Bundesverkehrsminister: Hartz-IV-Empfänger sollen in Bus und Bahn patrouillieren

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 27.08.2006 um 10:39:00 Uhr veröffentlicht:
Bundesverkehrsminister: Hartz-IV-Empfänger sollen in Bus und Bahn patrouillieren
SternShortnews

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat jetzt vorgeschlagen, dass Empfänger von Hartz IV zur Kontrolle in öffentlichen Bussen und Bahnen herangezogen werden könnten. Tiefensee sagte das in einem Interview mit der Wochenzeitschrift "Focus". Service und Sicherheit könnten so verbessert werden. Zudem sei das kaum mit zusätzlichen finanziellen Ausgaben verbunden. Die Hartz-IV-Patrouillen sollen ihren Dienst unbewaffnet verrichten.
 
Wir haben hier grad diskutiert: Was sind eigentlich gemeinnützige Arbeiten?
Patroullierngänger waren früher Sicherheitsbeamte, Aufräumer waren Mitarbeiter beim Amt für Stadtgrün oder Müllfahrer, selbst in der Kita ist ist eine HartzIV beschäftigt beim Fensterputzen usw. das nannte man früher Putzfrau. Also alles nur andere Namen für eigentlich bestehende Arbeitsplätze um die Lohnausgaben zu drücken.
Also sagt mir mal ein paar gemeinnützige Arbeiten

setto
 
Der Status "gemeinnützig" hat nichts mit der Art der Beschäftigung zu tun, sondern mit der Tatsache, das Tätigkeiten nicht aus gewinnstreben, sondern zum Wohle der Allgemeinheit (=>der Allgemeinheit zum Nutze) erbracht werden...

Demach kann eine Tätigkeit als Putzfrau oder Müllmann durchaus als gemeinnützig gelten. Oder wenn ein Maurer unter Verzicht auf Lohnzahlungen die Gartenmauer eines Kindergartens repariert.

Nichts desto trotz finde ich den Vorschlag ziemlich daneben. Hartz IV-Empfänger zu Hilfssherriffs zu machen, kann nicht der richtige Weg sein.
 
Vor allem weiß der Herr schon warum er sie "unbewaffnet" losschicken will:LOL: , auf der einen Seite heißt es bestimmte Berufe sollen eine Extraversicherung abschließen wegen dem höheren Risiko und auf der anderen Seite kommen dann solche Vorschläge:evil:

setto
 
Leider sind das alles nur Alibi-Vorschläge, die die Sicherheit in keinster Weise erhöhen können und sicherlich nur wenigen Menschen ein sichereres Gefühl geben würden.

Niemand kann sämtliche Züge kontrollieren und bei jedem Koffer aufpassen, wer ihn wann und wo abgestellt hat. :-? Zudem würden, wie auch schon geschrieben wurde, unbewaffnete Patrouillen nicht wirklich etwas ausrichten können.

Der "Vorteil" wäre lediglich, dass wieder einige tausend Arbeitslose aus der Statistik fallen würden.
 
Erinnert mich an den "freiwilligen Polizeidienst", der hier in meiner spießigen Kleinstadt abends mit Handy und Pfefferspray bewaffnet loszieht und die große Kriminalität verhindert :ugly:

Wirklich erschreckend ist nur, dass solche Vorschläge mittlerweile sogar aus der SPD kommen. Gell, Herr Tiefensee...
 
Ich denke mal, dass das ein Vorschlag des Vorschlags wegen gemacht wurde... Nur um auch mal aufzufallen... Oder wann trat Tiefensee in den letzten Monaten sonst in Erscheinung?

Also ich würde mich nicht von jemanden, der keine Befugnisse dazu hat, auffordern lassen meine Taschen aufzumachen...
 
Naja, grundsätzlich muss man einfach sehen, dass die Allgemeinheit das Leben einiger Millionen Menschen weitgehend finanziert. Da finde ich es im Gegensatz nicht verkehrt, wenn die Menschen im Gegenzug der Gesellschaft einen Teil zurückgibt - sei es nun durch ehrenamtliche Tätigkeit (z.B. Vorstan in einem Schwimmverein), oder sich aber auch in gewissem Rahmen im öffentlichen Nahverkehr nützlich machen (hier in Hannover gibt es z.B. einige, die als "Guide" auf bestimmten Linien mitfahren). Das darf allerdings nur ein Zusatzangebot sein und nicht zu Lasten regulärer Arbeitsplätze gehen. Ich denke z.B. das die meisten Verkehrsbetriebe kein Geld haben um wie auch immer geartete zusätzliche Stellen zu schaffen.
 
Allerdings wage ich zu bezweifeln, das Hartz IV-Empfänger zur Steigerung der Sicherheit beitragen können.

Sie sind nicht als Sicherheitskräfte ausgebildet, und das macht man auch nciht in einem Nachmittags-Workshop. Von daher wird ihr "Abschreckungspotenzial" ziemlcih gering bis nicht vorhanden sein.

In der realität werden sie eher auf die Jagd nach Schwarzfahrern gehen, und wohl nicht zur Steigerung der Sicherheit beitragen, sondrn eher als "Lästig" empfunden werden. "guides" sind ja wohl eher als Kundenservice zu verstehen und nicht mit der Forderung vergleichbar.

Sicherlich leben diese Leute auf "Kosten der Gemeinschaft" (wobei nicht die wenigsten selber schon für den Fall bezahlt haben), aber sicherheitsaufgaben sollten bei Fachpersonal verbleiben.
 
Bei uns in der Stadt wo die ganzen Schulen liegen, fahren jetzt schon 1 Jahr lang Hartz4-Jobber morgens als Busbegleiter mit. Helfen den Kids wenn sie den bus nicht finden, sorgen so gut es geht für ordnung und ruhe im bus. Und bei uns funktioniert das. Die bekommen halt neben dem 1 euro pro stunden, von der verkehrsgesellschaft ne netzkarte umsonst und das geht ganz gut. Es kommt aber auch nicht jeder rein. Er wird vorher getestet und muss schulungen besuchen, aber dann sind die mit bei der fahrt.
 
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ja, eigentlich niveau der grünen vorschläge :p

ich denke es ist klar, der vorschlag ist müll ;)

hmm billige Antwort. Würd gern mal deine Begründung lesen, wieso das Müll ist, nur weil es von den Grünen ist?

Ich persönlich find es nicht schlecht, wenn dort Leute rumlaufen und alles Verdächtige sofort den Experten melden, somit kann man Einige vorbeugen und Menschen ein höheres Sicherheitsgefühl geben, auch wenn nur rein psychologisch.

Bei einigen herrscht der EINdruck, dass jeder Hartz 4 EMpfänger ein Versager ist. Das sind nur arbeitslose Menschen, darunter auch Ärzte, Schauspieler, Pädagogen, Lehrer, Handwerker ......
 
hmm billige Antwort. Würd gern mal deine Begründung lesen, wieso das Müll ist, nur weil es von den Grünen ist?
hättest du mal genauer gelesen, dann wüßtest du das der vorschlag von einem spd minister kam und nicht von den grünen ;)
Ich persönlich find es nicht schlecht, wenn dort Leute rumlaufen und alles Verdächtige sofort den Experten melden, somit kann man Einige vorbeugen und Menschen ein höheres Sicherheitsgefühl geben, auch wenn nur rein psychologisch.
melden können auch normale fahrgäste, dazu brauchts keine arbeitslose.
Bei einigen herrscht der EINdruck, dass jeder Hartz 4 EMpfänger ein Versager ist. Das sind nur arbeitslose Menschen, darunter auch Ärzte, Schauspieler, Pädagogen, Lehrer, Handwerker ......
in gewisser weiße hat er im kampf um einen arbeitsplatz schon versagt....
 
Ich persönlich find es nicht schlecht, wenn dort Leute rumlaufen und alles Verdächtige sofort den Experten melden, somit kann man Einige vorbeugen und Menschen ein höheres Sicherheitsgefühl geben, auch wenn nur rein psychologisch.

Bei einigen herrscht der EINdruck, dass jeder Hartz 4 EMpfänger ein Versager ist. Das sind nur arbeitslose Menschen, darunter auch Ärzte, Schauspieler, Pädagogen, Lehrer, Handwerker ......

Welcher Arzt, Schauspieler, Lehrer odert Handwerker hat eine Kriminalistsische Ausbildung? Keiner! und verdächtige nach Stereotypen zu identifizieren (Arabisches Aussehen, Trolleys als gepäck dabei ect. ) hilft auch nicht, bzw. stärkt nur Mißtrauen und säht Zwietracht.

Und Abschreckungspotential haben solche "Kontrolleure" ebensowenig wie Videoüberwachung...
 
[...] und verdächtige nach Stereotypen zu identifizieren (Arabisches Aussehen, Trolleys als gepäck dabei ect. ) hilft auch nicht, bzw. stärkt nur Mißtrauen und säht Zwietracht.

Tja, trotzdem wird es gemacht... (In GB gab es nach den Terroranschlägen innerhalb von 2 Monate 10 000 Überprüfungen vorwiegend arabisch aussehender Leute... Soviel wie sonst im ganzen Jahr...)
 
Grunsätzlich bin ich dafür das jeder Mensch der Leistungen erhält auch soweit wie seine Fähigkeiten es ihm ermöglichen etwas für diese Leistungen zurückzugeben

es gibt sicher unter den Hartz 4 Empfängern auch einige die für einen solchen Sicherheitseinsatz geeignet wären und die sind die einzigen die man dafür wenn überhaupt auch nur nehmen sollte

Und man muss natürlich aufpassen das diese "Zwangsbeschäftigungen" nicht so weit ausufern das wir im Prinzip gleich wieder Schilder wie "Wer nicht arbeiten, soll auch nicht Essen" und "Arbeit macht frei" aufhängen können
 
Wenn der Job gut bezahlt wäre, wäre das ja okay. (Allerdings bräuchten die Leute dann definitv eine anständige Einweisung)

Hm, stehen bald wohl wieder Wahlen an, wenn so komische Vorschläge auf den Tisch kommen. Arbeitsplätze brauchen wir, keine Tagesbeschäftigungen damit die Menschen aus Statistiken fallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte nciht von der idee, unausgebildete personen, sozusagen in einen sicherheitsdienst zu stellen, und seinen wir ehrlich, würden diese personen wirklich eine verbesserung der sicherheit bringen.

Könnten sich diese Leute gegen eine gruppe oder einzelne randalierer durchsetzen, bzw wären sie bei dieser bezahlung überhaupt dazu motiviert?

Das halte ich für äusserst unwahrscheinlich (ich halte keine arbeitslose person für einen Versager oder sonst etwas), da es äusserst schwierig gegen solche personen durchzusetzen, und durch diese auch eine gefahr für leib und leben entsteht. Und welche stelle würde die Gewalt dieser Personen legitimieren?

Welche aufgaben könnten diese Personen wirklich wahrnehmen, vermutlich nicht mal die eines Schaffners (ich bin österreicher, und bin über die Rechtslage in deutschland nicht genau im bilde.) Sie könnten vermutlich nur entsprechend des JedermanParagraphs handeln.

Wären solche Sicherheitskräfte wirklich in der Lage die sicherheit massgeblich zu erhöhen oder würden sie , aufgrund ihres übereifers und der vermutlich nicht ausreichenden schulung, hauptsächlich zu einer erhöhung der fehlalarme führen?

mfg zaptheodg