Zivildienst

bigkevain

Well-known member
11 Mai 2009
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hey,

Meine Ausbildung zum Tischler endet im August, und ich werde nicht übernommen.
Ich möchte gleich meine 9 Monate Zivi/bund an die ausbildung dran hängen.
Jedoch habe ich ein Auto auf raten gekauft. Was verdient man beim Bund / Zivi ?

Eine zivistelle hätte ich schon gefunden, ca. 15km weg von mir daheim ?


MFG kevin
 
Und beim Bund fällt das ganze geringer aus, da solche Zuschläge wie Wäschegeld und Verpflegungsgeld nicht ausgezahlt werden (Da gratis Vollversorgung). Das kann schon den ein oder anderen Hunderter im Monat ausmachen.
https://www.bundeswehr.de/portal/a/...1256EF4002AED30/N264HULD121MMISDE/content.jsp
Stand is zwar 2008, aber da wird sich nicht viel geändert haben.

Dagegen steht aber, dass man beim Bund nicht so viele Gelegenheiten hat das Geld auszugeben, da man beim Zivildienst auch unter der Woche viel Zeit mit Freunden verbringt, generell mehr Chancen hat Geld auszugeben und man daher meistens mehr variable Kosten hat.

Im Grunde tun sich meines erachtens daher Zivi und Bund nicht viel vom finanziellen Standpunkt her.

Ich finde aber auch, dass Bund besser aussieht bei Bewerbungen, als wenn da Zivi steht. Wirkt schon ein wenig nach Drückeberger, außer wenn man sich später für einen sozialen Beruf entscheidet, oder eine Zivildienststelle bekommt, die vielleicht was mit dem erlernten Beruf zu tun hat.
 
Beim Bund hast du allerdings die Möglichkeit dir etwas dazuzuverdienen.

Wachdienste werden gesondert vergütet, außerdem hast du ab OG die Möglichkeit dir das Essensgeld für Morgens/Abends auszahlen zu lassen.
 
Habe damals Zivi gemacht und habe eigentlich ganz gut verdient. Hatte zumindest mehr raus, als meine Kollegen beim Bund.
Habe im Krankenhaus gearbeitet - trotz Arbeitskleidung gabs aber immernoch eine Menge Kleidungsgeld ausgezahlt und Frühstück und Mittag gabs immer umsonst in der Kantine - gab aber für jeden Tag auch noch Essensgeld - da die Abendmahlzeit halt zu hause genossen wurde.
Zumal hast du als Zivi auch noch gute Möglichkeiten, einen Nebenjob auszuüben. Du hast halt einen normalen 8-std. Arbeitstag und kannst danach nach Hause gehen und musst nicht in der Kaserne rumhocken. Würde mich immer wieder für Zivi entscheiden. Ich hatte zwar anfangs auch überhaut keine Lust dazu, muss aber im nachhinein sagen, dass ich die Zeit nun nicht mehr missen möchte. Ich habe viel gelernt und es war ne schöne Zeit!
 
Ob Bund oder Zivi ist doch total egal - die Diskussion ist nicht zu gewinnen, man kann sie nur für sich selbst entscheiden.

Was heißt nicht zu gewinnen? Ich denke schon, dass Zivi/Bund auch ein Merkmal ist, dass bei den Einstellungen berücksichtigt wird. Nur weil man persönlich nicht beim bund war oder keinen Zivi gemacht hat, dann über eine der Seiten zu richten finde ich fatal.

In Sozialpädagogischen Berufszweigen würde ich immer zum Zivi neigen, weil ich denke, dass dies besser aussieht im Lebenslauf. Geht es wiederum um andere Tätigkeitsbereiche sieht es da nunmal oft anders aus. Wer glaubt denn schon, dass man wegen dem Dienst an der Waffe nicht zum Bund geht (gibt sicherlich welche, aber eher die Minderheit)?! Die meisten wollen nicht von Zuhause weg, finden, dass man beim Zivi mehr verdient usw. Es angenehmer ist.

Ganz anders finde ich da Feuerwehr etc. Da dieser "Ersatzdienst" 6 Jahre andauert wirkt es widerum nicht faul sondern man zeigt engagement im öffentlichem Interesse.

Aber welcher Arbeitgeber will denn Menschen, die immer den leichtesten Weg wählen und gehen. Und der zivi wäre nicht so in Mode, wenn viele ihn nicht als "leichteren" Weg ansehen würden. Man sucht sich die Stelle in der Regel selbst aus, man hat mehr Geld usw.

Also ich finde die Diskussion nicht unwichtig und finde auch nicht, dass immer die gleiche Seite gewinnt, aber dass objektiv eine Seite immer gewinnen kann. Man muss wie bei vielen anderen Sachen im Leben wissen wo man hin will und wie sich die jetzigen Entscheidungen auf die Zukunft auswirken und dort auf die, die uns zu beurteilen haben auswirken.
 
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Also ich finde die Diskussion nicht unwichtig und finde auch nicht, dass immer die gleiche Seite gewinnt, aber dass objektiv eine Seite immer gewinnen kann. Man muss wie bei vielen anderen Sachen im Leben wissen wo man hin will und wie sich die jetzigen Entscheidungen auf die Zukunft auswirken und dort auf die, die uns zu beurteilen haben auswirken.

Das mag ja durchaus sein, natürlich ist das blöd, wenn ich den Wehrdienst verweigere, da ich keine Schusswaffen gebrauchen möchte, mich aber bei der Polizei bewerbe.

Aber ob sich ein Zivi oder ein W9er in diesem Punkt bei einer Bewerbung um einen Job im Einzelhandel etwas tun mag ich mal bezweifeln.
 
ich bezweifle auch stark, dass die Entscheidung für einen der beiden Dienste sich negativ auswirken kann.

Wenn man ne anständige Begründung für irgendwelche Fragen liefern kann, dann seh ich da nirgends ein Problem.
Ich war bei meinem Zivi auch 170km weit weg. Und bequemer als beim Bund war das bestimmt auch nicht. 8 Stunden am Tag handwerkliche Tätigkeiten. :ugly:
 
Denke auch nicht, dass Zivi / Bund alzuviel mit dem Zukunftsweg zu tun hat. Letztendlich ist der Wehrdienst ja sowieso umstritten, ob dessen Aufrechterhalten wirklich noch sinnvoll ist. Und man muss auch bedenken, dass der Dienst eine Pflicht ist. Und viele wählen dann aus ihrer Sicht, das kleinere Übel, was ja auch nur rational ist. Das sehen auch viele Arbeitgeber so.
Ausserdem ist es auch absolut kein Problem, nach dem Zivildienst ein Berufsleben bei der Polizei oder sogar beim Bund(!) anzustreben.
 
ich denke auch es kommt persöhnlich auf den Menschen an, der sich entscheiden muss ob ich zum Bund gehe oder zivi mache.

Bevor ich meine Musterung hatte, habe ich mich schon entschieden das ich zivi machen wollte, doch alles kam anders!
Bei der Untersuchung kam heraus das ich T3 habe und damals war grad die Umstellung das nur noch Leute mit T1 und T2 genommen werden, somit war ich fein raus und hab dann eine Ausbildung gemacht!

Es hat sich bisher keiner meiner Arbeitgeber dafür interessiert ob ich beim Bund/Zivi war.
 
ich bezweifle auch stark, dass die Entscheidung für einen der beiden Dienste sich negativ auswirken kann.

Wenn man ne anständige Begründung für irgendwelche Fragen liefern kann, dann seh ich da nirgends ein Problem.
Ich war bei meinem Zivi auch 170km weit weg. Und bequemer als beim Bund war das bestimmt auch nicht. 8 Stunden am Tag handwerkliche Tätigkeiten. :ugly:

Also ich denke schon. Und wie mit der Feuerwehr dargestellt, wenn der andere Weg nicht einfach nur Bequemer aussieht (und wenn dein Weg so wie beschrieben ist, dann war er sicher nicht bequemer) ist es was ganz anderes.

Aber man steht halt in Konkurenz zueinander. Und je nachdem gegen wieviele Gegenbewerber und in welcher Bracnheman sich durchsetzen möchte, können auch Kleinigkeiten etwas darstellen. In der Schule nicht nur in den Fächern gut zu sein, die man für den Beruf braucht, sondern auch in den anderen sieht auch besser aus, weil man sich auch Mühe in Fächern gibt, die einem keinen Spaß machen.

Umso qualitativer die Berufe werden, desto stärker achtet man auch auf den Lebensweg und das was dieser über die Persönlichkeit aussagen könnte. Zumindest ist das meine Erfahrung bei Personalabteilungen. Denn von der Qualifikation ähneln sich sehr oft einige Bewerber.

@ufo Nachdem man eingestellt ist interessiert es auch garnicht. Es geht immer um die Einstellungsphase und wie gesagt, die Personalabteilungen die ich kenne achten da auch auf den Werdegang. Wobei ich garkein Bund / Zivi auch O.k. finde. Den Weg wählt man ja nicht, sondern wird geebnet durch Rahmenbedingungen.
 
Beim Bund hast du allerdings die Möglichkeit dir etwas dazuzuverdienen.

Wachdienste werden gesondert vergütet, außerdem hast du ab OG die Möglichkeit dir das Essensgeld für Morgens/Abends auszahlen zu lassen.

Nochmal zurück zum Geld.
Ne 24-Stunden-Schicht mit 3 Stunden Schlaf und mitte in der Nacht 4 Stunden schweigend, nicht rauchend, nicht essend, nicht trinkend durch die Kaserne patroullierend für 11 Euro (oder wieviel war das im 4.-9. Monat) empfand ich persönlich nie als lukrativ. Und das auch noch 10 mal im Monat um auf nen Zivigehalt zu kommen...
So richtig lohnt sich das eigentlich nur für nen SAZ.
Das Essensgeld macht sich gegenüber einem Zivi, der in seiner Heimatstadt arbeitet und bei den Eltern wohnt auch nicht positiv bemerkbar, wenn man dann als Soldat entweder nach Hause fahren muss, oder sich von Pizza ernährt.

Dagegen steht aber, dass man beim Bund nicht so viele Gelegenheiten hat das Geld auszugeben, da man beim Zivildienst auch unter der Woche viel Zeit mit Freunden verbringt, generell mehr Chancen hat Geld auszugeben und man daher meistens mehr variable Kosten hat.
Äh, ja, die täglichen Biere im Manschaftsheim oder in der Kneipe mit den Kameraden sind natürlich gratis. :roll:
 
ich bezweifle auch stark, dass die Entscheidung für einen der beiden Dienste sich negativ auswirken kann.

Och, da gibt es diverse Varianten.

Bei vielen "Alten" ist halt wirklich das Bild des Drückebergers akut, wenn diese Leute Zivi auch nur hören.

Und wenn ich da an die Zivis in Jugendeinrichtungen denke, Cola verkaufen und abends ausfegen, naja, ich will ja nichts sagen, aber nen leichteren Job gibt es kaum...

Ansonsten ist es wie mit allen anderen Punkten im Lebenslauf, da sind subjektive Entscheidungen nicht zu vermeiden.

Wenn mein Lebenslauf von nem ehemaligen Zeitsoldaten aus ner Kampfgruppe gelesen wird, sind die Chancen auch hoch, keine Chance zu bekommen, da da was von Luftwaffe drin steht. :ugly:

gruss kelle!
 
So, ich bin gerade Zivildienstleistender bei den Maltesern.
Du bekommst die ganzen Sätze kalendertägig, d.h. hat der Monat 31 Tage bekommst du auch alles 31 mal.

Bei mir sind das zur Zeit:

31 mal 10,95 Soldstufe 3
31 mal 7,20 Verpflegungsgeld
und 31 mal 1,18 kleiderreinigungskosten
dazu kommt dann noch eine Vergütung von 0,20 € pro kilomter, den du mit deinem Kraftfahrzeug zurücklegst um z.b. zur Dienststelle zu kommen. Bei mir sind das 8 KM am Tag und meistens komme ich so auf ca. 22 mal 8 KM sind also 176 KM = 35,2 Euro.

Alles zusammen unterm Strich macht also bei einem Monat mit 31 Tagen und Soldstufe 3 (z.b. bei mir der Januar)

634,43 Euro.

da alleine das Essengeld über 200 Euro ausmacht, glaube ich kaum, dass man beim Bund mehr bekommt, außerdem muss ich nicht in der Kaserne bleiben, sondern kann heimgehen und meine Arbeitszeiten sind enorm "human" ( xD ).

Wichtig ist eben nur, dass du dir eine Stelle sucht, bei der du das Verpflegungsgeld voll ausgezahlt bekommst und keine Dienstkleidung hast, weil sonst sinds halt nur so 350 Euro im Monat.

Ich hoffe, dass ich helfen konnte. :D
 
634,43 Euro.

da alleine das Essengeld über 200 Euro ausmacht, glaube ich kaum, dass man beim Bund mehr bekommt, außerdem muss ich nicht in der Kaserne bleiben, sondern kann heimgehen und meine Arbeitszeiten sind enorm "human" ( xD ).

Ich habe mal eben nachgerechnet.

Bei meiner Dienstzeit, nach heutigen Sätzen gerechnet, käme ich alles mit eingerechnet auf durchschnittlich 611,93€.

Ohne Zuschläge für Sonderdienste, Überstunden etc.

Wenn ich da bei Deinem Betrag 20 € Spritgeld abziehe, steht da ein klares Unentschieden.

gruss kelle!
 
Und wie kommst du auf diese ~612 Euro? Nach meiner Rechnung komm ich nur mit dem max. Kilometergeld in die Nähe.