Steuer Steuerentlastungen 2009

Nur für mich zum Verständnis: Wie macht man das, dass nur diese Gruppen profitieren?
Marty

Im komplizierten deutschen Steuerrecht ist das durchaus möglich.

Bin mal gespannt, wie das wieder Gegenfinanziert wird. An Einsparungen und Reduzierung der Personalkosten in den Ministerien denkt natürlich mal wieder keiner. Dabei könnte schon in diesem Jahr ein ausgeglichener Haushalt aufgestellt werden.
 
An Einsparungen und Reduzierung der Personalkosten in den Ministerien denkt natürlich mal wieder keiner. Dabei könnte schon in diesem Jahr ein ausgeglichener Haushalt aufgestellt werden.
Hast Du mal Zahlen, was uns die Ministerien und deren Personal pro Jahr kostet und wie sich diese Kosten in den letzten Jahren entwickelt haben? Du scheinst ja zu wissen dass daran "niemand denkt".

Marty
 
Nur für mich zum Verständnis: Wie macht man das, dass nur diese Gruppen profitieren?
Also ich muss gestehen, dass ich nicht auf dem Laufenden bin, wie Beamte aktuell übervorteilt werden. Aber man kann sie halt steuerlich noch weiter entlasten, bestimmte Steuern erst gar nicht erheben etc. War auch nur ein Gedanke. Die letzten Beschlüsse waren die de-facto-Abschaffung der Pendlerpauschale, Erhöhung und Verkomplizierung der Erbschafts- und Schenkungssteuer und die massive Erhöhung der Mehrwertsteuer.

Besonders Wenigverdiener, die lange Pendelwege zu bewältigen hatten, haben darunter gelitten. Die Mehrwertsteuer hat auch alle getroffen und auch hier natürlich besonders hart den Wenigverdiener. Etwas Gerechtigkeit hat man mit der Einführung der Abgeltungssteuer versucht, aber die kommt ja auf das Paket nur oben drauf. Dann das dilletantische Vorgehen bei den gesetzlichen Krankenkassen. Die Kassen schreiben schwarze Zahlen und erhöhen trotzdem hemmungslos die Beiträge, was natürlich wieder die Wenig- und Mittelprächtigen Verdiener belastet. Gut und Großverdiener sind längst in der PKV. Ebenso die Mineralölsteuer auf ständig steigende Benzinpreise, die den Besitzer eines Audi TT kaum jucken, er tankt weiter. Der Ford Fiesta muss aber nun vielleicht abgeschafft werden. Ebenso die geplante Anhebung der KfZ-Steuer für 2009, statt deren Abschaffung. Und so weiter und so fort. Und daneben - nicht zu vergessen - der schleichende Wertverlust des Geldes durch Inflation.

Wenn es jetzt zu einer Steuersenkung kommen soll, was erwartest Du, was passiert? Wie gesagt, ich male gern mal schwarz und lasse mich eventuell auch gern mal positiv überraschen. Aber diese Diskussion innerhalb der Regierung erinnert mich dann doch an den Daimler-Chrysler Vorstand. Der hatte sich doch mal seine Bezüge stillschweigend erst um [13]% erhöht, um dann ganz großkotzig wegen schlechter Zahlen im laufenden Geschäftsjahr auf [3]% zu verzichten :LOL: (Wegen der genauen Zahlen bin ich mir unsicher, aber das Verhältnis stimmt etwa). Jetzt haben sie sich nach dem ersten Halbjahr 2008 wieder einen Griff in den Topf in Höhe von 25 Millionen Euro gegönnt :LOL: Könnte mir eigentlich egal sein, aber dieses Verhalten reflektiere ich gern auch auf die Bundesregierung und liege damit leider nur selten falsch.

Eine Erhöhung des Grundfreibetrages käme Dir doch genauso zugute wie jedem anderen auch. Oder hast Du kein Einkommen?
Doch doch. Aber der Grundfreibetrag ist ja erstmal nur ein Thema. Noch ist da nichts durch. Würde mich nicht wundern, wenn sie den Grundfreibetrag erhöhen, im Gegenzug allerdings auch den Mehrwertsteuersatz nebst einer Einführung einer völlig neuen, mit einem sehr phantasievoll ausgesuchtem Namen belegten Steuer, die wieder alle doppelt und dreifach trifft. Aber gut, warten wir doch einfach mal :)

Gruß,
Photon
 
Hast Du mal Zahlen, was uns die Ministerien und deren Personal pro Jahr kostet und wie sich diese Kosten in den letzten Jahren entwickelt haben? Du scheinst ja zu wissen dass daran "niemand denkt".

Marty

Während der großen Koalition wurde das Personal ja eher aufgebaut und ständig neue Versorgungsstellen geschaffen (z. B. hat Steinmeier jetzt 2 Staatssekretäre, während seine Vorgänger alle mit einem ausgekommen sind.)

Die Steuererleichterungen ließen sich auch einfach gegenfinanzieren, wenn die Mehreinnahmen nicht sofort wieder ausgegeben werden.
 
An Einsparungen und Reduzierung der Personalkosten in den Ministerien denkt natürlich mal wieder keiner.
Also gestern schwirrte 'ne Meldung durch die Medien, daß in den Ministerien immer stärker auf Zeitarbeitskräfte gesetzt wird. Also ich kenne weder Zahlen noch hab ich sonstige Informationen, aber das man nicht wenigsten darüber nachdenkt (Personal)Kosten zu senken halte ich für Schwachsinn.

Zumindest auf Landesebene ist man aktiv dabei - Stichwort Verwaltungsreform. Da werden Millionen eingespart. Das man das auch durch Schließung bzw. Verlagerung von Behörden und Ämtern berwerkstelligt, paßt dem Bürger aber dann wiederum auch nicht. Denn der ach so überbezahlte Beamte sollte gefälligst gleich in der Nähe und immer für einen verfügbar sein.
 
OK, in manchen Bereichen wird auch gespart. Aber das ändert nichts daran, das viel zu viel Steuergelder sinnlos verpulvert werden.

Wenn einer mal den Mumm hätte, im Etat richtig aufzuräumen, hätte Merkel die 2,3 Milliarden, die hier gebraucht werden, leicht gegenfinanziert.
Aber da könnte man ja bei Parteifreunden und diversen Lobbyisten anecken.

Da wird dann lieber nach der Wahl an der Steuerschraube gedreht und darauf gehofft, daß die nächsten vier Jahre viel passiert und die Wähler das wieder vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich muss gestehen, dass ich nicht auf dem Laufenden bin, wie Beamte aktuell übervorteilt werden.
Ich auch nicht.

Aber man kann sie halt steuerlich noch weiter entlasten, bestimmte Steuern erst gar nicht erheben etc. War auch nur ein Gedanke.
Ich finde es nicht fair, dass Du erst solche Dinge hier postest und dann auf Nachfrage ausweichst.

Es ist ein schönes, populäres Thema, auf den Beamten und dem öffentlichen Dienst rumzuhacken. Solche Aussagen wie Dein "Lasst mich mal mit bösen Zungen sprechen. Entlastet werden vor allem Beamte und Angestellte des Öffentlichen Dienstes." kommen auch beim Stammtisch gut an. Aber lass sowas doch hier weg, das hat keinen Sinn. Zumindest dann nicht, wenn Du solche Aussagen auch untermauern kannst.

Du würdest mir ähnliches vorwerfen, wenn ich einfach posten würde "Dann werden ja wahrscheinlich wieder die kinderlosen Singles am meisten entlastet, so wie das schon immer war", ohne danach Belege dafür zu liefern.

Die letzten Beschlüsse waren die de-facto-Abschaffung der Pendlerpauschale, Erhöhung und Verkomplizierung der Erbschafts- und Schenkungssteuer und die massive Erhöhung der Mehrwertsteuer.
Und das hat hauptsächlich den Leuten geschadet, die arbeiten gehen. Also jedem Arbeitnehmer, nicht nur Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst.

Bei allen danach von Dir genannten, teils dilettantisch umgesetzten Dinge, stimme ich Dir ja zu, aber auch die betreffen wieder alle, niemand profitiert davon.

Wenn es jetzt zu einer Steuersenkung kommen soll, was erwartest Du, was passiert?
Es muss entweder woanders eingespart oder zusätzlich woanders eingenommen werden, soviel ist sicher. Und bei der Anspruchshaltung unserer Bevölkerung ist sparen nun mal schwer. Da fordert nämlich der kinderlose Single genauso seine Leistungen wie der kinderreiche Verheiratete und der Rentner und der Erwerbslose.

Wenn einer mal den Mumm hätte, im Etat richtig aufzuräumen, hätte Merkel die 2,3 Milliarden, die hier gebraucht werden, leicht gegenfinanziert.
Aber da könnte man ja bei Parteifreunden und diversen Lobbyisten anecken.
Lobbyisten? Mehr als 2/3 unseres Etats gehen für Rentner und Sozialleistungen drauf. Ist das die Lobby, von der Du sprichst?

Der Staat könnte ja mal seine Steuerzuschüsse in die Rente einstellen. Dann wäre die Rentenversicherung morgen am Ende und man müsste die Blüm-Lüge nicht noch Jahrzehnte mitzahlen. Damit werden nämlich Selbstständige massiv über den Tisch gezogen, die zahlen mit Ihren Steuern die Renten mit, haben aber nichts davon.

Marty
 
Ich auch nicht.

Ich finde es nicht fair, dass Du erst solche Dinge hier postest und dann auf Nachfrage ausweichst.
[...]
Ja, na ich wollte jetzt nicht mit der alten Leier kommen von wegen Pensionen, Bewährungsaufstieg, Familienzuschlägen noch und nöcher, Unkündbarkeit, massive Beihilfen zur Sozialversicherung, Vergünstigungen bei Krediten und und und. Es nimmt doch kein Ende. Wenn jetzt noch etwas dazu käme, würde das eigentlich auffallen?

Aber wie gesagt: Ich kenne nicht genau den aktuellen Status von Staatsdienern. Vielleicht haben sie ja inzwischen auch schon Brutto = Netto und können gar nicht mehr entlastet werden, keine Ahnung.

Was den Öffentlichen Dienst angeht, so hat die Umwandlung von BAT zu TVöD ja schon einiges an Entlastungen gebracht. Aber gut, der Öffentliche Dienst verdient ja auch so schon nicht die Welt. Trotzdem: Es gibt in der freien Wirtschaft genug Stellen, in denen die Menschen noch weniger verdienen und nicht entlastet werden.

Und ja, auch wenn es wieder den Stammtisch zugute kommt: Auch unsere Herren und Damen in der Regierung bedienen sich aus dem Topf und entlasten sich selbst, wo sie nur können. Die Beamten bekommen mehr Geld -> Regierung bekommt noch viel mehr Geld. Völliger Blödsinn, aber Realität.

Wenn ich jetzt also höre, dass es zu steuerlichen Entlastungen kommen soll, dann weiß ich, dass irgendwo in einem wichtigen Bundesland Wahlen vor der Tür stehen. Mehr bedeutet es meist nicht :)

Gruß,
Photon
 
Ja, na ich wollte jetzt nicht mit der alten Leier kommen von wegen Pensionen
Ach ja, diese Pensionen, für die der Staat 7% des Einkommens zurücklegen soll und deshalb das Bruttoeinkommen direkt um diesen Betrag niedriger ist.
Bewährungsaufstieg
Beamte? Meine Frau wird in ihrem Leben exakt zwei Mal befördert. Die Zeitpunkte stehen auch schon fast fest. Leistung spielt dabei keine Rolle. Das sind natürlich Vorteile, da würde jeder Leistungsträger in der freien Wirtschaft neidisch.

Familienzuschlägen
Wer Sklaverei betreibt, der muss seine Sklaven auch versorgen. Wo siehst Du ein Problem? Jeder normale Angestellte hat doch solche Zuschläge hintenrum auch, z.B. bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Und das "noch und nöcher könntest Du ja mal in Zahlen belegen.

Stimmt erstens nicht und wenn es Dich neidisch macht, dann erkundige dich mal über die Einschränkungen, die man dafür in Kauf nimmt, was Arbeitnehmerrechte angeht. Vielleicht möchtest Du ja tauschen.
Beihilfen zur Sozialversicherung
Die da wären? Beihilfe 50% zur Krankneversicherung erhält jeder Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber, die Pensionen habe ich oben erklärt und eine Arbeitslosenversicherung brauchen Beamte wohl nicht. Was meinst Du dann noch?
Vergünstigungen bei Krediten
Ach, ich danke, Bankangestellte bekommen das. Wo kann ich denn als Beamter von meinem Arbeitgeber Vergünstigungen bei Krediten bekommen? Und wieso kann ein Sparkassenangestellter das auch bekommen, Dich stört es aber nicht?

Vielleicht haben sie ja inzwischen auch schon Brutto = Netto und können gar nicht mehr entlastet werden, keine Ahnung.
Ganz sicher sogar. Die arbeiten nämlich nie, leben nur auf Deine Kosten und saugen Dir Dein Blut aus...

Trotzdem: Es gibt in der freien Wirtschaft genug Stellen, in denen die Menschen noch weniger verdienen und nicht entlastet werden.
Wenn ich mal vergleiche, was ein Fachinformatiker nach Tvöd verdient und was er z.B. nach Tarif IG Textil (und der ist schon nicht gut) bekommen würde, dann würde wohl jeder Fachinformatiker nach seiner Ausbildung die Wirtschaft vorziehen. Aber Du kannst jetzt bestimmt ein paar Beispiele bringen, in welchen Berufsgruppen Angestellte des öffentlichen Dienstes mehr verdienen als in der "freien" Wirtschaft, oder? Lass Dir ruhig Zeit, die Recherche dürfte etwas dauern.

Hatte ich mir fast gedacht, dass solch eine Polemik hinterherkommt. Du hast übrigens vergessen, mit dem langen Urlaub, den Lehrer ja haben, zu argumentieren. Hole das bitte noch nach. Und schmeiss dabei nicht die vermeintlichen Vorteile von Angestellten (Bewährungsauftieg) und Beamten (Pensionen) in einen Topf. Das sind zwei völlig unterschiedliche Gruppen.

Marty
 
Ach ja, diese Pensionen, für die der Staat 7% des Einkommens zurücklegen soll und deshalb das Bruttoeinkommen direkt um diesen Betrag niedriger ist.
Ja, dann kann ich ja mal meinen Arbeitgeber bitten, 7% vom Brutto zurückzulegen, damit ich später mal horrende Summen erhalte. Könnte ich mal versuchen. Und als Selbstständiger lege ich dann was zurück. Na ich versuche es bei meiner nächsten Umsatzsteuervoranmeldung einfach mal. Ziehe mir 7% von ab vor Steuer und Versicherung. Bin ja mal gespannt. Wenn ich dann noch lange auf freiem Fuß bin, melde ich mich hier wieder :LOL:

Beamte? Meine Frau wird in ihrem Leben exakt zwei Mal befördert. Die Zeitpunkte stehen auch schon fast fest. Leistung spielt dabei keine Rolle. Das sind natürlich Vorteile, da würde jeder Leistungsträger in der freien Wirtschaft neidisch.
In Verbindung mit Unkündbarkeit und der Nichtnotwendigkeit einer zu erbringenden Leistung wären tatsächlich so einige neidisch. Ich persönlich vielleicht nicht, obgleich ich mir den Arsch aufreißen muss, um ständig Geld zu verdienen. Manchmal wäre ich lieber Beamter, manchmal nicht. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass viele lieber gestern als heute tauschen möchten. Auch wenn Deine Frau nur 2 mal im Leben befördert wird, anderen passiert das eben öfter...

Wer Sklaverei betreibt, der muss seine Sklaven auch versorgen. Wo siehst Du ein Problem? Jeder normale Angestellte hat doch solche Zuschläge hintenrum auch, z.B. bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Und das "noch und nöcher könntest Du ja mal in Zahlen belegen.
Moment. Wenn ein Beamter heiratet, bekommt er Geld vom Staat, 105 Euro (glaube ich). Diese Summe wird sogar im Falle der Scheidung weiter bezahlt :think: Wenn ein Beamter poppt (soll ja auch in dieser Berufsgruppe passieren), bekommt er Geld vom Staat - 195 Euro monatlich für das erste Kind, zusätzlich zum Kindergeld. Das zweite Kind bringt zusätzlich 90 Euro monatlich und wer den Hals dann noch nicht voll hat, bekommt pro jedes weitere Kind 231 Euro. Alles zuzüglich des Kindergeldes. Diese Zahlung ist versicherungsfrei und wird mit dem Weihnachtsgeld auch 13 mal pro Jahr gewährt (aktuell wohl "nur" noch 65% davon). Das nenne ich durchaus "noch und nöcher" und finde diesen Ausdruck durchaus schmeichelhaft.

Stimmt erstens nicht und wenn es Dich neidisch macht, dann erkundige dich mal über die Einschränkungen, die man dafür in Kauf nimmt, was Arbeitnehmerrechte angeht. Vielleicht möchtest Du ja tauschen.
Stimmt nicht oder stimmt doch und ich soll mich wegen der negativen Seiten der Unkündbarkeit erkundigen?

Die da wären? Beihilfe 50% zur Krankneversicherung erhält jeder Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber, die Pensionen habe ich oben erklärt und eine Arbeitslosenversicherung brauchen Beamte wohl nicht. Was meinst Du dann noch?
Ja, was denn, zahlen Beamte auf einmal doch was in die Sozialversicherung ein? Etwa die "üblichen" 50%, die auf jedem Arbeitnehmer lasten? Arbeitslosenversicherung brauchen sie auch nicht, finde ich dufte. Ein Leben lang volles Gehalt, dann noch 75% des Einkommens als Pension im Alter - also am Hungertuch nagt wohl kein "versklavter" Beamter :LOL:

Ach, ich danke, Bankangestellte bekommen das.
Ja und? Sind alle Nicht-Beamte Bankangestellte?

Wo kann ich denn als Beamter von meinem Arbeitgeber Vergünstigungen bei Krediten bekommen? Und wieso kann ein Sparkassenangestellter das auch bekommen, Dich stört es aber nicht?
Nein, stört mich nicht. Stört mich deshalb nicht, weil jeder in seiner Firma irgendeine Form von Vorzügen hat. Sogar Verkäufer bekommen Personalrabatte. Nur Beamte haben damit nichts zu tun. Der riesige Vorteil der Unkündbarkeit macht sich auch in der Kreditsumme und der -gewährung bemerkbar. Ich kenne keinen Beamten, der nicht sofort eine Wohnung in bester Lage oder einen Baufinanzierungskredit in fast beliebiger Höhe zu guten Konditionen erhalten würde. Als Selbstständiger oder Arbeitnehmer muss man sich dafür schon ganz schön den Arsch aufreißen...

Ganz sicher sogar. Die arbeiten nämlich nie, leben nur auf Deine Kosten und saugen Dir Dein Blut aus...
Na das weiß ich nicht. Aber wenn Du das sagst, dann glaube ich es Dir einfach mal, Du sitzt ja "an der Quelle" ;)

Wenn ich mal vergleiche, was ein Fachinformatiker nach Tvöd verdient und was er z.B. nach Tarif IG Textil (und der ist schon nicht gut) bekommen würde, dann würde wohl jeder Fachinformatiker nach seiner Ausbildung die Wirtschaft vorziehen. [...]
Wenn ich mal vergleiche, wieviele Fachinformatiker in der freien Wirtschaft überhaupt einen Job bekommen und wie lange die Halbwertzeit einer solchen Anstellung ist, dann würde wahrscheinlich jeder einzelne lieber monatlich etwas weniger verdienen, aber dafür einen weitestgehend sicheren Arbeitsplatz bevorzugen...

Hatte ich mir fast gedacht, dass solch eine Polemik hinterherkommt. Du hast übrigens vergessen, mit dem langen Urlaub, den Lehrer ja haben, zu argumentieren. Hole das bitte noch nach. [...]
Ja nee, eher nicht. Kenne einige Lehrer. Die sind in ihrem Urlaub auch beschäftigt, so viel haben die davon auch nicht. Aber ja, von mir aus können wir das noch hinten mit anstellen, wenn Du magst ;)

Gruß,
Photon
 
Ja, dann kann ich ja mal meinen Arbeitgeber bitten, 7% vom Brutto zurückzulegen, damit ich später mal horrende Summen erhalte.
Der würde sich freuen, der zahlt im Moment schon knapp 10%. Das ist nämlich sein Anteil an Deiner Rentenversicherung. Wenn er 3% weniger zahlen muss, wird ihn das freuen.

In Verbindung mit Unkündbarkeit und der Nichtnotwendigkeit einer zu erbringenden Leistung wären tatsächlich so einige neidisch.
Narütlich wären das einige. Arbeitslose, Arbeitsunwillige, Schlechtverdiener. Jeder davon ist neidisch, dass jemand anderes einen Arbeitsplatz hat. Die Frage bleibt, wer hat sie denn gehindert, Beamter zu werden? Warum sind denn die Leute in der freien Wirtschaft, wenn es als Beamter doch so supertoll ist?

Das nenne ich durchaus "noch und nöcher" und finde diesen Ausdruck durchaus schmeichelhaft.
Du kannst diese Ansprüche ja mal gegenrechnen gegen das, was ein "normaler" Angestellter spart duch die kostenlose Familienversicherung. Mal schauen, wieviel übrigbleibt.

Stimmt nicht oder stimmt doch und ich soll mich wegen der negativen Seiten der Unkündbarkeit erkundigen?
Stimmt als grundsätzliche Aussage nicht, weil es Unkündbarkeit nur für Beamte auf Lebenszeit gibt, was noch lange nicht jeder ist und bei Dienstverfehlungen kann auch jeder gekündigt werden. Und für diesen Rest dieser "Unkündbarkeit" geben Beamte Rechte auf, die andere Arbeitnehmer noch haben.

Ja, was denn, zahlen Beamte auf einmal doch was in die Sozialversicherung ein?
Nein

Etwa die "üblichen" 50%, die auf jedem Arbeitnehmer lasten?
Deine Zahlen sind falsch, aber mit Übertreibungen macht man Meinung, oder? Ein Beamter zahlt auch Krankenversicherung. Und ein Beamter erhält ein niedrigeres Gehalt, dafür übernimmt der Arbeitgeber die Pensionen. Wenn Du die Hintergünde dieser Regelung nicht kennst, kann ich da nichts für. Der Staat wollte halt keine Versicherungen abschliessen für seine Beamten, sonder quasi selber der Versicherer sein, weil das günstiger ist. Und da macht es keinen Sinn, erst dem Beamten Geld auszuzahlen, welches er dann wieder zurückgeben muss.

Arbeitslosenversicherung brauchen sie auch nicht, finde ich dufte. Ein Leben lang volles Gehalt, dann noch 75% des Einkommens als Pension im Alter
Hört sich doch klasse an, oder? Meine Frau bekommt dann übrigens nur noch knapp 72%, was bei ihr ungefähr 1700 Euro sind. Die darf sie dann versteuern, davon noch ihre private Krankenversicherung zahlen, die natürlich total günstig sein wird. Da sind die steuer- und krankenversicherungsfreien 1100 EUro, die der deutsche Eckrentner bekommt, nur Peanuts, und der Beamte schwelgt in Luxus.

Ja und? Sind alle Nicht-Beamte Bankangestellte?
Nein, aber was kann ein Beamter dafür, dass Bankangestellte Vergünstigungen bekommen. Du hast nicht erläutert, wie meine Frau bei ihrem Arbeitgeber Vergünstigungen bei Krediten bekommt. Ich warte da noch.

Nur Beamte haben damit nichts zu tun. Der riesige Vorteil der Unkündbarkeit macht sich auch in der Kreditsumme und der -gewährung bemerkbar.
Ach, Du willst jetzt Beamten vorwerfen, dass sie in der freien Wirtschaft besser gestellt werden. Ich kann Dich beruhigen. Das werden andere auch. Darf ich jetzt mit dem Finger auf Dich zeigen, weil Du bei der Bank bessere KOnditionen bekommen würdest als eine Putzfrau. Was kann denn ein Beamter dafür, dass er von Banken bevorzugt wird? Wenn der Arbeitgeber ihm die günstigen Kredite geben würde, dann könnte ich das nachvollziehen. Aber das machen nur Banken und da stört dich diese Bevorzugung ja anscheinend nicht.

[qutoe]Wenn ich mal vergleiche, wieviele Fachinformatiker in der freien Wirtschaft überhaupt einen Job bekommen und wie lange die Halbwertzeit einer solchen Anstellung ist, dann würde wahrscheinlich jeder einzelne lieber monatlich etwas weniger verdienen, aber dafür einen weitestgehend sicheren Arbeitsplatz bevorzugen...[/quote]Das ist blöde Polemik. Jede fähige Fachinformatiker bekommt auch einen Job. In der IG Textil verdient man dort nach 5 Jahren Berufzugehörigkeit 2.800 Euro nach Tarif. Da kann ein Beamter mit A9 dann gerade von träumen, der bekommt knapp 2.400 Euro. Und netto haben sie beide dasselbe.

Der Unterschied ist: Der Beamte ist in 30 Jahren auf A10, der Fachinformatiker kann viel weiter sein.

Mal ne dumme Frage: Warum werden denn Deiner Meinung nach nicht alle Schulabgänger zumindest als erste Option die Beamtenlaufbahn in Betracht ziehen? Ist schon komisch, dass die Polizei gross Werbung machen muss, damit sie überhaupt Nachwuchs finden. Wenn diese Jobs und die Versorgung so exorbitant gut ist, warum geht der Abiturient lieber in die Wirtschaft als zum Staat?

Marty
 
OK, in manchen Bereichen wird auch gespart. Aber das ändert nichts daran, das viel zu viel Steuergelder sinnlos verpulvert werden.

Wenn einer mal den Mumm hätte, im Etat richtig aufzuräumen, hätte Merkel die 2,3 Milliarden, die hier gebraucht werden, leicht gegenfinanziert.
Aber da könnte man ja bei Parteifreunden und diversen Lobbyisten anecken.

Welch schöner Irrglaube...
Der Staat kann nicht so einfach Geld sparen wie ein Unternehmen oder ein Privathaushalt.

Es ist nämlich quasi egal, ob der Staat einen Maurer bezahlt, der auf freiem Feld eine 10*10 Meter Mauer hochzieht, der ob der ihm für das Nixtun Arbeitslosengeld zahlt.

gruss kelle!
 
Es ist nämlich quasi egal, ob der Staat einen Maurer bezahlt, der auf freiem Feld eine 10*10 Meter Mauer hochzieht, der ob der ihm für das Nixtun Arbeitslosengeld zahlt.

Ach so - dann stellen wir also lieber sinnlos Mauern aufs Feld... Ich dachte, der Trend wäre seid 1989 vorbei... :think:

Aber mal die Ironie beiseite - Tatsächlich ist dann das Arbeitslosengeld doch wohl besser angelegt, immerhin muss man nicht noch zusätzlich Material- und Transportkosten zahlen... :mrgreen:

Und Einsparpotential hat der Bundesetat auf jeden Fall!
 
Der würde sich freuen, der zahlt im Moment schon knapp 10%. Das ist nämlich sein Anteil an Deiner Rentenversicherung. Wenn er 3% weniger zahlen muss, wird ihn das freuen.
Ja, würde mich vor allem freuen, wenn ich dann auch noch weniger zahlen muss - für später mal 75% meines letzten Bruttos.

Narütlich wären das einige. Arbeitslose, Arbeitsunwillige, Schlechtverdiener. Jeder davon ist neidisch, dass jemand anderes einen Arbeitsplatz hat. Die Frage bleibt, wer hat sie denn gehindert, Beamter zu werden? Warum sind denn die Leute in der freien Wirtschaft, wenn es als Beamter doch so supertoll ist?
Weil nunmal nicht jeder als Beamter genommen wird. Ich hatte damals auch überlegt, zur Feuerwehr zu gehen. Die wollten mich nicht. Bulle käme im Leben für mich nicht in Frage. Und ansonsten besteht seit Jahren bei den meisten Stellen im Öffentlichen Dienst und bei Staatsämtern Einstellungsstop. Also sooo leicht ist es ganz sicher nicht, Beamter zu werden... Und dass Bullen unterbezahlt sind, ist sicherlich eine Tragödie und ganz sicher nicht in meinem Interesse. Aber nicht jeder Beamter muss sich für einen relativ niedrigen Lohn vor die Rübe hauen lassen...

[...] Du hast nicht erläutert, wie meine Frau bei ihrem Arbeitgeber Vergünstigungen bei Krediten bekommt. [...] Darf ich jetzt mit dem Finger auf Dich zeigen, weil Du bei der Bank bessere KOnditionen bekommen würdest als eine Putzfrau. Was kann denn ein Beamter dafür, dass er von Banken bevorzugt wird? [...]
Ich werfe Beamten gar nichts vor. Klang es wie ein Vorwurf? Es sind Vorzüge, die Beamte aufgrund ihres sicheren (meist lebenslangen) Einkommens und sicherer Pensionen genießen.

Das ist blöde Polemik. Jede fähige Fachinformatiker bekommt auch einen Job.
*lach* Ja, genau. Ja, dann könnte ich Dich mal mit gut und gerne 50 FIs bekannt machen, in deren Klasse ich mal kurzfristig Dozent gespielt habe. Mit vielen habe ich noch Kontakt und die dann untereinander auch. Von 25 je Klasse haben 1 oder höchstens 2 einen Job in dieser Branche bekommen. Alle anderen sind arbeitslos oder haben umgeschult, bzw. arbeiten in einem anderen Job. Einer hat sein Fachabi gemacht und studiert jetzt Informatik. Bitte argumentiere jetzt nicht, dass 23 oder 24 von 25 faul und blöd sind. Sind sie nicht.

In der IG Textil verdient man dort nach 5 Jahren Berufzugehörigkeit 2.800 Euro nach Tarif. Da kann ein Beamter mit A9 dann gerade von träumen, der bekommt knapp 2.400 Euro. Und netto haben sie beide dasselbe.
Ja, das ist ja ganz zauberhaft. Was muss man eigentlich tun, um als Beamter entlassen zu werden?

Mal ne dumme Frage: Warum werden denn Deiner Meinung nach nicht alle Schulabgänger zumindest als erste Option die Beamtenlaufbahn in Betracht ziehen?
Hmm, wird wahrscheinlich verschiedene Gründe haben. Vielleicht stört einige, dass Beamte bundesweit eingesetzt werden können. Vielleicht schreckt einige ab, dass sie als Beamte nicht steinreich werden können. Vielleicht gibt es keine freien Stellen / Einstellungsstops. Was weiß denn ich?

Ist schon komisch, dass die Polizei gross Werbung machen muss, damit sie überhaupt Nachwuchs finden.
Nun ist ja Bulle auch kein Traumjob. Im Innendienst vielleicht, aber auch da wird man wohl nicht reich werden. Aber Bulle ist ja nur einer von vielen Beamtenlaufbahnen. Wir müssen ja nun nicht ausgerechnet diesen miesen Job als Exempel heranziehen...

Gruß,
Photon
 
Also sooo leicht ist es ganz sicher nicht, Beamter zu werden...
Natürlich nicht, die nehmen auch nur fähige Leute. Und das müssen dann noch Idealisten sein. Weil fähige Leute normalerweise nicht Beamter werden wollen, weil die Vorzüge eben doch nicht so toll sind.

*lach* Ja, genau. Ja, dann könnte ich Dich mal mit gut und gerne 50 FIs bekannt machen, in deren Klasse ich mal kurzfristig Dozent gespielt habe.
Dann stelle ich Dir mal die Leute vor, die ich seit der Erschaffung dieses Berufsbilds bei der IHK in ihrer Abschlussprüfung geprüft habe. Der weitaus grösste Teil davon hat heute einen Job in diesem Bereich. Ich rede natürlich nur von Leuten, die die Prüfung auch mit guten Noten bestanden haben und die ihre Kenntnisse nachgewiesen haben. Das ist so wie in jedem Beruf.

Ja, das ist ja ganz zauberhaft. Was muss man eigentlich tun, um als Beamter entlassen zu werden?
Dasselbe, was Du in einem Wirtschaftsunternehmen auch tun musst. Bei einem Unternehmen kämen noch betriebsbedingte Gründe dazu, die es bei einem Beamten nicht gibt.

Vielleicht stört einige, dass Beamte bundesweit eingesetzt werden können. Vielleicht schreckt einige ab, dass sie als Beamte nicht steinreich werden können. Vielleicht gibt es keine freien Stellen / Einstellungsstops. Was weiß denn ich?
Es wird wohl an den Nachteilen liegen, die diese Berufe und das Beamtentum mit sich bringen. Und wenn Du schon die Vorteile ansprichst, dann erwähne die doch direkt mit.

Wir müssen ja nun nicht ausgerechnet diesen miesen Job als Exempel heranziehen...
OK, betrachten wir nur den Standesbeamten. Traumjob, fürwahr. Topbezahlt, gebe ich zu. Aber dann vergleiche auch nur mit ähnlichen Berufen in der freien Wirtschaft. Wenn Du den einfachen Arbeiter vergleichen willst, dann musst Du auch den Polizisten als Vergleich akzeptieren.

Marty
 
Aber mal die Ironie beiseite - Tatsächlich ist dann das Arbeitslosengeld doch wohl besser angelegt, immerhin muss man nicht noch zusätzlich Material- und Transportkosten zahlen... :mrgreen:

Und Einsparpotential hat der Bundesetat auf jeden Fall!

Zweifelsohne.
Nur dieser trügerische Rückschluss "Hätten wir die Mauer nicht geaut, die uns 1.000 € gekostet hat, hätten wir 1.000 € gespart." der von vielen angeführt wird, ist einfach neben der Spur.

19 % der Gesamtsumme gehen über die Mehrwertsteuer direkt zurück.
60 % der Arbeitskosten gehen in Form von Steuern und Sozialversicherungen zurück.
Und so weiter und so fort.

Sparen ist daher eher im Bereich Nachhaltigkeit einer Investition möglich.

gruss kelle!
 
Sparen und Investieren ist immer ein Balanceakt. Egal, wie man an der Steuerschraube dreht: es ist nur eine feststehende Summe maximal verfügbar. Und durch die Veränderung der Größe der Stücke oder die Anzahl der Stücke ändert sich die Gesamtmasse vom Kuchen nicht. (Komischerweise gibt es aber durchaus Politiker, die das aber denken).
Steuerentlastungen wandern ja wieder via Konsum zurück in den Kreislauf (auch per Steuern).
 
Wenn mehr Leute in Hartz IV rutschen, dann sind auch die Zahl der Netto-Steuerzahler. Kein Einkommen, keine Lohnsteuer (wobei ich dank Alleinverdiener mit 2 Kindern auch fast keine bezahle). Mit Hartz IV wird man sich auch nicht allzu viel Konsum leisten können, kein Auto etc... sprich: diese Bevölkerungsgruppe zahlt recht wenig Steuern und die anderen Bevölkerunggruppen müssen dieses Steueraufkommen mit erbringen... da sehe ich rechnerisch nicht mehr viel Spielraum für Entlastungen.
 
also die für das jahr 2009 geplanten steuerentlastungen dürften vorerst vom tisch sein. unsere bundesregierung hat es trotz der steuermehreinnahmen geschafft, wieder einmal viel mehr geld auszugeben, als wir eigentlich haben. :clap:

der etat für das jahr 2009 steigt vorraussichtlich um 1,8 prozent auf 288,4 mrd. statt des defizits von 10,5 mrd wird es wohl eines von 11,9 mrd. geben. der ersten ausgeglichenen haushalt soll es dann 2011 geben. ich glaube daran nicht mehr. :nö:

Quelle