Wolf Biermann bei Günter Jauch - H****r-Putin-Vergleich

k491

Well-known member
20 April 2006
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Hat jemand gestern Günter Jauch geguckt? Am Ende der Sendung hat sich Wolf Biermann mit einem H****r-Putin-Vergleich etwas auf Glatteis begeben und Jauch mußte einschreiten, glücklicherweise war die Sendezeit sowieso rum.

Aber das war schon ein kleiner Schocker, Putin sei "nicht mal fähig, wie Adolf H****r eine Autobahn zwischen Sankt Petersburg und Moskau zu bauen" und "Putin ist der einzige Feind den Rußland hat" 8O

Ich muß sagen, mit stockte doch kurz der Atem als ich das in der Live-Sendung gesehen habe. Kann man das einfach so sagen?
Ich würde meinen, in Anbetracht der gegenwärtigen Situation hätte das nicht unbeding sein müssen.
 
Sagen kann man in diesem Land zum Glück fast alles.

Und Biermann hat schon recht, der Vergleich ist sehr passend. Auch nett: Dank des politischen Regelwerks dürfte der neue Zar in Moskau wohl bis in alle Ewigkeit auf dem Thron bleiben (sofern er nicht freiwillig geht und einen Vertrauten - once again - auf seinem Platz ablädt).
 
Artikel 5 Grundgesetz

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Ob dies nun allen gefällt ist eine andere Sache. Aber wir leben ja zum Glück nicht in Russland wo man für seine Meinung, Neigung oder politische Ansichten weggesperrt wird.
 
Klar darf er seine Meinung frei äussern, aber gehört dazu nicht auch ein klein wenig diplomatisches Geschick? Eine Bloßstellung auf diese Art und Weise ist m.M.n. gerade zu diesem politisch schwierigen Zeitpunkt wirklich unnötig gewesen.
 
Wolf Biermann ist Sänger und Lyriker und kein Politiker. Warum soll er also diplomatisch sein? Vor allem ist er ganz bestimmt nicht für seine diplomatie bekannt. Kannst dir ja mal ein paar seiner Lieder anhören.
 
Ich weiß ja nicht ob Ihr die Sendung gesehen habt, es wurde ja zuvor eine Stunde diskutiert wie schwierig und festgefahren die Situation zwischen Russland und dem Westen ist, es wurden Fehler von beiden Seiten aufgezeigt und Ansätze aufgegriffen wie man diese Situation entschärfen kann ohne das eine der Seiten Ihr Gesicht verliert.
Dann läßt der Biermann am Ende sowas vom Stapel, also ich fands echt unpassend.
 
Aber soll Fernsehen nun wirklich dazu dienen, die Situation nicht anzuheizen oder gar zu befrieden? Wäre das nicht Staatsfernsehen = Zensur?
Ich möchte meinen für das Anheizen sorgen schon die privaten Medien, wenn ich etwas von den ÖR erwarte, dann doch zivilisierte und respektvolle Berichterstattung.

Sicher sind die ÖR längst nicht so unparteiisch wie man sich das bei diesem Finanzierungsmodell wünschen würde. Aber da gucke ich doch trotzdem lieber den Jauch, das ist niveauvoller als so manche Polit-Schlammschlacht bei den privaten.

Ich würde es auch nicht gleich Zensur nennen wenn man ein bischen darauf achtet wie man sich ausdrückt. Ich denke das kann man auch von einem nicht-Politiker erwaren, wenn man an einer Politdiskussion teilnimmt die live ausgestrahlt wird (wobei diese Gefahr bei dem speziellen Gast natürlich vorauszusehen war).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenigstens hat er nicht einen Vergleich a la Putin scharwenzelt schon seit 7 Monaten (Beginn Ukrainekrise April 2014) an der Grenze zur Ostukraine rum, H****r ist in knapp 3 Monaten durch die Ukraine durchmarschiert nach Russland (Ostfrontverlauf), gebracht :ugly:
 
der Biermann ist ne Pfeife, der will polarisieren und tut das unter dem Deckmantel des Kampfes für Bürgerrechte. Das mag in der DDR damals super funktioniert haben, heutzutage läuft das so nicht mehr.

Aber insgesamt fand ich die "Runde" ziemlich eckig, da passte gar nix. Ist schon echt scheiße wenn die beiden denen man noch einigermaßen zuhören kann Politiker sind...
 
Ich möchte meinen für das Anheizen sorgen schon die privaten Medien, wenn ich etwas von den ÖR erwarte, dann doch zivilisierte und respektvolle Berichterstattung.

Aber diese Sendung ist keine Berichterstattung. Das ist eine Diskussionsrunde, in der man - in der Theorie - seine Meinung austauscht. Vereinfacht ein Stammtisch, der im Fernsehen gezeigt wird (und den sich Jauch gut bezahlen lässt und wo es nicht mal was zu trinken gibt). Deine Erwartungshaltung an die Gäste (!) finde ich unangemessen. Sie bedeutet auch, dass bei manch Themen es keine Gäste mit kontroversen Meinungen geben dürfte. Man kann bzw. muss die ÖR beim Thema Ukraine-Konflikt ob der Berichterstattung kritisieren, aber das bei solch einer Sendung Gäste die politische Situation berücksichtigen müssen, führt die Sache ad absurdum. Dann hat man noch mehr weichgespühltes Palaver. Biermann und sein Populismus (gilt für das erste Zitat, nicht das zweite) kann man kritisieren, der ÖR ist in diesem Fall der falsche Adressat.