Na aber gern doch, z.B. hier wannabe:
https://www.klamm.de/forum/f52/afd-alternative-fuer-deutschland-409953-61.html#post7544050
Und weisst du warum ich das so leicht finden konnte? Schau mal in den Beitrag danach. ;)
Die fortfolgenden Beiträge zwischen wannabe und Dir, zeigen eigentlich gut auf was ich sagte. Es gibt Personen hier im thread die dies auch noch erklären/herzuleiten versuchten, nämlich "soziokulturell"...;)
Ok, erstmal ein Danke für den Link.

Aber ich lese auch von Wannabe nicht, dass er Höcker verteidigt in dessen Haltung. Natürlich kann man etwas Gesagtes so oder so verstehen. Besonders dann, wenn noch so Sachen wie Sympathie eine Rolle spielen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie so ziemlich alle SPDler aus meinem Freundeskreis den Steinbrück in Schutz genommen haben:

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Und das mit zum Teil abenteuerlichen Begründungen, wie etwa: "Er wollte aufrütteln, hat er auch geschafft" oder "Er wollte sich eben jugendlich modern präsentieren. Kommt vieleicht nicht bei jedem gut an, ich finde es allerdings originell" und noch mehr Bullshit. Gleiches gilt auch für das peinliche Guidomobil und Westerwelle (er ruhe in Frieden), der sich vor allem mit seinem einwandfreien Englisch als Außenminister hervor tat. Wie auch immer.

Jedenfalls versteht man etwas Gesagtes häufig so, wie man es verstehen will. Liest auch Texte mehr oder minder kritisch, je nachdem von wem sie stammen. Und genau deswegen diskutiert man so ein Thema ja auch. Der eine hat auf einen Sachverhalt (s)einen Blick, der andere wieder einen anderen.

Ich habe Höcke so verstanden wie geschrieben. Wannabe anders. Der Konsenz: Beitrag. Und damit war doch alles gesagt, oder? Habe dann noch auf das Video seiner Rede selbst verlinkt und so wie ich es verstanden habe, waren wir alle (also nicht nur ich, sondern auch Du, Wannabe, Baffi und wer da noch alles was beitrug) der Ansicht, dass der Höcke da Bullshit gelabert hat. Dass es die staatlichen Medien gleich in ihrem Sinne ausschlachten, war exakt so zu erwarten und natürlich auch ihr gutes Recht. Aber ich lese nirgends, dass jemand Höcke verteidigt.
 
Und damit war doch alles gesagt, oder? Habe dann noch auf das Video seiner Rede selbst verlinkt und so wie ich es verstanden habe, waren wir alle (also nicht nur ich, sondern auch Du, Wannabe, Baffi und wer da noch alles was beitrug) der Ansicht, dass der Höcke da Bullshit gelabert hat. Dass es die staatlichen Medien gleich in ihrem Sinne ausschlachten, war exakt so zu erwarten und natürlich auch ihr gutes Recht. Aber ich lese nirgends, dass jemand Höcke verteidigt.

Ich habe ihn schon in Schutz genommen. Er hat inhaltlich bullshit geschrieben, da war man sich einig. Ich bin aber immer noch der Meinung, dass zu viel unsachlich hinein interpretiert wurde was so nicht in der Aussage sachlich neutral zu finden ist
 
Ich habe ihn schon in Schutz genommen. Er hat inhaltlich bullshit geschrieben, da war man sich einig. Ich bin aber immer noch der Meinung, dass zu viel unsachlich hinein interpretiert wurde was so nicht in der Aussage sachlich neutral zu finden ist
Hm, ok. Habe ich nicht so empfunden.

Und ohne es jetzt nochmal neu zu thematisieren, hat ja der Höcke noch mehr Dinger "kieken" lassen. Mal so insgesamt betrachtet: Meinst Du, dass der Höcke eher Segen oder Fluch für die AfD ist?

Meine Meinung dürfte ja bekannt sein; ich sehe ihn als derzeit größtes Übel der Partei. Nicht nur aktuell, sondern auch perspektivisch, falls die AfD ihren Status als Volkspartei ausbauen sollte. Andere Parteien haben zwar auch mit gewissen verqueren Geistern in ihren Reihen zu kämpfen, aber das ist deren Problem. Meist werden sie ja dann auch vorbildlich aus der Partei gemobbt. Aber der Höcke hat es sich zur Aufgabe gemacht, den ganzen rechten Rand zu bedienen, um so an deren Wählerstimmen zu kommen. Wenn man mich fragt - keine gute Idee, wenn man mit der AfD eine nachhaltige Alternative zu der festgefahrenen Oligarchie der etablierten Parteien schaffen möchte...
 
Also dafür wie lange ihr miteinander gesprochen habt, und wie am Anfang wannabe die Rede als nicht so schlimm abtat, gerade wenn man aus "soziokultureller" Sicht schaut, ist für mich schon ein Versuch der Relativierung. Und irgendwie hatte ich das Gefühl das nur sehr wenige und zudem wenn fast ausschliesslich nur AfD-Jünger dies auch noch irgendwie erklären wollten (z.B. auch in den Klamm-Nachrichten). Dabei wie du schon damals geschrieben hast, als auch darkkurt, es sich eigentlich um keine zweideutigen oder missverständlichen Aussagen es sich handelte.

Da es aber meine Auffassung war und somit meine Aussage, stimmt ja meine Aussage weiterhin. :)

edit: War ja dann doch nicht ganz falsch meine Einschätzung die ich mitgenommen habe.
 
Und ohne es jetzt nochmal neu zu thematisieren, hat ja der Höcke noch mehr Dinger "kieken" lassen. Mal so insgesamt betrachtet: Meinst Du, dass der Höcke eher Segen oder Fluch für die AfD ist?

Keins von beiden. Ich denke höcke ist kein wirklich spannender Charakter und wird meines Erachtens mittelfristig auch wieder verschwinden. Storch und gauland sind glaube ich schlimmer. Höcke sagt dumme Sachen, außerhalb von Thüringen ist er aber eher bedeutungslos.

Schreibe zur Zeit über Handy. Daher zitiere ich nicht weiter sondern antworte frei. Ich hoffe auch nicht,dass die afd denn Status als Volkspartei ausbauen will. Wir brauchen endlich eine konservative Partei, die auch diese Wählergruppe vertritt. Eine weiter Partei, die wieder alle zufrieden stellen will und dann nichts richtig und alles nur halbherzig macht brauch es da nicht. Die afd soll meines Erachtens schauen die Menschen rechts der Mitte einzusammeln ohne dabei radikal zu werden.
 
Keins von beiden. Ich denke höcke ist kein wirklich spannender Charakter und wird meines Erachtens mittelfristig auch wieder verschwinden. Storch und gauland sind glaube ich schlimmer. Höcke sagt dumme Sachen, außerhalb von Thüringen ist er aber eher bedeutungslos.
Sehe ich anders.

Der Mann drängt sich medial in den Mittelpunkt. Er ist zwar "nur" Vorsitzender des Landesverbandes Thüringen, aber wenn er dort den ganzen rechten Rand "heim holt", dann wird der ganze Landesverband zum Problem der Partei. Und mit ihm natürlich auch Höcke selbst.

Und so bedeutungslos ist er nicht. Müsste er zwar sein, ist er aber leider nicht. An ihm reibt sich auch die Bundes-AfD auf. Gauland, der ihn in Schutz nimmt und Petry, die ihn am liebsten irgendwo anders oder gar nicht mehr sehen wollen würde. Darüber hinaus macht der Höcke auch kein Geheimnis aus seiner Ambition, zur Bundes-AfD gehören zu wollen. Schon deswegen sehe ich Höcke entweder in Thüringen stagnieren oder aber zur Bundesebene aufsteigen und Petry den Mantel reichen. Und das kann eigentlich niemand wirklich wollen.

Was die von Storch betrifft, hat Höcke in ihr den nächten Fürsprecher. Ehrlich gesagt kann ich mich für kein Szenario erwärmen, in dem Höcke, von Storch oder auch in Bahnen gehaltener Gauland das Ruder übernehmen. Wie die Welt hinter dem Pony von Gauland aussieht, weiß ich natürlich nicht. Aber er macht mir zumindest nicht den Eindruck, ein ähnlich fatal großes Ding am Wirsing zu haben wie Höcke.

Am Ende sieht es so aus, dass die Medien in Höcke ein recht einfaches Opfer gefunden haben, das sich auch recht dankbar ausschlachten lässt. Ja, der Weg an die Macht ist steinig.

Wir brauchen endlich eine konservative Partei, die auch diese Wählergruppe vertritt. Eine weiter Partei, die wieder alle zufrieden stellen will und dann nichts richtig und alles nur halbherzig macht brauch es da nicht. Die afd soll meines Erachtens schauen die Menschen rechts der Mitte einzusammeln ohne dabei radikal zu werden.
Eigentlich braucht sich ja nur die CSU von der CDU lösen und sich selbst bundesweit zur Wahl stellen. Aber das halte ich für noch unwahrscheinlicher, als eine Koalition aus Schwarz, Rot und Grün. Aber wenn die AfD erstmal stark genug geworden ist, dann werden wir wohl noch alle staunen, welche Gemeinsamkeiten entdeckt werden sollen :D Der kleinste gemeinsame Nenner wird dann wohl nur noch sein, dass man sich links der Mitte bewegt und das wird wohl reichen, um weiter regieren zu können.
 
Das Problem der Partei ist, dass sie sich wie die Grünen damals irgendwann oder sehr schnell an das kapitalistische Ausbeutersystem anpasst. Dieses krebsartige Finanzsystem zu ändern, ist sogut wie unmöglich, weil es dafür keine Mehrheiten gibt. Deshalb fürchten Politiker und die Eliten auch nichts mehr als die Mündigkeit der Bürger in Form eines Referendums. Wir leben halt in einer Bequemlichkeitsverblödung. Viel von dem was einmal entschieden wurde wird sehr schnell wieder vergessen. Man spricht gar nicht mehr über diese Themen. Zugleich will die AfD das bestehende reformieren und spricht sich in weiten Teilen auch für Wachstum, Deregulierung etc. aus. Das sind alles diese Vokabeln die man uns schon immer wiederholt eingetrichtert hat. Es kann sich auch nichts ändern, weil diejenigen die in der AfD sind eben in diese Indoktrinierungsanstalten ebenfalls drin waren. Das verstößt gegen das Weltbild. Deshalb werden früher oder später die nun im Programmentwurf enthaltenden Thesen über das Geldsystem an sich oder ähnlichem alsbald wieder aus diesem verschwinden. Man verhält sich mit diesen Forderungen nun opportun, weil die Basis laut danach ruft. Hauptsache man wählt. Jetzt in der Opposition ist es eh egal, was die AfD fordert. Wenn sie aber Regierungsverantwortung tragen muss, werden diese Thesen nicht mehr gefordert oder diskutiert. Das ist dann vom Tisch. Wir können also auf Bundesebene und Länderebene im Prinzip unsere Wahl vergessen. Außer eine Unterhaltungsshow wird da nicht viel bei herumkommen.

Eine vernünftige Forderung wäre zum Beispiel die Einführung einer 4. Gewalt: die Monetative.
Das Geldsystem muss demokratisiert werden und ist Aufgabe des Staates. Das darf man nicht den privaten überlassen.

In die Rente müsste jeder einzahlen. Also Koppelung der Steuer und Abgabenpflicht an die Staatsbürgerschaft bzw. Geschäftstätigkeit müsste eingeführt werden. Das Steuersystem müsste komplett überarbeitet werden, weil es ungerecht ist.

Die Vermögenssteuer müsste auf 95% angehoben werden ab 1 Million Euro. Die AfD fordert die Abschaffung.

Die Erbschaftssteuer müsste auf 99% angehoben werden, die AfD fordert die Abschaffung. Man könnte ja große Freigrenzen einführen, damit man den Mittelstand nicht belastet.

Es gibt gute Ansätze der AfD, dass heißt aber noch lange nicht dass das ein Grund für mich ist, diese Partei auf Bundes- oder Landesebene zu wählen.
 
die vermögenssteuer müsste auf 95% angehoben werden ab 1 million euro. Die afd fordert die abschaffung.

Die erbschaftssteuer müsste auf 99% angehoben werden, die afd fordert die abschaffung. Man könnte ja große freigrenzen einführen, damit man den mittelstand nicht belastet.

:LOL::LOL::LOL:
 
Aber er hat doch recht: Es dürfte nur eine einzige Rentenkasse geben, in die alle und jeder entsprechend seines Einkommens einzahlt. Es müsste eine deutlich spürbare Vermögenssteuer geben, die auf jedewedes Einkommen erhoben wird, welches nur aus reinen Zinsen und Zinseszinsen erzielt wird. Und die Sache mit der Erbschaft sehe ich auch ähnlich. Wir hatten diese Diskussion bereits. Dass sich Vermögen bei bestimmten Familien "verklumpt", die immer reicher und reicher werden, hängt halt auch viel mit dem Erbe zusammen. Dafür wird auch gern schonmal gemordet, postmortem Dreckwäsche gewaschen und sich scheiden gelassen aus Angst, ein paar hundert Millionen Dollar teilen zu müssen...

Nur leider ist die AfD dafür auf dem komplett falschen Ufer. Solche Forderungen könnte man bestenfalls von der Linkspartei erwarten (Steuerkonzept). Leider lösen wir mit der nicht die Flüchtlingsproblematik. Beim Thema Griechenland haben sie eine ganz tolle Haltung vertreten bis dort eine linke Regierung an die Macht kam (Die Zeit). Also auch alles keine wirkliche Vernunft, sondern eine ideologische Frage. Wie die Linke die EU umkrempeln will, ist angesichts der Realität auch durchaus streitbar (Die Linke). An der dürften nämlich wie so oft diese Ideen abprallen. Außerdem sind da diverse Punkte in ihrem Programm, die für meine persönliche Situation beinahe ein Kopfschuss wären, wie beispielsweise Abschaffung des Ehegattenspilittings (Linkspartei)

Es bleibt leider dabei: Aus voller Überzeugung einer Partei meine Stimme zu geben wird wohl auch bei der nächsten Wahl wieder nix werden :(
 
Photon, gerade erschreckst du mich :) Die steuerlichen Forderungen würden jegliches vernünftiges System zerstören. So etwas kann es nur in der Planwirtschaft ohne freiheitliche Berufsentscheidung geben. Ansonsten ist es zum scheitern verurteilt. Naja wird nun offtpoic. Ich führe mal nicht weiter aus :)
 
In den 50ern gab es in den USA eine Vermögensteuer von bis zu 70%, und weder Planwirtschaft noch grassierende Millionärs-Armut... ;)
 
Photon, gerade erschreckst du mich :) Die steuerlichen Forderungen würden jegliches vernünftiges System zerstören. So etwas kann es nur in der Planwirtschaft ohne freiheitliche Berufsentscheidung geben. Ansonsten ist es zum scheitern verurteilt. Naja wird nun offtpoic. Ich führe mal nicht weiter aus :)
Es geht um Einnahmen aus Vermögen, also Zinsen. Im Grunde der parasitär erworbene Anteil des Geldes, für das der Begünstigte selbst keine Leistung erbringen musste, sondern von anderen erbringen ließ.

Im Falle der Erbschaft trifft das Gleiche zu. Hierzu hatten wir schonmal eine Diskussion. Sicherlich kann man da nicht pauschal 99% erheben. Und auch bei der Vermögenssteuer nicht. Im Falle einer Erbschaft müssen halt Bedingungen geschaffen werden, dass der Erbe eben nicht unbedingt eine funktionierende Firma verkaufen muss, um die 90% Steuern entrichten zu können. Klar muss man hier vieles bedenken und kann nicht pauschal einen Satz ansetzen.

Was es zu verhindern gilt ist doch aber, dass sich das Geld in einigen wenigen Familien regelrecht "verklumpt". Dass jemand so viel Geld anhäuft, dass er selbst nie wieder einen Finger rühren muss - ist ok. Aber warum sollte das nun auf seine Kinder, Enkel, Urenkel, ... auch zutreffen? Die Tatsache, dass Reiche immer schneller immer reicher werden, zerstört das System noch viel schneller und zuverlässiger als alles andere.

Oft sind am unverschämten Reichtum einiger weniger nicht die Besitzer selbst "schuld". Vielmehr wiegen ab einer bestimmten Summe die Effekte von Zinsen und Zinseszinsen viel schwerer. Wie schon oft vorgerechnet - wenn jemand für Jesus bei seiner Geburt ein Sparbuch angelegt hätte mit 1 Cent drauf, hätte das Sparbuch jetzt einen Wert von 2 Erden aus purem Gold. Und hier liegt die Krankheit des Kapitalismus. Es ist nicht der Wettbewerb, nicht die Innovation, Konkurrenz oder sonstwas. Es sind die Zinsen. Gäbe es keine Zinsen, brauchte man auch kein Erbe besteuern.

Also Zinsen abschaffen?
 
In den 50ern gab es in den USA eine Vermögensteuer von bis zu 70%, und weder Planwirtschaft noch grassierende Millionärs-Armut... ;)

Vermögenssteuer und Steuern auf Zinsen sind nicht mein Problem. Aber wenn ich zu Lebzeiten ein faires Steuersystem habe, dann erschließt sich mir das mit der Erbschaftssteuer nicht. Wenn meine Eltern ihr Einkomme versteuern, wieso sollte es dann nach ihrem Tod noch mal ein zweites mal versteuert werden. Nehmen wir an, ich habe 2 Mio verdient, wieso sollte ich noch weiter arbeiten? Meinen nachkommen kann ich so gut wie nichts vererben und mein Leben wäre wesentlich stressfreier ohne Arbeit ;)

Für mich zerstört so etwas das Leistungsprinzip. Sicherlich ist es in einigen Bereichen suboptimal, als Lösung aber Enteignung durch den Staat? Naja, wie gesagt eigentlich anderes Thema. Nur fü mich persönlich halt erschreckend.
 
Bei der Erbschaftssteuer wird nicht das Einkommen Deiner Eltern "ein zweites Mal versteuert", sondern Dein leistungsloses Einkommen (Erbe) das erste Mal. Die Entscheidung, ob sie Dir Geld vererben liegt bei Deinen Eltern. Sie dürfen es auch gern zu Lebzeiten ausgeben, dann würde es (abgesehen von der Mehrwert- und evtl. Luxussteuern) nicht noch einmal versteuert... ;)

Für Firmen und/oder Immobilien gab es immer schon Ausnahmeregeln, die sollte es auch weiterhin geben. Ich habe auch nichts gegen angemessene Freibeträge. Aber warum große Geldvermögen so niedrig versteuert werden müssen ist m.E. nicht einsehbar.
 
Also sag doch mal klipp und klar, was du davon hälst, dass die Kinder von Höcke, welche sich ihren Vater nicht aussuchen konnten, darunter leiden müssen, dass nicht wirklich friedlich aussehende Menschen ihr Haus belagern. Also wie findest du den Druck, den die Kinder aushalten müssen. Und bitte nicht wieder wischiwaschiausweichantworten. Denke die Frage ist konkret genug!!!

Da ich ca. 30 km entfernt von Höckes Haus geboren und aufgewachsen bin, verweise ich mal, da das ja eine katholische Gegend ist, auf das Alte Testament, Hosea: "Wer Wind sät, wird Strum ernten" (Kurzform).

Was Höcke bewogen hat, dort hinzuziehen, weiß ich nicht. Ich kenne als Kriterium für (junge) Familien bei der Wohnortwahl die Existenz von Schule und Kindergarten, beides ist in dem Dorf nicht zu finden.

Im Nachbarort wohnt aber zufälligerweise ein Thorsten Heise, militanter und vorbestrafter Neonazi, inzwischen im Vorstand der NPD.
Höckes Aussage zu Heise bzw. zu seinem Kontakt zu selbigen: "Über die Kinder habe man sich kennengelernt, sagte Höcke unlängst der Thüringer Allgemeinen. Die Familie von Heise mache einen guten Eindruck, so der AfD-Politiker. Da gebe man sich „natürlich die Hand und kommt ins Gespräch“."

Auf alle Fälle ist das Eichsfeld eher konservativ geprägt, und eignet sich somit scheinbar als ruhiges Hinterland für Personen von (neu)rechten Gruppierungen.

Bevor ich mich für eine Handlung entscheide, versuche ich mir der Konsequenzen bewusst zu sein und richte daran mein Handeln aus.
Betrifft die Handlung mich alleine, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich anders entscheide als wenn andere Personen mit betroffen sind.
Wo ich alleine auf dem Mopped noch überhole, bleibe ich mit Sozia einfach hinter dem Auto.

Höcke scheint das aber nicht zu interessieren. Seine Kinder sind (grobe Richtung) im KiTa und Grundschulalter und trotzdem haut er Sachen raus, wo klar ist, dass es ein Echo gibt.
Er hat seit mir unbekannter Zeit 24/7 Besuch von Damen und Herren in dunkelblau im Haus, auch das mutet er seinen Kindern zu.

Höcke ist nicht irgendein AfD Mitglied, was durch dummen Zufall auf der Wahlliste gelandet ist und deshalb im Landtag gelandet ist.
Er ist die treibende Kraft für den massiven Rechtsruck der AfD (Erfurter Resolution), er ist derjenige, der als Landesvorsitzender offen Kontakte zu Leuten wie Kubitschek und Heise pflegt.
Es wird nicht protestiert, weil er irgendwann zu Studienzeiten Bockmist gebaut hat, sondern weil er aktiv an der Radikalisierung des rechten Rands mitarbeitet.

Und das im Bewusstsein, dass es Echos geben kann und wird, und das als Familienvater.

Wer Wind sät, wird Sturm ernten, was interessieren mich da Kinder?

Wäre ja noch zu schön, wenn man als Familienvater ungehindert rassistische Scheiße verbreiten kann, weil man hat ja Kinder, mir tut dann keiner was.

gruss kelle!
 
Sehr interessant, was du so von dir gibst... Zumindest kann mal jeder erkennen, welch Moral in dir verankert ist.

Ich glaube nur Du hast es wieder einmal nicht verstanden. Es geht darum das Kinder haben keine Erklärung, Rechtfertigung für rechtes Gedankengut und Rassismus sein kann. Das mag ja bei den "besorgten Bürgern" wie Dir gelten, aber nein warte mal Du tust ja auch DIE Kinder von Flüchtlingen als Grapscher bezeichnen. Aber wie so oft schon gesagt, es ist etwas anderes wenn "besorgte nationalistisch denkende Menschen" Verallgemeinerungen von sich geben als wenn es von der anderen Seite kommt. Und wo wurden den gleich die Kinder "terrorisiert" das ist die Aussage von Höcke. In dem Bild sehe ich nichts. Wenn dann Höcke selbst meint über die Kinder an Heise gekommen zu sein, naja nun gut, dann sollte man eher über das Kindeswohl bei Höcke philosophieren. ;)
Als in Clausnitz die Kinder in den Bussen waren fing von den "besorgten Brügern" auch keiner an: oh die armen Kinder. Nein auch bei diesem Fall wurde hier im Forum die Taten relativiert.


Aber vielleicht sollte ich auch einfach 1-2 Kinder (obwohl Deiner Ansicht nach muss ich bestimmt soviele haben wie Höcke oder? ;) ) mir anschaffen. Dann Bockmist bauen und wenn mir Konsequenzen dafür entstehen auf meine armen Kinder verweisen. Scheint ja manche ein tolles Allheilmittel zu sein. Zumindest wenn die Leute aus dem eigenen Klientel kommt.
 
Bevor ich mich für eine Handlung entscheide, versuche ich mir der Konsequenzen bewusst zu sein und richte daran mein Handeln aus.
Auf deutsch und den Fall "Höcke" bezogen heißt das, dass man mit Kindern entweder die "richtige" politische Haltung haben muss oder gar keine. Wobei "richtig" immer bedeutet, von wem weniger Gefahr für das eigene Leben droht und das der Familie. Ist das so richtig?

Wer Wind sät, wird Sturm ernten, was interessieren mich da Kinder?
Deswegen ist es Dein gutes Recht, Höcke auch bei jeder politischen öffentlichen Veranstaltung verbal zu attackieren. du darfst auch gern mit Trillerpreife versuchen, ihn am Reden zu hindern. Kannst ihm auch Briefe schreiben, was Du von ihm und seiner Meinung hältst. Und wenn Du es öffentlich haben willst, dann schreib einen offenen Brief bei Facebook oder sonstwo. Finde ich zwar alles ziemlich albern, aber kann man alles machen. Aber nicht das Haus belagern, auch nicht die Familie. Ist eine Frage der Ehre und des Anstandes.

Ich bin überhaupt im ganzen Leben noch nicht auf die Idee gekommen, jemandes Haus zu belagern und wie auch immer einzuschüchtern. Liegt vielleicht auch daran, dass ich, würde es mir passieren, auch wüsste wen ich anzurufen habe, damit mein Eingang wieder schön sauber und frei ist. Kann sich Höcke in seiner Position leider nicht leisten, das wäre sofort wieder Futter für die Aasgeier von den Medien.

Ich verstehe diese Aktion auch nicht. Stehen diese Leute nun zu unseren Grundrechten oder nicht? Also zu Meinungsfreiheit, Unversehrtheit der Wohnung, ... oder geht es darum, wie schon in jeder anderen Diktatur vorher, den politischen Gegner einzuschüchtern, notfalls auch anzugreifen und mundtot zu machen? Ich meine, ich höre mir doch auch meist ganz gelassen jedes noch so dämliche linke Geseiere bis zum Ende an. Weil ich den Dialog will, auch Meinungsaustausch. Weil ich trotz anders lautender ERfahrungen bei Klamm davon überzeugt bin, dass man seinen Gegenüber auch zum Denken anregen kann. Nicht gleich die ganze Meinung des Anderen ändern, das sicher nicht. Aber zum nachdenken und möglicherweise zur Korrektur einzelner Positionen. Wie gesprächsbereit wäre ich wohl, wenn sich ein Haufen Pack bei mir vor dem Eingang breit macht? Und womöglich noch bis in die Nacht Parolen gröhlt, mich und meine Familie bedroht oder schlimmstenfalls sogar angreift? Oder meinen Kräutergarten verwüstet?
 
[...] Aber nicht das Haus belagern, auch nicht die Familie. Ist eine Frage der Ehre und des Anstandes. [...]

Zunächst einmal bin ich da völlig Deiner Meinung.

Auf deutsch und den Fall "Höcke" bezogen heißt das, dass man mit Kindern entweder die "richtige" politische Haltung haben muss oder gar keine. Wobei "richtig" immer bedeutet, von wem weniger Gefahr für das eigene Leben droht und das der Familie. Ist das so richtig? [...]

Das finde ich aber schon wieder zu eng gedacht. Zwischen einer Meinung haben und dem verbalen öffentlichen Angriff auf verschiedene Menschen und ihre Rechte besteht noch ein deutlicher Unterschied.

Darüber hinaus muss ich (leider) heutzutage damit rechnen, das Ziel von Anfeindungen zu werden, wenn ich mich öffentlich äußere. Wenn ich eine abweichende oder gar extreme Meinung vertrete gilt das umso mehr. Das ist zwar nicht schön und auch nicht richtig, stellt aber nun einmal die Realität dar.

Wenn man den Beitrag von Kelle so verstehen würde, dann liegt es schon in der Verantwortung von Herrn Höcke, darüber zu entscheiden ob er sich und seine Familie diesem Gegenwind aussetzen möchte. Sich darüber im Nachhinein zu wundern wäre etwas naiv. ;)

Und diese Reaktionen treffen jeden (nicht nur Menschen aus der AfD). Bestes Beispiel ist aktuell wohl Jan Böhmermann, der offenbar nun Polizeischutz in Anspruch nehmen muss, weil er öffentlich seine Meinung gesagt hat. Politiker der Linkspartei wurden deswegen sogar schon vom Verfassungsschutz beobachtet, also erfuhren sogar Eingriffe durch den Staat selbst.