel Spaß beim lesen!!!! :)


Ein Gefallen in Ehren


Der Eindringling

Es ist spät. Man sieht schon, wie die Sonne abtritt und die Nacht kommen lässt. Es muss ca. 23 Uhr sein, als er, ca. 40 Jahre alt, graue Haare, etwas dicker und ca. 1,70m groß, nass geschwitzt aufwacht. Was ist passiert, fragt er sich???
Nachdem Mark Brown seine Gedanken ein wenig wieder geordnet hatte, ist er zum Entschluss gekommen, dass er einen sehr hässlichen Alptraum hatte.
Mark wollte aufstehen, um sich den Schweiß vom Gesicht zu waschen, als er ein Geräusch nahe seiner Schlafzimmertür hörte. Er blieb ruckartig sitzen und wollte erst einmal herausfinden von wo das Geräusch kommt.
Seine Muskeln spannten sich auf einmal an, als sich die Tür bewegte. Erst dieser Alptraum und dann schleicht auch noch ein Fremder durch mein Haus, denkt sich Mark.
Er fässt allen Mut zusammen und steht leise auf, und geht mit schnellen Schritten zur Tür und reißt sie auf. Dabei machte er gleichzeitig das Licht an.



Der Anruf

Es ist kurz vor 23 Uhr und ich sitze gemütlich auf meiner Couch, bis das Telefon klingelte. Ich dachte mir, wer ist das denn jetzt, und noch um diese Uhrzeit.
Ohne jegliche Vermutung hebe ich ab und frage wer da sei???
Hallo Katja, ich bin es Maren!
Du kennst doch Mark, oder? fragt mich Maren.
Ja, klar kenne ich Mark, warum? frage ich sie.
Ich habe das Gefühl, als ob er Probleme hat. Vorhin war ich bei ihm und er war so verstört. So kenne ich ihn gar nicht.
Ja, und was hat das alles mit mir zu tun? Fragte ich Maren.
Katja, tust Du mir einen Gefallen und schaust mal bei ihm vorbei? Bittet mich Maren.
Ich kam mir ein wenig blöd vor und fragte noch heute Abend, oder hat es noch Zeit bis morgen früh?
Maren meinte nur noch, es wäre toll, wenn Du noch heute Abend vorbeischaust und mich morgen dann anrufen könntest.
Ich sagte, ist okay, ich mache mich gleich auf die Socken. Ich verspreche es Dir.
Ich sagte nur noch bis morgen und legte auf.
Je länger ich über das Telefongespräch nach dachte, desto merkwürdiger kam es mir vor. Denn so nervös habe ich Maren noch nie erlebt, also musste irgendetwas sein und ich zog mich an und fuhr zu Mark.


Der vertraute Feind

Was Mark da sah, war nicht gerade berauschend. Denn er schaute direkt in den Lauf einer Browning. Mark wagte es kaum in das Gesicht des Fremden zu schauen, aber er tat es trotzdem. Fast wäre er umgekippt, als er das Gesicht erkannte. Denn es war sein uralter Feind Peter Houston.
Mit einer krächzenden und zitternden Stimme fragte Mark „Was willst Du hier?“
Peter sagte darauf ganz lässig „Das wirst Du noch früh genug herausbekommen. Wir suchen erst einem einen geeigneten Ort, wo man sich in Ruhe unterhalten kann.“
Mark sieht ihn leicht verwirrt an und fragte „Was willst Du mit der Waffe? Ich glaube wohl kaum, dass Du mich erschießen willst, oder?“
Peter sagte darauf, „Bleib ganz ruhig, erschießen tue ich Dich nur, wenn Du mir den Anlass dazu gibst, aber sonst hat die Waffe eigentlich keine weitere Bedeutung.“
„Und über was willst Du Dich denn mit mir unterhalten? Wir hatten doch alles geklärt gehabt, oder sehe ich das falsch?“ fragte Mark Peter ganz unsicher.
„Nicht ganz, eine Sache hatten wir noch nicht geklärt gehabt. Und zwar was mit den 3 Mio. Dollar passiert ist.“ Fragte Peter ganz gezielt und scharf. Mark schaute ihn ganz entgeistert an.
„Woher weißt Du denn von den 3 Mio.?“
„Das ist doch egal Mark. Ich will nur wissen was damit passiert ist. Und ich würde an Deiner Stelle die Wahrheit sagen, sonst werde ich unangenehm.“
Da Mark sehr müde war und seine Ruhe haben wollte, sagte er „Das Geld habe ich gut versteckt, und bis jetzt noch nicht hierher geholt.“
„Und wo ist das Versteck?“ fragte Peter.
„Das werde ich Dir nicht verraten, Denn nur ich weiß wo es ist. Also wenn Du mich umbringen solltest, bringt Dir das am Ende überhaupt nichts. Doch, ein Mord, mehr nicht“ sagte Mark voller Schadenfreude.
Peter wurde sauer uns sagte „Pass auf. Wir reden morgen noch mal darüber.“
Mark war erstaunt, das Peter das in einem sehr ruhigen Ton gesagt hatte und nicht aggressiv, was sonst seine Art ist.

Das Geständnis

Ich fuhr so schnell es ging zu Mark, denn ich hatte einen sehr flauen Bauch gehabt. Als ich bei Mark’s Haus angekommen war, sah ich nur eine Gestalt aus der Tür gehen, aber ich konnte leider nicht erkennen, wer diese Person war.
Ich stieg aus dem Wagen und lief in Richtung Mark’s Haus. Dort angekommen, überlegte ich, ob ich klingeln sollte, oder mich ins Haus einschleichen sollte. Ich entschied mich für die erste Methode. Also klingelte ich. Ich hatte kein schlechtes Gewissen dabei gehabt, denn bei ihm im Haus war noch Licht an. Kurz nachdem ich geklingelt hatte, machte mir Mark auch schon auf.
Ich sah in sein verwundertes Gesicht, als er mich sah. Er fragte mich „Was willst Du denn hier?“
Ich suchte nach einer Ausrede und sagte „Ich war gerade in Deiner Nähe und wollte wissen, wie es Dir geht.“
„Und das um diese Uhrzeit, Katja? Das glaube ich wohl kaum. Komm erst einmal herein und dann sag mir bitte den wirklichen Grund wieso Du zu mir gekommen bist.“ Meinte Mark und bat mich herein.
„Na schön, wenn Du ungedingt wissen willst. Maren hat mich geschickt. Sie hat gesagt, dass sie heut Nachmittag bei Dir war und sie macht sich Sorgen um Dich.“
„Wieso denn, mir geht es doch gut. Oder willst Du etwas anderes behaupten?“
„Nein, nein! Ich habe nur eine Frage, wer war die Person die eben gegangen ist?“
„Ach niemand, nur ein alter Bekannter.“
„Das glaubst Du doch wohl selbst nicht. Du weißt doch Mark, mich kann mich nicht so leicht anlügen und ich bitte Dich mir jetzt die Wahrheit zu sagen.“
„O.k., o.k.. Es ist ein uralter Feind von mir. Er will sich morgen noch mal mit mir treffen.“
„Und wieso?“ fragte ich ihn.
„Wenn Du es unbedingt wissen willst.“
„Ja Mark. Denn ich glaube, Du bist ganz schön in Schwierigkeiten, oder?“
„Ja Katja. Da hast Du vollkommen recht.“
„Na dann erzähl mal, denn ich habe nämlich sehr viel Zeit und ich möchte gerne alles wissen und nicht nur die Hälfte.“
„Na gut, dann werde ich erst einmal Kaffee machen, denn den brauchst Du auf jeden Fall.“
„Ist gut Mark, aber während dessen, möchte ich, das Du schon mal anfängst.“
„Also, es fing vor fünf Jahren an, Dort hatten nämlich Peter, der vorhin gegangen ist, und ich einen Geldtransporter ausgeraubt. Und da ich die Beute von sage und schreibe 3 Mio. Dollar hatte, habe ich mich aus dem Staub gemacht.“
„Wie hast Du denn das geschafft?“ fragte ich Mark.
„Da wir mit zwei Autos unterwegs waren, wurde die Beute in meinen Wagen eingeladen und wir wollten uns dann später treffen, um über alles zu reden. Aber ich habe dann einen Raster bekommen und bin mit dem Geld abgehauen.“
„Und wieso?“ fragte ich Mark „Wolltest Du etwa die Beute für Dich alleine haben?“
„Klar. Katja, würdest Du denn nicht genauso handeln, wenn Du in Deinem Kofferraum 3 Mio. Dollar herumfährst?“
„Ich weiß es nicht. Denn Du weißt ja, dass ich bei den Bullen bin. Und ich würde niemals einen Geldtransporter überfallen.“
„Wie habt ihr das überhaupt geschafft?“ fragte ich Mark.
„Das war relativ einfach. Wir hatten das eine ganze Weile vorher beobachtet. Z.B. wie viele Wächter mitfahren, u.s.w. . Und wir wussten, wann er wo losfährt und über welchen Highway der Transporter fährt.“
„Und die Bullen haben das damals nie herausbekommen, oder wie?“ fragte ich ihn.
„Da dieser Transporter auf dem Highway alleine war, hatten wir auch damals keine Zeugen gehabt. Und die Bullen hatten auch keine Anhaltspunkte gehabt. Also wurden wir auch nie geschnappt.“
„Naja, nicht ganz. Ich könnte Dich jetzt einbuchten und zwar bis zum Ende Deines Lebens. Aber ich mache es nicht, weil ich der Meinung bin, das Du von dem Geld nicht einen Cent ausgegeben hast. Richtig oder falsch?“ fragte ich Mark.
„Richtig, denn ich wollte es wieder loswerden. Peter hat mich damals überredet mitzumachen.“
„Gut. Ich habe schon eine Idee, wie ich da herausboxen kann.“


Wut

Peter fuhr ziemlich sauer nach Hause. Er war dem Geld schon sehr nahe. Jetzt musste er nur noch Mark dazu kriegen, dass er auch sagt, wo das Geld ist. Dann würde er Mark erschießen und mit den 3 Mio. Dollar sich ein schönes Leben machen.
Aber es wurde anders, als er sich es je gedacht hätte.


Der Plan

„Pass auf Mark, wir reden morgen ganz in Ruhe über meinen Plan, denn erst einmal werde ich Maren nachher anrufen und ihr erzählen, was los ist. Bevor sie vor Sorge stirbt. Es wäre toll, wenn ich bei Dir übernachten könnte Mark. Denn es ist ja schon nach 1 Uhr dreißig.“
„Ja klar.“ Sagte Mark und zeigt mir sein Gästezimmer.
Nachdem ich ein paar Stunden geschlafen hatte, habe ich Maren angerufen, und ihr zu erzählen, was passiert war.
Kurze Zeit später, besprach ich mit Mark beim Frühstück wie mein Plan aussah.
„Mark, Du sagst mir am besten jetzt, wo Du das Geld versteckt hast. Dies wirst Du auch heut Abend, nein, am besten Du führst Peter morgen früh dort hin und ich warte dort auf ihn. Sobald er sich das Geld nehmen will, nehme ich ihn fest. Und in meinem Bericht werde ich kein Wort über Dich verlieren.“
„Ja und wenn man nachfragt, woher Du wusstest wo das Geld ist?“
„Tja, dann sage ich nur, das war ein Tipp von einem Informanten von mir. So einfach ist das.“
„Das hört sich alles ganz gut an. Dann hoffen wir mal, dass das auch in der Praxis klappt.“ Meinte Mark.
„Denk positiv, dann wird alles gut gehen.“ Sagte ich zu ihm und sagte ihm noch mal, dass ich jetzt wissen möchte wo das Geld ist.
„Pass auf Katja. Das Geld ist in der Nähe von dem Highway, wo Peter und ich damals den Geldtransporter überfallen hatten. Und zwar ist das der Highway 5 und dann kommt eine Abfahrt Namens Baltimore. Und ca. 20 m weiter kommt eine kleine Grube und dort ist das Geld versteckt.“
„O.k. Mark. Ich versuche Deinen Hintern zu retten, aber versprechen kann ich Dir nichts. So Mark, ich werde mich jetzt verziehen und warten, dass Peter kommt.“
„Gut Katja. Du wirst das ja hören, wenn er kommt.“
Kurze Zeit später klingelt es auch schon an der Tür. Mark macht auf und siehe da Peter stand vor der Haustür.
Mark meinte „Komm rein. Ich habe es mir überlegt. Ich sage Dir wo das Geld ist. Aber nur unter einer Bedingung. Du wirst das Geld alleine abholen müssen.“
Peter schaute ihn ganz erstaunt an und fragte Mark „woher sein Plötzlicher Wandel käme?“
„Ich habe keine Lust mich mit Dir zu streiten, also überlasse ich Dir das ganz Geld und hoffe, dass Du mich dann in Ruhe lässt.“ Sagte Mark zu Peter.
„Ja ist o.k. Mark, und jetzt raus mit der Sprache, wo ist das Geld?“
Mark sagte Peter wo das Geld ist und sagte nur noch „Bitte geh jetzt. Du weißt ja wo das Geld ist, als was willst Du mehr.“
„Ja ich hau schon ab. Bis dann. Ach so, ich hoffe Du legst mich nicht rein, sonst gibt es einen Toten mehr.“
Nachdem Peter gegangen war, hatte ich mich schnell auf die Socken gemacht, um zur Stelle zu fahren, wo Mark damals das Geld versteckt hatte.

Die Falle schnappt zu

Ich war froh, das ich als erstes da war, weil sonst alles umsonst gewesen wäre.
Da dort ein paar Büsche waren, habe ich meinen Wagen dort versteckt und wartete darauf, dass Peter sich das Geld holt.
Lange brauchte ich nicht zu warten bis Peter auftauchte. Er fuhr direkt zur Grube, machte den Kofferraum auf und lud das Geld ein.
Als er losfahren wollte stellte ich meinen Wagen quer. Da ich Verstärkung gerufen hatte, brachte es Peter nichts abzuhauen.
Ich zog ihn aus dem Wagen und sagte ihm „Sie sind verhaftet, wegen Raub.“ Ich lass ihm seine Rechte vor und übergab ihn dann einem Streifenpolizisten.
Ich fuhr dann zum Revier, schrieb meinen Bericht und gab den dann bei meinem Chef ab. Daraufhin fuhr ich nach Hause, denn es war schon sehr spät. Ich fiel sofort ins Bett und schlief ein.


Erleichterung

Am nächsten Morgen klingelte es an der Tür. Maren und Mark standen vor der Haustür. Ich bat sie herein und fragte was los ist. Mark war völlig aufgeregt und wollte wissen wie das gestern gelaufen ist. Ich meinte nur gut.
„Der Peter sitzt im Knast wegen Raub. Und Du bist aus dem Schneider.“
„Super.“ Meinte Maren erleichtert „Ich sagte Dir ja Mark, auf Katja kann man sich verlassen, ohne das Du verlassen bist.

Ende
 
Der Schlafwandler

Der Schlafwandler

Es war genau ein Jahr her, als sich diese seltsame Geschichte ereignete. Damals war mein Großvater wegen Mordverdacht festgenommen worden. Es hatte sich bestätigt, das er diese furchtbaren Taten vollbrachte. Aber was soll ich jetzt großartig drum herum reden. Ich erzähle euch mal alles von anfang an.
Wie immer, hat mich mein Vater damals fürs Wochenende zu meinen Großeltern gebracht, da er am Wochenende immer auf Geschäftsreise war. Zu diesem Zeitpunkt war ich 15 Jahre alt und werde diese schrecklichen Ereignisse, die damals passierten nicht mehr vergessen. Das Wochenende fing wie immer sehr toll an. Wir hatten Sommer und es war sehr warm und angenehm, da meine Großeltern einen Swimmingpool hatten. Ich hatte mal wieder keinen Bock meinem Großvater bei der Gartenarbeit zu helfen und blieb im Pool. Mein Großvater war darüber nicht sehr erfreut, erinnerte sich aber an seine Jugend damals, wie faul er doch gewesen war. Aus diesem Grunde konnte er es mir auch nicht verübeln. Naja, Großmutter war wie fast immer in der Stadt einkaufen. Doch diesmal kam sie aus irgendeinem Grund später als sonst wieder. Mein Großvater und ich hatten uns nicht sehr viel dabei gedacht, was ich aber jetzt bereue. Wie sich rausstellte hatte meine Großmutter einen netten Millionär kennengelernt und sich dann natürlich einen Tag später mit ihm getroffen. Sie hat sich aber nichts anmerken lassen. Aber eines Nachts war sie verschwunden. Sie kam nicht wieder. Man wußte nicht ob sie noch lebte oder nicht. Wir meldeten sie nach einigen Tagen als vermißt. Mein Großvater war damals sehr traurig, da er dahinter gekommen war, das Sie ihn betrogen hatte. Ein guter Freund, sagte er zu mir, habe es ihm damals erzählt. Er hatte es nicht verkraftet, das meine Großmutter ihn damals von einem auf den anderen Tag verlassen hatte. Es vergingen Wochen und immer war ich am Wochenende alleine ohne Großmutter bei meinem Großvater. Er hatte sich verändert. Er wurde immer schwächer und kranker, bis er nachts immer schlechter schlafen konnte. Man wußte nicht sofort woran es gelegen hatte. Mein Großvater hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Er redete nur noch viel durcheinander und nicht zusammen passende Sätze. Irgendwas hatte ihn in seinen Gedanken heimgesucht und plagte ihn nun. Er wollte nicht mit mir darüber reden, da er nicht wußte, was das zu bedeuten hatte. Wieder mal vergingen Wochen voller Qual die ich bei meinem Großvater war, da mein Vater und ich wegen der Schrecklichen Ereignisse zu meinem Großvater gezogen sind. Mein Vater wollte nicht, das er diese schwere Zeit alleine durchmacht. Wir waren immer für meinem Großvater da, bis es eines Tages an der Tür klingelte. Die Polizei stand vor der Tür und nahm meinen Großvater mit auf die Wache. Sie hatten eine Frauenleiche gefunden, unter deren Fingernägel sich Hautreste befanden. Wie in den meisten Fällen nahm die Polizei meinem Opa Blut ab um zu überprüfen ob er was mit dem Tot meiner Großmutter zu tun hatte. Als er wieder zu Hause war, erzählte er mir, das sie meine Großmutter gefunden hatten. Ein Tag später klingelte es wieder an der Haustür und die Polizei stand wieder vor der Tür. Sie nahmen meinen Großvater mit, weil die Hautreste unter den Nägeln meiner Großmutter von ihm stammten. Er stritt alles ab, da er sich an nichts erinnern konnte, was mit dem Verschwinden meiner Großmutter zu tun haben könnte. Er ist abends mit ihr ins Bett gegangen und hat bis zum nächsten Tag durchgeschlafen. Aber dann geschah es. Langsam konnte er die schlechten Träume und Gedanken deuten, die ihn Nachts heimgesucht hatten. Es war meine Großmutter, die nach Rache griff, um es ihm klar zu machen, was er getan hatte. Jetzt versteht er auch, wie damals der Dreck ins Bett gekommen war. Er hat schlafgewandelt und sich an seiner Frau gerecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe dir hier eine kleine Geschichte aufgeschrieben (wer weiß, vielleicht wird sie ja wahr ;-)

Also gut, wir haben uns schon telefonisch kennen gelernt und uns zu einem Date verabredet. Selbstverständlich hole ich dich vor der Haustür ab, in einem schwarzen Bmw 3er Cabriolet. Ich öffne dir die Beifahrertür und helfe dir beim Einsteigen.
Danach geht es wie abgesprochen zum Abendessen in ein Restaurant deiner Wahl. Dort angekommen fängst du an dich zu wundern, denn um diese Zeit ist das Restaurant eigentlich völlig ausgebucht, doch heute ist niemand da, denn ich habe es ganz allein für uns gemietet. Nur ein Tisch ist für zwei Personen gedeckt. Und wird von Kerzen beleuchtet, wie auch der gesamte Raum und alle anderen Tische sind mit roten Rosen dekoriert, ebenso wie dein Platz an unserem Tisch. Ein Musiker mit einer Geige spielt Musik zum Verlieben.
Nach dem Dinner schauen wir uns tief in die Augen und ich versinke in deinen, da sie so tief und klar sind wie ein Bergsee, was ein bezauberndes Lächeln auf dein hübsches Gesicht zaubert.
Als wir das Restaurant verlassen umfängt uns der sanfte Wind einer warmen Sommernacht. Der Himmel ist sternenklar und der Vollmond beleuchtet uns den Weg zum Wagen. Du möchtest diese herrliche Nacht noch ein wenig genießen, also fahre ich dich noch nicht nach hause sondern öffne das Verdeck und fahre einfach drauf los. Es ist ein wundervolles Gefühl den Wind in den Haaren zu spüren und dabei die Sterne der Nacht zu beobachten. Du beginnst zu träumen...
Sanft gleitest du wieder in die Wirklichkeit, als der Wagen zum stehen kommt. Wir befinden uns an einem See, dessen Oberfläche mit seichten Nebelschwaden verhangen ist. Ich breite eine Decke am Ufer aus und lege romantische Kuschelmusik in den CD-Player des Wagens. Wir liegen nebeneinander auf der Decke und beobachten die Sterne. Es ist noch immer unglaublich warm, obwohl es gegen Mitternacht geht. Ein Bad in dem See sollte für Abkühlung sorgen. Dabei stört es dich nicht, daß wir keine Badesachen dabei haben. Also springen wir nackt ins Wasser und albern ein wenig rum und plötzlich liegen wir uns in den Armen, wir küssen uns zärtlich und streicheln sanft über den Körper des anderen. Du meinst der Moment ist perfekt und es könnte keinen schöneren geben...
Also gehst du wieder ans Ufer, wobei durch deine geschmeidigen Bewegungen Wassertropfen, die das Mondlicht reflektieren, deinen wundervollen und vollkommen Körper hinabgleiten. Du begibst dich zu der Decke und winkst mich zu dir. Dort angekommen streicheln und küssen wir uns wieder zärtlich. Nach einer Weile halten wir es nicht mehr aus, also dringe ich in dich ein. In dieser Nacht lieben wir uns, während die Sterne und der Mond uns leuchten. Auf dem Höhepunkt der Lust sehen wir eine Sternschnuppe und wünschen uns, daß es noch viele Male so sein soll. Danach liegen wir eng umschlungen am Ufer und schlafen glücklich und zufrieden ein...

Was hältst du davon? Gefällt es dir?

Bye Dominik
 
der Salzsäure-Bankräuber


Guten Tag mein Name ist Dichter,
macht aus nun eure Lichter,
macht dunkel euer Zimmerlein,
und zieht euch meine Story rein,
denn Dichter bin ich nebenher,
mein Hauptberuf ist Bankräuber,
bisher wurde ich nicht geschnappt,
mich hat noch kein Polizist ertappt,
so kann ich euch nun viel berichten,
am liebsten würd’ ich aber dichten,
aus diesem Grund erzähle ich,
von meinem ersten Bankraub in einem Gedicht.

Eines Nachts da träumte ich,
einen Traum da ging es nur um mich,
ich hatte viel Geld und Ruhm,
plötzlich wachte ich auf und fragte mich nun,
wie bin ich wohl an dieses gekommen?
welche Gefahr habe ich dafür auf mich genommen?
da hab ich mir etwas überlegt,
die Pros und Contras abgewägt,
und schließlich einen Beschluss gefasst,
die Banken hab ich schon immer gehasst,
ich konnte es noch gar nicht glauben,
Ich werde eine Bank ausrauben!
Ich bereitete mich darauf vor,
besorgte mir unter anderem etwas Chlor,
um mir damit Salzsäure zu mischen,
die ich benutzen würde um alles abzuwischen,
denn ich wollte nachts in die Bank einsteigen,
und wollte danach die Spuren beseitigen.
Wie ich nun hatte alles geplant,
hat mein Gewissen mich gewarnt,
ob ich auch wirklich nichts vergessen habe,
ach ja etwas Schminke zum abdecken meiner Narbe,
es wäre ein Fehler wenn die Kamera die Narbe erwischt,
denn mein Zwillingsbruder hat diese Narbe nicht,
ihm wollte ich alles anhängen und darauf hoffen,
dass er in den Knast kommt, denn mit ihm hatte ich noch eine Rechnung offen!

Und schließlich kam die große Nacht,
ich hatte wirklich an alles gedacht,
und machte mich deshalb auf den weg zur Bank,
misst, es stand davor ein Wächter, groß und breit wie ein Schrank!
Von so einem lass ich mir das nicht versauen,
auf meinen Instinkt konnte ich schon immer vertrauen,
deshalb wartete ich noch eine Weile,
plötzlich ging der Wächter ziemlich in Eile,
ihr fragt euch jetzt bestimmt wieso,
keine Ahnung vielleicht musste er mal dringend aufs Klo?
Ich hör schon euer Gelächter in Scharen,
mir würde nix einfallen? Lest weiter ihr werdet es erfahren!
Ich überlistete also die Alarmanlage und stieg in die Bank ein,
knackte den Tresor, juhu alles Geld war mein,
mit der Salzsäure verwischte ich nun alle Spuren,
kam in die Gänge und auf hohe Touren,
denn schließlich musste ich mich nun beeilen,
der Wächter wird ja nicht ewig wo anders verweilen,
ich machte die Sause,
und rannte nach Hause,
dort zählte ich nun das viele Geld,
endlich gehört mir die ganze Welt!

Am nächsten Tag ging mein Bruder zur Bank,
da wurde er sofort erkannt,
das ist doch der Mann auf dem Band,
"Hände hoch mit dem Kopf zur Wand!"
Schließlich wurde er festgenommen,
jetzt wird er endlich im Knast verkommen,
ich hör noch euer großes Gelächter:
"Was ist denn nun mit dem Wächter?"
Über ihn stand in der Zeitung ein großer Bericht,
suspendiert ist er nun der große Wicht,
er wollte sich nicht 0,3 Cent entgehen lassen,
und außerdem sein Klamm-Guthaben in Powerlinks verbrassen!
Nach dieser Aussage war selbst die Polizei verdutzt,
0,3 Cent die hätten ihm doch gar nichts genutzt!
Die Psychologen erklärten es mit einer Sucht,
klamm.de sei für viele eine Wucht!
Von dieser Sucht seien bereits über 200.000 Menschen betroffen,
die Polizei noch verdutzter "Herr Psychologe sind sie besoffen?"
"Nein schauen sie selbst auf klamm.de,
da begrüßt sie Lizzy die Losefee!"


Und die Moral von diesem Gedicht:
klamm.de macht süchtig, oder nicht?
 
Keine Leichen - aber aus der Feder eines Insiders

Bangladesh

Kein Samstag ohne Demo. In der kleinen Bundeshauptstadt Bonn meldete fast für jeden Samstag oder Sonntag irgendeine Interessengemeinschaft eine Demonstration an. Und das meistens sehr kurzfristig. Egal, ob Großdemonstration im Hofgarten oder auf dem Münsterplatz, oder manchmal nur eine handvoll Leute vor irgendeiner Residenz oder Botschaft – wir waren immer dabei! Je nach Anzahl der angemeldeten Demonstranten mit der ganzen Hundertschaft, oder nur in Gruppenstärke. Welche Kollegen daran teilnehmen durften, stand spätestens am Freitagmorgen am schwarzen Brett.
Diesmal ging’s sonntags an die B9 nach Godesberg vor die Botschaft von Bangladesh. Die angemeldeten 150 Demonstranten wollten ab 10.00 Uhr gegen Verstöße der Regierung ihres Heimatlandes protestieren. Gegen diverse Völkerrechtsverletzungen und gegen Folter in den dortigen Gefängnissen.

Die Absperrgitter wurden von uns auf der gegenüberliegenden Seite der stark befahrenen Straße auf dem Gehweg aufgestellt. Dahinter sollten sich dann – wie mit dem Veranstalter abgesprochen – die Demonstranten mit ihren Plakaten postieren. Auf dem Gehweg lag schmutziger Schneematsch. Es war kalt. Meine Jungs waren brummig, da es wieder mal uns am Wochenende „erwischt“ hatte und dadurch dieses Wochenende auch wieder mal im Eimer war. Also doch eigentlich ganz normaler Dienstalltag. Ich teilte die vier Doppelstreifen ein. Da die Demonstration nur auf zwei Stunden angemeldet war, brauchte jede Doppelstreife auch nur eine halbe Stunde bei den Demonstranten vor Ort zu sein. Die anderen Kollegen blieben in Bereitschaft auf dem Wagen. Mal abwarten, wie’s wird.
Und dann kamen sie, die Demonstranten. Nicht mehr als zehn kleinwüchsige, braunhäutige Männer barfuß in Sandalen. Man glaubte es kaum – und das bei diesem Wetter. Wie gut, dass auf unserem Transit die Standheizung repariert worden war und sogar funktionierte! Ich stieg aus und suchte mir den Veranstaltungsleiter. Das war bei der Größe und Überschaubarkeit dieser Demonstration nicht sehr schwierig. Außerdem hatte er er sich – wichtig wie er nun einmal war - mit einem Megaphon behängt, um seine „Großdemonstration“ stimmgewaltig leiten zu können. Da der Einsatz dieses Gerätes erst bei Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern gestattet ist, hab ich ihn darüber belehrt und ihn gebeten, das Gerät auf unserem Fahrzeug zu deponieren. Tat er auch – etwas traurig, aber er tat es widerspruchslos. Dann ließ ich mir von ihm die Texte der in seiner Heimatsprache beschrifteten Transparente übersetzen. Für mich sah diese Schrift eher wie Stenografie aus. Da die Texte der Transparente nach seiner Aussage keinen beleidigenden Inhalt hatten und auch nicht zu Straftaten aufriefen, durften die Demonstranten sie auch zeigen und ich machte der Leitstelle Meldung darüber. „Sprechen Sie etwa Bangladeshi?“ maulte mich der Funker von UNI ungehalten an. Hatte ich ihn geweckt? „Sie etwa nicht? DAS ist doch bei der Polizei Einstellungsvoraussetzung!“ konterte ich. Irgendeine Streifenwagenbesatzung gluckste ins Funkgerät: „Jaja UNI – zanken gilt nicht!“ Und sofort dröhnte UNI los: „Halten Sie Funkdisziplin! Ende.“ KNACKS – damit war das Funkgespräch beendet und ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder den Demonstranten zu, deren Zahl mittlerweile auf 15 Teilnehmer „angeschwollen“ war, was den Demonstrationsleiter sofort veranlasste, in seinem eingefärbten Englisch, das die Demonstranten alle sprachen, bei mir nach dem Megaphon zu fragen. Ich schüttelte den Kopf und er trollte sich zurück zu seinen Leuten.
Die erste Doppelstreife hatte Posten bezogen und die Demonstranten fingen an lautstark abwechselnd in ihrer Muttersprache und auf Englisch zu demonstrieren. Man hätte annehmen können, dass die Proteste ungehört verhallten, wenn sich nicht ab und zu an den Fenstern der Botschaft die Gardinen bewegt hätten. Da sich die Demonstranten widerspruchslos an die Anordnungen und Auflagen hielten, schwang ich mich wieder zu den Kollegen auf den Transit ins Warme und döste bald ein wenig auf dem Beifahrersitz ein.
Das Klopfen an der Wagenscheibe ließ mich hochschrecken. Der Einsatzleiter des Schutzbereiches stand grinsend neben dem Wagen. Ich drehte die Scheibe 'runter. „Guten Morgen. Steigen Sie ein, hier ist's warm“ begrüßte ich ihn. „Morgen, Herr Hoffmann. Ne, ne, steigen Sie lieber mal aus, und erklären mir, was die da machen“, immer noch grinsend wie ein Honigkuchenpferd. Also stieg ich aus - und traute meinen Ohren nicht. Was war passiert? Wie sich später herausstellte, war ein Kollege der eingesetzten Doppelstreife - gebürtig aus Gelsenkirchen im Ruhrgebiet und bekennender Fußballfan - vom Veranstalter der Demo gefragt worden, was denn „Killer“ auf deutsch übersetzt heißt. Damit wollten sie den Botschaftsangehörigen klar machen, dass sie sie - aufgrund der Menschenrechtsverletzungen im Heimatland – auch für Mörder hielten. Und jetzt standen diese kleinen, braunen, barfüßigen Demonstranten aus Bangladesh im Schneematsch, reckten wild-entschlossen ihre Fäuste in Richtung der Botschaft und schrien aus Leibeskräften:
„SCHALKE, SCHALKE, SCHALKE!!!“
 
:D Die geheimnisvolle Geisterburg
Am Montag, dem ersten Tag der Sommerferien, lief ich mit Jan, meinem besten Freund, durch den Pfälzer Wald. Wir hatten vor eine versteckt liegende Ruine zu besichtigen und um dort mit unserem Zelt ein paar gruselige Tage zu verbringen. Als wir nach 3 langen Stunden erschöpft bei der großen und langen Ruine ankamen, fielen wir ins grüne Gras und ruhten uns eine halbe Stunde aus. Dann bauten wir unser Zelt auf. Später rief Jan zu mir: „Hey, ich gehe mal auf den Turm.“ „Okay, ich sehe mir mal den alten, langen Wehrgang an“, antwortete ich.
Ich rannte die Treppe hoch und auf den Wehrgang.Der Wehrgang war sehr glatt.Auf einmal schrie Jan laut: „Guck mal, was ich entdeckt habe!“ Ich rannte zu Jan und fragte Ihn: „ Was ist los? „Siehst du nicht diese alte Kammer, “ antwortete Jan. „ Na klar seh ich die, !“ rief ich.Ich öffnete die Kammer.Es ging sehr schwer,diese alten Schlosser und Türen wiso müssen die so schwer sein dachte ich .Aber ich schafte es dann doch die Kammer zu öffnen.Irgendwie ärgerte ich mich über Jan da der nur stumm mich die ganze Arbeit machen ließ!Dann meinte Jan : „Das ist warscheinlich, nein das ist ein Verließ !“Ich antwortete: „Ja könnte sein, aber pass auf da ist es sehr dunkel“ „Ich merks und vermodert richts auch noch, komm gehen wir schlafen!!!“ „Morgen können wir es ja untersuchen“Wir liefen zu unserem Zelt und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke, dann endlich schliefen wir ein…
Um ca. 12 Uhr wurde ich unsanft geweckt. Jan rief zitternd: „Draußen auf der Burg ist ein unheimliches Licht im Verließ!“ „Ich sehe es“ rief ich zitternd. Ich und Jan rannten zum Turm .Im Verließ stöhnte jemand .Uns war es unheimlicher als unheimlich .Jan lief 2 Meter weiter. Und dann Kamm aus dem Verließ eine weiße, unheimliche Gestalt .Sie hatte Zähne wie Vampire und Ohren wie ein Zombie .Das Gespenst kamm immer näher und näher .Ich zitterte und bettete und dann ertönte ein Glockenschlag und das Gespenst fiel auf den Boden
Ich schrie : „Los Jan weg von hier !!!“Wir rannten los ab in den Tiefen Wald und noch am selben Morgen packten wir die Sachen und versuchten das alles zu vergessen!!!!!!!




Ich hoffe das die Geschichte euch und der Juri gefällt
 
Flucht aus dem Park

Sie spürte es. Heute war es anders als sonst. Sie war nicht alleine. Angst beschlich sie. Erst neulich hatte sie als angehende Journalistin einen Artikel über einen Überfall auf ein junges Mädchen geschrieben. Sollte nun plötzlich sie selber ein Opfer werden ?
Dabei war der Stadtpark spät abends ihr Lieblinsplatz. Stunden konnte sie damit verbringen, die Kühle der Nachtluft zu geniessen und den Geräuschen der Bäume und Tiere zu Lauschen.
Vorhin hatte Sie nach dem Einkauf von zwei Flaschen Sekt an der Tankstelle beschlossen, ihren Wagen bis zum nächsten Morgen dort stehen zu lassen, um auf ihrem Heimweg durch den Spaziergang entspannen zu können.
Doch da war jemand. Sie veränderte ihre Gangart. Ihre Schritte wurden länger und die Leichtfüssigkeit verschwand. Sie hörte weit hinter sich den Kies rascheln. Dadurch merkte sie, dass auch die Person hinter ihr schneller geworden war. Schweissperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Sie begann zu laufen. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Immer schneller wurde sie und ihr Herz begann wild zu pochen.
Wenn sie nicht auf dem Kiesweg bleiben würde, sondern sich in die Büsche schlagen würde, wäre es wohl ihr Ende. Denn wenigstens auf den Wegen spendeten ein paar Lampen etwas Licht, während es zwischen den Bäumen und Sträuchern stockdunkel war.
Plötzlich klirrte es. Die Tüte mit den Flaschen hatte sie in ihrer Panik total vergessen, obwohl ihre Finger sich in den Tragegriff gekrallt hatten. Sie liess die Tüte fallen um noch schneller laufen zu können.
Sie konnte kaum noch atmen. Bei jedem Atemzug hatte sie das Gefühl, ihre Lunge würde zerplatzen.Mittlerweile klebte ihre Bluse durch den herunterrinnenden Schweiss an ihrem Rücken.
Sie wagte einen kurzen Blick nach hinten.
Nun sah sie es. Die Gestalt hinter ihr lief auch und kam ihr immer näher. Noch war sie nicht in Sicherheit und sammelte ihre letzten Kräfte, um das Stadtparktor zu erreichen. Von dort waren es dann nur noch 10 Minuten bis zu ihrer Wohnung.
Im Laufen griff sie in ihre linke Hosentasche und nahm den Schlüssel fest in die Hand.Es durften keine sinnlosen Sekunden verstreichen.Erst in ihrer Wohnung würde sie sich sicher fühlen und konnte die Polizei über diesen Vorfall benachrichtigen.
Gehetzt schaute sie sich erneut um. Wieder hatte es die Gestalt geschafft ein wenig aufzuholen und wurde kurz durch das Licht einer Parklampe angeleuchtet. Doch es war nichts zu erkennen. Die Person schien einen Anorak mit Kapuze zu tragen.
Nur noch wenige Meter bis zum Stadttor und dann durch die Baumallee, und sie würde endlich einen sicheren Ort erreichen. Dieser Gedanke gab ihr nocheinmal Kraft. Sie schoss an dem kleinen Brunnen vorbei, an dem sie normalerweise immer auf der nahestehenden Bank eine Pause einlegte.
Da war es, das Stadttor. Wie ein Blitz rannte sie hindurch und dann die Baumallee hinunter.
An dem Haus angelangt schloss sie mit zitternden Händen die Tür auf, fiel förmlich in ihre Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu.
Ihr Atem ging rasselnd. Es würde einige Zeit dauern , bis sie wieder soweit normal atmen könnte, um die Polizei telefonisch zu informieren. Auch der Schock sass noch tief. Fast sank sie zu Boden, da ihre Beine schmerzten.

Ihre Gedanken wurden durch das Klingeln an der Haustür unterbrochen. Erneut ergriff sie Panik. War es ein Nachbar, der ihre Flucht beobachtet hatte und sich nach ihrem Empfinden erkundigen wollte, oder war es sogar der Täter, der gesehen hatte wo sie wohnte ?
Immer noch schwer atmend wagte sie einen Blick durch den Türspion.


Sie erkannte Harold , und ihre Angst wich langsam. Sie kannte ihn schon eine Ewigkeit. Er war zwar taubstumm, aber ein sehr netter Teenager. Als Sohn des Tankstellenbesitzers hatte er ihr schon öfters eine kleine Süssigkeit zukommen lassen.
Sie öffnete die Tür und wunderte sich nun doch.
Harold liefen die Schweissperlen übers Gesicht. Doch bevor sie darüber nachdenken konnte , reichte er ihr einen kleinen Zettel auf dem stand :

Liebe Eva
Du hast nach dem Einkauf bei uns deine Brieftasche vergessen.
Ich habe Harold hinter dir hergeschickt, um sie dir noch heute
wieder auszuhändigen.
Gruss Josef


Harold kramte in seiner Anoraktasche und überreichte ihr die Briefbörse.

Sie schluckte schwer. Eigentlich wollte sie sich bedanken, doch sie brachte keinen Ton und keine Geste zustande.
Sie schloss die Tür und lehnte sich von innen dagegen. Ein lauter Schluchzer entrann ihrer Kehle und heisse Tränen liefen ihr über das Gesicht und benetzten ihre trockenen Lippen. Es waren Tränen der Erleichterung.

Morgen , ja Morgen würde sie zur Tankstelle gehen und Harold als Dank eine Kleinigkeit schenken...........
------------aber heute wollte sie nur noch vergessen ---------------------
 
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Urlaub in den Alpen

Hallo zusammen!
Habe leider zu spät erst gelesen dass es sich bei der Kurzgeschichte um einen Krimi bzw. ein Verbrechen handeln soll. Aber was der Sohn in meiner Geschichte macht, hat auch was von einem Verbrechen...
Lest sie euch einfach mal durch, hat zwar nichts mit Verbrechen und Krimi zu tun, ist aber bestimmt trotzdem interessant und vorallem nah am Leben...
Vielleicht wird die Geschichte dann auch zum Wettbewerb zugelassen, es würde mich auf jeden Fall freuen! Los geht´s:

Urlaub in den Alpen

"Du glaubst es wahrscheinlich gar nicht, aber meine neue Karre hat einen Wahnsinns Anzug", sagt Daniel protzig zu seinem Arbeitskollegen, als sie früh morgens auf der Nachtschicht bei einem Fachgespräch über getunte Autos die Schicht zu Ende gehen ließen. "Fast 260 kriegt das Teil auf der Geraden drauf, ohne mit der Wimper zu zucken". Daniel ist 20 Jahre alt und seit einem halben Jahr mit der Ausbildung fertig. Von seinem ersten Geld hat er sich sofort ein neues Auto gekauft. Er war die elendische Langsamfahrerei mit seiner Alten Mühle satt. "Mein Alter hat extra auf den Sommerurlaub verzichtet, weil mir 2 Mille gefehlt haben. Die Alte macht rießen Ärger, weil sie ja angeblich seit 3 Jahren für den Urlaub gespart haben und Vati es sich doch so verdient hätte". "Vergiss es, Alter, gegen meinen ST hast du niemals eine Chance, dich zieh ich im Rückwärtsgang ab"! Die Familie ist sehr sparsam, muss mit dem geringen Gehalt des Vaters auskommen. Er hat Lungenkrebs, die letzten 18 Monate mehr Zeit im Krankenhaus als zu Hause bei seiner Familie verbracht. Jetzt, wo alles überstanden ist, wollen sie endlich zusammen in Urlaub fahren.

"Auch wenn aus unserem Strandurlaub nichts wird, Hans, ich freu mich riesig auf unseren Bergurlaub in den Alpen. In dieser Woche lassen wir es uns gut gehen und holen die letzen 2 Jahre wieder ein bisschen auf! Du hast so viel mitgemacht mit deinen 52 Jahren!" Das Wochenende steht bevor, es ist Freitag, der letzte Freitag vor dem Urlaub. Der Sohn gleich zu Hause, nur noch eine Frühschicht und dann heißt es Koffer packen und ab nach Bayern. Seine große Leidenschaft ist das Motorradfahren. Eine große 1200er BMW hat er, mit der fährt er im Sommer immer morgens auf die Arbeit. "Machs gut Schatz, bis heute Mittag. Ich fang schon mal an die Sachen für den Urlaub zusammen zu suchen". Die Uhr schlägt halb Sieben, höchste Zeit, sich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Um sieben Uhr ist Schichtbeginn, der Berufsverkehr nimmt locker 20 Minuten in Anspruch.

Da er mit seiner Maschine bereits auf dem Weg zu Arbeit ist und der Sohn auch bald eintreffen wird, bereitet sie das Frühstück vor und macht den Abwasch vom vorherigen Abend. Währenddessen kommt die kleine Sophie aus dem Schlafzimmer: "Mama, Mama! Ist Papi schon weg? Warum hat er mir keinen Kuss gegeben"? "Ach Schatz, du hast so süß geschlafen, er wollte dich nicht wach machen". Gekränkt und ein wenig enttäuscht setzt sie sich an den Frühstückstisch und isst gemeinsam mit der Mutter ein kleines Brötchen. "Wo ist Daniel, Mama? Es ist schon fast sieben Uhr. Normal ist der doch immer schon eine viertel Stunde vor Sieben da!"

"Ach Schatz, der wird gleich kommen!"… und während Sie diesen Satz ausspricht ertönt im Hintergrund aus einem Radio: "… und hier die aktuellen Regionalnachrichten. Landau. Auf der B51 zwischen Pirmasens und Landau hat sich heute Morgen ein tödlicher Unfall ereignet. Ein 20jähriger Jugendlicher überholte leichtsinnig einen roten Ford Focus ST und raste dabei in ein entgegenkommendes Motorrad. Der 52jährige Motorradfahrer war auf der Stelle tot. Dem Unfallverursacher ist nichts passiert. Laut ersten Ermittlungen hat der Jugendliche sich mit einem Arbeitskollegen ein "illegales Autorennen" geleistet. Tragisch: Das Unfallopfer war sein eigener Vater…"
 
Sherlock Hoomer


Ich hatte ihn zuvor noch nie gesehen; wie aus dem Nichts war er urplötzlich aufgetaucht und verschwand dann leider ebenso schnell wie er sich mir vorher präsentiert hatte: Hoomer, ein prächtiger, rot-weiß gestreifter Kater, der trotz seines wahrscheinlich recht hohen Alters noch fidel, gesund und frech war.
Es war in diesem unerträglich heissen Sommer; wochenlang lag eine Hitze über dieser Stadt, dass man froh war, ein schattiges Plätzchen zu erwischen, egal ob in Cafe, am See oder an der Bushaltestelle. Hunde hechelten, während Herrchen sie an der Leine zog-niemand war zu irgendetwas in der Lage, es war ein einziges Vor-sich-hin-vegetieren.
Ich kam an einem Freitag nach Hause von einem heißen Tag am See und kratzte mich rund um die Uhr an den vielen Stellen, wo mich die Mücken gestochen hatten. „Wie gerne wäre ich jetzt am Nordpol“!
Mist! Ich fand meinen Schlüssel nicht, er war wohl in der Tasche nach unten gerutscht. Nach scheinbar endlosen Minuten fand ich ihn endlich und betrat das zunächst angenehm kühle Haus. Auf dem Weg die Treppen hinauf hätte mich einer meiner Nachbarn beinahe die Treppe hinuntergestoßen, so eilig hatte er es. „Was ist denn los? Ist etwas passiert?“ Ich sah nur noch, wie er sich kurz umdrehte und dann eilig die Treppen hinauflief. Kopfschüttelnd betrat ich meine Wohnung und freute mich abgöttisch über die Tatsache, dass mein Indoorthermometer um immerhin 2 Grad gesunken war. Ich lehnte mich zurück und genoss den kühlen Eistee, den ich mir gerade zubereitet hatte, als es plötzlich laut über mir polterte. Ich erschrak zunächst ein wenig, ließ mich dann aber nicht durch den krach aus der Ruhe bringen, aber andererseits fragte ich mich, ob ich nicht doch nachsehen sollte, denn irgendwie kam mir das nicht geheuer vor. Also stand ich schweren Herzen auf und beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Leise ging ich die Treppen empor, noch immer tosender Lärm über mir, aber alle Türen waren verschlossen und plötzlich herrschte Stille. Ich ärgerte mich über mich selber und meine Sorge um andere und ging wieder zurück in meine Wohnung, um weiter zu faulenzen.
Einige Minuten später war ich ein wenig eingenickt, als mich ein klegliches Katzenmiauen aufhorchen ließ. Ich öffnete erneut die Tür. „Was machst du denn hier?“ Vor mir saß der rotweiße Streuner, dem ich kurz zuvor draussen begegnet war. „Willst du etwas zu fressen?“, ich hielt ihm Futter hin, aber er drehte sich weg und setzte seine Pfoten vorsichtig auf die nächste Treppenstufe.“Wohnt dein Frauchen dort oben?“, nein das konnte nicht sein, ich war die einzige Mieterin, die ein Haustier hatte. Dennoch wollte „Hoomer“, wie ich ihn in Gedanken getauft hatte, unbedingt die Treppe hinauf, warum auch immer. Ich beschloss dem Tierchen nachzulaufen und ging also erneut die Treppenstufen nach oben.“Was hast du denn kleiner Kater?“, denn er hörte nicht auf zu maunzen. „Hier ist doch alles in Ordnung“, doch scheinbar sagten die Sinne des Katers ihm etwas anderes. Er machte an der Tür meines eben noch extrem gehetzten Nachbars Männchen, kratzte mit den Pfoten an der Tür, als würde er dort unbedingt hinein wollen. „Willst du zu deinem Herrchen?“, nein, er hat doch keine Katze...oder doch? Ich beschloss zu klingeln und einfach nachzufragen, irgendeinen Grund musste Hoomer ja haben mit seinem Verhalten.
Ich klingelte erneut, und auch wenn ich Geräusche aus der Wohnung hörte, niemand öffnete. Ich beschloss zu klopfen, aber auch daraufhin keine Reaktion.
Hoomer machte sich indes am Briefschlitz der nachbarlichen Wohnung zu schaffen. „Hey du kleiner Schlingel, das gehört sich nicht, einfach bei anderen Menschen in die Wohnung zu luschern?!“ Andererseits hatte der kleine Kater recht, irgendwas schien hier nicht zu stimmen, also beschloss ich es ihm gleich zu tun und schaute ein wenig ängstlich durch den Briefschlitz.
Was ich sah ließ mich zusammenfahren, und ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinunter. Mein hübscher Nachbar lag scheinbar verletzt inmitten seines Zimmers auf dem Boden, um ihn herum eine fürchterliche Unordnung. Ohne zu Überlegen lief ich zurück in meine Wohnung, nahm einen Drahtbügel aus meinem Kleiderschrank und rannte wieder nach oben, um zu versuchen, seine Tür mit Hilfe des Bügels zu öffnen; ich hatte Übung darin, da er sich nicht nur einmal ausgesperrt hatte. Nach wenigen Minuten hatte ich die Tür geöffnet und ging zielstrebig auf den am Boden liegenden Körper zu. Ein Glück, er atmete noch und schien auch keine sichtbaren äusseren Verletzungen zu haben. Sachte versuchte ich ihn zu Bewusstsein zu bringen, als ich plötzlich etwas in der Küche zu Boden fallen hörte. Langsam drehte ich mich um und konnte nur noch erkennen, wie eine fremde männliche Gestalt zur Tür hinaus rannte.
Ich sprang auf und wollte dem Unbekannten folgen, doch plötzlich packte mich eine Hand am Arm und hielt mich fest. „Nein, lauf ihm nicht hinterher, er ist gefährlich!“ Ich schaute ihn fragend an. „ Er hat mich auf der Strasse überfallen und ist in meine Wohnung eingebrochen, deshalb hatte ich es vorhin so eilig.“ Er muss mir die Angst in den Augen angesehen haben, so dass er im nächsten Moment meine Hand nahm und sie liebevoll drückte. „Hey, mach dir keine Sorgen, mit mir ist alles in Ordnung soweit ich das beurteilen kann und mitgenommen hat er soweit ich das beurteilen kann auch nur etwas Bargeld, was ich hier hatte. Aber woher wusstest du, was passiert war?“ Er schaute mich fragend an, und in diesem Moment musste ich schmunzeln. „Schau mal dort drüben!“ Ich deutete in Richtung Tür, wo es sich Hoomer mittlerweile auf dem Fußabtreter gemütlich gemacht hatte. „Frag ihn das, er hat nicht locker gelassen...“

Zwei Wochen später hatten sie den Täter gefasst, er wurde wegen mehrere Einbruchsdelikte gesucht, oft in Zusammenhang mit Körperverletzung.
Nachbar, Hoomer und ich waren nach all der Aufregung dennoch wohlauf und seit jenem Tag bin ich nicht mehr die einzige Katzenbesitzerin unseres Hauses....
 
Ein Familienkrimi, wie er grausamer nicht sein kann….

Ein Familienkrimi, wie er grausamer nicht sein kann….

Es war bereits nach Mitternacht als Lisa endlich aufwachte. Ihre Augen mussten sich erst an das dunkle Zimmer gewöhnen, das nur von dem durchs Fenster fallenden Licht einer Straßenlaterne beleuchtet wurde.
Wo bin ich, was haben sie mit mir gemacht, wo sind meine Kleider, so schoss es ihr durch den Kopf.
Ein unangenehmes Gefühl beschlich sie. Sie kannte das Zimmer nicht, soweit Erkennen im Dunklen überhaupt möglich war.
Ich muss mich umsehen, muss meine Eltern verständigen oder sonst irgendetwas tun. Sie beschloss sich aus dem Bett zu rollen, stieß aber auf etwas unangenehm Hartes. Ein Aufschrei begleitete ihren Aufprall. Erst jetzt bemerkte sie, dass das Bett etwas Käfigartiges an sich hatte. War sie eine Gefangene und wenn ja, was wollte man von ihr? Da hörte sie etwas, es kam näher, erreichte einen Höhepunkt und verschwand so schnell wie es gekommen war.
Aufstehen, ich muss versuchen aufzustehen und durch das Fenster verschwinden, so schoss es ihr nun durch den Kopf. Nur einen kurzen Augenblick kam ihr dabei in den Sinn, dass sie nackt war und dieser Gedanke bezog sich nur auf den Fakt, das es draußen kalt sein würde.
Sie spannte also all ihre zarten Glieder an und versuchte aufzustehen, dabei hielt sie sich an dem Käfig, der ihr Bett umgab, an. Es war unmöglich. Sie war viel zu geschwächt, viel zu …...sie wusste nicht was, jedenfalls konnte sie diesen Akt nicht bewerkstelligen. Traurig sank sie zusammen und blinzelte zwischen den Gitterstäben hindurch um wenigsten einen Teil ihrer Umgebung erkennen zu können. Waren es Drogen, hat man sie ruhig gestellt?
Sie war noch jung, hatte aber schon viel gehört. Ihr Vater ist Polizist und hatte ihr einmal eine Geschichte von Zwei entführten und misshandelten Kindern erzählt.
Ein kalter Schauer bemächtigte sich ihres Rückens und von der einen auf die andere Sekunde empfand sie Angst, ein Gefühl das sie in solchem Ausmaß noch nie gespürt hatte.
Was nun wenn man sie hier für den Rest ihres Lebens festhalten würde? Würde sie ihre Eltern und Freunde je wieder sehen? Da wurde sie plötzlich aus ihrer Gedankenwelt heraus gerissen. An der Türe bewegte sich etwas. Ein leises Knirschen war zu vernehmen. Ihr stockte beinahe der Atem. Sie wollte sich nicht ausmalen was nun mit ihr geschehen sollte. Ein Wimmern war zu vernehmen, es war ihr wimmern.
Da sagte eine tiefe brummige Stimme: “Na Klane, tu ma wieder wanen? Was hostn schon wieder?“ Es war Lisas Vater, er ging zum Gitterbett und hob sein Mädchen heraus. Dann drückte er sie an sich und sprach weiter:“I woass eh, du muast di erst an unsre neie Wohnung gwöhnan, ober des werd schon. Sull Papa dir noch mol die Gschicht von Hänsel und Gretel dazöhln?“

Damit war Lisa beruhigt und der liebe Leser hoffentlich auch.


Sorry, aber ich musste auf meine Weise die konservative Themenvergabe in Frage stellen….:ugly:
Didi
 
Nungut, dann kommt hier mein Beitrag zum Wettbewerb :

Wieder einmal saß ich auf meinem verschlissenen Ledersessel, sah mich in der trostlosen Welt um und dachte über mein Leben nach. Mein Magen rebellierte gegen die andauernde Folter mit Kaffee, Zigaretten und Alkohol, trotzig weigerte ich mich die Warnungen ernst zunehmen. Ich war 37, geschieden, eigentlich die Phase in der man mit Steppaerobic anfängt, fettarme Yoghurts isst und sich Fangomasken ins Gesicht klatschen lässt, doch ich verabscheue jenes letzte Aufbäumen gegen das Alter, gegen den nahenden Tod.
Dieser von allen Seiten propagandierte light- und wellness- Kult widert mich an, ich muss nicht von jemandem abhängig sein und suche nicht, wie die Scharen verzweifelter Frauen, einen Mann. Von diesen Bastarden hatte ich genug. Nie hatte ich eine annehmbare Vater oder Partner-Figur kennen gelernt und würde es auch wohl nie.

Angeekelt wandte ich meinen Blick von meinen Adern durchsetzten Beinen ab und blickte auf das, was ich sarkastisch mein „Heim“ nannte. Nach meiner Scheidung nahm ich mir das was mir zustand. Ich riss ihm aus seinen Krallen was ich konnte, die Dinge die ihm wichtig waren, zu denen ich aber nie eine andere Beziehung als tief empfundenen Hass und unterdrückten Schmerz aufbauen konnte, denn ich liebte dieses Gefühl der psychischen Überlegenheit.
Die billige Wohnung in einem fünfziger Jahre Betonklotz hatte ich schnell gefunden und gefüllt, ich hatte beschlossen in dieses, trotz seiner erbärmlichen Größe mit allen Perversitäten des Stadtlebens ausgestattetes Drecksloch namens Berlin-Panko zu ziehen, in dem ich aus dem Mutterleib gekrochen war.
Nicht, dass ich mich nicht für alle Grausamkeiten gerächt hätte. Nachdem ich von seiner Affäre mit der kleinen Hure erfahren hatte, ergriff ich die Initiative. Ich verschuldete ihn hoch denunzierte ihn öffentlich, wahrscheinlich vegetiert er noch immer in seiner Sozialwohnung herum und versucht die Raten zu bezahlen. Der ehemalige Zahnarzt war in der Gosse gelandet und das war mein Verdienst.
Selbstzufrieden erblickte ich die, unter einer angebrochenen Flasche Rotwein liegenden, Bewerbungsbögen meiner neuen Selbsthilfegruppe. Sieben weinerliche Saftsäcker, die von ihren Frauen geschlagen wurden, waren genau das Richtige um mein Ego aufzubauen....

Eine Woche später saßen sie nun vor mir, jene lächerlichen Kreaturen, die von mir, wie von einer billigen Prostituierten, für Geld Hilfe und Bestätigung erwarteten. Ich hatte das kleine Zimmer in der Poststraße nur für diesen Zweck angemietet. Die Einrichtung lag noch teilweise verpackt in Kartons herum, Sitzsäcke, Hüpfbälle, Massagerätschaften, all diesen modernen Quatsch, der von der Psychotherapie gefordert wurde, hatte ich angeschafft. Nur ein paar Stühle, und ein Tisch mit von mir gebackenen, ekelhaften, Möhrenkeksen war schon ausgepackt. Schon die Zubereitung dieses Snacks hatte mir Brechreiz verursacht, doch der Schein musste gewahrt werden. Sie waren genau das richtige um in den Mägen der Schlappschwänze zu landen.

Ich zeigte meine vergilbten Zähne und begrüßte sie so freundlich wie möglich, wies ihnen Plätze zu, bot ihnen zu Essen an, eben das Procedere wie schon so viele male zuvor. Doch diese Gruppe schien schon allein vom Anblick her alles da gewesene zu übertreffen. Ich blickte in diese, fast wie inzestuös missgestaltet wirkenden, Gesichter und bat den Ersten, viele interne Lacher versprechenden, Kandidaten seine Seele vor mir und den anderen der Lächerlichkeit preiszugeben. Nun fing er an der Gruppe sein Herz auszuschütten, fast hatte ich ein Deja Vu-Erlebnis. Selbstzweifel plagten mich, hatte es dieser schleimige Betrüger nicht verdient, von seiner Frau zusammengeschlagen zu werden?
Und ich, gerade ich, sollte dies verhindern, ihm genug Selbstbewusstsein liefern, um sich seiner Gattin zu stellen? Ich bewundere diese Frau, die es geschafft hatte, alle chovinistischen Hürden zu überwinden. Sie war beruflich erfolgreich und ihrem Mann überlegen. Doch ich musste mit derartigen Gefühlen rechnen, musste diese „Schwester im Geiste“ für mein Lebensaufkommen denunzieren.
Mit meiner freundlichsten Stimme sprach ich ihm zu, wie ein Herrchen seinen Hund lobte ich ihn für die Überwindung, für diese schreckliche Blamage. Überwältigt von meinen Gefühlen der Verbundenheit zu dieser "Heroin", beschloss ich sie zu unterstützen. Die Therapie musste ja nicht für jeden Erfolgreich sein.

Mittlerweile war ich wie gelähmt von der Gier nach Nikotin, doch ich konnte hier nicht rauchen, ich musste wieder die freundliche, ökologisch eingestellte Therapeutin werden, musste diese Rolle annehmen.
Mit neuem Elan übergab ich das Wort an den nächsten. Begierig auf Überheblichkeit und Überlegenheit wartete ich seine Geschichte von der nächsten Lebenstragödie ab. Wie schon bei den anderen Insassen, die ihre geistigen Ergüsse vorgetragen hatten, belohnte ich auch diesen debilen Kloschar mit meiner Zustimmung, doch ich konnte es, so sehr ich mich auch anstrengte, nicht verstehen warum sich jeder in diesem Menschenzoo für Extremitäten von seiner Lebenspartnerin verprügeln ließ. Eigentlich hatte ich Masochisten und andere Perverse erwartet, die das hier als Forum für ihre fehlgeleitete Sexualität nutzten wollten, doch die Menschen hier in diesem Raum, der noch immer den Charme eines Sterbezimmers versprühte, passten eher in eine Psychiatrische Abteilung. Nach dem Vortrag der ersten, hielt ich ihre Neurosen und Störungen für Einzelfälle, doch es setzte sich fort.
Es wunderte mich, warum noch keiner von ihnen an die einzigen, mir logisch erscheinenden Alternativen zu diesem verhunzten Leben, Suizid, Alkohol und andere Drogen, gegriffen hatten. Ich spielte mit dem Gedanken, wenigsten ein Paar von ihnen, im Privaten, zu diesen Maßnahmen zu überzeugen, schwer wäre es wohl kaum gewesen, und es stellte eine Möglichkeit dar diesen Abschaum von der Erde zu tilgen.
Die, die, hungernd nach einem guten Wort und einem Blick von mir vor mir saßen, konnten nicht weiter fallen, sie hatten die unterste Stufe menschlichen Lebens erreicht.

Es wurde Zeit sich an dem nächsten zu ergötzen. Ich warf einen kurzen Blick auf den, vor mir liegenden, Sitzplan und entschied mich für diesen tattrigen Rentner, Wilfried S., nach meiner Einschätzung war er der Typus Mensch der sich mit einem Fernglas hinter der Umkleide eines Fitnessstudios verschanzte um sich einen von der Palme zu wedeln.

Ich hörte meinen Patienten nicht mehr zu, langsam wurde es Routine für mich, begierig wartete ich auf das Ende der Sitzung. Es war wie seit zwei Tagen nicht mehr gepinkelt zu haben, doch ich hatte die Rolle weiterzuspielen.
Man musste wirklich kein Genie sein um meinen Therapieplan zu durchschauen. Die Idee war mir vor Jahren unter den dreckigen Pfoten meines Mannes gekommen, doch sie war wasserdicht und versprach Erfolg. Sie stellen sich vor, man lobt sie, dann schürt man Aggressionen, lässt sie lästern, regt ein Gespräch an, zum Schluss Aggressionstherapie. Das alles ersparte mir das lästige Nachdenken über Hilfemöglichkeiten, meistens regelte es sich von Selbst, ich brauchte nur intuitiv die Lücken zu füllen. Mittlerweile bestand meine Beschäftigung bei derartigen Veranstaltungen nur noch darin mich an den Schicksalen zu erfreuen und die Menschen nach belieben wie Knetmasse zu formen, ich musste nur ihr Vertrauen erringen. Fast schon wie dressiert stand ein nächster auf, gutmütig lies ich es geschehen und hörte nur teilweise seinen Ausführungen zu.
Dieser überraschte mich, endlich mal einer der mir nicht die Ohren zuheult. Er strotze nur so vor Lebenserfahrung, seine Augen glänzten und das Wichtigste, anders als alle anderen Waschlappen hier, hatte er sich durchgesetzt und diese Versager als eben solche erkannt. Ich fragte mich, warum solch ein Mann sich das antun lies. Er hatte die Klasse eines alten Gentlemans.

Nun war auch dieser Horror endlich vorbei. Schnell bedankte ich mich und vereinbarte den nächsten Termin. Ich wollte nur raus aus dieser Hölle. In fünf Minuten konnte ich wieder die gewohnte Soziopathin werden.
Auf dem Nachhausweg hatte ich eine Erscheinung, mein Exgatte schien in einen alten Armeemantel gehüllt, apathisch in der Ecke zu liegen. Zwar konnte ich meinen Augen in dieser Hinsicht kaum trauen, zu groß wäre der Zufall gewesen, doch machte mich der Gedanke allein glücklich, dass er noch von der untersten Stufe der menschlichen Existenz gefallen war und wie als Alkoholiker oder Drogensüchtiger auf der Straße dahin vegetierte. Ich nahm mir vor mich in Zukunft vorzusehen, die Möglichkeit, dass er sich aufraffen konnte um Rache zu nehmen hatte ich nicht bedacht. Doch ich war gerüstet, meine Persönlichkeit und meine Intelligenz waren meine Waffe, außerdem hatte ich mir den spanischen Karabiner seines Vaters zuschreiben lassen. Ich hatte keine Angst.

Nachdem ich den Schlüssel in das verrostete Schloss geschoben hatte, so leise wie möglich, ich wollte nach der heutigen Erfahrung jeden menschlichen Kontakt vermeiden, gelangte ich in meine geliebt gehasste Wohnung. Zitternd nahm ich die ersten Züge aus einer Zigarette und kochte mir einen Kaffee. Ich musste noch einiges für den morgigen Tag vorbereiten. Betäubt von der gleichgültig machenden Macht von Fernsehen und Alkohol hatte ich alles vor mir hergeschoben....

Eine Woche später warteten die Teilnehmer der Selbsthilfegruppe auf ihre Therapeutin. Es war eigentlich ungewöhnlich das die Patienten vor ihrem Therapeuten den Sitzungssaal betreten, doch durch einen unbekannten Grund war sie nicht rechtzeitig erschienen. Langsam wurden ein paar Teilnehmer ungeduldig, schließlich wartete man schon 30 Minuten vergebens. Plötzlich trat ein Polizeibeamter in den Sitzungssaal, zuerst erschien es so als wäre er ein weiterer Teilnehmer der die letzte Sitzung verpasste, doch dann wies er sich aus und klärte die Teilnehmer auf, dass ihre Therapeutin Gundula , wie sie hieß, seit vorgestern als vermisst gemeldet wurde. Eine Nachbarin meldete sie als sie sich wunderte warum sich die Post vor der Tür stapelte. Es war nicht üblich das Gundula einfach so verschwindet ohne jemanden bescheid zu geben.

Jeder der Anwesenden war nun verdächtig etwas zu wissen, schließlich hatte die Therapeutin einen ungewöhnlichen Umgang mit ihren Patienten, von ihrer letzten Gruppe allein starben über die Hälfte an Suiziden, wie es der Anschein hatte. Keiner wusste was geschehen war.......
 
"Oh nein" entfuhr es Georg, als er am Samstag morgen die Zeitung aufschlug. Auf der zweiten Seite, im Regionalteil, sprang ihm eine Schlagzeile ins Auge:
'Dreiste Trickbetrügerin schlägt wieder zu - Beute im Wert von 500.000 Euro ergaunert!'

Der vierte Überfall dieser Art innerhalb der letzten 6 Wochen. 2 Juweliergeschäfte, eine Nobelboutique und jetzt das exklusivste Uhrengeschäft der Stadt. Und jedesmal hatte die Frau Waren im Wert von mehreren Hunderttausend Euro erbeutet. Die Geschädigten beschrieben die Frau jedes Mal anders - mal war sie blond, mal eher ein südländischer Typ. Doch durch den präzisen Vergleich diverser Videoaufnahmen war die Sonderkommission "Diebische Elster" zu dem Schluß gekommen, daß es sich hierbei jedesmal um dieselbe Täterin handelte, die sich gut zu verkleiden wußte.

In diesem Moment klingelte das Telefon. "Kaiser hier. Herr Kommissar Wengert? Haben Sie schon die Zeitung von heute gelesen? Wir haben eine Verdächtige verhaftet. Können Sie ins Kommissariat kommen?"

"Wieso eigentlich immer am Wochenende? Und wieso immer ich?" fragte sich Georg seufzend. Seit er an einer Fortbildung zum Thema "Psychologische Kriegsführung in der polizeilichen Vernehmungssituation" teilgenommen hatte, wurde er ständig dazugeholt, wenn ein Verdächtiger vernommen werden sollte. Als gäbe es keine anderen, ebenso qualifizierten Beamten.
Er schaltete die Kaffeemaschine ab und warf noch einen bedauernden Blick auf seinen gedeckten Frühstückstisch, bevor er die Wohnung verließ und sich auf den Weg ins Polizeipräsidium machte.

Es war ein brüllend heißer Augustmorgen. Nach 30 Minuten Fahrt stieg Georg schweißgebadet vom Fahrrad und betrat die kühlen Räume des 3. Reviers. Im Flur begegnete ihm schon sein Assistent Kaiser. Ein junger, übereifriger Polizist, der gern jede Gelegenheit nutzte, um sich zu profilieren. "Wundert mich nicht, daß er heute schon wieder Dienst schiebt" dachte sich Georg und folgte Kaiser in den Vernehmungsraum.

Die Frau, die dort am Tisch saß, sah weder blond noch südländisch aus. Sie hatte rote Haare und war teuer-elegant gekleidet. Trotz der Hitze trug sie Strumpfhosen zum Kostüm sowie Handschuhe und eine Jacke mit Pelzkragen. Georg wunderte sich zunächst, denn es kam ihm vor als sei auch dieses wieder eine der Verkleidungen, aber keiner hatte ihm gesagt, daß man sie auf frischer Tat ertappt hatte.

"Guten Tag, meine Name ist Hauptkommissar Wengert. Ich werde die Vernehmung mit Ihnen führen." Er schaltete das Aufnahmegerät an. "Bitte nennen Sie zunächst für das Protokoll Ihren Namen, Ihr Alter und Ihren Familienstand!"

"Haupkommissar Wengert, aha... haben Sie auch einen Vornamen, Hauptkommissar?" Sie lehnte sich lasziv zurück und lächelte ihn herausfordernd an. Dann kramte sie in Ihrer Handtasche und zog ein silbernes Zigarettenetui heraus. "Ich darf doch?" Ohne eine Antwort abzuwarten, zündete sie sich eine Zigarette an und pustete den Rauch in Georgs Richtung.

"Bitte nennen Sie für das Protokoll Ihren Namen, Ihr Alter und Ihren Familienstand!" Georg hatte nicht vor, sich auf irgendwelche Spielchen dieser Frau einzulassen. Alles was er wollte war, die Vernehmung zu führen und dann in sein wohlverdientes Wochenende zurück zu kehren.

"Ich heiße Elisabeth Anselm und bin ledig. Wie alt schätzen Sie mich, Herr Hauptkommissar?" Grinsend beugte sie sich zu ihm vor und schaute ihm direkt in die Augen. Georg durchzuckte das seltsames Gefühl, diese Frau schon einmal gesehen zu haben. Doch er konnte sie nicht einordnen und hinter ihrer eleganten Verkleidung schien sich ohnehin ein ganz anderer Mensch zu befinden, zu dem er jetzt erstmal versuchen müßte, den Zugang zu bekommen.

"Ihr Geburtsdatum bitte!" Seufzend setzte Elisabeth Anselm sich auf und sprach überdeutlich in das Mikrophon: "Ich heiße Elisabeth Anselm, bin am 31. Mai 1977 geboren und ich bin nicht verheiratet."

Georg war zufrieden, daß er sich von ihr nicht hatte provozieren lassen. Ein Blick in die Akte informierte ihn auf die Schnelle darüber, daß Frau Anselm heute früh um 7 Uhr verhaftet worden war, als sie die Luxussuite ihres Hotels klammheimlich verlassen wollte, ohne an der Rezeption eine Rechnung anzufordern und zu bezahlen. Der Nachtportier, dem der frühe Auszug seltsam vorkam, hatte dann die Polizei gerufen und zunächst wurde sie nur deshalb verhaftet; doch aufgrund ihrer Erscheinung kam dann sehr schnell der Verdacht auf, daß es sich bei dieser Frau um die gesuchte Trickbetrügerin handeln könnte.

Die folgenden zwei Stunden vernahm Wengert die Verdächtige. Sie ließ sich jedoch nicht von ihm aus der Reserve locken. Er hatte das Gefühl, bei ihr auf Granit zu beißen. Nichts von allem, was er sowohl in jahrelanger Praxis als auch in seinen zahlreichen Fortbildungen gelernt hatte, schien bei dieser Frau zum Erfolg zu führen.

Gegen Mittag kam Kaiser ins Verhörzimmer. "Herr Wengert, der Chef hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, daß er gemeinsam mit mir das Verhör weiterführen wird. Sie können wieder in Ihr wohlverdientes Wochenende zurückkehren!"

Georg wunderte sich bald über gar nichts mehr. Sollte Kaiser doch versuchen, den Chef zu beeindrucken und Pluspunkte zu sammeln... Er schnappte sich sein Handy und seinen Fahrradschlüssel und beschloß, das Telefon für den Rest des Wochenendes auszustöpseln, sobald er wieder zuhause angekommen war.

---

Als Georg am Montag früh das Kommissariat betrat, hatte er ein entspanntes Wochenende hinter sich. Nun war er gespannt, was sich bei der Vernehmung am Samstag noch ergeben hatte.

Auf seinem Schreibtisch fand er die Akte "Diebische Elster" vor. Er schlug sie auf und blätterte zum Vernehmungsprotokoll vor. Dürftig gehalten, fand sich zum Schluß lediglich der vage Hinweis darauf, daß die Verdächtige aus Mangel an Beweisen wieder laufen gelassen wurde.

In diesem Moment betrat Kaiser das Büro. "Guten Morgen, Herr Hauptkommissar. Hatten Sie ein schönes Wochenende?" - "Jojo, war gut" nuschelte sich Georg in den nicht vorhandenen Bart und wendete sich wieder den Unterlagen auf seinem Schreibtisch zu. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, daß sein Assistent eine nagelneue Armbanduhr am linken Handgelenk trug. "Schickes Teil" sagte er zu ihm. "Echte Rolex! Kein nachgemachtes Billigteil!" entgegenete ihm der junge Polizist strahlend und verließ das Büro pfeifend.
Wengert wunderte sich noch einen Moment lang darüber, wie ein Berufsanfänger sich so eine teure Uhr leisten konnte, als die Frau des Chefs das Büro betrat. Staunend schaute Georg sie an, sie hatte ein elegantes und extrem teuer wirkendes Kostüm an und trug ein Collier aus Perlen und Smaragden. Sein erfahrener Blick sagte Georg sofort, daß der Schmuck echt war. Er fragt sich, ob der Chef Hochzeitstag gehabt hatte, denn normalerweise war seine Frau weder so elegant und teuer gekleidet, noch hatte er sie jemals so teuren Schmuck tragen gesehen. "Haben Sie meinen Mann gesehen, Herr Wengert? Wir sind zu einem Brunch verabredet." "Nein", entgegenete er. "Nun gut, ich werde in seinem Büro auf ihn warten."

Seufzend wendete Georg sich wieder den Unterlagen auf seinem Schreibtisch zu. 2 Anzeigen vom Wochenende, eine wegen Diebstahls, eine wegen versuchter Körperverletzung; ein Rundschreiben des Polizeipräsidenten und Werbung für Sicherheitswesten. "Kriegen wir sowieso nicht bezahlt" dachte er sich und warf das gleich in den Papierkorb. Dann fand er noch eine Einladung zu einer neuen Fortbildung vor. "Psychologische Kriegsführung in der polizeilichen Vernehmungssituation - Teil 2: Manipulation des Gegenüber".

Er blätterte den dazugehörigen Prospekt durch und überlegte gerade, ob er sich mit weiteren Fortbildungen wirklich einen Gefallen tun würde, als ihm das Foto der Seminarleiterin ins Auge fiel. Lachende Augen unter einem braunen Kurzhaarschopf, klar, die hatte auch das erste Seminar gegeben. Lächelnd erinnerte sich Georg daran, daß er sie sehr attraktiv gefunden und sogar ein bißchen mit ihr geflirtet hatte. Und dann fiel sein Blick auf die Schrift unter dem Bild:
Elisabeth Anselm, Diplom-Psychologin...
 
Zuletzt bearbeitet:
Höllenschritte


Ein kühler Wind blies durch Maries langes, wunderschön glänzendes, blondes Haar. Sie liebte diese Herbstabende, in denen sie alles zu vergessen schien, diese Abende, in denen der Himmel sternenklar war und ein Duft voller Ruhe und Harmonie in der Luft lag, Nächte, in denen es nichts schöneres gab, als die Kälte nach monatelanger Hitze auf seiner Haut zu spüren. Es war, als könne der Wind ihr Herz öffnen und es aus seinen Ketten befreien, ja sogar, als könne sie fliegen. Marie atmete so tief ein, wie sie nur konnte. Die letzten Monate waren an ihr nicht unbemerkt vorbei gezogen und obwohl ihre Miene ernst und ihre Augen traurig waren, so konnte man doch ein kleines Lächeln auf ihren Lippen erkennen.
Ihre Schritte waren auf dem moosigen Boden fast nicht zu hören und nur manchmal konnte man ein leises knacken unter ihren Füßen vernehmen, wenn sie auf einen kleinen Ast trat. Das Rauschen des Baches wirkte auf sie beruhigend und trotz der Dunkelheit, die sie umgab, spürte sie keinerlei Angst. Die Luft war so rein und klar, wie Marie sie noch nie wahrgenommen hatte. Das Schwarz der Nacht hüllte sie wie in ein Tuch der Sicherheit ein und sie fühlte sich, als könne ihr nichts und niemand etwas anhaben.

Ein weiterer kühler Windhauch umgab Marie und sie begann, leicht zu frösteln und so kuschelte sie sich noch etwas mehr in ihre Jeansjacke ein. Erleichtert seufzte sie auf, sie hatte zwar noch immer den Eindruck, viel zu wenig, wenn nicht sogar gar nichts zu verstehen, aber für einen Moment schien dies alles in den Hintergrund zu geraten.
Zu viel war in den letzten Monaten passiert, zu viele Gedanken waren in ihrem Kopf gekreist, ohne sie auch nur eine Sekunde der Ruhe finden zu lassen. Sie war in ihrem eigenem Leben gefangen gewesen, ihre Haut und ihr Körper, ja selbst ihre Liebe hatten sie wie Ketten und Handschellen gefesselt und sie wollte nichts sehnlicher, als weglaufen, doch selbst der Tod hätte ihr keine Ruhe gelassen. Vor dem Leben kann man nicht davon laufen, das hatte sie schon früh gelernt. Genauso, wie die Tatsache, dass Unkraut nicht vergeht.

Die Sache mit Patrick hatte ein Ende. Bewusst verwendete sie in Gedanken das Wort Sache, denn eine Beziehung konnte sie es schon lange nicht mehr nennen. Natürlich tat ihr die Trennung weh, sehr sogar und es schmerzt auch nach einem Monat noch so sehr, wie am ersten Tag, aber er hatte ihr weh getan. Und das nicht nur einmal, sondern er verletzte sie Tag für Tag, sodass sie in einer Trennung die einzige Möglichkeit sah, endlich frei sein zu können.

Und ja, er schlug sie wirklich nicht mehr, sie hatte heimlich seine Wohnung verlassen, als er nicht da war und hatte ihm lediglich einen Brief hinterlassen, da sie Angst vor ihm hatte. Keine drei Stunden später stand er, wie sie befürchtete, vor ihrer Haustüre, sagte, er wolle reden, doch sie wusste genau, warum sie die Tür nicht öffnete. Es folgten tausende Anrufe, nächtlicher Telefonterror und Liebesbriefe in ihrem Briefkasten, doch langsam schien dies alles Gott sei Dank abzuflachen. Keine Anrufe mehr, nicht. Es stand lediglich vor einer Woche "Das wirst du mir büßen" mit roten Lippenstift an ihrer Haustüre, weshalb sie sehr erschrak, doch danach kam kein Wort mehr von ihm und so dachte sie, er habe nun endlich verstanden.

Seit sie nichts mehr von ihm hört, hatte sie endlich die Zeit dafür, über die Trennung hinweg zu kommen, das Vergangene zu verarbeiten und ab und an konnte sie wieder lächeln, genau in jenen Momenten, wie diesen.

Sie war glücklich, lächelte und der Ballast auf ihrem Rücken wurde mit jedem Schritt weniger. Der Mond schien und die Sterne funkelten, nicht ironisch und schadenfroh wie in den letzten Wochen, sondern glücklich und strahlend. Wie lange sie schon durch den Wald ging, wusste sie nicht, doch es spielte keine Rolle, denn es wartete ohnehin niemand auf sie. Selbst, dass sie mehr und mehr fror störte sie nicht, denn die Kälte betäub sie nicht, sondern befreite sie.

Weit entfernt hörte sie Schritte im Wald, doch das war keine Besonderheit. Hier im Ort gab es öfters Leute, die Abends noch mit ihrem Hund spazieren gingen, ihr war kurz zuvor erst noch eine Joggerin entgegen gekommen. Im Moment versunken ging sie weiter und bemerkte nicht, dass die Schritte schneller wurde und immer näher kamen. Sie hatte das erste mal seit einem Monat wieder lächeln können und die einzige Sorge, die sie in dem Moment plagte, war, um wie viel Uhr Sandra am nächsten Tag kommen wollte.
Wie froh war Marie, dass es Sandra gab, denn sie war die einzige, mit der sie hat reden können. Sandra war diejenige, bei der sich Marie anlehnen konnte, als Maries Herz wieder einem Scherbenhaufen glich, Sandra war die, die Marie die Kraft gegeben hatte, diesem Spuk ein Ende zu machen. Es war fast nicht zu glauben, dass es noch Freunde wie diese gab und Marie wusste nicht, was sie ohne eine Freundin wie diese getan hätte, sie würde sich wohl noch immer in den Schlaf weinen müssen.

Ihr Gang war voller Leichtigkeit und Unbeschwertheit, es war, als würde sie auf Wolken gehen, so vollkommen war dieser Moment für sie. Plötzlich kamen von hinten zwei Hände auf sie zu und hielten ihr den Mund zu. Dise Hände waren eiskalt und grob und doch so vertraut. Es ging alles binnen Sekunden, sie war unfähig zu sprechen und starr vor Angst. Tausende Bilder hatte sie vor Augen, es ging alles viel zu schnell. Er schubste sie in das Waldstück, zerrte sie mit sich und sie spürte pure, blanke Angst. Die Dunkelheit wirkte plötzlich bedrohlich, sein Schweigen ähnelte der Ruhe vor dem Sturm und das Rascheln der Blätter wirkte verräterisch. Sein Atem wirkte wie das Ticken einer Uhr, Tick, Tack, Tick, Tack und der Atem wurde mit jeder Sekunde schneller und einengender. Plötzlich stolperte sie über eine herausragende Wurzel und fiel hin, doch ihm war es egal, er schleifte sie am Arm weiter in den Wald hinein, sprach kein Wort und obwohl sie ihn weder sehen, noch hören konnte, wusste sie schon lange, wer es war.

Sie kannte diese Hände, sie kannte diesen Griff. Grob und rücksichtslos berührte er sie, fern von aller Zärtlichkeit und Liebe, die er hinter all seinem Hass und Schmerz noch für sie empfand. Sie kannte dieses Atmen, bei welchem bei jedem Atemzug Wut und Gewalt herausströmte.
Ja, sie kannte selbst diese Momente, in denen Patrick nicht er selbst war, sondern er wie eine Marionette war, deren Fäden von dem Satan gezogen werden.
Die Spitzen von abgebrochenen Ästen bohrten sich in ihre Haut und hinterließen tiefe Kratzer, doch sie traute nichts zu sagen und war noch immer von der Angst gelähmt. Er glich einem Tier, einem unberechenbaren, ungezähmten Tier.
Er zog sie quer über den Waldboden, ohne auf sie zu achten. Ihm war alles egal, alles drehte sich nur um Rache und Vergeltung, bei der keien Rücksicht auf Verluste genommen wurde. Ihre Oberteil blieb an einem spitzen Ast hängen, welcher einen großen Riss und einen blutigen Striemen hinterließ, ihre Hände waren ganz wund und sie spürte überall nur Schmerzen, doch kein Schmerz war so schlimm, wie die Angst, die sie innerlich zu zerreißen drohte.
Tausende Gedanken gingen ihr durch den Kopf, sie wusste nicht, was er vorhatte, doch sie wusste, dass es nichts gutes war. Würde er sie umbringen wollen? Würden ihre Eltern und Freunde wissen, wie viel sie ihr bedeutet hatten? Sie war doch erst 21 Jahre alt, sollte ihr Leben da schon ein Ende nehmen? Tausende Bilder hatte sie vor Augen, ein Bild ihrer Eltern, ein Bild davon, wo sie ihn kennen gelernt hatte, tausende Bilder kamen ihr in den Sinn, doch kein Bild war grausamer, als Bilder von ihm. Diese Bilder quälten sie, Ekel und Hass stieg in ihr auf, doch vor allem auch Hilflosigkeit, gekoppelt mit blanker Panik.
Ihr Herz schlug so feste gegen ihren Brustkorb, dass sie hoffte, es würde zerspringen. Zerspringen, wie Glas und sie von diesem Leiden und den Klauen dieses Mannes befreien. Sie hoffte, die Splitter würden sich tief in seine Haut bohren, doch ihr Herz raste weiter und weiter, ohne zu zerspringen. Sein Atem wurde immer schneller und heftiger, sie spürte, wie ihr Ende immer näher kam und sie kniff vor Furcht ihre Augen zusammen, dabei war es ohnehin so dunkel, dass sie auch mit geöffneten Augen nichs hatte sehen können. Der Boden kratze ihre Haut mehr und mehr auf, es war schier unerträglich.
Marie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und konzentrierte sich auf den Schmerz, um so die Angst zu ignorieren, doch die Angst war größer, als sie je geahnt hätte, dass es solch eine Furcht überhaupt gäbe. Sie war noch immer nicht fähig zu sprechen, geschweige denn, sich irgendwie zu bewegen und diese Hilflosigkeit nagte zusätzlich an ihren Nerven.

Plötzlich und ganz abrupt blieb er stehen und beugte sich zu Marie herab, presste ihre Wangen mit seiner Hand so zusammen, dass sie ihren Mund nicht bewegen konnte und beendete das Schweigen: "Ich habe dich geliebt und habe alles für dich getan, doch du? Du bist wie jede andere auch, hast meine Liebe ausgenutzt und wusstest sie nicht annähernd zu schätzen! Wie jede andere bist du, solche wie dich findet man an jedem Bahnhof, hörst du? An jedem! Du widerst mich an!". Patricks Stimme wurde immer lauter und kam ihr dabei bedrohlich nahe. Nachdem wieder Stille herrschte, ging er jedoch langsam wieder etwas weiter zurück, ohne sie dabei loszulassen und spuckte sie abfällig an. "Du wirst dafür büßen, meine Liebe weggeschmissen zu haben. Du wärst unter dem Leiden, was ich ertragen muss, schon längst zusammengebrochen und genau dieses Leiden, das du mir zugefügt hast, sollst du nun zu spüren bekommen! Du wirst büßen!", schrie er die junge Frau so laut an, dass es an ein Wunder grenzte, dass ihr nicht die Trommelfelder platzen.

Genauso abrupt, wie er gestoppt hatte, ließ er sie nun los und holte aus, um ihr eine Ohrfeige zu verpassen. Marie wurde von Sekunde zu Sekunde unfähiger, zu sprechen und schluckte auch diese Demütigung schweigend hinunter, denn es passierte alles viel zu schnell.

"Na, gefällt dir das?", brüllte er sie weiter an, während er ein Taschenmesser aus seiner Hosentasche zog. Das glänzende Metall funkelte in dem Mondlicht und wirkte dadurch nur umso bedrohlicher.
"Na, gefällt dir das?", fragte er erneut, während er sich wiederum herab ließ und die Klinge des Messers an Maries Wange ansetzte. "So ein schönes Mädchen bist du gewesen, du wirktest so unschuldig, rein und treu...", flüsterte er wie in einem Wahn. "Doch es war alles gelogen!"
Marie schloss erneut ihre Augen und fühlte das kalte Metall auf ihrer Haut, doch Patrick schien sie nicht schneiden zu wollen, denn nach wenigen Augenblicken senkte er die Klinge und nahm stattdessen eine Haarsträhne von ihr in seine linke Hand.

"Dein Haar glich dem eines Engels, so unschuldig und rein, fast wie das einer Elfe, mit dem du einen jeden verzaubern konntest... Doch in Wirklichkeit steckt in dir der Teufel, der begierig alle Liebe missbraucht! Dafür sollst du büßen! Du sollst nicht weiter lügen können, der Schein darf nicht weiter so trügen, du Lügnerin!"
Strähne für Strähne nahm er ihr langes Haar in die Hand und schnitt es raspelkurz, während eine bedrohliche Stille in der Luft lag. Marie hörte seinen Atmen und wagte nicht, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, saß wie gebannt auf dem Waldbogen und war von Angst, Furcht und Unsicherheit betäubt.

"Das alles ist nur deine Schuld... Ganz allein deine Schuld... Und das weißt du auch!", flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er sich erhob. Das letzte, was Marie spürte, war ein kräftiger Schlag auf den Hinterkopf, unter dem sie in sich zusammensackte. Dies war auch der Punkt, der sie von ihrem Leiden erlöste, zumindest für den Moment.

Nachdem er sie ein letztes mal demütigend bespuckte, beugte er sich ein letztes mal zu ihr herab, küsste sie auf die Wange und flüsterte in ihr Ohr ganz leise und behutsam und schon fast liebevoll: "Wieso musstest du auch nur meine Liebe verwerfen? So musste ich dich bestrafen, mein Satansengel... Es ist ganz allein deine Schuld...", doch davon merkte Marie nichts mehr.

Am nächsten Morgen wurde Marie von den Sonnenstrahlen und dem Zwitschern der Vögel geweckt, niemand hätte erahnen können, wie betrügerisch hier alles schien.
Ganz verwirrt öffnete sie ihre Augen, ihr Kopf schmerzte schlimmer, als sie je hätte erahnen können. Ihre Hände waren ganz wund und brannten höllisch, Dreck und Schmutz hing noch in ihren Wunden. Ihre Jeansjacke hatte Blessuren und ihr T-Shirt hatte einen großen Riss, unter dem ein tief roter Kratzer verborgen lag. Ihre Hose war total zerrissen und ihre Knie sahen aus, als sei jemand stundenlang mit Schmirgelpapier darüber gefahren. Doch am schlimmsten war es für sie, mit ihren Blutverkrusteten Händen die langen, blonden Haarsträhnen, die überall um sie herum zerstreut waren, aufzuheben. Während sie diese wieder auf den Boden fielen ließ, stiegen Tränen in ihre Augen, die auf ihrer Haut brannten, doch ihre Stimmbänder waren noch immer gelähmt.

Ängstlich blickte sie umher und erst, als sie nach dem 5. Mal schauen immer noch niemanden sah, wagte sie sich, vorsichtig aufzustehen. Ihr wurde schwindelig, doch sie wollte so schnell wie möglich hier heraus kommen. Schritt für Schritt ging sie in irgendeine Richtung, ohne zu wissen, ob sie richtig war, oder nicht. Ihr war alles egal, die Hauptsache war, sie musste nicht stehen bleiben. Sie ging schneller und schneller, was fließend in panisches Laufen überging, ohne auf Äste und Wurzeln zu achten. Panisch blickte sie umher, doch sie konnte nichts erkennen. Sie wusste keine Sekunde, wo sie war und wohin sie lief, sie wollte einfach nur weg.

Plötzlich hörte sie Hundegebelle und Schritte eines Menschen, doch ihr war Bewusstsein war von dem Schlag auf den Kopf noch so getrübt, dass sie nicht einordnen konnte, woher diese Geräusche kamen. Mit aller Kraft stützte sie sich an einen Baumstamm an und schrie so laut sie konnte: "Hilfe! Bitte helfen Sie mir!", doch dann hatte sie keine Kraft mehr und ihr wurde Schwarz vor Augen, sie sank zu Boden und lag bewusstlos auf dem Waldboden.

Der Spaziergänger schien sie gehört zu haben und so fand sich Marie wenige Stunden später in einem Krankenhaus wieder. Von Prellungen und Wunden abgesehen hatte sie eine leichte Gehirnerschütterung, eine leichte Unterkühlung und einen schweren Schock davon getragen, doch gesundheitlich würde sie bald wieder auf den Beinen sein. Patrick kam sofort in Untersuchungshaft, doch es gab weder stichfeste Beweise, noch Zeugen. Er hatte genug Geld, sich einen guten Anwalt zu leisten und die Anzeige würde wohl bald fallen gelassen werden, Marie dagegen wird wohl Lebenslang in einem Gefängnis ihrer Angst eingesperrt sein, aus dem es weder ein Entkommen, noch einen Schlüssel gab.

"Du bist ein Engel ohne Flügel, wie eine Göttin ohne Gerechtigkeit und gleichst einer Elfe, doch besitzt keinen Zauber. Meine Liebe waren deine Flügel, deine Gerechtigkeit und dein Zauber, doch du hast meine Liebe verworfen und so wirst du nie wieder fliegen können. Du warst im Paradies und hast die Hölle gewählt, aus der du nie wieder entkommen wirst. Dir fehlen die Flügel, um je wieder fliegen zu können und dein Herz hat verlernt, zu lachen, doch du wolltest es so.
Du dummes Mädchen... Du armes, dummes Mädchen...", lag in einem unbeschriftetem Briefumschlag ein Zettel in Maries Briefkasten, als sie aus dem Krankenhaus kam.

Würde er sie jemals wieder ruhen lassen?
 
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Der Bankraub

Kommissar Friedrich Meyer standen die Schweißperlen auf der Stirn. Ob dies auf seine Nervosität oder die, seit Tagen anhaltende, Hitzewelle zurückzuführen war, vermochte er nicht zu sagen. Direkt vor ihm setzte sich zögernd ein blauer Volvo in Bewegung.

Der, vor knapp zehn Minuten gemeldete, Banküberfall würde mit Sicherheit zu einem bedeutenden Wendepunkt seines Leben werden. Er müsste nur als Erster am Tatort eintreffen, und sein Vorgesetzter würde ihm, sofern er den Wunsch äußerte, sofort den Fall überlassen. Vor ihm flammten die Bremsleuchten des Volvos auf. Er trat auf die Bremse und brachte seinen Wagen gerade noch rechtzeitig zum stehen.

Jahrelang hatte er auf diese Gelegenheit gewartet, alle Möglichkeiten im Geiste durchgespielt, jede Eventualität berücksichtigt. Und was machte er jetzt? Er stand mit seinem zivilen Streifenwagen, ohne Blaulicht, im Stau - diese Möglichkeit hatte er nicht in Erwägung gezogen...

Während dessen war der Stau ganz eindeutig Teil eines Plans gewesen. Der Täter hatte sich nicht zufällig die Hauptverkehrszeit ausgesucht, um den Raub zu begehen; er wollte sich einfach unter die anderen Verkehrsteilnehmer mischen und in der Menge untertauchen. Halsbrecherische Verfolgungsjagden und Straßensperren, wie man sie aus amerikanischen Fernsehserien kennt, waren in der Realität eher eine Ausnahme - und in dem gegenwärtigen Gedränge sogar gänzlich unmöglich. Meyer bewegte seinen Wagen einen weiteren halben Meter vorwärts.

Seit fast einer Viertelstunde saß er hier fest. Nur drei Straßen weiter, und er wäre am Ziel. Er fasste einen Entschluss; er würde auf schnellstem Wege zum Tatort kommen, egal ob mit oder ohne Blaulicht. Genervt wechselte er in den Rückwärtsgang, schaltete den Warnblinker ein und machte hupend einen Satz auf den Fußweg.

Nach dem er etwas mehr als 15 Meter auf dem Fußweg zurückgelegt hatte, bog er, entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, in eine scheinbar unbefahrene Einbahnstraße ein. Als er das Gaspedal durchdrückte, heulte dar Motor laut auf. Ein, ihm entgegenkommender, Radfahrer rammte beim Ausweichen eine der umherstehenden Mülltonnen und erging sich in wüsten Beschimpfungen über den rücksichtslosen Verkehrsrowdy. Doch Meyer war bereits in der nächsten Seitenstraße verschwunden - ebenfalls entgegen der Fahrtrichtung.

Als der Kommissar vor dem Bankgebäude eintraf, warteten dort bereits ein Streifen- und ein Rettungswagen. Neben dem Streifenwagen standen drei Personen. Ein uniformierter Polizist unterhielt sich mit einer Frau, die offenbar zur Besatzung des Rettungswagens gehörte. Die dritte Person wurde von den beiden anderen verdeckt, so dass er sie nicht genau erkennen konnte. Es schien ein Mann zu sein, der einen Anzug mit Krawatte trug - und das bei dieser Hitze, Meyer schüttelte ungläubig den Kopf.

Während er den Motor abstellte und das Schiebedach schloss, trennte sich die Frau von den beiden Anderen. Sie ging hinüber zum Rettungswagen, der kurz nachdem sie eingestiegen war, abfuhr. Meyer atmete erleichtert auf; bei dem Überfall waren Schüsse gefallen, aber wenn der Rettungswagen abfuhr, ohne das Blaulicht einzuschalten, bestand zumindest keine akute Lebensgefahr. Ein Mordfall, das wäre ihm jetzt doch zuviel gewesen.

Als er sich auf den Streifenwagen zu bewegte, erkannte er auch den Mann im Anzug. Es war Walter Franke, der Bankdirektor. Franke und er kannten sich noch aus ihrer Schulzeit. Schon damals waren sie Freunde gewesen und auch jetzt trafen sich immer noch gelegentlich zum Mittagessen. Erst vor wenigen Tagen hatten sie gemeinsam am Tisch gesessen und der Direktor hatte ihm sein Leid geklagt. Der vollkommen überholte Tresor ohne Zeitschaltuhr, die toten Winkel der Überwachungskameras und die schutzlose Position der Mitarbeiter. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis ein aufmerksamer Beobachter zwei und zwei zusammenzählte und zu dem Ergebnis kam, dass große Geld läge in greifbarer Nähe. Meyer hatte es damals für eine leichte Paranoia gehalten und versucht ihn zu beschwichtigen, ihm gesagt, er solle sich keine Sorgen machen.

Mit einem Anflug von Schuldgefühl, reichte der Kommissar dem völlig aufgelösten Bankdirektor die Hand und legte ihm die zweite beruhigend auf die Schulter. "Hallo Walter. Es tut mir wirklich sehr leid, was hier passiert ist. Wir werden tun, was wir können, um die Sache aufzuklären."

Franke nickte und wurde dann von der gerade aus dem Streifenwagen gestiegenen Polizistin um eine Aussage gebeten.

Meyer schaute ihm noch kurz nach und wandte sich dann an den Uniformierten, der zuvor neben Franke gestanden hatte. "Guten Tag, ich bin Kommissar Meyer."

Sie reichten sich die Hände, während der Uniformierte seine Kollegin als Elke Palmberg und sich selbst als Michael Ahrends vorstellte.

"Sie waren die Ersten am Tatort? Können sie mich bitte auf den aktuellen Stand bringen, was ist hier vorgefallen?", fragte Meyer und deutete dabei mit einem Nicken auf die Stelle, an der zuvor der Rettungswagen gestanden hatte.

"Die Zeugen müssen noch vernommen werden, daher kann ich ihnen nur einen vorläufigen Bericht geben, Herr Kommissar. Es war offenbar ein bewaffneter Einzeltäter. Er hat gewartet, bis der Großteil der Angestellten in der Mittagspause war."

"So war das Risiko geringer, da er weniger Personen im Auge behalten musste.", kommentierte Meyer.

"Scheint so.", bestätigte Ahrends. "Er trug eine Skimaske, einen Hut und einen langen Mantel mit Schulterpolstern, um sein Äußeres zu verfremden."

Der Kommissar nickte, während sie sich langsam auf den Eingang der Bank zu bewegten. "Handschuhe hatte er vermutlich auch an. - Und er hat die Bank durch den Haupteingang betreten, ohne dass ihn jemand bemerkte?"

"Ja, er wurde erst bemerkt, als er den ersten Schuss auf eine der Überwachungskameras abfeuerte und sie damit außer Gefecht setzte. Das verbliebene Personal war so überrascht, dass niemand reagierte oder den Alarm auslöste. Er konnte auch die zweite Kamera mit einem gezielten Schuss ausschalten."

"Viel dürfte ohnehin nicht zu sehen sein, aber hat sich trotzdem jemand das Überwachungssystem gekümmert? Es abgeschaltet, oder was auch immer, damit die Bänder nicht wieder überschrieben werden?"

"Nein, noch nicht. Aber die Aufnahmen bleiben hier mindestens eine Woche liegen, bevor sie wieder gelöscht werden.", klärte ihn Ahrends auf.

Ein aufmerksamer junger Mann, der mit Sicherheit einer blühenden Zukunft entgegen steuert, dachte sich Meyer und warf ihm einen anerkennenden Blick zu. "Weiter, was passierte dann?"

"Nun, dass können wir noch nicht genau sagen. Wie es scheint, forderte er die Angestellte Miriam Meißner, unter vorgehaltener Waffe, dazu auf, alles verfügbare Geld in eine, von ihm mitgebrachte Reisetasche zu legen." Sie blieben vor dem Haupteingang stehen. "Frau Meißner versuchte seine Anweisungen zu befolgen, war durch die ganze Sache aber so sehr mitgenommen, dass sich dabei übergeben musste ..."

"und der Täter hat es für einen Versuch gehalten, den Alarm auszulösen und hat auf sie geschossen. Er griff die Tasche und flüchtete.", führte Meyer fort.

"Ja, das scheint etwa der Ablauf gewesen zu sein. Frau Meißner hatte dabei Glück im Unglück, denn der Schuss ging, unter ihrem Arm, durch die Bluse hindurch, in die Wand. Aber sie steht immer noch unter Schock und musste vom Rettungspersonal ruhiggestellt werden."

Meyer atmete zum zweiten Mal erleichtert auf. "Da kann man wirklich von Glück sprechen. Gehen sie doch bitte zum Wagen zurück und fragen sie nach, wie lange es noch dauert, bis die Spurensicherung endlich eintrifft. Ich werde schon mal einen kurzen Blick auf den Tatort werfen."

Der Kommissar betrat die Bankräume, erblickte die Trümmer der zerstörten Kameras auf dem Boden. Er ging hinüber zum fast leeren Tresor und schaute auf die langsam eintrocknende Lache aus Erbrochenem. Wie die Ironie es wollte, gab es an dieser Stelle nicht einmal einen Alarmauslöser.

Zu seinen Füßen entdeckte er einen schwarzen Lederhandschuh. In seiner Tasche tastete er nach einem Plastikbeutel und steckte den Handschuh hinein.

Beim Verlassen des Gebäudes kam ihm bereits das Team der Spurensicherung entgegen: "Nehmen sie bitte Proben vom Teppichboden, vor dem Tresor!", rief er dem Team im Vorbeigehen zu.

Als er wieder bei seinem Wagen stand, öffnete er den Kofferraum und legte den gefundenen Handschuh neben einen zweiten, identischen Handschuh. Er warf noch kurz einen Blick auf die Skimaske und die große Reisetasche. Ja, dieser Fall war wirklich ein entscheidender Wendepunkt in seinem Leben.


[edit] Im letzten Absatz ein vergessenes "und" ergänzt. *schäm*[/edit]
 
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