Geldanlage 0% Finanzierung als indirekte Anlagemöglichkeit?

klamm

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20 April 2006
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Etwas per Ratenkauf zu finanzieren (wenn es nicht gerade eine Immobilie ist) ist ja albern, weil das Produkt am Ende wesentlich mehr kostet als normal, darüber sind wir uns denke ich einig.

Wäre es nicht aber sinnvoll, eine 0% Finanzierung, die es ja mittlerweile fast überall als "Angebot" gibt, in Anspruch zu nehmen, selbst wenn man genug Geld hätte, um den Artikel direkt bar zu bezahlen? Einerseits hat man dann die Inflation des Euros als "Freund" (~2%) und zusätzlich die Zinsen, die man auf das rumliegende Geld bekommt (~2%). Also mind. 4% "Rendite". Oder hab ich nen Denkfehler? :ugly:
 
Du zahlst dann aber immer noch, wenn das Produkt wesentlich weniger kostet. Der Preisverfall (grad bei Elektronik) ist nicht unwesentlich.
Sprich: warte 2, 3 oder 6 Wochen/ Monate, und es wäre billiger als deine Finanzierung. Das macht dann oft weit mehr als die 2% aus.

Das ist ansich nur Verkaufsforcierung vor der Preissenkung, die wollen das Zeug loswerden zum alten Preis.
 
Ne das is ja wurscht. Ich kaufe Produkt X zum Zeitpunkt Y.
Das ist die Ausgangslage.

Ob ich nun den Betrag komplett auf den Tisch lege oder auf ein Konto überweise, von dem dann die Raten abgebucht werden ist mir ja schnuppe. Natürlich könnte man warten bis das Produkt billiger wird aber das ist hier nicht die Frage. ;)

Z.b. brauche ich JETZT ne Küche für mein Haus.
Soll ich die 10k oder was nun direkt bezahlen oder 0% finanzieren?
 
Sprich: warte 2, 3 oder 6 Monate, und es wäre billiger als deine Finanzierung

logisch, und wenn man immer wieder 6 Monate wartet und es nie kauft dann spart man auch noch mehr

aber wenn man es dann tatsächlich kaufen möchte ist es natürlich billiger es so zu finanzieren wie Herr Klamm meinte, allerdings nur dann wenn man es nicht gleich hätte günstiger kaufen können

Z.b. brauche ich JETZT ne Küche für mein Haus.
Soll ich die 10k oder was nun direkt bezahlen oder 0% finanzieren?

normal würd ich die Marktlage nutzen und direkt 2 K weniger bezahlen, verhandeln und bar zahlen bringt ja einige %
 
Naja meistens ist das Produkt mit 0% Finanzierung ja im Laden x teurer als das gleiche Produkt ohne die 0% Finanzierung im Laden y.
Deshalb rentiert sich die 0% Finanzierung einfach nicht... auch wenn man das ganze Geld da hätte.
 
Ja, ok, aber oft ist das im Preis schon mit drin, zumindest teilweise.
Zu Verschenken hat ja keiner was.

Edit: Barzahlungsrabatt aushandeln und nochmal rechnen ;)
 
Wobei ich grad nicht sicher bin, wie man mathematisch die Inflation da reinrechnen muss. Ich glaube gar nicht, denn die wirkt sich ja auf ALLES Geld aus, was ich habe und nicht nur auf den zurückgestellten Betrag. Also schmälert es das Ganze auf den anfallenden Habens-Zins in dieser Zeit.
 
Wenn die Anschaffung zum Zeitpunkt X einfach getätigt werden MUSS, ist die 0-%-Finanzierung natürlich günstiger als der Barkauf. Allerdings sind 0 % nicht immer wirklich 0 %! Da gilt es, sich ALLE Vertragsbedingungen genauestens durchzuesen.

Und daß man trotzdem Preise vergleichen sollte, muß ich nem Kaufmann wohl nicht erklären. Im Einkauf liegt der Gewinn :mrgreen:
 
Grundsätzlich kann man das tatsächlich als Geldanlage nutzen, aber...

Bei der Inflation kommt es auf deine Einkommensstruktur an. Als Angestellter bringt dir die Inflation nix, da dein Gehalt gleich bleibt. Als Selbstständiger mit einem Einkommen, das die Inflation nachvollzieht schon.
Darüber hinaus ist das Restrisiko nicht zu vernachlässigen, wenn du - aus welchen Gründen auch immer - plötzlich zahlungsunfähig werden würdest. Ich würde Schulden wenn möglich vermeiden. Wenn du nämlich deine 2% auf eine Laufzeit von 2 Jahren bei 10000 € rechnest kommst du auf etwas mehr als 100€ Zinsen. Die kannst du wohl auch aushandeln oder erhälst dafür eine bessere Spülmaschine,....
 
Ja, ok, aber oft ist das im Preis schon mit drin, zumindest teilweise.
Zu Verschenken hat ja keiner was.

Edit: Barzahlungsrabatt aushandeln und nochmal rechnen ;)

Für die Geschäfte zahlst Du ja Bar. Beim Küchenkauf habe ich die ganze Zeit verhndelt und saftige Rabatte bekommen. Ist da ja auch üblich. Unter 35% braucht man gar nicht weiter mit den Leuten reden. Bis 50% sind meist ohne weiteres drin. Und dann bin ich zur Hausbank des Möbelhauses mit 0% Finanzierung gegangen und habe die Finanzierung gemacht. Das Möbelhaus bekommt das Geld ausbezahlt, ich zahle bei der Bank die Raten. Und die Bank pflkegt Ihre gute Geschäftsbeziehung (meist eine exklusive Partnerschaft) zu dem Möbelhaus und finanziert demnächst auch wieder mit normalen Prozenten. Vielleicht bekommen die auch noch eine Art Provision vom Möbelhaus, aber die zahlt dann jeder Kunde mit. Schließlich wusste die Verkäuferin vorher nicht, dass wir finanzieren werden.
 
Fakt ist: Eine Finanzierung kostet Geld. Bei einer 0% Finanzierung zahlt also der Verkäufer diese Kosten.
Dementsprechend kann ein anderer Händler den gleichen Artikel bei gleicher Marge ohne Finanzierung billiger anbieten.
Allerdings spielt die Anzahl der Verkaufseinheiten eine große Rolle, weshalb die "großen" 0%-finanzierer trotzdem einen günstigen Preis anbieten können.

Der einzige Knackpunkt an der Sache: Man muß den identischen Artikel woanders günstiger finden, in der Realität natürlich nicht immer möglich.

Anhand dessen würde ich dann entscheiden, ob eine 0% Finanzierung von Vorteil ist.

Alledings wäre es mir den Aufwand nicht wert. Eine Finanzierung hat viel unnötigen Papierkram zur Folge, da ziehe ich ganz klar die Barzahlung vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Preise müssen um so viel höher sein, damit einerseits ein ordentlicher Zins dabei rausspringt und andererseits die Inflation ausgeglichen wird. Man zahlt trotz 0%-Finanzierung dann ~10%, jedenfalls viel, Zins. Niemand hat was zu verschenken.
 
Ihr seht das viel zu begrenzt. Ein Möbelgeschäft von der Größe der Gruppe MöbelKraft/Höffner kann von seiner Hausbank Santander ganz andere Konditionen verlangen als einzelne Kunden. Damit die nicht zu einer anderen Bank wechseln gibt es ganz sicher eine Menge Nachlässe etc. Das ist das eine.

Das Andere ist, dass die Finanzierung sicher von irgendwem gezahlt werden muss, aber dies ist eine Mischkalkulation. Zum Einen rechnet man ja mit einem Mehr an Umsatz und zum Anderen zahlen eben dann auch die Leute mit, die nur ein paar Töpfe kaufen oder auch die, die Bar bezahlen. Bei solchen Gegenständen wie einer Küche oder einer größeren Möbelanschaffung lohnt es auf jeden Fall. Man verhandelt in der Verkaufsabteilung als würde man Bar bezahlen und geht dann einfach zur Finanzierungsabteilung im Haus, statt zur Kasse. Dort dauert es ganze 10 Minuten und man hat alles erledigt. Da steht man an der Kasse bei Ikea meist länger :ugly:

Bei Elektronikartikeln ist es oftmals Unsinn. Die gibt es meist viel günstiger im Netz. Da sind die gesparten Zinsen viel geringer. Und es bleibt natürlich immer das Risiko, dass man arbeitslos wird etc. Daher muss man dann auch die Disziplin aufbringen das Geld tatsächlich anzulegen und nicht anderweitig auszugeben. Ausnahme: Man bedient mit der Liquidität einen Kredit, der Zinsen kostet. Beispiel: Küche 0% finanziert, 10.000 Euro vom Darlehen für den Hausbau getilgt. Das ist sinnvolle Umschuldung.
 
Das Andere ist, dass die Finanzierung sicher von irgendwem gezahlt werden muss, aber dies ist eine Mischkalkulation. Zum Einen rechnet man ja mit einem Mehr an Umsatz und zum Anderen zahlen eben dann auch die Leute mit, die nur ein paar Töpfe kaufen oder auch die, die Bar bezahlen.
die Leute die Töpfe kaufen zahlen ganz sicher nicht für Deine Küche mit, eher ist es so das sie von vorne herein schon wissen das sie 35 % Rabatt geben + die Finanzierung drauf packen müssen --> den Preis also vorher dementsprechend angepaßt haben



Man bedient mit der Liquidität einen Kredit, der Zinsen kostet. Beispiel: Küche 0% finanziert, 10.000 Euro vom Darlehen für den Hausbau getilgt. Das ist sinnvolle Umschuldung.
eigentlich sind es zusätzliche 10.000 Euro Schulden :ugly:
 
Ich würde bei diesen Überlegungen auch das Thema Schufa und andere Auskunfteien nicht ganz aussen vor lassen.

Selbst dein "Hausbanker" wird wahrscheinlich deinen Berechnungen nicht ganz folgen können, wenn du dem erklärst, dass du z.Bsp. 10 Artikel irgendwo zu einer Null-Prozent Finanzierung gekauft hast und nun von deiner Hausbank gern die Umschuldung/Anschlussfinanzierung für dein Häuschen hättest.

Aber vllt. bekommste ja auf dein Vermögen nen besseren Guthabenzins ;)
 
@Klamm:

deine Rechnung geht in jedem Fall auf. Zum einen hast du die Verzinsung deines Kapitals in der jetzigen Form (wie auch immer du sie liegen hast).
Und natürlich bleibt auch der Zinsgewinn durch die Ratenzahlung bis zur letzten erhalten (auch wnen es zunehmend weniger wird).

Der Aspekt mit dem Euro ist interessant: sofern du auf eine steigende Inflation setzt kannst du in der Tat sparen, und wenn deine Finanzierung kurz- bis mittelfristig läuft (< 3 J.) könnte es aufgehen. :)

LG
 
eigentlich sind es zusätzliche 10.000 Euro Schulden :ugly:

10.000 am einen Darlehen getilgt und 10.000 neu aufgenommen... da vermehren sich die Schulden.... ja, wenn Du das so siehst, ist dir auch nicht zu helfen.

Und mein Hausbanker ist ganz sicher niemals identisch mit meinem Immobilienfinanzierer. Das wäre ja Wahnsinn. Der weiß ja über jede Veränderung bei meinem Einkommen etc. sofort bescheid. Und es geht ja auch nicht darum sich bei allen möglichen Verbraucherkrediten auf Teufel komm raus zu verschulden, sondern entweder freie Liquidität lieber Zinsen erwirtschaften zu lassen, oder einen teureren Kredit teilweise zu tilgen, um dort Darlehenszinsen einzusparen.

Aber macht, was ihr für richtig haltet. Ich denke, dass man die 0% Angebote schon nzuen sollte, wenn es sich nicht gerade um läppische Beträge oder kurzlebige Gebrauchsgegenstände handelt. Man geht ja unter den oben genannten Bedingungen kein zusätzliches Risiko ein und kann ein paar % Gewinn machen bzw. sparen.
 
10.000 am einen Darlehen getilgt und 10.000 neu aufgenommen... da vermehren sich die Schulden.... ja, wenn Du das so siehst, ist dir auch nicht zu helfen.

die Sache ist doch die das nur weil ich noch ne Küche kaufe nicht auf einmal irgendwo 10.000 Euro nachwachsen...folglich sind die 10.000 Euro auch zusätzlich..

und wenn man auch für 1/10 oder weniger zu ner Küche kommen kann, ist es einfach nur mehr ausgegeben und nicht umgeschuldet
 
...
Und mein Hausbanker ist ganz sicher niemals identisch mit meinem Immobilienfinanzierer. Das wäre ja Wahnsinn. Der weiß ja über jede Veränderung bei meinem Einkommen etc. sofort bescheid. ...

Kannste mir bitte mal die Bank nennen, die bei ner Darlehensvergabe auf eine Selbstauskunft verzichtet? :-?
 
die Sache ist doch die das nur weil ich noch ne Küche kaufe nicht auf einmal irgendwo 10.000 Euro nachwachsen...folglich sind die 10.000 Euro auch zusätzlich..

und wenn man auch für 1/10 oder weniger zu ner Küche kommen kann, ist es einfach nur mehr ausgegeben und nicht umgeschuldet

Es geht um die frage, ob man 10.000 Euro lieber bar bezahlt, oder das Geld anlegt und einen 0% Kredit aufnimmt. So. Zahle ich die 10.000 Bar, ist mein Geld weg und der andere Kredit gleich hoch. Zahle ich von den 10.000 einen anderen Kredit ab und mache eine 0% Finanzierung ebenfalls über 10.000, ist mein Schuldenstand ebenfalls gleich, mein Geld auch weg, aber ich zahle in der Zukunft weniger Zinsen. Ich habe also genauso viel Schulden zu besseren Konditionen. DEFINITIV NICHT mehr Schulden.

Und noch einmal, die Konditionen für Barzahlung oder Finanzierung sind in meinem Beispiel gleich. Bei den Preisverhandlungen war es nie eine Frage, ob finanziert wird oder Bar gezahlt. Das war völlig unerheblich.

@dolphina Es ist etwas anderes wenn eine Bankauskunft und Schufa Auskunft abgegeben werden muss, als wenn der Berater sogar sehen kann, dass Du regelmässig Bußgelder zahlen musst, oder wie hoch Deine Handyrechnung ist....