Reddogg schrieb:
Doch vor ein paar Wochen war z.B. ein Spiegel-Interview zu lesen, der ebenfalls verlauten ließ, wenn Israel auf die Grenzen von '67 sich zurückzieht, das man eine langjährige Waffenruhe eingeht.

Link dafür, mit entsprechender Notiz.

Ja richtig, und was steht da im ersten Satz?

Spiegel-Artikel schrieb:
"Wir rufen das Volk auf, ein Referendum zu boykottieren", sagte Hanija im Gespräch mit dem SPIEGEL. Abbas will auf diese Weise die Hamas-geführte Autonomieregierung dazu zwingen, Israel anzuerkennen.

Ein "50-Jahre-Waffenstillstand" ist der blanke Hohn. Das zeigt doch nur, dass man im Geiste keine Frieden will, sondern auf den Krieg wartet. Wie soll auf solch einem geistigen Boden eine echte Lösung wachsen? Das ist schlicht und ergreifend ein Witz. Das muss man doch sehen!
 
Bitte alles lesen, dann wird es auch bei dir angekommen, was ich schreibe.
Nach einem vollständigen Abzug der Israelis aus dem Westjordanland sei die Hamas auch bereit, die Existenz des jüdischen Staates zu respektieren. "Wenn es nur um das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung geht, sind wir einverstanden", sagte Hanija weiter dem SPIEGEL

@bennsenson
gerade dir hätte ich ein bisschen mehr sachlichen verstand und weitblick zugetraut.

Bitte schaue mal nach wann welcher Bericht geschrieben wurde.
Und es sei dir gesagt, eine Demokratie zeichnet sich auch aus, das man über Probleme spricht und irgendwann zu einem gemeinsamen Ergebnis kommt.

Ich hoffe du findest die Antwort dazu selbst heraus. Denn ich bin jetzt erstmal pennen.
 
Reddogg schrieb:
gerade dir hätte ich ein bisschen mehr sachlichen verstand und weitblick zugetraut.

Was sagt Dir Dein Weitblick denn? Was tut Hanija denn? Bzw was kann er für seine Forderungen als Gegenleistung bieten? 50 Jahre Frieden, der keiner ist? Oder eine Anerkennung, die er wahrscheinlich garnicht durchsetzen kann? Kann/will er Anschläge seiner eigenen Partei gegen Israel verhindern? Du hast es doch selbst mit Deinen eigenen Quellen bestätigt: Nein.

Unter Androhung von Gewalt, ohne jegliche Gewähr, da sich seine eigene Partei in ihren radikalen Elementen längst gegen ihn wendet, "bietet" Hanija diesen fordernen Vorschlag, ohne selbst zunächst mal Israel als lebensberechtigt anzuerkennen. Mein lieber Reddogg, Deine Naivität zu diesem Thema ist wirklich nicht zu überbieten und ich frage mich, wie es kommt, dass du die Unverhältnismäßigkeit der Friedensabsichten der beiden Parteien so hartnäckig unsachlich verleugnest.

Denn es bleibt dabei: Israel will den Frieden mehr als die Hamas.
 
Was sagt Dir Dein Weitblick denn? Was tut Hanija denn? Bzw was kann er für seine Forderungen als Gegenleistung bieten? 50 Jahre Frieden, der keiner ist? Oder eine Anerkennung, die er wahrscheinlich garnicht durchsetzen kann? Kann/will er Anschläge seiner eigenen Partei gegen Israel verhindern? Du hast es doch selbst mit Deinen eigenen Quellen bestätigt: Nein.
Was habe ich da bestätigt? Also wer aufmerksam liest und nicht nur ein Satz aus dem Zusammenhang holt, wird lesen können das die politische Hamas gewillt ist diesen Weg zu gehen. Ich gebe Dir Recht das wird schwer für sie werden. Jedoch ohne der chance (diplomatische Verhandlungen) sich der Lösungsfindung stellen zu !dürfen! (da ja keine Verhandlungen mit der amtierenden paläs. Regierung geführt werden, weder aus Richtung Israel noch EU noch USA), wird man es auch nicht schaffen können.

Ich finde es sehr schade, das sie EU,USA und Israel aus den Verhandlungen zurückgezogen haben. Denn zur Zeit macht die politische Hamas die Zugeständnisse (auch wenn träge) und die Israelis gehen auf keine einzigste ein.

Des weiteren es ist schön das du deine eigenen Meinung hast, finde ich super, und die solltest du auch behalten, kein Problem. Aber ich versuche dir hier meine Standpunkte mit Fakten/Berichten zu erläutern. Jedoch deine Einwände bestehen nur aus der Meinung ohne Hintergrund, wenn sovieles gegen die politische Hamas spricht, dann zeig mir diese Hintergründe, ich möchte auch da Material haben.
Eine Meinung bis auf letzte zu vertreten das kann jeder, doch mit entsprechenden Fakten das bleibt häufigst auf der Strecke.

Wenn du diplomatische Vorschläge für naiv hältst ok, dann regt euch das nächste mal bitte nicht auf, wenn die Paläs. nich direkt auf die Vorschläge der Israelis eingehen, wenn es um eine weitere Friedens-Lösung geht.
Schade.
 
bennsenson schrieb:
Dazu kommt, dass Israel einer der Hauptfinanzgeber für Hilfsprojekte für Palästinenser ist
Quelle!?

Ansonsten versteh ich nicht, wie die Bombardierung von Kraftwerken, Ministerien usw. zur Befreiung des Soldaten beitragen soll. Letztendlich nutzt das doch nur den Terroristen.
 
Ich denke, wir haben das Ende der Gewaltspirale noch nicht gesehen. Es wird noch lange so weitergehen und die Zivilbevölkerung sind die Leidtragenden. Für mich ist dabei gar nicht (mehr) ersichtlich, wer die eigentliche Schuld im Moment hat. Der Libanon, weil er Terroristen unterstützt? Israel, dass wegen eines Entführten Soldaten wesentlich mehr Menschenleben aufs Spiel setzt.

Dickköpfe sitzen auf beiden Seiten und alle haben Erfahrungen in der Gewaltanwendung. Leider sind die Hardliner auf beiden Seiten im Moment in der Überzahl.

Zu hoffen bleibt, dass sich diese Extremisten gegenseitig umbringen und gemässigte Strömungen die Überhand gewinnen.

Marty
 
Reddogg schrieb:
Des weiteren es ist schön das du deine eigenen Meinung hast, finde ich super, und die solltest du auch behalten, kein Problem. Aber ich versuche dir hier meine Standpunkte mit Fakten/Berichten zu erläutern. Jedoch deine Einwände bestehen nur aus der Meinung ohne Hintergrund, wenn sovieles gegen die politische Hamas spricht, dann zeig mir diese Hintergründe, ich möchte auch da Material haben.

Ich habe bereits zwei Verweise geliefert, u.a. auf die Entstehung und die Charta der Hamas, einzusehen auf Wikipedia.de und bin außerdem auf Deine Quellen eingegangen.

Eine sehr anschauliche Geschichte des Konflikts zwischen PLO/Fatah und der Hamas findet sich hier, es ist lang und vielschichtig, aber es lohnt sich:

https://www.wsws.org/de/2002/jul2002/hama-j09.shtml
https://www.wsws.org/de/2002/jul2002/hama-j10.shtml
https://www.wsws.org/de/2002/jul2002/hama-j11.shtml

Zwar ist der Artikel 4 Jahre alt, sah aber alle Entwicklungen voraus, damals schon das Aufstreben der Hamas.

Die nationalradikalen palästinensischen Verbindungen wurden schon immer als Spielball genutzt. Von der arabischen Welt wurden sie stets zum nationalistischen und antisemitischen Hass aufgestachelt, um zu verhindern, dass eine antiimperialistische Stimmung und ein Arbeiteraufstand zu einem säkulären Verhalten der Palästinenser führen konnte. Westliche Staaten sahen zu Zeiten des kalten Krieges die Nationalisten widerum als Gegenpol zum Kommunismus an und förderten sie ebenfalls. Israel wiederum unterstützte die Hamas sogar phasenweise, um die PLO zu schwächen und die Palästinenser durch interne Kämpfe zu schwächen. Solche Mißbräuche haben sich in der Geschichte schon immer als Eigentore herausgestellt, so auch dieser.

Die Ziele der Hamas waren es, die PLO zu torpedieren und mit unaufhörlichen (Selbstmord-)Attentaten Gegenreaktionen Israels zu provozieren:

Mit terroristischen Angriffen gegen israelische Ziele versuchte Hamas nun ständig, die Verhandlungen zu unterminieren. Nichts zeigt deutlicher, wie abscheulich und letztlich bankrott ihre Perspektive ist, als die Tatsache, dass sie ihre jugendlichen Kader mit Bombengürteln um die Hüften losschickte, um zivile Ziele und sich selbst in die Luft zu sprengen und als Märtyrer für die Sache zu sterben.

Die Ausweglosigkeit und vorprogrammierte Ergebnislosigkeit ist die Tragik der Hamas, und noch mehr: Wenn Du einforderst, mit der "politischen Hamas" zu verhandeln, schaffst Du Damit nur einen neuen Arafat, der von seinen eigenen radikalen Hintermännern unter Druck gesetzt wird und dem Terror kein Ende setzen kann. Das zeigt sich ja auch daran, dass die militärischen Einheiten immer nur gegen Israel aktiv werden, und nie gegen die eigenen (terroristischen) Leute. Das steht u.a. auch in einem FAZ-Artikel: https://www.faz.net/s/RubDDBDABB945...4BB59F8B4E2D180599~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

Es ist den Israelis nicht zuzumuten, mit einer Regierung zu verhandeln, die aus einer international als terroristisch geächteten Bewegung hervorgegangen ist und ihrem Staat das Existenzrecht bestreitet (zwar hatte Hamas schon lange vor der Wahl offiziell eine „Waffenruhe” verkündet, doch die Regierung tut nichts gegen Terrorangriffe auf israelisches Territorium).

Die Ziele der Hamas sind auch deshalb nicht zu verwirklichen, weil sie auf etwas strebt, was in Israel zum Alltag gehört: Religionsfreiheit und Akzeptierung verschiedener Ethnien:

Die reaktionäre Ideologie der Hamas, die religiösen Fanatismus mit extremem Antisemitismus verknüpft, bietet jedoch keinen Ausweg aus der gegenwärtigen Sackgasse. Sie strebt die Errichtung eines islamischen Staats in Palästina an, in dem Juden und andere nicht-muslimische Minderheiten ausgeschlossen wären.

Aber ich denke mittlerweile, dass man es trotzdem versuchen sollte zu verhandeln, nur um zu zeigen, dass es nicht an Israel liegt, dass diese Gespräche immer scheitern. Die Erfahrung mit Arafat und auch mit Abbas zeigt nunmal, dass man nie mit "den Palästinensern" verhandelt, sondern immer nur mit Einzelpersonen, die genau dadurch an Einfluss bei ihren eigenen Leuten verlieren, weil sie verhandeln.

Der Artikel spricht am Ende einen sehr wichtigen Punkt der Nahost-Problematik an, den ich auch noch nennen möchte:

Das entscheidende Element der gegenwärtigen Krise in Israel/Palästina und im ganzen Nahen Osten, wo ähnliche Tendenzen existieren, ist das Fehlen einer ernsthaften revolutionären Alternative für die Arbeiterklasse - die arabische wie auch die israelische.

Unter solchen Bedingungen kann die Wut und Frustration der palästinensischen Arbeiter und Jugendlichen keinen fortschrittlichen Ausweg finden. [...] Letztendlich ist das Phänomen islamistischer Gruppen wie Hamas und ihrer zionistischen Gegenstücke der Preis, den die Arbeiterklasse für ihre Unterordnung unter die verschiedenen nationalen bürgerlichen Organisationen, wie radikal sie auch immer auftreten, zahlen muss. Diese sind organisch unfähig, einen unabhängigen Kampf gegen den Imperialismus zu führen und eine demokratische und fortschrittliche Perspektive aufzuzeigen. Die Befreiung des palästinensischen Volkes von imperialistischer Unterdrückung kann nicht von den Palästinensern allein bewerkstelligt werden. Der Nationalismus, ob säkular oder religiös, dient nur dazu, die Arbeiterklasse von den Kräften zu trennen, die ihr am besten helfen können, nämlich ihren internationalen Brüdern und Schwestern, und sie stattdessen den Interessen des Kapitalismus unterzuordnen.
 
Tut mir leid das ich mit meinem Beitrag gerade etwas OT gehe aber ich habe eine Frage: Kann mir irgendjemand ein paar Links geben die mich neutral und auf breiter Linie über den dortigen Konflikt und das ausstehende Konfliktpotential aufklären? Ich lese immer mal wieder von Anschlägen hier und dort und Vergeltungsschlägen und sonstwas und kann es nicht richtig einordnen... dann sehe ich solche Forenbeiträge wie sie hier en masse geschrieben werden die meistens doch recht parteiisch verfasst sind. In diesem Sinne schonmal danke im vorraus. mfg tiki_king
 
tiki_king schrieb:
Tut mir leid das ich mit meinem Beitrag gerade etwas OT gehe aber ich habe eine Frage: Kann mir irgendjemand ein paar Links geben die mich neutral und auf breiter Linie über den dortigen Konflikt und das ausstehende Konfliktpotential aufklären? Ich lese immer mal wieder von Anschlägen hier und dort und Vergeltungsschlägen und sonstwas und kann es nicht richtig einordnen... dann sehe ich solche Forenbeiträge wie sie hier en masse geschrieben werden die meistens doch recht parteiisch verfasst sind. In diesem Sinne schonmal danke im vorraus. mfg tiki_king

Geschichte der Region Palästina: https://de.wikipedia.org/wiki/Palästina_(Region)

Israelisch-palästinensischer Konflikt (Chronologie):
https://de.wikipedia.org/wiki/Israelisch-palästinensischer_Konflikt_(Chronologie)
 
Ich habe auch noch ein/zwei Fragen an die Experten hier im Thread. (In den Zeitungsartikeln meiner Zeitung blieben die leider unbeantwortet.)

1. Was ist das Ziel der Hisbolla?
a) Jetzt mit der Entführung des Soldaten​
b) Und ihr Ziel überhaupt? Warum gibt es sie?​
2. Wie eng arbeitet die Regierung des Libanon mit der Hisbolla zusammen? Was vermutet ihr?
(Mit dem Einmarsch Israels war doch zu rechnen. Wollte die Regierung das wirklich?)

3. Seht ihr den Einmarsch Israels in den Libanon als eine Verletzung des Völkerrechts an? Warum ja, warum nein?

4. Was ist das für eine Regierung im Libanon? (demokratisch gewählt, radikal, durch Putsch an die Macht gelangt, usw.)

5. Wie sieht das israelische Volk die jetzigen Ereginisse?

Frage an Reddog: Mir ist leider nicht ganz klar geworden, was Du eigentlich beweisen/darstellen willst. Kannst Du es mir nochmal einfach erklären? Ich brauche manchmal etwas länger... ;)
 
Mitleser schrieb:
1. Was ist das Ziel der Hisbolla?
a) Jetzt mit der Entführung des Soldaten​
b) Und ihr Ziel überhaupt? Warum gibt es sie?​
2. Wie eng arbeitet die Regierung des Libanon mit der Hisbolla zusammen? Was vermutet ihr?
(Mit dem Einmarsch Israels war doch zu rechnen. Wollte die Regierung das wirklich?)

https://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2093882,00.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Hisbollah

Mitleser schrieb:
3. Seht ihr den Einmarsch Israels in den Libanon als eine Verletzung des Völkerrechts an? Warum ja, warum nein?

Der Agressor war die Hisbollah, die Raketen auf Israel abgefeuert hat und eine Grenzverletzung auch durch den Einmarsch einer Gruppe von Milizen begangen hat (dabei gab es 8 tote israelische Soldaten). Wenn also der Einmarsch eine Verletzung des Völkerrechts wäre, wäre zunächst das Vorgehen der Hisbollah/des Libanon zu verurteilen, da die Regierung des Libanon nicht gegen die Hisbolla-Aktivitäten vorgegangen ist.

Mitleser schrieb:
4. Was ist das für eine Regierung im Libanon? (demokratisch gewählt, radikal, durch Putsch an die Macht gelangt, usw.)

https://de.wikipedia.org/wiki/Libanon#Geschichte

Mitleser schrieb:
Frage an Reddog: Mir ist leider nicht ganz klar geworden, was Du eigentlich beweisen/darstellen willst. Kannst Du es mir nochmal einfach erklären? Ich brauche manchmal etwas länger... ;)

Gute Frage.
 
Mitleser schrieb:
1. Was ist das Ziel der Hisbolla?
a) Jetzt mit der Entführung des Soldaten​
b) Und ihr Ziel überhaupt? Warum gibt es sie?​
Sie wollen die Region da unten destabilisieren und ihren Hauptfeind Israel vernichten. Mit der Entführung wird Israel provoziert, Israel reagiert, wie jetzt zu sehen... Irgendwann gibt es einen richtigen Krieg und dann wird nur einer übrigbleiben.

2. Wie eng arbeitet die Regierung des Libanon mit der Hisbolla zusammen? Was vermutet ihr?
Sie wird geduldet. So wie jede Regierung eine Organisation dulden würde, die von 80% der Bevölkerung akzeptiert wird.

3. Seht ihr den Einmarsch Israels in den Libanon als eine Verletzung des Völkerrechts an? Warum ja, warum nein?
Ja, der libanon ist ein souveräner Staat. Jeder Einmarsch ohne UN-Mandat ist völkerrechtswidrig.

4. Was ist das für eine Regierung im Libanon? (demokratisch gewählt, radikal, durch Putsch an die Macht gelangt, usw.)
Gewählt! Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Libanon#Politik

5. Wie sieht das israelische Volk die jetzigen Ereginisse?
Sehr gespalten. Viele Israelis wollen in Frieden leben, auch mit Andersgläubigen. Die meisten sind auch tolerant anderen gegenüber. Leider gibt es eine extreme Minderheit, die da immer querschiesst.

Marty
 
Was mich persönlich viel mehr beunruhigt ist die Tatsache, dass seitens Frau Merkel bedingungsloser Schulterschluß mit Israel gesucht wird (doch Schuldkult?). Gleichzeitig mit Amerika, also mit den beiden schlimmsten Kriegstreibern dieser Tage weltweit.

Zum Nahost-Konflikt mal so viel: Israel wurde von der UNO gegründet (auf Drängen der Briten hin), das Land wurde den Palästinensern schlicht geraubt. Diese Tatsache kann man auch nicht schönreden. Klar, dass die Palästinenser stinksauer sind - mit ihnen die halbe arabische Welt. Und seither gibt es dort unten auch blutige Auseinandersetzungen um heilige Gebiete. Bis heute wird Israel massiv mit Waffen und Geld aus der westlichen Welt unterstützt, was auch nicht gerade dazu beiträgt, den Konflikt friedlich beizulegen (was nach meiner Ansicht nach so vielen Jahren ohnehin kaum noch möglich ist).

Wenn alles so weiter geht wie bisher, dann werden wir bald die frohe Kunde von jeder Radiostation vernehmen: "Willkommen im Dritten Weltkrieg". Da hilft uns auch kein Mitleid mit den armen stets verfolgten Juden, wenn die sich auch nicht anders benehmen, als diejenigen, die sie einst verfolgten. Die Frage, die man sich stellen müßte ist, wie man den Konflikt dort unten dauerhaft und vor allem unblutig beenden könnte. Eins weiß ich sicher: Wenn Israel Nachbarstaaten angreift und sich darufhin die UNO beunruhigt zeigt (was im Grunde nichts anderes bedeutet, als dass Annan träge von der linken auf die rechte Arschbacke rutscht, aber auch nicht mal einen Finger rührt, wenigstens eine nutzlose offizielle Protestnote zu schreiben), dann hat Israel schon fast Narrenfreiheit. Und das findet ganz sicher nicht den Beifall der Arabischen Liga.

Bei allem Verständnis und Mitgefühl für die Geschichte der Juden in der Welt: Aber derartiges Verhalten darf auch von einem "Von Gott auserwähltem Volk" nicht geduldet werden! Zumal mir Israel so lange ich denken kann noch nie den Eindruck gemacht hat, den Konflikt friedlich beilegen zu wollen...

Gruß,
Photon
 
Soo....habe jetzt ne ganze weile mitverfolgt...udn finds einfach nur Klasse...weiter so....

Zum letzten Beitrag..habe das mit der Merkel auch gerade gelesen und bin ein bisschen geschockt muss ich zugeben! Aber was solls....
 
Photon schrieb:
Was mich persönlich viel mehr beunruhigt ist die Tatsache, dass seitens Frau Merkel bedingungsloser Schulterschluß mit Israel gesucht wird (doch Schuldkult?). Gleichzeitig mit Amerika, also mit den beiden schlimmsten Kriegstreibern dieser Tage weltweit [...] Da hilft uns auch kein Mitleid mit den armen stets verfolgten Juden, wenn die sich auch nicht anders benehmen, als diejenigen, die sie einst verfolgten. [...] Zumal mir Israel so lange ich denken kann noch nie den Eindruck gemacht hat, den Konflikt friedlich beilegen zu wollen...

Willkommen Photon in der Diskussion. Die dörflichen Stammtischparolen haben hier bisher gefehlt.
 
bennsenson schrieb:
Willkommen Photon in der Diskussion. Die dörflichen Stammtischparolen haben hier bisher gefehlt.
Danke bennsenson, für Deine Willkommensnachricht. Habe auf Deinen provokativen Beitrag schon gewartet :)

Was soll ich an dieser Tatsache denn auch schönreden? Warum stellt sich ein Land wie Deutschland bedingungslos auf die Seite dieser beiden Völker? Alles wirtschaftlich begründet? Wenn es da unten so weiter geht und noch weiter ausartet, dann wird es bald schon keine Wirtschaft auf der Welt mehr geben, die gestärkt werden müsste. Dieser jahrelang schwelende Konflikt in der Region könnte gut und gerne zum Weltkrieg zwischen der westlichen und arabischen Welt eskalieren. Und da beziehen wir heute schon Stellung? Ganz großes Tennis - besonders wenn man bedenkt, wem wir den Schulterschluß anbieten!

Du kannst ja gerne pro-israelisch und pro-amerikanisch diskutieren, nehme ich Dir nicht übel. Aber mich wirst Du kaum davon überzeugen können, dass der Staat Israel nur in Frieden und Eintracht mit den anderen Völkern Arabiens leben will. Das können sie heute nur noch sehr schwer glaubhaft machen.

Und bennsenson, Tatsachen sind nicht gleich Stammtischparolen ;)

Frakmaster schrieb:
[...] Zum letzten Beitrag..habe das mit der Merkel auch gerade gelesen und bin ein bisschen geschockt muss ich zugeben! Aber was solls....
Du scheinst es jedenfalls bedeutend leichter zu nehmen als ich. Es gab schon Kriege, die aus wesentlich belangloseren Dingen entstanden sind und wo es nicht Jahrzehnte vorher gab, wo sich genügend Hass und Opferbereitschaft aufbauen konnte. Aber wenn sich heute schon Fronten bilden (bevor es zum Knall kommt), dann schwöre ich Dir: Es wird richtig laut knallen. Und zwar so laut, dass wir es bis hier hören... Oder auch nicht mehr hören, weil wir heute nicht mehr zu Pferd mit Lanze und Schild kämpfen, sondern in 2000 Grad heißer Luft in Sekundenschnelle frittiert werden...

Gruß,
Photon
 
Zuletzt bearbeitet:
Photon schrieb:
Und bennsenson, Tatsachen sind nicht gleich Stammtischparolen ;)

Was soll der Smiley heissen? Alles nurn Witz oder wie?

Falls nicht, in aller Kürze:

- Die Gleichsetzung der Rolle Israels im Nahost-Konflikt mit der Judenverfolgung früherer Zeiten entbehrt nachvollziehbarer sachlicher Grundlagen und Maßstäbe, einen der vielen Gründe dafür habe ich in meinem ersten Post bereits genannt.

- Israel ist keine Kriegstreibernation, sondern hat in der überwiegenden Zahl der Kriege, in die sie involviert waren, auf kriegerische Aktionen und Angriffe reagiert, als da wären der Unabhängigkeitskrieg, der Sechs-Tage-Krieg und der Jom Kippur Krieg. Desweiteren hat Israel die Absicht geäußert, mit allen arabischen Staaten in Frieden leben zu wollen, was sie mittlerweile mit vielen dieser Staaten auch tun. Die Absicht, Israel zu zerstören, haben hingegen Staaten wie Syrien und Iran.
 
bennsenson schrieb:
Was soll der Smiley heissen? Alles nurn Witz oder wie?
Ein Zwinker-Smiley, weil man Deine Absicht, meine Beiträge in irgendeine unliebsame Ecke zu drücken, offensichtlich erkennt ;) <- *zwinker*

bennsenson schrieb:
- Die Gleichsetzung der Rolle Israels im Nahost-Konflikt mit der Judenverfolgung früherer Zeiten entbehrt nachvollziehbarer sachlicher Grundlagen und Maßstäbe, einen der vielen Gründe dafür habe ich in meinem ersten Post bereits genannt.
Soso, entbehrt jeder Grundlage ja? Erst durch die Judenverfolgung in Mitteleuropa gibt es überhaupt einen Staat Israel. Die Judenverfolgung in allen Zeiten der Menschheitsgeschichte ist also überhaupt erst die Grundlage für den Staat Israel. "Entbehrt jeder Grundlage" ist schon allein aus dieser Sicht - na sagen wir es mal vorsichtig - mehr als deplaziert.

Der Nahost-Konflikt ist auch erst mit der Zwangsannektion halb Palästinas entstanden, wobei natürlich hauptsächlich religöse Stätten geraubt wurden. Wäre der Staat Israel irgendwo in der Sahara gegründet worden, gäbe es heute gar keinen Konflikt, jedenfalls längst nicht in diesem Ausmaß. Es geht hier nicht um Zahlen und Rechenspielchen - welcher Krieg und welcher Mord nun schlimmer war. Es geht darum, was aus dem Nahost-Konflikt erwachsen kann und letztlich auch darum, wie man es jetzt noch verhindern könnte.

bennsenson schrieb:
- Israel ist keine Kriegstreibernation, sondern hat in der überwiegenden Zahl der Kriege, in die sie involviert waren, auf kriegerische Aktionen und Angriffe reagiert, als da wären der Unabhängigkeitskrieg, der Sechs-Tage-Krieg und der Jom Kippur Krieg. Desweiteren hat Israel die Absicht geäußert, mit allen arabischen Staaten in Frieden leben zu wollen, was sie mittlerweile mit vielen dieser Staaten auch tun. Die Absicht, Israel zu zerstören, haben hingegen Staaten wie Syrien und Iran.
Ach was? Ein Selbstmordattentäter sprengst sich und 2 Israelis in die Luft. Als Antwort darauf werden 30 oder noch mehr Palästinenser getötet. So geht es seit Jahren. Die Palästinenser werfen einen Stein, die Israelis töten daraufhin 50, 100 oder noch mehr Palästinenser. Ja gut, sowas kann man auch als "Reaktion" bezeichnen, mit genügend Phantasie ganz sicher. Was natürlich die Palästinenser dazu bringt, einen Selbstmordattentäter zu schicken, woraufhin die Israelis erstmal mit Panzern und Hubschraubern ganze Regionen in Schutt und Asche legen...

Und wer den ersten Stein 1947 geworfen hat, wird man wohl kaum noch nachvollziehen können. Wahrscheinlich die Palästinenser, denen Haus und Hof geraubt wurden, oder Sympathisanten aus der Arabischen Liga.

Zu sagen, dass sich Israel "nur verteidigt" ist aus meiner Sicht eigentlich nicht mehr nur geschmacklos, sondern schon ganz schön dreist und abgebrüht. Wenn sich Israel um Frieden bemühen würde, dann würden sie nicht Waffen en masse und jeglicher Coleur einkaufen, sondern um eine UNO-Schutztruppe bitten. Deutschland und Amerika würden nichts lieber als das tun - ach, die ganze UNO würde dem sofort zustimmen. Aber nein, man nimmt lieber dankend Panzer, U-Boote und Raketen an. Zur Selbstverteidigung, versteht sich.

Es gäbe tausend Wege, den Konflikt erstmal nicht weiter eskalieren zu lassen und mit der Zeit vielleicht sogar beizulegen. Aber mir persönlich kommt es so vor, dass es weder von den Palästinensern (verständlich), noch von den Israelis (unverständlich) gewünscht wird.

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Es geht hier nicht um Zahlen und Rechenspielchen - welcher Krieg und welcher Mord nun schlimmer war.

Dann vergleiche bitte den systematischen Völkermord an den Juden nicht mit dem Kampf Israels mit extremistischen Palästinensern, während Israel parallel dazu zu den größten Geldgebern für palästinensische Hilfsprojekte zählt :psst:


Photon schrieb:
Zu sagen, dass sich Israel "nur verteidigt" ist aus meiner Sicht eigentlich nicht mehr nur geschmacklos, sondern schon ganz schön dreist und abgebrüht. Wenn sich Israel um Frieden bemühen würde, dann würden sie nicht Waffen en masse und jeglicher Coleur einkaufen, sondern um eine UNO-Schutztruppe bitten. Deutschland und Amerika würden nichts lieber als das tun - ach, die ganze UNO würde dem sofort zustimmen. Aber nein, man nimmt lieber dankend Panzer, U-Boote und Raketen an. Zur Selbstverteidigung, versteht sich.

Israel ist von Feinden umringt, die das erklärte Ziel haben, es komplett zu vernichten. Dabei geht es doch nicht nur um die Palästinenser, sondern die wahren Verbrecher hinter den Palästinensern, die islamistischen Kreise in Syrien, Iran, Irak und sonstwo. Ein Volk, was sich ob dieser Bedrohung nicht bewaffnet, ist lebensmüde. Und die Juden in Israel haben es satt, sich abschlachten zu lassen oder auf die Hilfe von anderen zu hoffen, die ihnen oft verwehrt geblieben ist.

Eins sag ich Dir Photon, bei Deinem Potential zu nationalistisch-patriotischem Empfinden, und weil Du immer so gerne Vergleiche tätigst. Wäre Deutschland so umringt von Feinden, und würde sich auf diese Weise mit militärischer Überlegenheit ihr Überleben sichern, wärst Du der erste, der mit der Fahne in der Hand an der Grenze steht und bereit wäre, sich gegen die Feinde zu wehren, die Deien Nation zerstören wollen.

Photon schrieb:
Aber mir persönlich kommt es so vor, dass es weder von den Palästinensern (verständlich), noch von den Israelis (unverständlich) gewünscht wird.

Sehe ich andersrum. Die Palästinenser müssten gelernt haben, dass Konflikte sie immer nur tiefer in Not und Elend stoßen.