Wirtschaft Mitarbeiterbeteiligung - Wie sieht es in Deutschland aus?

Ich weiß nicht, wie das allgemein gehandhabt wird...

Aber bei uns ist es so, dass die Stimmrechte gar nicht verschimmeln können.
Kümmere ich mich gar nicht drum, gehen die Stimmrechte auf die Bank über, wo das Depot angesiedelt ist.
Hmm. Ich kenne das so, dass man zur HV eingeladen wird und wenn man nicht hingeht, seine eigenen Stimmen "verfallen", bzw. nicht gezählt werden. Alternativ kann vorher einen Wisch (der zusammen mit der Einladung kommt) unterschreiben, wo man schonmal vorneweg abstimmen kann, also quasi per "Briefwahl". Eine weitere Alternative ist, dass man die Stimmen abtritt, z.B. an die Bank wo man sein Depot hat oder eine (Klein-)Aktionärsvertretung, die dann abstimmt "im Namen derer den es angeht" (irgendso eine tolle Formulierung gibt es dort). Ich glaube aber wirklich nicht, dass es so ist, dass das Stimmrecht automatisch von jemand anderem ausgeübt wird, wenn man nicht zur HV hingeht.
 
Ich habe mal spaßenshalber nachgerechnet...

Da ich ja jetzt Aktien habe, wollte ich mal wissen, wie viel Prozent meiner Arbeitskraft mir gehören.

Ich bin auf umwerfende 1,3% gekommen, so in etwa.
Stellt sich nur die Frage, welche 1,3%... :mrgreen:

Vielleicht schaffe ich es ja bis zu meinem Ruhestand, dass ich dann wieder komplett mir gehöre...

gruss kelle! :ugly:
 
Ich habe mal spaßenshalber nachgerechnet...

Da ich ja jetzt Aktien habe, wollte ich mal wissen, wie viel Prozent meiner Arbeitskraft mir gehören.

Ich bin auf umwerfende 1,3% gekommen, so in etwa.
Dir gehören 1,3% von Siemens? Dann hast Du gerade ein Vermögen von 452 Mio. Euro. Glückwunsch.

Oder habe ich was nicht verstanden?

Marty
 
Dir gehören 1,3% von Siemens? Dann hast Du gerade ein Vermögen von 452 Mio. Euro. Glückwunsch.

Oder habe ich was nicht verstanden?

Marty

er hat das sicherlich auf seine eigene, einzelne Arbeitskraft umgerechnet und nicht auf ganz Siemens mit den weiß nicht wieviel 100 K Angestellten

wie man die verschiedenen Gehaltsschichten dabei angemessen berücksichten sollte weiß ich allerdings jetzt nicht
 
Du, ich kann Dir da nen Prozent von nem anderen Kollegen empfehlen, das ist viel lohnender!!! *schwör*

gruss kelle!
 
Hast Du jetzt Aktien im Wert von 1,3% Deines Jahresgehalts?

Viel zu komplex:

Gesamtanzahl der Aktien / Mitarbeiter
Meine Aktien geteilt durch den obigen Quotienten.

Ist doch ganz einfach und vor allem freisinnig...

@loshai: Auf die Idee würde ich niemals kommen ;-)

gruss kelle!
 
Ich habe den Thread mal wieder rausgekramt, weil in der Hauptversammlung ein interessanter Fakt angesprochen wurde..

Bis dato beträgt die Summe der an Arbeitnehmer ausgegebenen Aktien ca. 23% der Gesamtaktien.

Das sagt zwar nicht über die aktuelle Verteilung aus, aber es ist interessant zu wissen, dass sich eine Firma gern selbst an die Mitarbeiter verkauft.

Durch eine starke Ausweitung der Mitarbeiteraktien und entsprechende Bonusprogramme wird dies in Zukunft hoffentlich noch stärker genutzt.

gruss kelle!
 
Bis dato beträgt die Summe der an Arbeitnehmer ausgegebenen Aktien ca. 23% der Gesamtaktien.
Eine gute Quote, nur leider machen die Mitarbeiter die zu Geld, sobald sie das können. Stell Dir mal vor, die wären alle noch in Mitarbeiterhand... eine Macht.

Das sagt zwar nicht über die aktuelle Verteilung aus, aber es ist interessant zu wissen, dass sich eine Firma gern selbst an die Mitarbeiter verkauft.
Woher nimmst Du das "gern"? Es ist eine rein wirtschaftliche Rechnung. Man spart heute Gehälter und senkt so die Kosten. Den Restaktionären kann es egal sein, ob direkt Geld fliesst oder das Geld in Form von Aktien. Für das Unternehmen ist es aber steuerlich günstiger, Aktien rauszugeben,

Durch eine starke Ausweitung der Mitarbeiteraktien und entsprechende Bonusprogramme wird dies in Zukunft hoffentlich noch stärker genutzt.
Da wäre ich für. Und dann müsste damit noch der Zwang verbunden werden, auf Eigentümerversammlungen zu erscheinen und abzustimmen. :)

Marty
 
Eine gute Quote, nur leider machen die Mitarbeiter die zu Geld, sobald sie das können. Stell Dir mal vor, die wären alle noch in Mitarbeiterhand... eine Macht.

Gut, das Anlageverhalten der Mitarbeiter ist recht unterschiedlich, was ich zumindest so in unserem Team mitbekomme.

Der eine nimmt die resultierende Gewinne zur Finanzierung des Hauses, ein anderer packt die Aktien ins Depot und will gucken, was beim Renteneintritt da zusammen kam, also als Teil der Altersvorsorge, ich habe noch gar keinen Plan was ich mache, etc.

Woher nimmst Du das "gern"? Es ist eine rein wirtschaftliche Rechnung. Man spart heute Gehälter und senkt so die Kosten. Den Restaktionären kann es egal sein, ob direkt Geld fliesst oder das Geld in Form von Aktien. Für das Unternehmen ist es aber steuerlich günstiger, Aktien rauszugeben,

Das steuerliche kann ich nicht beurteilen.

Das "gern" nehme ich einfach aus der Art und Weise, wie uns die Aktien angeboten werden.
Zum einen werden die rechtlich möglichen Zuschüsse von 360 € pro Jahr komplett ausgenutzt.

Die dadurch erworbenen Aktien sind automatisch in einem Bonusprogramm, wo es nach drei Jahren Haltezeit 33% Zuschlag in Form von Aktien gibt.
Bei dem Basispaket von 2009 heißt das allein für Deutschland ca. 720.000 Aktien, die verschenkt werden.
Bei einem Kurs von 100 €, der nicht unwahrscheinlich ist, sind das mal eben 72 Millionen € für die Belegschaft.

Die weiterführende, erstmal nicht geförderte, Anlage von Teilen des Nettogehalts in Aktien ist für letztes Jahr mit ins Bonusprogramm genommen wurden, da gibt es dann auch noch 33%.

Wenn der Arbeitgeber bereit ist, das Kursrisiko durch ein Bonusprogramm deutlich zu reduzieren, dann sieht es schon so aus, als würde er das gerne machen. ;)

Von den Angeboten habe ich meiner Kundenbetreuerin bei der Bank erzählt, das ist auch eine AG, die hat nur Bauklötze gestaunt, dort gibt es noch nichtmal die 360 € jährlich in Aktien.

Da wäre ich für. Und dann müsste damit noch der Zwang verbunden werden, auf Eigentümerversammlungen zu erscheinen und abzustimmen. :)

Zum Glück gibt es Online Abstimmung, man kann sich die Fahrt etc. zum Glück sparen.
Aber auch da sehe ich schon unterschiedliches Verhalten bei den Kollegen. Einer fährt hin, manche nutzen die Onlineabstimmung, ein Teil ignoriert es geflissentlich und streicht nur die Dividende ein.

Was auch noch fehlt, ist eine, in meinen Augen brauchbare, Interessenvertretung für Mitarbeiteraktien.
Es gibt zwar eine (https://www.unsereaktien.de/start.htm) aber alleine schon die Startseite ist bei einem unbefristeten Beschäftigungspakt etwas hirnrissig.

gruss kelle!
 
Mit "gern" verbinde ich, dass sie es freiwillig zusätzlich zahlen. Das machen sie aber nicht. Sie sparen dadurch Gehälter und Lohnnebenkosten. Das das trotzdem für beide Seiten eine Win-Win Situation sein kann, habe ich ja nicht angezweifelt.

Ich finde diese Art der Beteiligung ganz hervorragend, weil so jeder Mitarbeiter auch ein Gefühl für seine Wirtschaftsleistung bekommt, wenn ein geringer Teil seines Einkommens am Ergebnis seiner Arbeit hängt.

Aber auch Dein Unternehmen hat ja nichts zu verschenken, deshalb ist dieses "gern" eben falsch. Das Unternehmen macht es, weil es am Ende dadurch spart und Risiko abwälzt.

Marty
 
Mit "gern" verbinde ich, dass sie es freiwillig zusätzlich zahlen. Das machen sie aber nicht. Sie sparen dadurch Gehälter und Lohnnebenkosten.

Bei uns gab es aber trotz Einführung des Programms keinerlei Einsparung bei anderen Leistung.
Der Tarifvertrag gilt weiterhin, bisher erbrachte Zusatzleistungen a la Betriebsrente und Gewinnbeteiligung werden weiterhin im gleichen Umfang erbracht.

Von daher ist ein "Sparen an anderer Stelle" nicht erkennbar.

Im Gegenteil: vorgezogene Tariferhöhung, eine zusätzliche Gewinnausschüttung von 1.000 € für jeden Mitarbeiter, so fängt das Jahr gut an ;-)

Und Lohnnebenkosten spart der Arbeitgeber nur bedingt.
Klar, die 360 € jährlich sind ohne jegliche Sozialabgaben.
Das Bonusprogramm zählt hingegen komplett als geldwerter Vorteil und zieht dementsprechend Sozialabgaben nach sich.

Gut, ob solche Programme in Tarifverhandlungen eine Rolle spielen, und so ggf. zu geringeren Lohnzuwächsen führt, ist spekulativ, will ich auch nicht ausschließen.

gruss kelle!
 
Bei uns gab es aber trotz Einführung des Programms keinerlei Einsparung bei anderen Leistung.
Der Tarifvertrag gilt weiterhin, bisher erbrachte Zusatzleistungen a la Betriebsrente und Gewinnbeteiligung werden weiterhin im gleichen Umfang erbracht.
Aber vielleicht hat man gesehen, dass Spitzenkräfte einer höheren Fluktation unterliegen und wollte die so ans Unternehmen binden, statt höhere Gehälter (aussertariflich) zu zahlen.

Und Lohnnebenkosten spart der Arbeitgeber nur bedingt.
Klar, die 360 € jährlich sind ohne jegliche Sozialabgaben.

Das Bonusprogramm zählt hingegen komplett als geldwerter Vorteil und zieht dementsprechend Sozialabgaben nach sich.
Die Aktien dürften, soweit ich weiß, bis zu 1080 Euro im Jahr steuerfrei gezahlt werden als geldwerter Vorteil. In Summe ergibt sich daraus schon ein Vorteil gegenüber der reinen Gehaltserhöhung.

Marty
 
Hast Du dazu zufällig einen Link für mich, weil das wäre echt interessant.
Das war aus der Erinnerung, mein Bruder bekam das mal beim RWE mitgeteilt. Ich habe aber mal danach gegoogelt und das gefunden:

https://www.rechtslupe.de/steuerrecht/einkommensteuer/lohnsteuer/gratisaktie-als-arbeitslohn-319327

Viel Spaß beim Lesen :D Da ist aber ein Verweis auf https://dejure.org/gesetze/EStG/8.html entahlten, der aussagt:

(3) Erhält ein Arbeitnehmer auf Grund seines Dienstverhältnisses Waren oder Dienstleistungen, die vom Arbeitgeber nicht überwiegend für den Bedarf seiner Arbeitnehmer hergestellt, vertrieben oder erbracht werden und deren Bezug nicht nach § 40 pauschal versteuert wird, so gelten als deren Werte abweichend von Absatz 2 die um 4 Prozent geminderten Endpreise, zu denen der Arbeitgeber oder der dem Abgabeort nächstansässige Abnehmer die Waren oder Dienstleistungen fremden Letztverbrauchern im allgemeinen Geschäftsverkehr anbietet. Die sich nach Abzug der vom Arbeitnehmer gezahlten Entgelte ergebenden Vorteile sind steuerfrei, soweit sie aus dem Dienstverhältnis insgesamt 1 080 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigen.