Wirtschaft Umweltprämie fraglich?

Zu Jahresbeginn hat man knallhart handeln müssen um zusätzlich zur Abwrackprämie noch weitere Rabatte zu bekommen.

Mittlerweile schmeissen die Händler ihre Fahrzeuge den Kunden hinterher.
Kleines Beispiel eines Bekannten aus Sachsen.

Abwrackprämie 2500 EUR für 15 Jahre alten Audi 80

PLUS 2500 EUR "VW-Umweltprämie"
PLUS 2500 EUR "Prämie/Rabatt" vom Händler

= 7500 Euro

Gekauft wurde ein neuer VW Golf VI - Preis nach Abzug aller "Prämien"

13.550 Euro 8O

Wenn man sich nun mal überlegt, dass der Gute seinen Audi 80 fast 13 Jahre gefahren hat kann man sich vorstellen, wie lange der Golf gefahren wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
und die KFZ-werkstätten werden wohl auch der reihe nach die segel streichen, von den autohändlern und teilehändlern ganz zu schweigen. die einzigen, die sich die hände reiben, sind die schrotthändler, die aufgrund der hohen nachfrage schon geld fürs verschrotten nehmen, wo sie vor 1-2 jahren noch geld bezahlt haben.

Solange es Leute gibt, die ihre Reifen dort wechseln lassen, haben die auch Arbeit *feix* - im Ernst, der Wegfall der Altfahrzeuge wird sich bemerkbar machen, auch wenn viele moderne Autos sehr störanfällig geworden sind. Je mehr Technik in einem Auto ist, umso mehr geht auch kaputt - Erfahrungswert.
 
Das kann ich auch bestätigen, zum Wechseln einer Rückleuchte darf man bei einigen Autos den halben Kofferraum auseinander nehmen! Unding.
Gerade bem Austausch von Verbrauchsteilen schaue ich mir das vor dem Kauf an. Wer Computereingriff braucht, um den Scheibenwischer zu wechseln (Mercedes) oder 3 Stunden für einen Glübirnenwechsel, der landet nicht bei mir in der Garage.

Beim Pontiac Fiero musste man vor 20 Jahren den ganzen Motor rausheben, nur um den Zahnriemen zu wechslen.

Marty
 
Nur: Wer kauft dann nächstes Jahr die Autos?

Ich kann mir vorstellen, dass es genug Leute gibt, die sich statt nem neuen Polo (oder Golf) dann lieber nen gebrauchten A4 (oder A6 oder 3er BMW oder so) kaufen ;)

Zu Jahresbeginn hat man knallhart handeln müssen um zusätzlich zur Abwrackprämie noch weitere Rabatte zu bekommen.

Mittlerweile schmeissen die Händler ihre Fahrzeuge den Kunden hinterher.
Kleines Beispiel eines Bekannten aus Sachsen.

Abwrackprämie 2500 EUR für 15 Jahre alten Audi 80

PLUS 2500 EUR "VW-Umweltprämie"
PLUS 2500 EUR "Prämie/Rabatt" vom Händler

= 7500 Euro

Gekauft wurde ein neuer VW Golf VI - Preis nach Abzug aller "Prämien"

13.550 Euro 8O

Wenn man sich nun mal überlegt, dass der Gute seinen Audi 80 fast 13 Jahre gefahren hat kann man sich vorstellen, wie lange der Golf gefahren wird.


Tja - ich kann das Gegenteil behaupten :) Als wir uns Anfang des Jahres einen neuen Kleinwagen als Ersatz für meinen (eh kaputtgefahrenen) Wagen geholt haben, haben wir abzüglich der Umweltprämie 5500 Euro für nen EU-Importwagen inkl. Klima usw gezahlt. Ging man Ende März zum selben Händler (hauptsächlich BMW, nebenbei Hyundai, paar andere und im relativ großen Stil EU-Import), zahlt man für denselben EU-Importwagen ohne Klima und nen kleineren Motor 7700 Euro (wobei die Umweltprämie schon abgerechnet ist)...

So kanns genauso gehen.. wo am Anfang noch mit normalem Preis von 8000 Euro kalkuliert wurde und dann die Prämie abgerechnet wurde, wurde bei später angeschafften Wagen einfach mit einem generell höheren Verkaufspreis kalkuliert, wodurch nach Abzug der Umweltprämie ein wesentlich höherer End-Verkaufspreis übrig bleibt :)

LG
 
tkiela: Natürlich ist der Begriff "Umweltprämie" vollkommen unkorrekt.

Auswirkungen:
1. Eine Menge Steuergeld wird ausgegeben.
2. Autokäufe werden vorgezogen - die Autohändler und Hersteller sitzen im nächsten Jahr also auf dem Trockenen, da wird mindesten ein Drittel weniger als 2007/8 verkauft werden. Die Probleme durch Überproduktion werden also verschärft.
3. Gebrauchtwagenhändler gehen über den Jordan.
4. Schrottplätze sind überlastet, der Schrottpreis geht ins Bodenlose.
5. CO2: Wird am Ende vllt. sogar mehr sein.
Warum? Ein Auto fährt nicht nur, es wird auch hergestellt. Und bei der Herstellung wird (je nach gefahrenen km und Verbrauch) bis zur Hälfte des CO2 produziert (von den anderen Schadstoffen mal zu schweigen).
Gehen wir von folgenden Zahlen aus: 10 Jahre alt, 8 Liter Verbrauch, 1/4 des CO2 bei Herstellung: Dann muss der Neuwagen weniger als 6 Liter verbrauchen, um die 3 Jahre wieder herauszuholen, wenn er 10 Jahre benutzt wird, oder immer noch deutlich unter 7 Litern bei 13 Jahren.
Wenn man dann noch bedenkt, dass die alten Autos durchaus auch weniger verbrauchen als die neuen... (bsp: Golf: erste Generation im Fahrtest: 4,6l, vierte Generation 6,3 Liter, wenn ich es noch richtig im Kopf habe von der Quarks-Sendung. Der neue "Blue Motion" hat lt. Hersteller 4,5, in der Normalausführung 5,1l Verbrauch.)
6. Wer sein Auto verschrottet und kein neues kauft, erhält.... nichts.
7. Da deutsche Hersteller kaum Kleinwagen bauen, wird denen auch eher nicht geholfen.

Fazit: Der korrekte Name wäre in etwa: Automobilindustrie-Überproduktions-Abnahmeanreiz mit vielen negativen Nachwirkungen. (Aber die treten ja erst nach der Wahl auf. Langristig denken ist für Politiker eh verboten, hab ich oft den Eindruck)
 
1. Eine Menge Steuergeld wird ausgegeben.

Wie viel Geld hätte die Kurzarbeit bei Autobauern gekostet?

3. Gebrauchtwagenhändler gehen über den Jordan.

Beweise?
Nein.
So lange die Gesamtzahl der PKW in Deutschland (>40 Mio) nicht sinkt, bleibt alles erhalten.

4. Schrottplätze sind überlastet, der Schrottpreis geht ins Bodenlose.

Was die Preise für Produkte verringert, die auf diese Rohstoffe angewiesen sind.

6. Wer sein Auto verschrottet und kein neues kauft, erhält.... nichts.

Wer nix investiert, kriegt keine Subvention, ist doch klar, oder

7. Da deutsche Hersteller kaum Kleinwagen bauen, wird denen auch eher nicht geholfen.

Genau.
Lieferzeiten von 12 Wochen bei VW sind natürlich durch die Prämnie nicht entstanden.
Ostermontag war zufällig der erste Feiertag, an dem die Autostadt PKW ausgeliefert hat.

gruss kelle!
 
Wie viel Geld hätte die Kurzarbeit bei Autobauern gekostet?
Gar nichts, die hätten nämlich Arbeitslosengeld bekommen. Überproduktion bedeutet, dass zu viel produziert wird, und dem wird langfristig nur abgeholfen, indem weniger produziert wird - was weniger Arbeitsplätze bedeutet.
Reichen Aussagen diverser Gebrauchtwagenhändler nicht? Das konnteste dir sogar in den ÖRs ansehen!

Was die Preise für Produkte verringert, die auf diese Rohstoffe angewiesen sind.
Naja, das sehe ich nicht als Umweltvorteil, oder was meintest du?

Wer nix investiert, kriegt keine Subvention, ist doch klar, oder
Was nichts daran ändert, dass es quatsch ist, das Umweltprämie zu nennen.
Lieferzeiten von 12 Wochen bei VW sind natürlich durch die Prämnie nicht entstanden.
Ostermontag war zufällig der erste Feiertag, an dem die Autostadt PKW ausgeliefert hat.
Kaum heißt nicht gar nicht, Lieferzeiten gabs immer, und wenn alle so viel Arbeit hätten, wären nicht Hunderttausende in Kurzarbeit, gelle, Kelle?
Eine Blume macht noch keinen Sommer, und eins von fünf Modellen noch keinen Aufschwung.
 
Gar nichts, die hätten nämlich Arbeitslosengeld bekommen.

Ach, sag bloß.
Und wo kommt das Geld her?
Entweder aus dem Topf der Agentur für Arbeit, oder, wenn der nicht reicht, aus dem Bundeshaushalt.
Wer befüllt beide Töpfe?
Richtig: Die Arbeitnehmer.
Ob ich nun 3,5 Monate Abwrackprämie mit Einkommensteuer zahle, oder damit Kurzarbeiter finanziere ist mir erstmal egal.

Reichen Aussagen diverser Gebrauchtwagenhändler nicht? Das konnteste dir sogar in den ÖRs ansehen!

Das ist nix ungewöhnliches.
Zum einen führt eine Krise immer zu Kaufzurückhaltung. Andererseits, wenn mein Konkurrent nen geschenk bekommt, muss ich ja automatisch heulen.

Nochmal Fakten:
40 Mio Autos in Privatbesitz.
1 Mio kommt evtl. durch die Abwrackprämie auf den Markt.
Dass macht geschmeidige 2,5% aus, mehr nicht.

Naja, das sehe ich nicht als Umweltvorteil, oder was meintest du?

Vorhandene Ressourcen wieder zu verwenden, ist deutlich umweltschonender, als neue Rohstoffe abzubauen.

Was nichts daran ändert, dass es quatsch ist, das Umweltprämie zu nennen.

Jaja, ich weiß.
Das war eine Regierungsentscheidung, die MUSS schlechtgeredet werden.
Normalerweise heißt es, dass Namen Schall und Rauch sind, warum nicht auch hier?


Kaum heißt nicht gar nicht, Lieferzeiten gabs immer, und wenn alle so viel Arbeit hätten, wären nicht Hunderttausende in Kurzarbeit, gelle, Kelle?

Sicherlich wird man bei der Phäton Produktion keine Überstunden schieben.
Aber bei VW laufen zur Zeit Polo, Caddy und Golf richtig gut.
Opel hat auch Zuwächse dieses Jahr zu verzeichnen.

Und ja, Lieferzeiten gab es immer, meistens so sechs Wochen, keine zwölf.

gruss kelle!
 
Ob ich nun 3,5 Monate Abwrackprämie mit Einkommensteuer zahle, oder damit Kurzarbeiter finanziere ist mir erstmal egal.
Und für die Diskussion um den Begriff Umweltprämie auch völlig ohne Belang.

40 Mio Autos in Privatbesitz.
1 Mio kommt evtl. durch die Abwrackprämie auf den Markt.
Dass macht geschmeidige 2,5% aus, mehr nicht.
Du Rechenkünstler! Machen wir das mal richtig:
40 Mio Autos, die alle 8,5 Jahre erneuert werden. Macht 4,7 Mio Autos im Jahr.
Neuwagen privat 2007: ~1,6 Mio, Firmen: ~1,8 Mio (https://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,487834,00.html)
Die Kaufzahlen sinken also, die Autos werden älter. Man kann locker davon ausgehen, dass das durschnittliche ersetzt-Alter heute bei 10 Jahren oder mehr liegt (Abwrackprämie gibts ja auch erst ab 9 Jahre). Aber ignorieren wir das vorerst.
Firmenwagen fallen in unserem Fall weg, korrekt?
Bleiben also 1,6 Mio Privatautos, die bei gleichen, und nicht sinkenden, Zahlen neu angeschafft werden.
Laut Bafa (https://www.bafa.de/bafa/de/wirtschaftsfoerderung/umweltpraemie/foerdermittel/index.html ) gingen bis heute sehr genau 1,4 Mio Anträge auf Abwrackprämie ein. Gehen wir davon aus, die Falschanträge sind vernachlässigbar.
Damit sind (privat) fast schon so viele Autos verkauft, wie für das ganze Jahr erwartbar wären - nach nicht einmal einem halben Jahr.
Gehen wir vorsichtig davon aus, dass die Zahl sich um 50% erhöht in den letzten 7 Monaten. (Viele dieser Autos fehlen übrigens den Gebrauchtwagenhändlern! Insbesondere den Exporteuren.)
Macht 0,4 Mio überzählige Autos.
Man kann also schon von der Mathematik ausgehen, dass im nächsten Jahr 0,4 Mio Autos weniger verkauft werden. 1,6Mio-0,4 Mio macht 1,2 Mio Autos privat.
Gehen wir bei Unternehmen auf Grund der wirtschaftlichen Situation von etwa der gleichen %-Zahl aus, zur Einfachheit aufgerundet auf 0,6Mio.
Macht insgesamt 1 Mio Autos, die weniger als 2007 verkauft werden.
2007: 3,5Mio Autos
2010 also: 2,5 Mio Autos.
Eine Automobilwirtschaft, die auf (siehe oben) mehr als 4,7 Mio Autos ausgelegt ist (sagen wir 5 Mio vom Vorjahr wegen der Einfachheit;)), wird nur die Hälfte verkaufen. Und das im Autoparadies und von der Krise relativ unbeeinträchtigten Deutschland! (Wenn du es ganz positiv kalkulieren willst, kommt 1/4 oder so raus)
Wenn das mal keine Überproduktion ist...

Vorhandene Ressourcen wieder zu verwenden, ist deutlich umweltschonender, als neue Rohstoffe abzubauen.
Und hohe Preise sorgen für Sparsamkeit. Der geringe Preis ist ja ein Indiz dafür, dass nicht alles wiederverwendet wird, weil das Angebot die Nachfrage übertrifft. Aber darüber können wir beide wohl nur mutmaßen.

Normalerweise heißt es, dass Namen Schall und Rauch sind, warum nicht auch hier?
Ich bin auch ein Namensraucher, aber hier grenzt das schon sehr hart an Betrug. Ist so ähnlich wie Null- oder Negativwachstum. Nur noch euphemistischer, weil sachlich wahrscheinlich falsch. Ich weiß, die Realität ist anders, aber ich erwarte von einer Regierung Ehrlichkeit, und wenn sie die nicht bringt, darf ich sehr wohl über diese meine Regierung meckern ;)


PS: Ich würd auch gerne investieren. In ein süßes, kleines Elektroauto, das ich dann mit Ökostrom fahre. Die geringe Reichweite und lange Ladezeit stört mich nicht. Nur hab ich nicht genug Geld. Und keine Tankstelle.
Subventionierst du mich? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie viel Geld hätte die Kurzarbeit bei Autobauern gekostet?
Das erfahren wir dann nächstes Jahr, wenn die Autobauer dann alle in Kurzarbeit gehen.

So lange die Gesamtzahl der PKW in Deutschland (>40 Mio) nicht sinkt, bleibt alles erhalten.
Es kommt wohl mehr auf den Umschlag als auf die Gesamtmenge an. Und die Anzahl und Umschlagshäufigkeit bei Autos bis 2.500 Euro sinkt gerade gegen Null.

Wer nix investiert, kriegt keine Subvention, ist doch klar, oder
Sicher sogar. Ich möchte ein Auto kaufen, bekomme aber auch nichts, obwohl ich investiere. Und ich möchte gerne einen modernen, umweltfreundlichen, neuen Kleinwagen. Ich bekomme aber keine Prämie, fahre also weiter meinen alten Diesel-Stinker ohne Russfilter von VW, der ist ja noch keine 4 Jahre alt. :D

Marty
 
Die Schrotthändler kommen mit dem Schlachten gar nicht nach und müssen grosse Summen für Lagerplätze zahlen. Ob die so glücklich sind?

Marty

ich denke schon. zum einen bekommen sie geld, wo sie vor einiger zeit (wegen der geringen nachfrage an verschrottungen) noch bezahlen mussten, zum anderen können sie autoteile weiter verwerten, was nachhaltig auswirkungen auf ersatzteilehändler haben wird, zudem brauch man nur zu warten, bis der stahlpreis wieder steigt, was sicher nicht allzulange dauern dürfte. und ein lagerplatz dürfte auch nicht die welt kosten. alles in allem also ein sehr gutes geschäft.

Solange es Leute gibt, die ihre Reifen dort wechseln lassen, haben die auch Arbeit *feix* - im Ernst, der Wegfall der Altfahrzeuge wird sich bemerkbar machen, auch wenn viele moderne Autos sehr störanfällig geworden sind. Je mehr Technik in einem Auto ist, umso mehr geht auch kaputt - Erfahrungswert.

ja das stimmt. gerade die freien werkstätten dies zu spüren bekommen. die händler hingegen können schon freudensprünge machen, alleine die serviceintervalle dürften für volle fachwerkstätten sorgen.

Das kann ich auch bestätigen, zum Wechseln einer Rückleuchte darf man bei einigen Autos den halben Kofferraum auseinander nehmen! Unding.

ohne gleich an eine verschwörung zu denken, glaube ich dass dies gewollt ist. man baut einfach so kompliziert, dass man gar keine wahl hat, als in eine fachwerkstatt zu gehen um selbst simpelste reparaturen selbst zu erledigen. wenn ich dann sehe, was eine monteurstunde beim fachman kostet, wirds mir übel. wenn ich dann aber die preise der ersatzteile sehe, könnte ich glattweg kotzen.


Ach, sag bloß.
Und wo kommt das Geld her?
Entweder aus dem Topf der Agentur für Arbeit, oder, wenn der nicht reicht, aus dem Bundeshaushalt.
Wer befüllt beide Töpfe?
Richtig: Die Arbeitnehmer.
Ob ich nun 3,5 Monate Abwrackprämie mit Einkommensteuer zahle, oder damit Kurzarbeiter finanziere ist mir erstmal egal.

soll ich dir sagen was passiert? wir zahlen alles doppelt und dreifach. ;)

1. die abwrackprämie
2. kurzabeitergeld
3. arbeitslosengeld

im endeffekt wird man das problem nicht lösen nur aufschieben. dass die derzeit künstlich in die höhe getriebene nachfrage in den nächsten jahren ausbleibt, ist ja eigentlich nur logisch. denn die leute, die ohnehin geplant haben ein neues auto zu kaufen, ziehen diesen kauf ob des finanziellen anreizes jetzt einfach vor. ;)

Das ist nix ungewöhnliches.
Zum einen führt eine Krise immer zu Kaufzurückhaltung. Andererseits, wenn mein Konkurrent nen geschenk bekommt, muss ich ja automatisch heulen.

das sind ja schon 2 gute gründe zum heulen. aber das ist ja noch nicht das schlimmste. denn die kaufzurückhaltung wird noch zunehmen, wenn die arbeitsplätze erstmal abgebaut werden, die inflation steigt und die steuern erhöht werden müssen. dann haben wir alle grund zum heulen. ;)

Sicherlich wird man bei der Phäton Produktion keine Überstunden schieben.
Aber bei VW laufen zur Zeit Polo, Caddy und Golf richtig gut.
Opel hat auch Zuwächse dieses Jahr zu verzeichnen.

und du glaubst ernsthaft, dass das auch 2010 noch der fall sein wird? :think:
 
Zur Info:
Im aktuellen Stern wird das Thema auch gerade behandelt.
Ist wirklich sehr interessant.
Besonders gefallen hat mir der Vergleich eines Wirtschaftsprofessors.
Er meinte, dass man eigentlich auch alle Ampel auf "grün" schalten könnte.
Dann fahren alle Autos ineinander, die Werkstätten hätten mehr zu tun, es würden mehr Neuwagen verkauft und auch die Ärzte hätten viel mehr zu tun.
 
Die Ärzte haben aber so schon genug zu tun, die leiden nicht unter Arbeitslosgkeit, im Gegenteil. Es gibt zu wenig Ärzte. Der Vergleich hinkt also gewaltig.

Viel bessere Idee wäre folgende: Für jedes verschrottete alte Auto gibts 1000 Euro für einen Fahrradkauf.
Was für Vorteile!
- Erstmal billiger: Kostet nur ein Drittel bei der gleichen Zahl
- schafft auch vorübergehend jede Menge Arbeitsplätze (und im Gegensatz zu Autos sind Fahrräder in D ein Wachstumsmarkt, könnte also dauerhafte Erfolge haben)
- die Umwelt hat viel mehr davon
- die Leute werden gesünder, wenn sie statt mit dem Auto mit dem Rad fahren
- was wieder enorm Kosten im Gesundheitssystem spart
- der innerstädtische Verkehr wird flüssiger

Für 1000 Euro dürfte man ein richtig gutes Fahrrad bekommen, also auch eines, das super funktioniert und leicht ist.

Mit den 1500 gesparten Euros pro Verschrottung werden dann endlich mal Fahrradwege entlang der Bundesstraßen gebaut. Ich kenne die Zahlen nicht, aber statt einem Kilometer Straße kann man mit Sicherheit locker 20km Fahrradweg bauen. Ist nur ein Viertel so breit und den ganzen Unterbau kann man sich größtenteils sparen.

Im Moment ist es ja lebensgefährlich, außerorts mit dem Fahrrad zu fahren - oder verdammt Schlaglochhaltig, wenn man Feldwege nimmt, falls man die überhaupt kennt, auf Karten sind die ja selten.
 
zum anderen können sie autoteile weiter verwerten, was nachhaltig auswirkungen auf ersatzteilehändler haben wird
Stimmt, die Ersatzteilpreise fallen auch ins Bodenlose. Riesiges Angebot von Ersatzteilen trifft auf einen Nachfragemarkt, der gerade in Deutschland von der Prämie zerstört wird. Die Schrotthändler haben Kosten für den Ausbau und die Prüfung, bekommen aber dann noch immer weniger Geld für die Teile.

zudem brauch man nur zu warten, bis der stahlpreis wieder steigt, was sicher nicht allzulange dauern dürfte.
Du hast noch eine funktionierende Kristallkugel? Könntest Du mir sagen, wann der Stahpreis wieder steigt, das würde mich sehr interessieren? Die Börsen sehen von diesem Anstieg noch nichts.

und ein lagerplatz dürfte auch nicht die welt kosten. alles in allem also ein sehr gutes geschäft.
Wann hast Du Dich das letzte Mal mit einem Schrotthändler unterhalten?

Marty
 
Stimmt, die Ersatzteilpreise fallen auch ins Bodenlose. Riesiges Angebot von Ersatzteilen trifft auf einen Nachfragemarkt, der gerade in Deutschland von der Prämie zerstört wird. Die Schrotthändler haben Kosten für den Ausbau und die Prüfung, bekommen aber dann noch immer weniger Geld für die Teile.

ja das stimmt schon, aber:

wer ist denn die klientel, welche gebrauchte ersatzteile kauft? richtig, die, die kein geld haben. kauft sich jemand der kein geld hat ein neues auto um von der umweltprämie zu profitieren? sicher nicht. also wird es sicherlich noch nachfrage geben. auch wenn sie logischer weise nicht so hoch ist, wie ohne die umweltprämie, aber die händler nehmen geld fürs verschrotten, verkaufen den schrott und die ersatzteile. gutes geschäft will ich meinen.

Du hast noch eine funktionierende Kristallkugel? Könntest Du mir sagen, wann der Stahpreis wieder steigt, das würde mich sehr interessieren? Die Börsen sehen von diesem Anstieg noch nichts.

das musst du kostolany fragen. ;) sicher ist, dass der stahlpreis auch wieder steigen wird. wann das sein wird, weiß keiner.

Wann hast Du Dich das letzte Mal mit einem Schrotthändler unterhalten?

Marty

gegenfrage: wann hast du das letzte mal die preise für gewerbeflächen studiert? ;)

fakt ist, dass man die schrottwürfel zu tausenden stapeln kann. wieviel fläche wird das wohl in anspruch nehmen?

glaubst du tatsächlich, dass die schrotthändler den schrott abnehmen würden, wenn es sich für sie nicht lohnt?
 
wer ist denn die klientel, welche gebrauchte ersatzteile kauft? richtig, die, die kein geld haben. kauft sich jemand der kein geld hat ein neues auto um von der umweltprämie zu profitieren?
Doch, das gibts. Kenn ich zwei von.
Außerdem: wenn du ein Auto brauchst, dann ist wegen der Prämie jetzt der richtige Zeitpunkt. Statt also einen Stoßdämpfer für 800€ zu kaufen, damit es noch mal ein, zwei Jahre hält (was ja auch nicht sicher ist), den Neuwagen lieber vorziehen. Genau das ist einer von den zwei Fällen. (Der TÜV wäre erst Mitte nächstes Jahr gewesen, so lange wollten die das Auto noch behalten.)

Wie du selbst zugibst, ist die Nachfrage nicht so hoch. Gleichzeitig ist das Angebot enorm gestiegen. Was allein schon eine sinkende Nachfrage ausmacht, konntest du ja in den letzten 12 Monaten am Ölpreis beobachten.

Zum Stahlpreis: Wie viele andere Rohstoffe war der v.a. wegen der Nachfrage in China so hoch. (Die haben nicht nur Olympiastadien gebaut). China ist aber jetzt richtig in der Krise.
Der Preis wird wieder steigen, ja. In zwei, vielleicht drei Jahren wird er eventuell wieder einigermaßen hoch sein. Doch bis dahin sind die Schrotthändler pleite.

glaubst du tatsächlich, dass die schrotthändler den schrott abnehmen würden, wenn es sich für sie nicht lohnt?
Mindestens die kommunalen Abgabestellen sind verpflichtet, Schrott anzunehmen und dem Recycling zuzuführen. Wenn die also allen Schrott haben, wird der da gekauft, und die privaten Händler verkaufen gar nichts mehr.
 
Doch, das gibts. Kenn ich zwei von.
Außerdem: wenn du ein Auto brauchst, dann ist wegen der Prämie jetzt der richtige Zeitpunkt. Statt also einen Stoßdämpfer für 800€ zu kaufen, damit es noch mal ein, zwei Jahre hält (was ja auch nicht sicher ist), den Neuwagen lieber vorziehen. Genau das ist einer von den zwei Fällen. (Der TÜV wäre erst Mitte nächstes Jahr gewesen, so lange wollten die das Auto noch behalten.)

wenn ich ein auto brauche und es mir auch leisten kann, kaufe ich auch ein neues auto. ganz klar. d.h. ich werde mir wohl nie ein fabrikneues auto kaufen, aber das ist eine andere geschichte. ;)

ich sprach außerdem von den leuten, die nichtmal die 800 euro für den neuen stoßdämpfer haben und sich diesen dann für 100 euro auf dem schrottplatz besorgen müssen. solche leute kaufen garantiert kein neues auto, bloß weil sie 2500 euro vom staat geschenkt bekommen.

obwohl, es gibt ja auch leute, die ihr auto verschrotten, obwohl es deutlich mehr wert hat, als 2500 euro. :ugly:

Wie du selbst zugibst, ist die Nachfrage nicht so hoch. Gleichzeitig ist das Angebot enorm gestiegen. Was allein schon eine sinkende Nachfrage ausmacht, konntest du ja in den letzten 12 Monaten am Ölpreis beobachten.

ja gut, es ist veilleicht nicht das ganz große geschäft. trotzdem werden sie die teile verkaufen. alleine ein austauschmotor kostet schon ne kleinigkeit. getriebe einspritzpumpen etc. sind auch nicht billig. das schließt also ein minusgeschäft größtenteils aus.

Zum Stahlpreis: Wie viele andere Rohstoffe war der v.a. wegen der Nachfrage in China so hoch. (Die haben nicht nur Olympiastadien gebaut).

ich weiß.

China ist aber jetzt richtig in der Krise.
Der Preis wird wieder steigen, ja. In zwei, vielleicht drei Jahren wird er eventuell wieder einigermaßen hoch sein. Doch bis dahin sind die Schrotthändler pleite.

vielleicht steigt er auch schon früher. wer weiß? in asien gibt es zb. schon wieder eine leicht gestiegene nachfrage. fakt bleibt aber, dass man heutzutage fürs verschrotten kein geld bekommt, sondern es bezahlt.

Mindestens die kommunalen Abgabestellen sind verpflichtet, Schrott anzunehmen und dem Recycling zuzuführen. Wenn die also allen Schrott haben, wird der da gekauft, und die privaten Händler verkaufen gar nichts mehr.

ja das hab ich auch gerade nachgelesen. :)