Deutschland,der Nabel der Welt?

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Nervensäge
ID: 238422
L
20 Juni 2006
1.480
108
Also mir geht was nicht in den Kopf.
Ich hab vorhin eine News gelesen, in der es hieß, dass Bulgarien den EU Beitrittt der Türkei begrüßen würde.
Auf einmal kriechen alle aus ihren löchern und sagen sachen wie:
"haben die auch was zu melden?sollen froh sein das wir sie mit durchfüttern und die fre..e halten. "


Oder als Polen in die EU eingetretten ist, dann kamen sofort leute die sagten:
"Jetzt wird unser land mit billig heimwerkern aus Polen überfluttet"

Ich will damit sagen, dass Deutsche heute immer noch so denken wir vor 30 Jahren. Es mag ja sein, dass es früher in Deutschland so toll war, dass jeder herkommen wollte, aber das ist heute nicht so.
Deutschland ist auch nicht das einzige land, dass in den EU Topf einzahlt. Es mag ja sein dass Deutschland das land ist dass man meisten einzahlt, aber was sollte Deutschland denn sonnst machen?
Deutschland hat mit 80 Mio einwohnern die größte Bevölkerung in der EU. Also muss Deutschland auf richtig viel einzahlen, wenn sie aus der EU profitieren wollen.
Ich verstehe einfach nicht, wieso soviele leute meinen dass die Deutsche Bevölkerung das Ausland durchfüttern muss.

Die Ost Europäischen Heimwerker haben auch kein interesse mehr an dem Deutschen Arbeitsmarkt, weil die guten Zeiten einfach vorbei sind.
Wieso will hier keiner verstehen, dass sehr viele Ausländer Deutschland meiden? Sie fahren lieber nach Irland um zu arbeiten, weil es dort lukrativer ist.
Seit 2002 wandern auch immer mehr Menschen aus Deutschland aus.
Warum sollten sie das machen,wenn es hier so toll ist?

Ich meine sehr viele sind in den 80er Jahren stecken geblieben und meinen immer noch dass Deutschland der Nabel der Welt ist.
Meiner Meinung nach ist das aber schon lang nicht mehr so.

Wie seht ihr es?
 
Du erwähnst es doch selbst, Deutschland ist das bevölerungsreichste Land der EU, Deutschland ist das Land welches am meisten zahlt un im Umkehrschluss am wenigsten wieder raus bekommt, da das eingezahlte Geld ja an andere Länder fliesst.
Wenn man noch dazu nimmt, dass Deutschland eines der Top-Export-Länder ist, finde ich schon, dass Deutschland, wie du es so schön ausdrückst, immer noch Nabel der Welt ist und sich die deutschen Bürger auch gerne mal erlauben dürfen etwas zu sagen^^
Und die Zu- und Abwanderung spielt mal keine Rolle, es gibt immer Länder, die für einige Individuen attraktiver sind, es gibt aber auch genug Länder die schlechter sind und von dort wandern auch immer noch Menschen nach Deutschland ein. Es mag sein, dass sich das mittlerweile selbst reguliert, da wir nicht mehr so viele Arbeitsplätze zur Verfügung haben wie noch anno dazu mal, auch Deutschland geht es schlechter in der Krise wie allen Ländern, aber an den Paketen für Griechenland etc. erkennt man, da Deutschland einen Großteil wuchten muss/kann, dass es uns noch relativ gut geht.
 
Guck Dich doch einfach mal in einer Großstadt um. Wenn Du da nicht den Eindruck bekommst, dass es Hunderttausende Menschen attraktiver finden in Deutschland zu leben, als in ihrem Heimatland, bist Du blind.

Klar, es gibt einige politische Flüchtlinge, dazu eine ganze Menge Bürgerkriegsflüchtlinge, aber die größte Gruppe der Einwanderer sind die Wohlstands- oder Wirtschaftsflühtlinge. Und dabei ist es ja egal, ob Du oder wir es in D immer noch so toll finden, wie vor 30 Jahren, im Vergleich zu Sierra Leone, Malawi oder Mali zum Beispiel IST es hier im Schnitt toller. Vor allem für Leute, die schon dort keinen Job hatten usw. Die bekommen hier ein vergleichsweise sorgenloses Leben.

Und zu der Haltung der Deutschen kann man nur sagen, dass es immer Extreme gibt, insgesamt herrscht aber sicher die Meinung vor, dass Deutschland ungerechtfertigt viel für das Ausland leisten muss. Ich empfinde dies auch so, da wir ja schon große Menge an Einwanderern aufnehmen und selbst auch genug Probleme hier haben. Nachdenklich stimmt mich bei solchen Äußerungen nur, dass sie oftmals aus dem Munde derer kommen, die selbst vom Staat Leistungen erhalten... Sozialneid und Herabstufung sind am unteren Ende der Einkommensleiter am Stärksten
 
Guck Dich doch einfach mal in einer Großstadt um. Wenn Du da nicht den Eindruck bekommst, dass es Hunderttausende Menschen attraktiver finden in Deutschland zu leben, als in ihrem Heimatland, bist Du blind.Klar, es gibt einige politische Flüchtlinge, dazu eine ganze Menge Bürgerkriegsflüchtlinge, aber die größte Gruppe der Einwanderer sind die Wohlstands- oder Wirtschaftsflühtlinge.

*lach mich krank* da wäre ja Spanien ja tausend mal reicher als Deutschland, hier gibt es Städte da wohnen fast 90% deiner so genannten Wohlstandflüchtlinge. ;-)
 
*lach mich krank* da wäre ja Spanien ja tausend mal reicher als Deutschland, hier gibt es Städte da wohnen fast 90% deiner so genannten Wohlstandflüchtlinge. ;-)

Jeweils Auszug aus Wikipedia:

Somit ergibt sich ein Gesamtanteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund von etwa 18,7 Prozent (15,4 Millionen)

Die Zahl der in ****** lebenden Ausländer liegt bei rund 5,7 Millionen (Januar 2010), was zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht, von denen 2,35 Millionen Staatsbürger anderer EU-Länder sind.[4]

Und jetzt rate mal, welcher Wert zu welchem Land gehört...
 
Ein viel größeres Rätsel ist, warum du einen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund mit einem Bevölkerungsanteil von Ausländern vergleichst.

Das ist kein Rätsel, es ist einfach gewollte Ungenauigkeit um einen Vergleich zu konstuieren. Man kann beim Migrationshintergrund ja auch mal Frankreich nehmen.... Klar, es gibt andere Länder mit ebenso hohen Quoten an nicht traditionell dort lebenden, aber oftmals mit anderen Hintergründen/Begründungen.

Es ist ja unstrittig, dass Spanien mit Aussenposten auf dem afrikanischen Kontinent und Italien aufgrund seiner geografischen Lage als Ersteintrittsländer der EU gelten. Allerdings sind dies in vielen Fällen Transitländer auf dem eigentlich gewollten Weg nach Deutschland, England, Frankreich oder Skandinavien.

Aber die Ausländer- oder Migrantenanteile sind ja nicht der Hauptaspekt der Fragestellung. Es geht im Grund ja darum, dass sich viele Deutsche aufgrund unterschiedlicher Dinge nicht bereit erklären mögen noch mehr Zahlungen an das Ausland zu tätigen. Eines dieser Dinge ist der hohe und gefühlt noch höhere Ausländeranteil in Deutschland, dessen größten Anteil ich persönlich als Witschaftsflüchtlinge einstufe.
 
Ja ich denke auch das Deutschland immer noch der Nabel Europas ist.
Der Nabel der Welt dürfte schon immer Amerika sein.

Man muss nur in die Liste der Top 100 Ökonomien schauen.

Platz 1: USA BIP/Umsatz (in mio $) 8,708,870.00
Platz 2: Japan BIP/Umsatz (in mio $) 4,395,083.00
Platz 3: Deutschland BIP/Umsatz (in mio $) 2,081,202.00
Platz 4: Frankreich BIP/Umsatz (in mio $) 1,410,262.00
...
Platz 58: Volkswagen
...
Platz 61: Siemens usw.


Deutschland ist mit eines der Reichsten Länder der Welt. Klar das viele Zuwandern.

Jetzt zu der Aussage warum so viele deutsche Abwandern. Es gibt ja mittlerweile auch im TV viele Shows die Leute begleiten wie sie in ein anderes Land abwandern. Viele von diesen Leuten haben in Deutschland ihren Job verloren uns suchen in anderen Ländern. Mindestens die Hälfte davon wandert aus ohne irgendwelche Perspektiven in diesem Land zu haben. Nicht mal einen sicheren Job. Die meisten der Leute gehen in das Land ohne vorher zu wissen wie dort die Politische Lage des Landes ist. Und genau deswegen gibt es mittlerweile auch schon Shows im TV die Leute zeigen die wieder zurück nach Deutschland wandern. Klar es ist immer ein hin und her.

Ich denke das Deutschland nicht umsonst im G8 ist.
Ich denke das Deutschland weiterhin eines der größten Wirtschaftsmächte bleibt.


Ausserdem Vertraut nicht umsonst die ganze Welt der deutschen Ingeneurskunst und der Deutschen Technik.


Ausserdem berichten die Medien in Deutschland immer wie schlecht es dem Land geht. Immer mehr Schulden usw. Ich glaub das mir hier keine 10% sagen können wieviel Schulden denn die USA oder England aufnehmen muss um die Krise zu bewältigen. Weils halt auch nicht in den Medien kommt.

lg superfutzi
 
Deutschland ist mit eines der Reichsten Länder der Welt. Klar das viele Zuwandern.

Ob man den BIP für Reichtumsbemessungen verwenden kann, darüber streiten die Menschen, seitdem es ihn gibt. Viele schwören da eher auf den HDI.

Was aber sicher ist: du wirst nicht das Reichtum eines Landes am BIP festmachen können. Viel eher ist doch der BIP/Ew aussagekräftig.
Dort liegt Deutschland dann auch auf rang 18. Hinter Luxemburg, USA und Österreich(!)

Übrigens zahlt Deutschland pro Kopf nicht am meisten in die EU-Kasse, ohne etwas zurückzubekommen!
Schweden, Niederlande und Luxemburg zahlen mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte eine Kennzahl alleine auch nicht für aussagekräftig, viel mehr würde mich aber interessieren, wie der Threaderöffner denn überhaupt "Nabel der Welt" definiert.

Ich habe mal Tante Wiki gefragt, die gibt mir da so ganz gegensätzliche Antworten.

Nabel der Welt ist die Bezeichnung für mythologische Lokalisierungen des Weltenmittelpunkts.

Beispiele für als Nabel der Welt bezeichnete Orte sind:

* der Umbilicus urbis in Rom
* die Osterinsel
* der Omphalos in Delphi
* der Tempelberg in Jerusalem
* das Mittelschiff der Grabeskirche in Jerusalem
* die Stadt Cusco in Peru
* der Piccadilly Circus in London

Die Redensart „sich für den Nabel der Welt halten“ fand als Beispiel für Egozentrismus Eingang in die deutsche Umgangssprache.

Dann hast du aber Egozentrismus nicht richtig verstanden. Und wie definierst du viele halten Deutschland für den Nabel der Welt? Wer ist das denn?

Meinst du die Gehirnakrobaten, die hier bei Klamm News kommentieren? Na, die haben bestimmt noch nie zu irgendeinem Nabel gehört, außer vielleicht von ihren Stammtischen.

Du meintest vielleicht eher Krone der Schöpfung?

Nein, das haben zwar einige Leute mal "1000 Jahre lang" gedacht, aber doch heute nicht mehr? Na ja, ein paar schon noch.

Wichtigstes bzw. stärkstes Industrieland oder Exportland in Europa? Damit könnte ich etwas anfangen, aber danach hast du ja nicht gefragt, wobei man da ja auch wieder nach der "Wichtigkeit" fragen musst.

Alles nicht so einfach, gell. Wobei der Migrationsanteil oder auch der Ausländeranteil, der anscheinend ja immer wieder in jede Diskussion einfließen muss, hier völlig wurscht ist, bei den Kennzahlen übrigens doch auch, oder?

Aber der Aspekt darf anscheinend nicht mehr fehlen, auch wenn er gar nicht relevant ist.

*Edit:

Ich war mal bei einer neu gegründeten TK-Firma dabei, die haben Deutschland als wichtigstes Land für sie gesehen, das waren Engländer (denen das wohl eh schon schwer fällt) und Amerikaner.

Es ist wohl immer eine Frage des Standpunktes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine sehr viele sind in den 80er Jahren stecken geblieben und meinen immer noch dass Deutschland der Nabel der Welt ist.
Meiner Meinung nach ist das aber schon lang nicht mehr so.

Ich weiß jetzt nicht, was Zuwanderung oder EU Zahlungen mit dem Nabel der Welt zu tun haben.

Vielleicht wäre es tatsächlich mal ratsam, zu definieren, was man unter "Nabel der Welt" versteht.

Aber mal zwei Beispiele, was ich so wahr nehme.

2003 habe ich meinen ersten Job in Berlin angetreten.
Damals haben wir uns mit dem französischen Konkurrenten um die Weltmarktführerschaft geprügelt und letztlich gewonnen.
Inzwischen wurde der französische Konkurrent aufgekauft und "meine alte Truppe" hat einen Weltmarktanteil von 50% und mehr.

2005 habe ich nen neuen Job angetreten, bei einer Truppe die zu dem Zeitpunkt schon Weltmarktführer war, was wir immer noch sind.
Und denken wir an die letzten Tage.
Wer hat da Milliarden (Vor)Verträge in Russland unterschrieben?
Der Chef einer deutschen Siemens oder einer französischen Alstom?

Und wenn ich an die Technik denke, die mein Vater für internationale Projekte konzipiert, die dann in Bayern gefertigt wird...

Also so weit weg können wir vom Nabel der Welt nicht sein. 8)

gruss kelle!
 
@Kelle: Hmm - gab es da nicht einen näher benannten deutschen Konzern, der über Jahre hinweg Schmiergeld im großen Stil bezahlt hat... :think:
 
@Kelle: Hmm - gab es da nicht einen näher benannten deutschen Konzern, der über Jahre hinweg Schmiergeld im großen Stil bezahlt hat... :think:

Och, da gab es sicherlich viele Firmen die das gemacht haben.

Das hat aber wenig damit zu tun, dass Konkurrenten blöd gucken, wenn man ein neues "Gerät" vorstellt, mit einem bestimmten Leistungsumfang, weil keiner der Konkurrenz so was im Portfolio hat.

Und die Geschäfte nach der Schmiergeldaffaire sind ja nicht gnadenlos eingebrochen.

Und, sein wir mal ehrlich, bei Geschäften wo einzig und allein das Bakschisch zählt, ist das Thema Innovation eh außen vor, egal welche Firma da "mit bietet".

gruss kelle!
 
Und, sein wir mal ehrlich, bei Geschäften wo einzig und allein das Bakschisch zählt, ist das Thema Innovation eh außen vor, egal welche Firma da "mit bietet".

Das mag schon richtig sein, aber Innovation muss auch bezahlt werden. und das geht nur, wenn das Kerngeschäft "wie geschmiert" läuft...

Und es ist auch traurige Realität, dass die Menge der Innovationen, die aus Deutschland kommt, immer weiter sinkt - nicht erst seit gestern.
 
Das mag schon richtig sein, aber Innovation muss auch bezahlt werden. und das geht nur, wenn das Kerngeschäft "wie geschmiert" läuft...

Warum sollte man Innovationen bezahlen, wenn man den alten Sch**ß gut los wird, dank Bakschisch.

Wenn ich mich recht entsinne, gab es vor Jahrzehnten mal ein Kartell in Deutschland, was den Markt der Energieübertragung (Hochspannung etc.) unter sich aufgeteilt hatte. Da war die nicht nähere genannte Firma auch nicht weit weg.

Lief alles wunderbar, bis das Kartell auf flog, der deutsche Markt war weg, weil andere bessere Angebote, vor allem auf technischer Seite, hatten, und um den Auslandsmarkt hatte man sich kaum gekümmert.

Nachdem was uns so erzählt wurde, waren die Kartellstrafen das geringere Problem.

Ich glaube die These "Schmierung für Innovation" ist so nicht haltbar.

Und es ist auch traurige Realität, dass die Menge der Innovationen, die aus Deutschland kommt, immer weiter sinkt - nicht erst seit gestern.

Wobei das in erster Linie nicht am Potential der hiesigen Ingenieure liegt, sondern eher an irgendwelchen wildgewordenen BWLern, die Innovation erst zulassen, wenn der Markt sie dringend benötigt.

So kenne ich aus Entwicklungsbereichen Zielvorgaben für Erfindungsmeldungen, die im Endeffekt eine Vorstufe zur Patentanmeldung sind.

Die werden fleißig geschrieben, ob die auf dem Markt landen - wer weiß.

gruss kelle!
 
[...]
Ich will damit sagen, dass Deutsche heute immer noch so denken wir vor 30 Jahren. Es mag ja sein, dass es früher in Deutschland so toll war, dass jeder herkommen wollte, aber das ist heute nicht so.
Also regional kann ich einen massiven Zuwachs von Ausländern feststellen. Was sie hier tun und warum sie hier sind, weiß ich natürlich nicht. Aber in Berlin-Marzahn sind de facto die unteren Etagen beinahe flächendeckend an Russen vermietet (sie gröhlen des nachts und da ich noch russisch in der Schule hatte, erkennt man das auch). In Hohenschönhausen und Lichtenberg nimmt der Anteil vor allem an Vietnamesen ständig zu. Neukölln ist nur noch geografisch Deutschland zuzuordnen - kulturell erinnert nichts mehr auch nur an Mitteleuropa. Und so weiter und so fort. Auch wenn die Leute aus Nicht-EU-Staaten kommen, so kann ich nicht bestätigen, dass Deutschland als Auswanderungsland unattraktiv ist. Vielleicht innerhalb der EU, aber nicht global. Mag sein, dass sich einige Länder durch die EU gesund gestoßen haben und die Leute nun nicht mehr hier her kommen müssen/wollen, was ja in jeder Hinsicht zu begrüßen ist. Aber insgesamt unattraktiv denke ich nicht.

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Deutschland ist auch nicht das einzige land, dass in den EU Topf einzahlt. Es mag ja sein dass Deutschland das land ist dass man meisten einzahlt, aber was sollte Deutschland denn sonnst machen?
Jetzt leider gar nix mehr. Jetzt sitzen wir in der Scheiße, nicht mehr zu ändern. Jetzt müssen wir halt für Europa zahlen. Aber man hätte - und das sage ich nicht erst seit heute - niemals in die EU eintreten und schon gar nicht die EU maßgeblich mit auf den Weg bringen dürfen. Ich warte ja nur noch, dass das nächste Land nach Griechenland quietscht und Geld braucht. Und ich bin mal gespannt, wie lange sich eine EU noch hält, wenn erstmal Deutschland quietschen muss.

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Ich verstehe einfach nicht, wieso soviele leute meinen dass die Deutsche Bevölkerung das Ausland durchfüttern muss.
Einfach ausgedrückt: Jedes Land zahlt gemäß seiner Möglichkeiten in den EU-Topf ein. Und bekommt gemäß seiner Bedürfnisse (oder Mauschelverträgen, wie beispielsweise die GB-Landwirtschaft) Geld wieder heraus. Und so gerecht das klingen mag, es gibt dennoch Gewinner und Verlierer, auch wenn unsere "Volksvertreter" meinen, es gäbe keine Verlierer. Verlierer ist nämlich der, der mehr einzahlt, als er raus bekommt.

Wenn es zeitlich begrenzt ist, dann ist es für mich in Ordnung. Dafür ist ja die EU solidarisch. Solidarität funktioniert aber nur, wenn viele Starke einem oder wenigen Schwachen helfen. Es wird allerdings zur Katastophe, wenn wenige Starke viele Schwache unterstützen müssen. Denn dadurch schwächt sich die EU in ihrer Gesamtheit nachhaltig. Die starken Länder werden schwächer und haben nicht genug Kraft, die Schwachen allesamt "hoch zu ziehen". Ob es zu einem Kollaps kommt, ist fraglich, aber in jedem Falle nicht wünschenswert.

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Seit 2002 wandern auch immer mehr Menschen aus Deutschland aus.
Warum sollten sie das machen,wenn es hier so toll ist?
Weil es unkompliziert ist. Auslandsaufenthalte erweitern auch den Horizont und macht sich super im Lebenslauf. Die hoch bezahlten Stellen verlangen inzwischen immer häufiger, dass man ortsungebunden ist. Ein Jahr in Hamburg, 2 Jahre in New York, 3 Jahre in Sydney. Durch die Globalisierung ist fast kein wirtschaftlich interessantes Ziel weiter als 14 Flugstunden entfernt. Man hört auch immer nur, wie viele auswandern, aber nicht, wieviele wiederkommen oder im Ausland fest sitzen, weil sie keine Kohle für ein Rückflugticket haben. Ich genieße sowas immer mit Vorsicht. Aber ich muss auch sagen, dass wenn ich ein sehr verlockendes Jobangebot aus dem Ausland bekäme, es (zeitlich begrenzt) auch annehmen würde. Warum denn auch nicht?

Insgesamt gesehen ist Deutschland nicht mal der Nabel der EU. Aber Deutschland ist ein wichtiges und (trotz Krise) wirtschaftlich starkes Land. Ohne Deutschland würde vieles auf der Welt anders, womöglich gar nicht laufen.