Wirtschaft Milliarden-Hilfe für Opel - Sinnvoll oder nicht?

Milliarden-Hilfe für Opel, Ja oder Nein?

  • Dafür!

    Stimmen: 9 17,6%
  • Dagegen.

    Stimmen: 42 82,4%

  • Umfrageteilnehmer
    51
PSA hatten einmal erwähnt, einen Partner zu suchen, weil sie alleine zu klein sind. Und Kia sucht seit Jahren Partner in Europa, weil sie es nicht alleine schaffen.

Marty

Opel ist aber kein "Partner" - Warum sollten die genannten Firmen eine Marke mit ins Boot holen, die zwar einen guten Klang hat und innovativ ist, aber eher selber gepäppelt werden muss?

Man muss es doch so sehen: PSA und Kia kann es recht nur sein, wenn Opel umgeht, weil dann der Markt für ihre Produkte wächst - ebenso sieht es doch bei Ford oder VW aus...
 
Man muss es doch so sehen: PSA und Kia kann es recht nur sein, wenn Opel umgeht, weil dann der Markt für ihre Produkte wächst - ebenso sieht es doch bei Ford oder VW aus...

Dann würde es viele Marken nicht mehr geben, wenn das das einzige Argument wäre. Dann hätte Mercedes Chrysler nicht am Leben erhalten, VW hätte Seat und Audi einstampfen können...

Manchmal machen sich mehrere Unternehmen in einem Konzern, die eigentlich dasselbe machen, einfach besser.

Die Metro leistet sich auch einen Saturn und einen Media-Markt und bietet im Real auch noch Technik an... warum wohl?

Marty
 
Das vergleiche ich einfach mal mit einer Hochzeit.

ich würde es zwar nicht so drastisch ausdrücken wie darkurt, aber er hat recht. :yes:

Wenn die Verluste aus den USA hier gemeldet wurden, dann werden die abzugsfähigen Aufwendungen sogar noch höher sein als die Steuern, die OPEL gezahlt hat ;)

ich will es mal umformulieren: wenn opel nicht eigentum von GM wäre, würden sie die gleichen probleme haben, wie alle anderen deutschen autobauer.

Niemand, ich auch nicht. Aber dass sich eine getroffene Entscheidung auch (irgendwann) mal als PandorasBox entpuppen kann, ist nunmal ein Risiko, das jede Firma trägt.

das mag so sein, aber eine krise diesen ausmaßes ist beispiellos in der geschichte der bundesrepublik D. und zu einem funktionierenden konzern gehören nunmal auch zulieferer. das diese sich bestimmten regeln (exklusivität) zu unterwerfen haben, ist auch nichts neues. es gibt ja firmen, die es nur deshalb gibt, weil es diese konzerne gibt. wenn das arbeitsplätze schafft, ist das doch gut.


Es ist dann aber nicht Aufgabe des Staates, eine Generalversicherung anzubieten: "Tu was Du willst, wenn es schief geht, zahle ich...". Wie gesagt: So einen Freibrief könnte wohl jeder Selbstständige gut gebrauchen - das wäre ja ein Schlaraffenland...

niemandem wird ein freibrief ausgestellt. weder den autobauern, noch den banken. das ist das was die kritiker ja gerne behaupten. fakt ist jedoch, dass es für eine erbrachte leistung oder bürgschaft auch eine gegenleistung geben wird. und bevor überhaupt etwas gezahlt wird, muss opel ja auch erstmal von GM losgeeist werden. es wird niemandem etwas geschenkt - weder opel noch der HRE. man versucht nur, den schaden abzuwenden, den eine pleite anrichten würde. wie hoch der im falle von opel wäre, lässt sich schwer einschätzen, im falle der HRE wäre er so immens groß, dass wir schon mal zu den waffen greifen könnten.

Und ich verstehe durchaus, was Du meinst. Und natürlich ist eine Wirtschaftskrise keine schöne Angelegenheit. Aber wenn ich mal überlege, mit welchen Einlagen der Staat bislang versucht hat, das Ruder herum zu reißen, dann wird mir schwindelig. Vor allem: Geld, dass er gar nicht hat!

Und auch so schnell nicht haben wird, denn die Steuereinnahmen sinken ja weiter. Überleg' mal: Wir sind jetzt schon bei einer mehrstelligen Milliardenhöhe angekommen! Und diese Bürgschaften und Zahlungen wurden ohne Garantie einer Rückzahlung bewilligt in einer Zeit, da Deutschland ohnehin schon unfassbar hoch verschuldet war und keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegen konnte.

das macht mir auch sorge. im moment hat er aber keine andere wahl als dies zu tun. sonst könnten wir hier innerhalb kürzester zeit einpacken. außerdem kommt ja auch geld wieder zurück. wenn der staat zum beispiel aktienpakete einer bank bekommt, wenn er für sie bürgt, dann kann er diese später zu einem ungleich höheren kurs auch wieder veräußern. es gibt finanz - und wirtschaftsexperten, die sogar dazu raten. in ein paar jahren, wenn die kurse wieder gestiegen sind, kann man damit ganz locker den staatshaushalt sanieren. schau dir doch nur mal an wie die finanztietel noch vor 2 jahren bewertet wurden und wo sie jetzt stehen. ;)

Man mancht nur aus der Not eine Tugend und nutzt es für den Wahlkampf. Aber inzwischen steht man wohl vor der Gesamtaufgabe derart konzeptlos, dass es mich schon fast an das Gebaren von Randparteien erinnert.

da ist schon was wahres dran.


Und OPEL wird nicht das Schlusslicht des Pleitezuges sein.

ganz sicher nicht.

Wen Du mich fragst, dann ist die Entscheidung sicher nicht einfach. Es ist aber aus meiner Sicht das im Augenblick kleinere Übel, OPEL seinem Schicksal zu überlassen, und hoffen, dass im Gegenzug andere Automobilhersteller ihren Umsatz steigern können als wieder Milliarden in eine ungewisse Zukunft zu investieren.

Gruß,
Photon

da bin ich mir eben nicht sicher. die allgemeine verunsicherung ist derzeit ja so hoch, dass die folgen einer opelpleite garnicht abesehbar sind. denn auch da sind sich die experte ja uneins. und eins sollte man auch nicht vergessen - unsere politiker sind auch nicht alle wirtschaftsexperten, aber sie haben einen beraterstab, welcher zweifelsfrei zur elite zu zählen ist. deshalb glaube ich auch daran, dass alles nur geschieht um nöch größeren schaden zu vermeiden.
 
Dann würde es viele Marken nicht mehr geben, wenn das das einzige Argument wäre. Dann hätte Mercedes Chrysler nicht am Leben erhalten,
Haben sie? :LOL:

VW hätte Seat und Audi einstampfen können...

Audi nicht, weil eher Premiumsegment. Vor dem Phaeton hatte VW ja keine Ambitionen in diesem Bereich. Aber Seat? ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Seat ist weit davobn entfernt, profitabel zu sein...

Manchmal machen sich mehrere Unternehmen in einem Konzern, die eigentlich dasselbe machen, einfach besser.

Die Metro leistet sich auch einen Saturn und einen Media-Markt und bietet im Real auch noch Technik an... warum wohl?

Marty

Einen Handelskonzern, der mehrere Einzelhandelsplattformen betreibt, kann man wohl nur schwer mit einem produzierenden Industriebetrieb vergleichen. Plattformbildung mag ja ganz nett sein, aber im Endeffekt steht man sich doch wieder selber im Weg.

Beispiel VW: Da wird ein Skoda Superb Kombi nicht gebaut, weil er in dirketer Konkurrenz zum Passat Variant stehen Würde. Ein Minivan auf Oktavia-Basis kommt auch nicht, weil zu große Konkurrenz zum Touran.

Und die Marke Saab wurde durch verfehlte Plattformpolitik im Haus GM fast systematisch zugrunde Gerichtet.

Eine Strategische Partnerschaft halte ich ja durchaus für Sinnvoll - gerade mit einem Hersteller wie KIA. Allerdings müsste das dann auf Augenhöhe geschehen. Und die erreicht Opel nicht mehr als Tochter von GM, aber auch nicht als Tochter eines anderen Konzerns.

Eine Opel-AG, die sämtlichen Europäischen Marken von GM unter ein Dach bringt, wäre imho groß genug, um zu überleben. Nur bezweifele ich, das die Geldgeber dazu aus dem Automobilbereich kommen könnten.

Am elegantesten ist imho eine Mitarbeiterlösung, nur wird das wohl nicht reichen. Eine Staatsbeteiligung finde ich auch nicht SOOO schlimm, Frankreich hält ja auch immerhin 10 % an PSA und 15 % an Renault.
 
ich würde es zwar nicht so drastisch ausdrücken wie darkurt,
Naja, so ist er eben, so war er schon immer ;)

Ok, zum Thema. Also sicherlich ist es keine Hochzeit gewesen, aber auch keine Zwangsehe. Man hat sich seinen Partner wohl doch schon rausgesucht. Oder seinen Herren, Meister, Besitzer, was auch immer. Außerdem erinnert mich das trotzdem an eine Ehe, aber egal :D

[...] außerdem kommt ja auch geld wieder zurück. wenn der staat zum beispiel aktienpakete einer bank bekommt, wenn er für sie bürgt, dann kann er diese später zu einem ungleich höheren kurs auch wieder veräußern.
Das ist zuletzt wann genau so gelaufen?

Es funktioniert leider nicht. Sei es nun die Schuld unserer dämlichen Volksvertreter oder dilletantischer Verträge, fehlender Bedinungungen oder sonstwas. Spielt doch keine Rolle. Es klappt nicht. Politiker können nunmal nicht mit Geld umgehen - es sei denn, es handelt sich um "Spenden"...

[...] deshalb glaube ich auch daran, dass alles nur geschieht um nöch größeren schaden zu vermeiden.
Ja, also ich denke eher, wir sollten vielleicht mal den anderen Fall in Betracht. Ich meine, Geld verbrennen, es in sinnlose oder genau die falschen Projekte investieren, das können unsere "Volksvertreter" doch schon großartig. Ok, Geld ist schon lange alle - vielleicht mal versuchen, die Füße still zu halten, bevor so eine katastrophale Pleite noch teurer wird?!

Gruß,
Photon
 
Das ist zuletzt wann genau so gelaufen?

es war ja nur ein beispiel, aber das wirst du vermutlich nicht irgendwo in der zeitung lesen. aber die berater können ja auch 1 und 1 (das ist keine werbung :LOL:) zusammenzählen und wissen, dass das eine möglichkeit ist, sich das geliehene geld wiederzuholen. in den meisten fällen tritt der staat ja ohnehin nur als bürge ein, also für den fall dass...

Es funktioniert leider nicht. Sei es nun die Schuld unserer dämlichen Volksvertreter oder dilletantischer Verträge, fehlender Bedinungungen oder sonstwas. Spielt doch keine Rolle. Es klappt nicht. Politiker können nunmal nicht mit Geld umgehen - es sei denn, es handelt sich um "Spenden"...

ich weiß nicht, ob man das zu diesem zeitpunkt schon sagen kann. ich denke dafür ist es noch zu früh. wissen werden wir es wohl erst, wenn alles überstanden ist. zu den politikern: natürlich sind nicht alle politiker ausgewiesene wirtschaftsexperten. aber dafür gibts ja die berater.

Ja, also ich denke eher, wir sollten vielleicht mal den anderen Fall in Betracht. Ich meine, Geld verbrennen, es in sinnlose oder genau die falschen Projekte investieren, das können unsere "Volksvertreter" doch schon großartig. Ok, Geld ist schon lange alle - vielleicht mal versuchen, die Füße still zu halten, bevor so eine katastrophale Pleite noch teurer wird?!

Gruß,
Photon

ich glaube nicht dass einer hier auch nur annähernd das fachwissen hat, um beurteilen zu können, was sinnlose oder sinnige projekte sind. dafür fehlt uns denke ich das fachwissen um auch die zusammenhänge zu erkennen. fakt ist jedoch eins - wenn nichts getan wird, also die füße stillgehalten werden, führt das unweigerlich zum kollaps. natürlich kann das auch trotz aller bemühungen, investitionen und bürgschaften geschehen, aber dann brauchen wir uns um den staatshaushalt vorerst keine sorgen mehr zu machen, denn das führt unweigerlich in einen bürgerkrieg.

dies ist eine krise, die ohne beispiel ist. wenn diese hoffentlich überstanden ist, werden auch die märkte neu geregelt. es wird gesetze, regulierungen und maßnahmen geben, die verhindern, dass es nicht noch einmal dazu kommen wird. das ist zumindest meine hoffnung. ;)
 
Ja, sie haben Chrysler jahrelang über Wasser gehalten, oder nicht?

Audi nicht, weil eher Premiumsegment. Aber Seat? ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Seat ist weit davobn entfernt, profitabel zu sein...
Und warum gibt es Seat noch? Die paar sportlichen Autos könnte man auch als VW vermarkten.

Einen Handelskonzern, der mehrere Einzelhandelsplattformen betreibt, kann man wohl nur schwer mit einem produzierenden Industriebetrieb vergleichen. Plattformbildung mag ja ganz nett sein, aber im Endeffekt steht man sich doch wieder selber im Weg.
Aber warum macht VW es dann? Warum nicht alles unter der Marke VW. Audi ist genauso Premium wie VW, von "Volkswagen" kann man nur noch bei Skoda reden. Und wo jetzt der Unterschied zwischen einem Passat, einem Seat Exeo, einem Skoda Octavia und einem Audi A4 liegen soll, weiß ich nicht. Aber es macht anscheinend Sinn, sonst würde es VW nicht so machen.

Beispiel VW: Da wird ein Skoda Superb Kombi nicht gebaut, weil er in dirketer Konkurrenz zum Passat Variant stehen Würde.
Warum gibt es dann einen Octavia Kombi? Der IST die direkte Konkurrenz.

Und die Marke Saab wurde durch verfehlte Plattformpolitik im Haus GM fast systematisch zugrunde Gerichtet.
Aber doch nicht, weil man die Saab nicht mehr wollte, sondern weil man meinte, dass die Europäer, die mal was anderes wollen, auch mit amerikanischem Einheitsbrei zufrieden sind. Das US-Automanager keine Ahnung von Europa haben, wissen wir schon lange. Da musste erstmal Daewoo gekauft werden, damit man merkt, dass es auch Kleinwagen geben muss.

Eine Strategische Partnerschaft halte ich ja durchaus für Sinnvoll - gerade mit einem Hersteller wie KIA. Allerdings müsste das dann auf Augenhöhe geschehen.
Das wären hohe Forderungen eines insolventen Autobauers.

Am elegantesten ist imho eine Mitarbeiterlösung, nur wird das wohl nicht reichen. Eine Staatsbeteiligung finde ich auch nicht SOOO schlimm, Frankreich hält ja auch immerhin 10 % an PSA und 15 % an Renault.

Wie soll das laufen? Opel wird eine eigene AG, GM besitzt alle Aktien. Und dann kauft der Staat die GM ab? Oder soll das dann direkt über eine Kapitalerhöhung passieren? Wie soll dann der (negative) Einfluss von GM gemildert werden?

Marty
 
Ja, sie haben Chrysler jahrelang über Wasser gehalten, oder nicht?

Bis zur Schmerzgernze, ja! Und um die Fehler eines Herrn Schremp nicht gleich einzugestehen. Faktisch hat Daimler von Anfang an da ein totes Pferd geritten. Es bleibt dabei - Die Fusion hat Daimler geschadet und Chrysler nicht geholfen.

Und warum gibt es Seat noch? Die paar sportlichen Autos könnte man auch als VW vermarkten.
2007 lagen wohl schon Verkaufspläne vor - Ich kann mir vorstellen, das die Marke als erste weg ist, wenn VW Probleme bekommt

Aber warum macht VW es dann? Warum nicht alles unter der Marke VW. Audi ist genauso Premium wie VW, von "Volkswagen" kann man nur noch bei Skoda reden. Und wo jetzt der Unterschied zwischen einem Passat, einem Seat Exeo, einem Skoda Octavia und einem Audi A4 liegen soll, weiß ich nicht. Aber es macht anscheinend Sinn, sonst würde es VW nicht so machen.
Ein Passat ist schon lange eine Nummer größer als ein Octavia. Von der Größe passt er zum A6. Und da hast du auch schon deine Antwort. Es geht schlicht ums Image. Mit Plattformentwicklungen kannst du die gleiche Technik zu unterschiedlichen Preisen verkaufen. Warum 60000 für einen A6 ausgeben, wenn es einen Passat für 45000 gibt, und einen Superb für 40000? Weil jede Marke ein anderes Image hat.

Das Image von VW und Opel (und PSA, Renault und zum Teil auch Fiat und Ford Europa) ist einfach zu ähnlich, um vom Unterschied zu profitieren.

Um Nochmal auf das Beispiel Seat zurück zu kommen. In den 80ern waren das Billige Einfachstautos - und VW arbeitet seit nunmehr fast 20 Jahren daran, von der "Lada"-Schublade hin zu einem Image ähnlich Alfa Romeo oder Lancia zu kommen. Ein Image kann man nicht so schnell umbauen...

Warum gibt es dann einen Octavia Kombi? Der IST die direkte Konkurrenz.
Nein, ist er nicht: Der Steht auf der Golf-Plattform. Und da ist der Markt einfach größer.

Aber doch nicht, weil man die Saab nicht mehr wollte, sondern weil man meinte, dass die Europäer, die mal was anderes wollen, auch mit amerikanischem Einheitsbrei zufrieden sind. Das US-Automanager keine Ahnung von Europa haben, wissen wir schon lange. Da musste erstmal Daewoo gekauft werden, damit man merkt, dass es auch Kleinwagen geben muss.

Deswegen auf auf Augenhöhe. Bei Saab sieht man ja, was passiert, wenn die Modell "diktiert" werden.

Das wären hohe Forderungen eines insolventen Autobauers.
Insolvent, aber mit zwei gewichtigen Argumenten: In Europa ein gutes Image (gerade durch den Insignia und den neuen Astra) und Inovativitat. Und gerade Image könnte für Kia oder Chinesische/indische Hersteller wichtig sein - denen haftet teilw. immer noch der Makel der "Billigkarre" an.

Wie soll das laufen? Opel wird eine eigene AG, GM besitzt alle Aktien. Und dann kauft der Staat die GM ab? Oder soll das dann direkt über eine Kapitalerhöhung passieren? Wie soll dann der (negative) Einfluss von GM gemildert werden?

Ich würde mal auf ersteres tippen.
 
[...] ich glaube nicht dass einer hier auch nur annähernd das fachwissen hat, um beurteilen zu können, was sinnlose oder sinnige projekte sind.
Davon mal abgesehen, dass ich unseren Volksvertretern genau das gleiche Zeugnis ausstelle, ist es doch unerheblich, ob einer von uns hier dieses Fachwissen hat. Uns interessiert doch nur, was unter dem Strich dabei raus kommt. Es ist doch die einzige Möglichkeit für uns, den Nutzen oder den Sinn einer Investition zu beurteilen.

Ja und da sieht es schlecht aus. Millionen und Milliarden sind an Beraterfirmen geflossen, die Gutachten erstellten, die völlig nutzlos waren. Ich bin jetzt zu faul, nach Links zu suchen, aber ich hatte mich eine Zeit lang immer köstlich amüsiert, wenn mal wieder was an die Öffentlichkeit gelangte. Hunderte Seiten umfassende Pamphlete, die für mehrere Millionen Euro in Auftrag gegeben worden sind und einen Realwert von Null oder weniger hatten. Gerade was Gutachten anging, die Finanzprobleme betrafen. "Verkaufen des niedersächsischen Waldes" und solchen Blödsinn *lach* Also wenn Du mich fragst, könnten unsere "Volksvertreter" auch ohne diese Beraterfirmen allein stümpern, käme auf dasselbe - nur billiger (mal abgesehen von Peter Hartz und seinen Ergüssen, die waren extrem teuer...).

[...] fakt ist jedoch eins - wenn nichts getan wird, also die füße stillgehalten werden, führt das unweigerlich zum kollaps. natürlich kann das auch trotz aller bemühungen, investitionen und bürgschaften geschehen, aber dann brauchen wir uns um den staatshaushalt vorerst keine sorgen mehr zu machen, denn das führt unweigerlich in einen bürgerkrieg.
Ja, vielleicht. Gut, also sollte etwas getan werden - des guten Gewissens wegen. Denn wenn es zum Bürgerkrieg kommt, dann will man wenigstens seine Weste noch schnell durch die Bleiche "wir haben ja alles versucht" ziehen. Von mir aus.

Aber weißt Du, wir haben ja nun oft genug gesehen, dass es auf diese Art und Weise eigentlich immer schief geht. Vielleicht wendet man so einen Kollaps tatsächlich ab, aber nicht dauerhaft. Denn bei solchen Summen steuert man direkt auf eine Handlungsunfähigkeit zu. Man zwangsvertagt ein Problem, löst es aber damit nicht. Denn wenn man das Geld nicht n voller Höhe (plus Zinsen und Zinseszinsen) zurück bekommt, wird bald der Staat von denen diktiert bekommen, die er vorher noch sanierte. Damit das nicht geschieht, müssten die Subventionen, Bürgschaften und sonstigen Geschenke an harte Bedingungen geknüpft werden, inklusive einer staatlichen Beteiligung an der Firma. Und das sehe ich noch nicht, weil ja "staatliche Beteiligung" ein politisch unkorrektes Schimpfwort in der Wirtschaft ist.

dies ist eine krise, die ohne beispiel ist. wenn diese hoffentlich überstanden ist, werden auch die märkte neu geregelt. es wird gesetze, regulierungen und maßnahmen geben, die verhindern, dass es nicht noch einmal dazu kommen wird. das ist zumindest meine hoffnung. ;)
Ja und genau hier gehen unsere Meinungen auseinander. Ich denke eher, dass dann alles genauso weitergeht wie bisher - mit einem Unterschied: Deutschland steckt einige Milliarden Euro tiefer im Dreck und ist somit abhängiger. Und die Firmen haben weder schärfere Auflagen, noch wird es andere Gesetze geben. Denn man hat ja Angst, regulierend einzugreifen, weil im schlimmsten Fall die Firmen dem Staat mit Massenentlassungen drohen und so erpressen. Oder meinst Du, dass ein Konzern eine Spur von Dankbarkeit zeigen wird, wenn er wieder gesund ist? Jedes Raubtier ist dankbarer, als ein Konzern ;)
 
Ich bin jetzt zu faul, nach Links zu suchen, aber ich hatte mich eine Zeit lang immer köstlich amüsiert, wenn mal wieder was an die Öffentlichkeit gelangte.

ich weiß schon was du meinst. das hat aber nicht mit der finanzkrise zu tun. ;) nimm nur das schwarzbuch der steuerzahler. ich könnt regelmäßig kotzen...


Ja, vielleicht. Gut, also sollte etwas getan werden - des guten Gewissens wegen. Denn wenn es zum Bürgerkrieg kommt, dann will man wenigstens seine Weste noch schnell durch die Bleiche "wir haben ja alles versucht" ziehen. Von mir aus.

es MUSS was getan werden! das hat auch nichts mit einem guten gewissen oder einer weißen weste zu tun. es geht darum den drohenden zusammenbruch zu verhindern. wenn das
nicht gelingt spielt es keine rolle mehr, wer sich für was auch immer ausgesprochen hat, denn dann ist hier eh alles im arsch.


Aber weißt Du, wir haben ja nun oft genug gesehen, dass es auf diese Art und Weise eigentlich immer schief geht. ...

ich glaube wenn das überstanden ist, wird nichts mehr so sein wie früher. dafür steht auch einfach zu viel auf dem spiel. ich kann zwar auch nicht in die zukunft sehen, aber ich weiß auch, dass es nur eine frage der zeit ist, bis es zur nächsten krise kommt, wenn man nicht international an einem strang zieht und grundlegendes verändert - verbessert.

Ja und genau hier gehen unsere Meinungen auseinander. Ich denke eher, dass dann alles genauso weitergeht wie bisher - mit einem Unterschied: Deutschland steckt einige Milliarden Euro tiefer im Dreck und ist somit abhängiger. Und die Firmen haben weder schärfere Auflagen, noch wird es andere Gesetze geben. Denn man hat ja Angst, regulierend einzugreifen, weil im schlimmsten Fall die Firmen dem Staat mit Massenentlassungen drohen und so erpressen. Oder meinst Du, dass ein Konzern eine Spur von Dankbarkeit zeigen wird, wenn er wieder gesund ist? Jedes Raubtier ist dankbarer, als ein Konzern ;)

wie gesagt werden hier ja keine gelder verschenkt! nimm nur die banken. da gibt es eine ganze reihe von auflagen, zb. die deckelung der managergehälter, bevor überhaupt eine bürgschaft ausgestellt wird. und es wird auch schon darüber diskutiert, dass manager in die haftung genommen werden (ENDLICH) wenn sie einen karren vor den baum fahren, damit dreckspack wie zumwinkel in zukunft wirklich bestraft werden.
 
[...] es MUSS was getan werden! das hat auch nichts mit einem guten gewissen oder einer weißen weste zu tun. es geht darum den drohenden zusammenbruch zu verhindern. wenn das
nicht gelingt spielt es keine rolle mehr, wer sich für was auch immer ausgesprochen hat, denn dann ist hier eh alles im arsch.
Ja, aber dann weltweit. Dann ist es sowieso egal, das stimmt. Man hat sich dazu entschlossen, die Banken mal einfach machen zu lassen und nicht regulierend einzugriefen. Ebenso bei anderen Konzernen wie OPEL (ich nehme mal einfach NOKIA auch mit rein). Warum?

Klar, der Staat mischt sich nunmal nicht in die Geschäfte ein. Das ist nunmal Marktwirtschaft. Ok und auch gut so aus meiner Sicht. Jeder handelt auf eigene Rechnung und Verantwortung. Und jetzt kommt die Gretchenfrage: Wenn es schief geht, passiert genau was?

Wenn ich als Staat nur in direkter Abhängigkeit von Großkonzernen existieren kann, dann passe ich doch auf wie ein Schießhund, was die Herrschaften da treiben. Hat man ja offensichtlich nicht für nötig gehalten, also warte ich auf das As im Ärmel. Das müsste ja die nächsten Tage und Wochen ausgespielt werden. Oder ist das einzige As im Ärmel mein noch nicht verdientes und bezahltes Steuergeld? Das wäre aber schon ganz schön dreist...

Also was denkst Du ist es: Zum Himmel schreiende Blödheit unserer Politiker, berechnende Vetternwirtschaft in Absprache mit den Konzernen oder ein unvorhersehbares Ereignis? Ok, der Punkt 3 hängt wohl eng mit Punkt 1 zusammen, denn wenn ich mich nicht dafür interessiere, was meine Lebensadern tun und lassen, dann muss ich natürlich ständig mit unvorhersehbaren Ereignissen rechnen...

Weißt Du, ich wäre ja grundsätzlich gar nicht so gegen Kredite, Subventionen und Bürgschaften, wenn ich nicht bis ins Mark von der Unfähigkeit und Blödheit unserer "Volksvertreter" überzeugt wäre. Ich würde im Augenblick jede Wette darauf halten, dass es uns irgendwann mal kalt den Rücken runter läuft wenn wir lesen, an welche Bedingungen (oder Nicht-Bedingungen) die Zahlungen geknüpft wurden und warum sie nutzlos waren.

[...] wie gesagt werden hier ja keine gelder verschenkt! nimm nur die banken. da gibt es eine ganze reihe von auflagen, zb. die deckelung der managergehälter, bevor überhaupt eine bürgschaft ausgestellt wird. und es wird auch schon darüber diskutiert, dass manager in die haftung genommen werden (ENDLICH) wenn sie einen karren vor den baum fahren, damit dreckspack wie zumwinkel in zukunft wirklich bestraft werden.
Herrja - ob nun ein Bankmanager 1, 5 oder 50 Millionen im Jahr verdient, ist doch Hupe. Wir reden hier von Milliardenverlusten - pro Bank. Das ist aber nicht Ursache der Managergehälter, sondern Fehlinvestitionen mit zu hohem Risiko. (Nochmal zur Erinnerung: Investitionen von meinem Geld, das ich erarbeitet und versteuert habe!) Diesen Bockmist hätten auch "Manager" verzapfen können, die als 1-Euro-Jobber dort arbeiten. Der Staat hat ja nicht eingegriffen, als diese Immobilien in den USA gekauft wurden, bezahlt aber jetzt die Verluste von meinem Geld, das ich noch erarbeiten und versteuern muss.

Ok, Du sagst, es werden keine Gelder verschenkt. Das ist auf dem Papier auch ganz richtig. Real sieht es so aus, dass der deutsche Staat in Pleiteunternehmen investiert hat, z.B. in die Commerzbank in Fusion mit der Dresdner Bank in Höhe von 18 Milliarden Euro und damit nun Miteigentümer in Höhe von 25% ist. Der Chef der Commerzbank (Blessing) hat angekündigt, das Geld in voller Höhe dem Staat zurückzahlen zu wollen. Ja, wollen ist ja schonmal schick. Hypo Real Estate (wir erinnern uns: Funke gab bekannt, dass sein Sauhaufen nicht von der Krise betroffen ist, um dann knapp 400 Millionen Euro an Abschreibungen zu veröffentlichen), Aareal und so weiter und so fort. Ist Dir eigentlich klar, dass wir jetzt schon fast ebenso viel Geld in Geschenke Hilfen und Bürgschaften gesteckt haben, als das BIP an Volumen hat?

Und nun OPEL (nur als Beispiel, wir werden noch von anderen Konzernen hören): Sie haben sich an GM verkauft und davon jahre- und jahrzehntelang nicht schlecht profitiert. Aber im Wesen dieser Sache liegt es auch, dass sie sich von GM diktieren lassen müssen. Etliche Fehlentscheidungen seitens GM hat schon zu einem Rückgang der Zulassungen geführt. Jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, kommt sowas:

wikipedia schrieb:
Zukunftskonzept

Am 27. Februar 2009 hat der Aufsichtsrat der Opel GmbH ein Zukunftskonzept für die Schaffung einer „europäischen selbständigen Geschäftseinheit“ Opel (einschließlich Vauxhall) vorgestellt. Danach bleibt der angestrebte neue europäische Konzernverbund Teil des GM-Konzerns, jedoch in einer neuen gesellschaftsrechtlichen Unabhängigkeit. In das Papier wurde ein „Abschottungskonzept“ eingearbeitet, so dass es GM nicht möglich ist, eventuelle Einlagen Dritter herauszulösen. Dieses Konzept wurde am 2. März der Bundesregierung übergeben. Laut Konzept benötigt die neu zu schaffende Gruppe in den nächsten ein bis 1,5 Jahren weiterhin den Sacheinsatz (Patentnutzung, Entwicklungsleistungen) von GM und einen zusätzlichen Kapitaleinsatz von 3,3 Milliarden Euro, den man bis 2014/15 wieder abtragen möchte. Dazu werden Überkapazitäten durch sozialverträgliche Personalabfindungen abgebaut, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Vom verbleibenden Personal werden im Gegenzug weiterhin Lohn- und Gehaltsverzichte erwartet. Der Kapitalbedarf kann sowohl von privater als auch von staatlicher Seite geleistet werden, Opel (neu) bevorzugt Kapitalbeteilungen in der Größenordnung zwischen 25 bis unter 50 Prozent. Das Konzept ist auch offen für eine eventuelle Übernahme einer einzelnen Produktionsstätte durch Dritte.[...]
Soll heißen: Man erkauft sich im schlimmsten Fall für 3,3 Milliarden Euro einige Arbeitsplätze, aber nicht alle. Denn ob OPEL in seiner momentanen Verfassung interessant für Privatinvestoren ist, ist zumindest fraglich.

Weißt Du, ich denke hingegen, dass man mit dem ganzen Geld den Mittelstand fördern sollte. Seit jeher war er das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Viele Betriebe arbeiten zwar Großkonzernen zu, sind aber auch (noch) flexibel genug, sich mit entsprechendem Kapital neu zu orientieren. Das sind alles funktionierende gesunde Unternehmen. Global betrachtet werden es einige nicht schaffen und gemeinsam mit dem großen Konzern untergehen. Aber viele werden es schaffen und die Lücke ausfüllen. Oder ein anderer Automobilhersteller tritt an die Stelle. Was auch immer. Entscheidungen werden vom Unternehmen getroffen. Sind sie richtig, tragen sie die Früchte. Sind sie falsch, tragen sie die Folgen.

So, Finger tun jetzt weh vom Tippen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, der Staat mischt sich nunmal nicht in die Geschäfte ein. Das ist nunmal Marktwirtschaft. Ok und auch gut so aus meiner Sicht. Jeder handelt auf eigene Rechnung und Verantwortung. Und jetzt kommt die Gretchenfrage: Wenn es schief geht, passiert genau was?

ich weiß was du meinst. aber man hat leider auch wenig möglichkeiten außer den markt mit kapital zu versorgen. leider ist das problem nun, dass man garnicht so viel geld hat, wie man eigentlich benötigt. und trotzdem MUSS es getan werden um einen kollaps zu verhindern. ich finde das auch nicht gut, wenn ich mir jedoch ansehe was passiert wenn man es nicht tut, muss man aus meiner sicht so handeln.

Wenn ich als Staat nur in direkter Abhängigkeit von Großkonzernen existieren kann, dann passe ich doch auf wie ein Schießhund, was die Herrschaften da treiben.

du hast recht. aber man kann ja nicht alle geschäfte von banken und firmen überwachen. das ist auch nicht aufgabe des staates, es sei denn, man hat eine volkswirtschaft. abhilfe schafft nur regulierung. und da hat die politik weltweit versagt. das muss sich in zukunft ändern, sonnst diskutieren wir in ein paar jahren wieder darüber. (sofern wir das dann noch können) :(

Also was denkst Du ist es: Zum Himmel schreiende Blödheit unserer Politiker, berechnende Vetternwirtschaft in Absprache mit den Konzernen oder ein unvorhersehbares Ereignis?

alles zusammen. :yes:

Weißt Du, ich wäre ja grundsätzlich gar nicht so gegen Kredite, Subventionen und Bürgschaften, wenn ich nicht bis ins Mark von der Unfähigkeit und Blödheit unserer "Volksvertreter" überzeugt wäre. Ich würde im Augenblick jede Wette darauf halten, dass es uns irgendwann mal kalt den Rücken runter läuft wenn wir lesen, an welche Bedingungen (oder Nicht-Bedingungen) die Zahlungen geknüpft wurden und warum sie nutzlos waren.

ich hoffe du irrst dich, schließe allerdings nicht kategorisch aus, dass du recht hast. ;)

Herrja - ob nun ein Bankmanager 1, 5 oder 50 Millionen im Jahr verdient, ist doch Hupe. Wir reden hier von Milliardenverlusten - pro Bank.

aber nicht wenn wir von bürgschaften sprechen. wenn ein staat für eine bank bürgt, mit deinem und meinem steuergeld, ist es schon von bedeutung, wieviel der "topmanager" verdient.

Das ist aber nicht Ursache der Managergehälter, sondern Fehlinvestitionen mit zu hohem Risiko. (Nochmal zur Erinnerung: Investitionen von meinem Geld, das ich erarbeitet und versteuert habe!)

ich weiß. ;) ich könnte den spies jetzt auch umdrehen und behaupten, dass die nimmersatte gesellschaft daran schuld ist, wenn sie ihre kredite nicht zurückzahlen kann. denn die faulen kredite sind es ja, welche die finanzkrise erst heraufbeschworen hat. leute die sich über jahrzehnte verschulden und gelder ausgeben, die sich nicht haben. und die sie dann irgendwann nicht mehr zurückzahlen können. stichwort kreditkarte, kauf heute bezahle morgen, ratenzahlungen überall, zu allen konditionen, für leute, die mehr geld ausgeben wollen als ihnen zur verfügung steht.

und da kommen wir wieder zurück zur politik, die das ermöglicht, indem sie es unterlässt, regulierend einzugreifen. und das sowohl bei den unternehmen, als auch beim endverbraucher. warum? weil sie kräftig mitverdient. :yes:

Diesen Bockmist hätten auch "Manager" verzapfen können, die als 1-Euro-Jobber dort arbeiten. Der Staat hat ja nicht eingegriffen, als diese Immobilien in den USA gekauft wurden, bezahlt aber jetzt die Verluste von meinem Geld, das ich noch erarbeiten und versteuern muss.

wie gesagt, das ist nicht die aufgabe des staates. wohl aber die der manager. wenn manager persönlich dafür haften, wenn sie risikoreiche geschäfte tätigen, (das aufkaufen von schulden zb.) wird es diese geschäfte in zukunft nicht mehr geben, weil sie zu risikoreich sind.

Ok, Du sagst, es werden keine Gelder verschenkt. Das ist auf dem Papier auch ganz richtig. Real sieht es so aus, dass der deutsche Staat in Pleiteunternehmen investiert hat, z.B. in die Commerzbank in Fusion mit der Dresdner Bank in Höhe von 18 Milliarden Euro und damit nun Miteigentümer in Höhe von 25% ist.

Der Chef der Commerzbank (Blessing) hat angekündigt, das Geld in voller Höhe dem Staat zurückzahlen zu wollen. Ja, wollen ist ja schonmal schick.

chart.php


hier mal der 10 jahreschart der commerzbank zur verdeutlichung der wertentwicklung. wenn ich mir den chart so ansehe, denke ich das war ein gutes geschäft, was allerdings erst in zukunft früchte tragen wird. das geld das dort reingesteckt wurde, kommt auf jeden fall wieder zurück.






Hypo Real Estate
(wir erinnern uns: Funke gab bekannt, dass sein Sauhaufen nicht von der Krise betroffen ist, um dann knapp 400 Millionen Euro an Abschreibungen zu veröffentlichen), Aareal und so weiter und so fort.

ja das ist scheiße und das macht mich auch wütend. dummerweise hat die HRE ja einen sonderstatus auf grund der größe der bank.

Ist Dir eigentlich klar, dass wir jetzt schon fast ebenso viel Geld in Geschenke Hilfen und Bürgschaften gesteckt haben, als das BIP an Volumen hat?

:( ich weiß. sieh oben.

Und nun OPEL (nur als Beispiel, wir werden noch von anderen Konzernen hören ): Sie haben sich an GM verkauft und davon jahre- und jahrzehntelang nicht schlecht profitiert. Aber im Wesen dieser Sache liegt es auch, dass sie sich von GM diktieren lassen müssen. Etliche Fehlentscheidungen seitens GM hat schon zu einem Rückgang der Zulassungen geführt. Jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, kommt sowas:


Soll heißen: Man erkauft sich im schlimmsten Fall für 3,3 Milliarden Euro einige Arbeitsplätze, aber nicht alle. Denn ob OPEL in seiner momentanen Verfassung interessant für Privatinvestoren ist, ist zumindest fraglich.

Weißt Du, ich denke hingegen, dass man mit dem ganzen Geld den Mittelstand fördern sollte. Seit jeher war er das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Viele Betriebe arbeiten zwar Großkonzernen zu, sind aber auch (noch) flexibel genug, sich mit entsprechendem Kapital neu zu orientieren. Das sind alles funktionierende gesunde Unternehmen.

zunächt hat sich nicht opel an GM verkauft, sondern die ehemaligen eigentümer haben opel an GM verkauft. das ist schonmal ein unterschied. ;)

weiterhin geht es nicht nur direkt um opel sonder auch um die zulieferer, die ja auch zu den gesunden unternehmen gehören, solange sie die aufträge von den großen herstellern bekommen. die meisten mittelständischen betriebe in D sind ja zulieferer. ob nun zum teil oder als hauptgeschäftsfeld. ohne die hersteller ob groß oder klein gibt es auch keinen gesunden mittelstand. zumindest nicht in dem ausmaß wie wir es gewohnt sind.

zum zukunftskonzept: es ist ja nicht die rede davon sich nur auf staatlich hilfe zu verlassen, sondern man sieht es eher als eine komponente an. im gespräch ist ja zb. auch, dass sich die opelhändler direkt an opel beteiligen. zu welcher höhe der staat dort nun finaziell in die bresche springt, wird sich erst noch zeigen. vielleicht findet sich ja doch noch ein finanzkräftiger investor.

Global betrachtet werden es einige nicht schaffen und gemeinsam mit dem großen Konzern untergehen. Aber viele werden es schaffen und die Lücke ausfüllen. Oder ein anderer Automobilhersteller tritt an die Stelle. Was auch immer. Entscheidungen werden vom Unternehmen getroffen. Sind sie richtig, tragen sie die Früchte. Sind sie falsch, tragen sie die Folgen.

grundsätzlich gebe ich dir recht. in normalen zeiten ist das nicht zu bestreiten. aber in einem so unsicheren wirtschaftsumfeld wie wir es derzeit haben, kann die pleite eines großen unternehmens, einer großen bank ein so gewaltige sogwirkung haben, dass die folgen nicht abzusehen sind.

So, Finger tun jetzt weh vom Tippen :D

ich hab versucht mich kurz zu fassen. :shifty:
 
[...] aber nicht wenn wir von bürgschaften sprechen. wenn ein staat für eine bank bürgt, mit deinem und meinem steuergeld, ist es schon von bedeutung, wieviel der "topmanager" verdient.
Na zumindest ist es ja möglich in diesem Land, dass diese Parasiten jetzt auch noch Gelder einklagen (nochmal zur Erinnerung: Sie haben mein erarbeitetes und bereits versteuertes Geld verprasst und fordern nun von meinm noch zu erarbeitenden Steuergeld einen Anteil ein!). Also ich habe eigentlich nie viel von den Baguette-Froschfressern gehalten. Aber im Augenblick schaue ich ein wenig neidisch auf Frankreich. Da macht man es richtig. Man lässt sich eben nicht vom Staat diktieren. Man geht sofort auf die Barrikaden, wenn dort zu viel Scheiße gebaut wird. Die Franzosen sind nicht so genügsames Rindvieh, wie die Deutschen, die sich zwar immer und bei jeder Gelegenheit beklagen, aber letztlich auch jede Schikane erdulden. Zumindest seit nach der Wende. Wird mal wieder Zeit für Montagsdemos, habe ich das Gefühl. Mal schauen, wann die deutsche Schmerzgrenze erreicht ist...

[...]ich könnte den spies jetzt auch umdrehen und behaupten, dass die nimmersatte gesellschaft daran schuld ist, wenn sie ihre kredite nicht zurückzahlen kann. denn die faulen kredite sind es ja, welche die finanzkrise erst heraufbeschworen hat. leute die sich über jahrzehnte verschulden und gelder ausgeben, die sich nicht haben. und die sie dann irgendwann nicht mehr zurückzahlen können. [...]
Und damit hättest Du auch gar nicht mal Unrecht. Aber das klänge, als würde man die Banken von Schuld frei sprechen. Zu einem Kredit gehören immer 2 Leute: Ein Kreditnehmer und ein Kreditgeber. Seitdem das Verleihen fremden Geldes als Dienstleistung deklariert und der Zins erfunden wurde, sehe ich das als das Handwerk einer Bank an. Im Grunde tut sie den lieben langen Tag nichts anderes, als mit dem Geld ihrer Kunden parasitär Geschäfte zu machen. Sie überlässt die Wertschöpfung ihren Kunden, die Geld benötigen und mehr zurückzahlen (also erarbeiten) müssen, als sie bekommen haben. Ob sie das im Inland oder im Ausland tut, spielt dabei keine Rolle. Wenn eine Bank nicht mal das kann, dann versteht sie ihr Handwerk nicht.

Aber weißt Du was? Das ist bei uns gar nicht das Problem. Denn wenn Du einen Kredit benötigst, dann funktioniert das System. Da musst Du bis auf den Cent feilschen und die Hosen runter lassen um minimale Kredite zu erhalten. In den USA (wo eben alles BIG ist, selbst die Blödheit), da schleuderte man mit Krediten um sich. Warum eigentlich?

Weil ein Kunde, der seinen Kredit niemals zurück zahlen kann, dafür aber eben ewig abzahlt, der beste Kunde ist, den man sich wünschen kann. Im Idealfall zahlt ein Kunde nur sein Leben lang Zinsen ab ohne die Kreditsumme jemals zu tilgen. So schafft man Abhängigkeiten wie ein Drogendealer es auch tun würde. Nur Drogen sind verboten, Finanzhaie nicht. Und wenn sich diese Verbrecher auf die Fresse fallen, dann tritt der Staat als Komplize ein? Komisch...

Ok, mein Blutdruck steigt, mein Schlagstock lächelt mich gerade an - kein gutes Zeichen. Kommen wir mal besser auf das "kleinere Übel" zurück, OPEL:

[...]
zunächt hat sich nicht opel an GM verkauft, sondern die ehemaligen eigentümer haben opel an GM verkauft. das ist schonmal ein unterschied. ;)
Wo ist der Unterschied? Die beiden OPELs haben anfang des 20. Jahrhunderts entschieden, dass ein Verkauf an GM eine dufte Sache wäre. Und das war es in der Tat. Die beiden haben kräftig verdient und haben darüber hinaus auch noch Anteile behalten. Sie haben aber auch ihre gesamte Macht in die USA verlagert und hier nur noch den Namen behalten.

So, GM hat eigene Manager und eine eigene Produktpolitik. In Deutschland hat man die Konzeption den OPELs überlassen und hier hat es funktioniert. In den USA haben sie ihre eigene Modellpolitik gehabt. Ok, man hat sich drauf verlassen, dass die Amerikaner alles in BIG haben wollen: Triple Whopper, a gallon milk for breakfast, tons of Vi***a and Aspirin, a gallon gasoline when starting the Hummer, ...

Ok, einige Ölkrisen und Ölkriege später fragt sich sogar der Durchschnittsamerikaner, ob er weiterhin eine 4-Liter-Maschine braucht, um im Stau zu stehen und auf gerade planierten Straßen in den Urlaub zu fahren. Es entscheiden sich wider Erwartens immer mehr Amerikaner dazu, dass auch ein Klein- oder Mittelklassewagen völlig reicht. Und weil GM der Ansicht war, dass ein echter Amerikaner nunmal eine 4-Liter-Maschine braucht, haben sie am Bedarf vorbei gebaut. Und das, obwohl dieser Sinneswandel im Volk ja nun nicht von heute auf morgen kam. Und nun müssen sie die Folgen ihrer Fehlentscheidung tragen. Traurig genug, aber nun reißen sie damit auch OPEL in den Abgrund.

Die einzig logische Konsequenz wäre, dass der Staat Hilfen an OPEL bewilligt unter der Bedingung, dass sich OPEL von GM vollständig löst. Dürfte im augenblicklichen Zustand GMs nicht sehr teuer werden. Dann könnte der Staat zumindest reell hoffen, dass das Geld nicht in die USA fließt und dass OPEL in Zukunft wieder massiv Gewinne erwirtschaften würde, die nicht durch GM geschmälert werden. Und vielleicht hat der Staat so auch die Chance, dass OPEL mal wieder Steuern zahlt und vor allem das geliehene Steuergeld zurückerstattet. Das wäre doch mal was. Dann wäre mein nächstes Auto vielleicht sogar ein OPEL :)

[...] weiterhin geht es nicht nur direkt um opel sonder auch um die zulieferer, die ja auch zu den gesunden unternehmen gehören, solange sie die aufträge von den großen herstellern bekommen. die meisten mittelständischen betriebe in D sind ja zulieferer. ob nun zum teil oder als hauptgeschäftsfeld. ohne die hersteller ob groß oder klein gibt es auch keinen gesunden mittelstand. [...]
Richtig. Dann müssen sie jemand anderen beliefern. Oder ihr Geschäftsfeld ändern/erweitern. So geht es jeder Firma - Zeiten ändern sich nunmal. Nach Darwin: "Nicht die stärkste Lebensform überlebt, sondern jene, die sich neuen Bedingungen am besten anpassen kann..."

[...] aber in einem so unsicheren wirtschaftsumfeld wie wir es derzeit haben, kann die pleite eines großen unternehmens, einer großen bank ein so gewaltige sogwirkung haben, dass die folgen nicht abzusehen sind.
Die Folgen sind aber auch nicht absehbar, wenn der deutsche Staat aufgrund massiver Überschuldung annähernd oder ganz handlungsunfähig wird. Und um es mal fest zu machen: Weißt Du genau, wo dieser Punkt ist und wann er erreicht ist? Ich weiß es jedenfalls nicht. Und meine Sorge ist, dass unsere "Volksvertreter" es auch nicht wissen.

ich hab versucht mich kurz zu fassen. :shifty:
Ich auch :D :D :D
 
Opel und die Zahlungen der Regierung an Opel zur Erhaltung der Arbeitsplätze

Wer hat das alles zu verantworten, dass Opel über einige Milliarden Zuschuss bekommt? Doch die Regierung. Anstatt wie versprochen die Arbeitsplätze zu erhalten werden Tausende von Arbeitsplätzen abgeschafft. Ich jedenfalls weigere mich aufgrund der Milliardenschweren Unterstützung von Opel, noch einmal einen Opel zu kaufen. Ich fühle mich von der Regierung total verschaukelt. Immer heißt es, es ist kein Geld da, und dann werden Milliarden von Euros verschleudert, angeblich um Arbeitsplätze zu retten. Dieses Geld in neue Arbeitsplätze gesteckt würde ein Vielfaches von dem bringen, was es jetzt bringt, wenn das Geld in Opel reingesteckt wird. Es bleibt kein Arbeitsplatz bestehen, der nicht auch so. ohne Unterstützung, verloren gegangen wäre. Opel hätte vielleicht einfach nur die Modelle, die sie bereits bauen, aufmöbeln müssen anstatt ständig neue Modelle zu entwickeln, wenn kein Geld da ist. Mein Auto ist ein Opel Corsa. Der ist gut und war günstig. Dennoch unterstütze ich diese Art von Politik gewiss nicht mehr. Denn letztendlich sind wir die Bezahler. Ich habe längst nicht mehr so viel Geld im Geldbeutel, um selbst noch einigermaßen leben zu können. Das geht inzwischen sehr vielen Leuten so. Und immer noch kommt von Regierungsseite der Hinweis, dass wir Leute einfach zu viel Geld zur Verfügung haben. Wo bitte soll das denn herkommen, wenn die Regierung uns kleinen Leuten das Geld nur so aus der Tasche rauszieht? Einem Nackten kann man halt nicht mehr in die Tasche greifen. Das sollten die da oben eben auch mal begreifen.
LG
 
Wurde schon Geld gezahlt? Bisher will GM doch nur welches haben.

In der Tat halte ich es auch für grundfalsch wenn der Staat derart in die Wirtschaft eingreift. Wenn es dich persönlich so aufregt, dann schreibe doch mal deinem Bundestagsabgeordneten und teile ihm deinen Unmut mit.
 
Wurde schon Geld gezahlt? Bisher will GM doch nur welches haben.
Ja, ein Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro. Der wurde aber schon zurückgezahlt - inkl. Zinsen.

Momentan will man 2,7 Milliarden Staatshilfe von den betroffenen europäischen Staaten; selbst will man nur 600 Millionen zu Sanierung beitragen. Laut Regierung ist das nach jetzigen Stand nicht akzeptabel.