Erdbeben bei Atomtestgelände in Nordkorea

Folgende News wurde am 23.09.2017 um 16:45:58 Uhr veröffentlicht:
Erdbeben bei Atomtestgelände in Nordkorea
Top-Themen

Seoul/Peking (dpa) - Fast drei Wochen nach dem weltweit verurteilten Atomwaffentest durch Nordkorea hat in der Nähe des Testgeländes ein leichtes Erdbeben für Aufregung gesorgt. Südkoreanische Experten erklärten, es habe sich wohl um ein «natürliches Beben» und keinen Atomtest gehandelt.
Die norwegische Erdbebenwarte Norsar sagte ebenfalls, die bisher ausgewerteten seismischen Signale sprächen eher für ein Nachbeben oder Felseinsturz als Folge des Tests vom 3. September. Die japanische Regierung verzichtete auf die Einberufung einer Krisensitzung.
Auch die Vorbereitungskommission für die Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen sprach von Anzeichen für ein «natürliches Ereignis». «Unwahrscheinlich von Menschen verursacht», teilte der Leiter Lassino Zerbo über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es gebe Ähnlichkeiten zu dem «Einsturzereignis», das sich einige Minuten nach dem nordkoreanischen Atomtest am 3. September ereignet habe. *
Während die Südkoreaner ein Beben der Stärke 3,2 im Landkreis Kilju gemessen haben, sprachen chinesische Behörden von einem «künstlichen Beben» der Stärke 3,4. Nach Angaben des südkoreanischen Wetteramtes wurde die Erde am späten Nachmittag (Ortszeit) in etwa 20 Kilometer Entfernung von dem Atomtestgelände im Nordosten des Landes durch das Beben erschüttert. «Eine Schallwelle, die gewöhnlich im Falle eines künstlichen Erdbebens entsteht, wurde nicht gemessen», zitierte die Nachrichtenagentur Yonhap einen Mitarbeiter der Behörde.
Das Geologische Institut der USA verortete das Beben in fünf Kilometern Tiefe. Es könnte aber zunächst nicht bestätigt werden, ob es eine natürliche oder künstliche Ursache gehabt habe.
Erdbeben waren jeweils bei unterirdischen nordkoreanischen Atomwaffentests gemessen worden. Das Zentrum des neuen Bebens sei ungefähr an der Stelle gewesen, wo nach dem jüngsten Atomtest am 3. September ein weiteres Beben gemessen worden war, berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.
Damals hatten chinesische Seismologen die These geäußert, in dem von Atomtests zerrütteten Gestein sei es zu einem unterirdischen Einsturz gekommen. Bei dem jüngsten Atomtest war nach nordkoreanischen Angaben eine Wasserstoffbombe gezündet worden, die eine um ein Vielfaches höhere Sprengkraft hat als klassische Atombomben. Dieser sechste Atomversuch Nordkoreas seit 2006 hatte weltweit scharfe Kritik ausgelöst.
Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA über die Raketen- und Nukleartests von Pjöngjang hatte sich erst am Freitag weiter zugespitzt. Als Reaktion auf kriegerische Töne des US-Präsidenten Donald Trump, der Nordkorea in seiner Rede vor den Vereinten Nationen mit der «totalen Vernichtung» im Falle eines Angriffes gedroht hatte, erklärte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un: «Ich werde den geisteskranken, dementen US-Greis gewiss und auf jeden Fall mit Feuer bändigen.»
Kims Außenminister Ri Yong Ho brachte sogar den Test einer Wasserstoffbombe über dem Pazifik ins Spiel. Ob Nordkorea tatsächlich über eine einsatzfähige Wasserstoffbombe verfügt, ist allerdings unklar.
Als Konsequenz aus den Raketen- und Atomtests Nordkoreas hatte China am Samstag eine Drosselung der Ölexporte nach Pjöngjang angekündigt. Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, wird China die Lieferungen raffinierter Ölerzeugnisse an Nordkorea ab dem 1. Oktober zurückfahren. Zudem werde ein Einfuhrverbot auf Kleidung verhängt, die in Nordkorea produziert wurde.
Mit der Ankündigung setzt Peking Sanktionen der Vereinten Nationen um. Der UN-Sicherheitsrat hatte die neuen, scharfen Strafmaßnahmen nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas verhängt.
 
Das haben die nun davon

Durch die Atombombentests ist es warscheinlich zu einem Erdbeben gekommen.Die Erde arbeitet ja und wenn durch Fremdeinwirkung noch dran rum gemacht wird ist es doch klar das es früher oder später zu Erdbeben kommen wird.Wenn es nach mir gehen würde denn würde ich diese ganze Atomscheiße verbieten lassen,wir haben genügend Alternativenergien und brauchen keine Atomsprengköpfe oder ähnliches.
 
Gipfel geplatzt: Trump kehrt mit leeren Händen zurück

Folgende News wurde am 28.02.2019 um 14:55:34 Uhr veröffentlicht:
Gipfel geplatzt: Trump kehrt mit leeren Händen zurück
Top-Themen

Hanoi (dpa) - Mit dem Scheitern des Gipfels zwischen Donald Trump und Kim Jong Un haben sich die Hoffnungen auf eine baldige atomare Abrüstung Nordkoreas zerschlagen.
Der US-Präsident und Nordkoreas Machthaber konnten sich nach zweitägigen Gesprächen in Hanoi nicht einmal auf Minimal-Kompromisse einigen. Das
Treffen endete im Streit über Abrüstung und Aufhebung von Sanktionen. Trump sagte: «Ich hätte etwas unterschreiben können. Aber es ist besser, etwas richtig zu tun als schnell.» Von Kim gab es keinerlei Reaktion.

Trump zufolge bestand sein Gegenüber darauf, dass alle Sanktionen gegen sein Land komplett aufgehoben werden. Der kommunistische Staat ist verarmt und international isoliert. «Wir konnten das nicht tun», sagte Trump. «Sie waren bereit, einen großen Teil der Bereiche atomar abzurüsten, die wir wollten. Aber wir konnten nicht alle Sanktionen dafür aufheben. So werden wir weiterarbeiten und sehen.»

Mit dem abrupten Ende haben sich die Chancen auf eine Friedenslösung für die koreanische Halbinsel wieder deutlich verringert. Der Konflikt gehört zu den gefährlichsten der Welt. Für Trump, der durch belastende Aussagen seines Ex-Anwalts unter Druck steht, bedeutet dies eine große Enttäuschung. Mit einem Erfolg auf internationaler Bühne hätte er von Negativ-Schlagzeilen zuhause ablenken können. Der erhoffte Friedensnobelpreis liegt nun noch weiter in der Ferne.

Pläne für einen dritten Gipfel - nach Singapur und Hanoi - gibt es nicht. Das Weiße Haus erklärte nur, die «jeweiligen Teams» wollten die Gespräche fortsetzen. Nordkoreas Diktator verließ den Schauplatz des Gipfels, das Hotel «Metropole», ohne jede Erklärung. China und Südkorea reagierten enttäuscht auf das Scheitern, drängten die USA und Nordkorea aber, ihren Dialog fortzusetzen. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sprach von einer «schlechten Nachricht für die Welt».
Die USA wollten nach den Worten von US-Außenminister Mike Pompeo weiterreichende Zugeständnisse für den Abbau von Atomwaffen als von Kim angeboten. «Wir haben ihn aufgefordert, mehr zu tun. Aber er war nicht darauf vorbereitet.» Trump sprach trotz des Scheiterns von einem «produktiven» Treffen. Nordkorea wolle auch weiterhin auf neue Atomwaffen- und Raketentests verzichten. Von Kim gab es keine Bestätigung dafür. Pjöngjang lässt sich mit Bewertungen von politischen Entwicklungen in der Regel sehr viel Zeit.
Die jüngste Atommacht der Welt hat seit November 2017 keine solchen Tests mehr unternommen. Experten sind der Ansicht, dass das Waffen-Arsenal so weit entwickelt ist, dass keine weiteren Tests mehr nötig sind. Trump zufolge bekräftigte Kim die Bereitschaft, den wichtigen Atomkomplex in Yongbyon zu schließen. Dort gibt es einen Reaktor sowie Anlagen zur Herstellung von Plutonium und zur Anreicherung von Uran, was beides der Atombombenherstellung dient.
Die USA verlangten von Nordkorea, zudem eine weitere Stätte an anderer Stelle zu schließen. «Ich denke, er war überrascht, dass wir darüber Bescheid wussten», sagte Trump. Zu dem vagen Begriff der «Denuklearisierung», mit der beide Seiten die atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel umschreiben, sagte Trump: «Viele Leute wissen nicht, was es bedeutet. Aber für mich ist es ziemlich klar: Sie müssen ihre Atomwaffen beseitigen.»
Das Scheitern des Gipfels kam für viele überraschend. Noch am Morgen hatten sich Kim und Trump positiv über den Verlauf geäußert. Aber auch nach dem Scheitern fand der US-Präsident warmherzige Worte: «Wir mögen einander einfach. Wir haben eine gute Beziehung», sagte Trump. «Ich habe Vertrauen in ihn. Und ich nehme ihn beim Wort.» Nach üblen gegenseitigen Beschimpfungen hat sich das Verhältnis der beiden seit einiger Zeit entspannt.
Das abrupte Ende überraschte auch das Weiße Haus. Trumps Leute hatten sogar schon eine Uhrzeit für die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung angekündigt. So etwas geschieht in der internationalen Politik normalerweise nur, wenn man sich praktisch schon einig ist.
Spekuliert wurde, dass beide Seiten darin eigentlich den Korea-Krieg (1950-53) offiziell für beendet erklären wollten. Dazu gab es dann aber kein Wort. Mehr als sechs Jahrzehnte nach den letzten Kämpfen gilt bis heute nur ein Waffenstillstand. Auch von der Einrichtung von Verbindungsbüros im jeweils anderen Land war keine Rede mehr. Unter den Tisch fiel auch die erhoffte Wiederaufnahme innerkoreanischer Wirtschaftsprojekte.
Wegen der Differenzen fiel auch ein schon vorbereitetes gemeinsames Mittagessen aus. Der Tisch blieb leer. Der US-Präsident flog dann zwei Stunden früher als geplant aus Hanoi ab. Aus der Air Force One telefonierte Trump mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In, um ihn zu unterrichten. Moon, der sich schon dreimal mit Kim getroffen hatte, spielt eine wichtige Vermittlerrolle zwischen den USA und Nordkorea. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe lobte Trump dafür, dass er hart geblieben sei und keine Konzessionen gemacht habe.
Pompeo sagte: «Wir haben nicht alles bekommen, was am Ende Sinn für die USA gemacht hätte.» Dabei war Trump dem Machthaber entgegengekommen, indem er ihn nicht mehr zu einer schnellen Abrüstung seiner Atomwaffen drängte. Es gebe «keine Eile», solange Nordkorea auf Atomwaffen- und Raketentests verzichte. Trotzdem reichte es nicht. Die Führung in Pjöngjang sieht ihr Atomarsenal als eine Art Lebensversicherung gegen mögliche Angriffe oder Umsturzversuche.
Kim bleibt nach dem Gipfel nun noch bis zum Wochenende in Vietnam. Sein Großvater Kim Il Sung war 1964 der letzte nordkoreanische Führer, der Hanoi besucht hatte.
 
Seoul: Nordkorea testet vermutlich U-Boot-Rakete

Folgende News wurde am 02.10.2019 um 08:35:56 Uhr veröffentlicht:
Seoul: Nordkorea testet vermutlich U-Boot-Rakete
Top-Themen

Seoul/Tokio (dpa) - Wenige Tage vor der geplanten Wiederaufnahme von Gesprächen mit den USA über sein Atomwaffenprogramm hat Nordkorea mit einem erneuten Raketentest Stärke demonstriert.
Das Militär in Südkorea teilte mit, dass Nordkorea am Mittwoch eine ballistische Rakete getestet habe, die vor der Küste vermutlich von einem U-Boot aus abgefeuert worden sei.
Japans Regierungschef Shinzo Abe warf Nordkorea vor, gegen UN-Resolutionen verstoßen zu haben, die dem isolierten Land den Test ballistischer Raketen verbieten. Solche Raketen können in der Regel Atomsprengköpfe befördern und sind damit Massenvernichtungswaffen.
Mit dem neuen Test erhöht Nordkorea den Druck auf Washington vor den neuen Atomgesprächen, die am Samstag auf Expertenebene beginnen sollen. Raketen, die von einem U-Boot aus abgefeuert werden, sind schwerer vom Gegner zu entdecken und zu zerstören als solche, die von mobilen Abschussrampen oder festen Silos am Land gestartet werden.
Nordkorea entwickelt seit vielen Jahren verschiedene Raketentypen jeglicher Reichweite, die vom Land oder vom Wasser aus gestartet werden können. Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan befürchten, dass Nordkorea mit jedem neuen Test einer U-Boot-gestützten ballistischen Rakete (SLBM) neue technische Fortschritte erzielt.
Die kommunistische Führung in Pjöngjang hatte im Mai 2015 erklärt, das Land habe erstmals von einem U-Boot eine ballistische Rakete abgefeuert. Die Angaben wurden damals m Ausland noch angezweifelt. Etwa ein Jahr später testete Nordkorea eine neue SLBM-Rakete, bei dem der Flugkörper etwa 500 Kilometer weit*flog.
Beim jetzigen Test wurde eine Rakete des Typs Pukguksong den südkoreanischen Angaben zufolge an der Ostküste bei Wonsan gestartet. Sie sei bei einer Flughöhe von maximal 910 Kilometern etwa 450 Kilometer in Richtung offenes Meer geflogen. Bei kleinerem Winkel wäre sie weiter geflogen. Die japanische Regierung korrigierte vorherige Angaben, dass zwei Raketen im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) niedergegangen seien. Es habe sich um eine Rakete gehandelt.
Der südkoreanische Generalstab rief Pjöngjang auf, alles zu unterlassen, was neue Spannungen auf der koreanischen Halbinsel schüren könne. Wenige Stunden vor dem Raketenstart hatte Südkorea erstmals öffentlich einige der 40 in den USA gekauften Kampfflugzeuge des Typs F-35 gezeigt, die als modernste der Welt gelten. Die Beschaffung der Tarnkappenjets wird von Nordkorea massiv kritisiert.
Nordkorea hat seit Mai 2019 mehrfach Raketen erprobt, darunter ballistische Kurzstreckenraketen.*US-Präsident Donald Trump, der den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bisher dreimal getroffen hat, reagierte*bisher auf diese Raketentests betont gelassen. Er setze darauf, dass Kim seine Zusagen zu einer «Denuklearisierung» einhalte.
Trump und Kim Jong Un hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen an der innerkoreanischen Grenze neue Atomverhandlungen auf Arbeitsebene vereinbart. Am Dienstag hatte Nordkoreas Erste Vizeaußenministerin Choe Son Hui die Wiederaufnahme der Gespräche für Samstag angekündigt. Zuvor hatte Choe Washington aufgerufen, neue Vorschläge vorzulegen. Im Februar war ein Gipfeltreffen Trumps mit Kim in Vietnam gescheitert. Beide konnten sich in der zentralen Frage der atomaren Abrüstung durch Pjöngjang und der Gegenleistungen der USA nicht einigen.*