Das wäre nach meiner Ansicht auch richtig.Ja, auch gegen den Willen. Sonst könnte man Selbstmörder, die auf einem Hochhaus stehen, ja einfach springen lassen.
Weil die Leute, die es so bestimmt haben, nicht das Problem haben, dass ihr Leben schmerzhafter ist, als der Tod. Dann fehlt ihnen natürlich noch das nötige Einfühlungsvermögen und man meint, dass ein Psychokasper auch jedes Problem lösen kann. Krebs zu ertragen ist nunmal nur eine Frage der inneren Einstellung und bei Liebeskummer gilt stets: "Der/die nächste wird schon kommen"Man ist da einfach nicht auf die Idee gekommen, dass es Menschen geben soll, die einfach nicht mehr leben wollen und das bei voller geistiger Fähigkeit selber entschieden haben. Man spekuliert immer darauf, dass ein Mensch, der sich selber töten will, einen psychischen Defekt haben muss.
Dennoch: Wer selbst den Mut und die Kraft aufbringt, seinen eigenen stärksten ureigensten Instinkt der Selbsterhaltung zu überwinden, dem muss es schon verdammt dreckig gehen - psychisch oder physisch ist dabei völlig egal. In meinem Freundeskreis hatte sich auch ein Mädel aus dem Fenster geschmissen, allerdings war das eine Kurzschlussreaktion, völlig im Affekt. Wer aber über Tage, Wochen oder gar Monate um Gift bittet, der will sich nicht im Affekt töten, sondern hat den festen Willen. Dessen Leben ist nur noch eine einzige Last, die er abwerfen will. Und diesen Menschen einen würdevollen Abschied zu versagen, halte ich für eine große Sauerei.
Gruß,
Photon