Trinkgeld-Diskussionen

Sie werden absichtlich schlechter behandelt als die die Zuvorkommend behandelt werden, nur schlechter heißt bei Dir dann halt normal. Wie sie es meint ist glaub ich klar, das macht es aber nicht besser.

Es ist doch nur ne Frage wie man es nennt.

Die einen bekommen Dienst nach Vorschrift, wofür sie auch zahlen, die anderen bekommen ein bisschen mehr Dienst, zahlen dafür auch mehr.

Aber ich glaube, es geht hier nicht um Kohle, sondern darum, wie die Arbeit im direkten Kontakt gewürdigt wird.

Bei manchen ist es ein Trinkgeld, bei manchen ein Danke, Anwender schmeißen bei uns mal ne Tüte Haribos rein etc.
Und manche, die nehmen alles als gegeben hin, und denken, mit vereinbarten Preis ist alles erledigt.

Es kann und darf jeder halten wie er will, aber nicht am Ende rum maulen, dass jemand ein bisschen mehr Service bekommen hat.

gruss kelle!
 
Gäste werden grundsätzlich und das alle! gleich bedient: freundlich, zuvorkommend und mit einem Lächeln und so schnell, flink und tellersicher, wie man es gelernt oder selbst beigebracht hat. Und da ist es scheißegal, ob die Gäste Trinkgeld geben oder auch nicht.

Richtig so sollte das auch sein :)

Mir ist allerdings aufgefallen daß auf Höflichkeit und Freundlichkeit kaum noch Wert gelegt wird.

Ich geb auch noch gerne Trinkgeld.
Z.b beim Frisör, Restaurant, einem Handwerker... Dabei achte ich auch Fleiß, Höflichkeit, Freundlichkeit und Professionalität.

LG
 
Es kann und darf jeder halten wie er will, aber nicht am Ende rum maulen, dass jemand ein bisschen mehr Service bekommen hat.

Sehe ich genauso und ich hab überhaupt kein Problem damit sich persönliche Vorteile durch Geld zu kaufen oder anderen Vorteile zu bieten damit das Trinkgeld hofentlich weiter fließt. Bin ich doch gern ganz vorn mit dabei :mrgreen:

Aber es ist halt so das das Geld ein größere Rolle dabei spielt als viele zugeben wollen und warum dann nicht einfach die Dinge beim Namen nennen.
Es ist jedenfalls nicht so das die Leute alle gleich behandelt werden, manche sind dann halt doch etwas gleicher. Das ist die kleine Korruption im Alltag.
 
Nett, wenn einem plumpe Gier unterstellt wird... :roll:

@Birnchen: Das meinte ich damals in der PM und auch bei den vielen Renos: Werd ein wenig diplomatischer...von menschlichem Feingefühl seh ich bei dir im Forum selten etwas :(

@Topic: Prinzipiell gebe ich selbst auch kein Trinkgeld. Aber...! Aber, wenn die Arbeit/Service/Freundlichkeit/etc. mehr als über das "normale" Maß (also über das besprochene "der Arbeiter kriegt seinen Stundenlohn und arbeitet halt dafür") hinaus perfekt ist (eben z.B. etwas freundlich erklären, Dinge erledigen, die nicht erledigt werden müssten laut Vertrag, sympathisches und kompetentes Verhalten, usw.), dann lass ich schon etwas springen. Wenn eine Lieferfirma mir ein Möbelstück hinstellt und das wars, dann gibts auch nix...
 
Erst sagst Du es werden alle gleich behandelt und dann stellst Du die Unterschiede heraus und sagst "wie es in den Wald reinschallt...". Das ist weder logisch noch konsequent.

Ok, dann bin ich unlogisch und du verstehst nicht, was ich ausdrücken wollte.
Es wird niemand schlechter behandelt. Aber bei Stammis weiß man eben um die Marotten. Ich würde z.B. einem Gast niemals widersprechen, aber wenn ich weiß, dass meinem Stammi letztens die gewisse Torte nicht geschmeckt hat, werde ich den Stammi darauf hinweisen. Wenn ich weiß, er mag zum Tee lieber Sahne als Milch, dann mache ich das automatisch, weil ich weiß, er vergisst es jedes Mal mir vorher zu sagen und so flitze ich nicht doppelt. Oder eben die doppelten Servietten, die 2. Gabel, weil Frauchen immer beim Männe stiebitzen muss usw. usf.
Klar mache ich das nicht sofort und bei jedem Gast, wie sollen die sich denn da fühlen? Das wird bei Stammis gemacht und der Vorteil daran ist, einen Stammi kann man auch mal warten lassen, die verstehen das eher als neue oder Durchlaufgäste. ;)


Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du in deinem Leben allgemein und auch vielleicht in deinem Beruf niemanden vorziehst aufgrund bestimmter Tatsachen? z.B. Kollegen behandelst du im Grunde alle gleich, aber gehst vielleicht nur mit einem gerne ein Bierchen trinken nach Feierabend. Oder was weiß ich. Eigentlich gleich. Jedenfalls kann ich den Neid auf die Trinkgeldberufe schon verstehen. Hatte ich auch jahrelang und hab nie eingesehen, warum jetzt andere Berufe sowas kriegen und eine Tastentussi wie ich z.B. nicht, aber es war nun mal mein Beruf für den ich mich entschieden hatte. Kellnerin wollte ich nie sein, der Stress 8O
aber nunja das Leben meinte es anders mit mir und heute freue ich mich.
Und so wie ich das bisher verstanden habe, wird beim Gehalt schon ein gewisser Prozentsatz als Trinkgeld mit eingerechnet, deswegen ist wohl das Grundgehalt nicht besonders viel. Weiß ich nicht genau, hab ich nur so gehört, also nagelt mich jetzt nicht darauf fest.
 
UNd halt wenn ich irgendwo was kaufe und ich statt 3,10 mal 3,20 oder statt 2,20 mal 2,50 zahl...
Wieso ich das so mache? Ganz einfach: Meine Eltern machen das so... Würden meine Eltern kein oder extrem wenig Trinkgeld in Restaurants geben, würd ich das wahrscheinlich genauso machen...
Das ist mit Sicherheit der springende Punkt. Viele bekommen diese Gesten von ihren Eltern schon gar nicht mehr mit. Was vielleicht aber auch daran liegt, dass sich die Kinder teilweise gar nicht mehr für ihre Eltern interessieren oder anders herum, sondern immer mehr vor dem TV/PC sitzen bzw. geparkt werden.

Das, was die Geldbeutel verschließt, ist nichtmal der Geiz, sondern das Gefühl, dass man mit dem Preis, den man bezahlt eh schon verarscht wird.
Vllt auch das Bewusstsein, dass derjenige, der sich gerade für einen abrackert, von der Kohle sowieso nur nen Bruchteil sieht.
:think: liest sich für mich gerade wie ein Widerspruch.
Wenn einem bewusst ist, dass er für den Preis schon verarscht wird, dann zahlt man nix zusätzlich. Wenn einem aber bewusst ist, dass die Person, die sich abrackert, eh davon nix sieht, dann zahlt man doch eher noch ein wenig unter der Hand?


Ich für meinen Teil konnte bisher aus diversen Richtungen Erfahrungen sammeln. Zum einen im Verkauf. Bei einer ordentlichen Beratung bezüglich eines Gerätes sind gerade die älteren Menschen sehr sehr dankbar und lassen dann auch gern einen Euro liegen. Jüngere Menschen regen sich über diverse größere Konzerne auf, dass dort die Beratung mieserabel ist, verlangen aber von mir, dass die Beratung perfekt ist, obwohl sie dann so oder so nichts kauft. Wie oft habe ich schon den Satz gehört "Danke, dann weiß ich ja jetzt, was ich im Internet bestellen muss!". Sowas baut nicht gerade auf. Schön, wenn man für die Arbeit gelobt wird, wenn ich als Dank weder Trinkgeld sehe, noch ein Plus in die Kasse geholt habe. Würde das jeder machen, hätte ich von meiner Arbeit rein gar nichts, da ich irgendwann gekündigt werden würde, da Kosten eingespart werden müssen.

Bei Botengängen ist es eigentlich recht ähnlich.
In der Firma bieten wir manchmal an die gekauften Gegenstände kostenfrei zu liefern, wenn wir sowieso gerade in der Nähe arbeiten müssen. Wenn der zu besuchende Kunde, jedoch absagt, springe ich dann manchmal ein, um zumindest dieses Versprechen der Lieferung einzuhalten.
Ältere Personen sind in den meisten Fällen über diesen Service super dankbar. Ich freue mich dann auch einfach mal über ein Lob, dass man geliefert hat, obwohl der Monteur gar nicht in diese Richtung ausgerückt ist.
Wenn ich diesen Service anbiete, erwarte ich ja gar nicht, dass man mir dafür Geld zusteckt, aber ein einfaches "Danke" würde da schon reichen. Die ältere Generation weiß dies auch noch zu schätzen.
Nur je jünger die Kunden werden, welche den Dienst in Anspruch nehmen, desto unfreundlicher wird man dann teilweise behandelt. Nicht selten kommen dann Sprüche alla "immerhin haben sie nicht die Drecksschleuder zum Liefern genommen" (Fahrzeuge, welchen man ansieht, dass sie zB gerade auf einem Bau waren) oder "das hätte ja auch mal schneller gehen können" (bei einem kostenlosen Dienst, welcher aus Freundlichkeit angeboten wurde). Derweil sind wir im Geschäft schon soweit, dass wir dies kaum noch anbieten. Wenn es verlangt wird, wird dies teilweise schon als neuer Auftrag entgegen genommen.

In meinen Praktika in diversen Kliniken bestätigt sich das Bild auch. Gerade viele Privatpatienten sehen alles als selbstverständlich. Je jünger, desto schlimmer. Zu meinem Tätigkeitsfeld gehört die "Hilfe zur Selbsthilfe", nicht die "Bedienung". Aber ich schüttel gern auch mal ein Kissen auf oder reiche eine Flasche Wasser ins Zimmer. Nur dafür angepault werden mag ich gar nicht! :ugly:


Was mich persönlich angeht: in Restaurants gebe ich gern Trinkgeld, wenn ich mit dem Essen und dem Service zufrieden war. Auch meinem Frisör gebe ich gern etwas. In der Waschanlage lasse ich auch gern mal einen Euro springen, wenn der Jüngling gut eingeseift hat :)biggrin:). Handwerker hatte ich, neben meinem Vater oder seinen Angestellten, bisher eh eher selten in der Wohnung.
Trotzdem biete ich grundsätzlich etwas zu trinken an. Die Nutzung des Bades ist bei mir auch selbstverständlich :)roll:)
Wenn ich merke, dass jemand seine Arbeit nur ausführt, weil er es muss...und auch nur das nötigste...am Besten auch noch mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, dann kann diese Person auch nicht viel von mir erwarten. Schließlich habe ICH ihm nichts getan!
Natürlich kann man nicht immer super gute Laune haben, aber ich für meinen Teil versuche jeden Kunden oder Patienten gleich zu behandeln und ihm immer neutral entgegen zu treten. Und das möchte ich auch von anderen verlangen können.



Genug getippt....Haushalt wartet :biggrin:
 
Ok, dann bin ich unlogisch und du verstehst nicht, was ich ausdrücken wollte.
Ich hab es auch bei Caroklickt schon verstanden, deshalb halte ich es aber noch immer nicht für richtig.

Es wird niemand schlechter behandelt. Aber bei Stammis weiß man eben um die Marotten.
Das mit den Eigenheiten kommt noch dazu, aber abseits davon wird doch auch unterschiedlich behandelt. Hast Du ja selbst Beispiele für gebracht :)

Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du in deinem Leben allgemein und auch vielleicht in deinem Beruf niemanden vorziehst aufgrund bestimmter Tatsachen?
Doch klar mach ich das, in quasi allen Lebensbereichen sogar, aber ich sag halt nicht ich behandel alle gleich und niemanden schlechter.
 
Aber es ist halt so das das Geld ein größere Rolle dabei spielt als viele zugeben wollen und warum dann nicht einfach die Dinge beim Namen nennen.

Das ist wohl einfach ne Frage der Relation.
Kriege ich von nem Anwender nen Bier für 4 € spendiert, ist das nett und anständig, aber ich kann es auch selbst zahlen. Ich bin nicht drauf angewiesen.

Denke ich da an die Bedienungen in meiner Stammkneipe, die so für 6 € die Stunde hinterm Thresen stehen, da sind dann ein/zwei Euro mehr die Stunde ne ganz andere Tat.

gruss kelle!
 
Meiner Meinung nach entscheidet man immer nach Wirtschaftlichkeit, Leistung und Freundlichkeit.
Wenn ich jemanden in meiner Wohnung hätte, der zum Beispiel mir etwas repariert, die Heizung als Beispiel und ich habe den Eindruck, daß er seine Arbeit ordentlich macht, freundlich ist und einem nicht unfreundlich rüber kommt und ich finde, er hätte deshalb einen kleinen Bonus verdient, dann würde ich ihm auch etwas geben, wenn ich nicht selbst gerade knapp bei Kasse wäre.

Wäre es eine ganz andere Situation, dann würde ich ihm auch nichts geben.

Für mich spielt die Leistung und die Freundlichkeit eine Rolle. Wenn beides gegeben ist, dann bin ich auch bereit etwas zu geben.
Nur hat meine Geberlaune auch Grenzen. Jemandem, der eh schon Geld verdient, von dem ein Handwerker vergleichbar nur einen Bruchteil davon verdient, würde ich kein Trinkgeld geben, weil ich der Auffassung bin, daß er genug verdient, selbst wenn er freundlich zu mir ist. Es hat auch viel damit zu tun, daß man weiß, das man jemanden vor sich hat, der sich kaputt ackert und mehr schlecht als recht verdient, oder ob es jemand ist, der kein trinkgeld nötig hat, weil er so gut verdient, daß er finanziell mehr als gut da steht.

Dafür kann ich ein gutes Beispiel nennen. Ich war fast 2 Jahre, als 1 Euro Jobber für einen Sozialladen tätig und habe in regelmäßigen Abständen mit Ware ausgeliefert, die andere Bedürftige im Sozialladen gekauft hatten und diese geliefert bekamen von uns. Auf der anderen Seite hatten wir Spender, die uns Möbel, Elektrosachen und Klamotten zum anziehen gespendet hatten und wir diese kostenlos abgeholt hatten.

Wir hatten einen Spender, der wollte uns etwas geben und wir lehnten ab aus Scham, weil wir keinen Mitleidsbonus wollten. Das war ganz am Anfang als der Sozialladen die ersten Touren fuhr. Der Spender bestand darauf. Wir lehnten aber dankend und freundlich ab. Während wir bei dem Spender arbeiteten, hatten wir zwischenzeitlich unsere Jacken ausgezogen und beiseite gelegt. Als wir wieder fahren wollten und unsere Jacken wieder angezogen hatten, fiel uns auf, daß jeder ein großzügiges Trinkgeld in der Jackentasche hatte. Wir sahen den guten Mann an und er sagte zu uns: "Seht es nicht als Mitleidsbonus, sondern seht es als ehrliche Bezahlung für ehrliche Arbeit." Mir kamen fast die Tränen, weil wir wußten, daß dieser mann nicht mehr lange zu leben hatte, obwohl er noch recht jung war, schätzungsweise mitte 40. Er war hochgradig krebskrank. Tage später erhielt die Leitung des Sozialladens eine E-Mail von der Tochter diesen Mannes und bedankte sich für das Abholen der Spenden und teilte mit, daß Ihr Vater einen Tag zuvor verstorben sei, also einen Tag nachdem wir dort waren. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es mir danach ging, als ich das erfahren habe. Ich hab mir erstmal 2 Tage frei genommen, weil ich das irgendwie verarbeiten mußte.

Andererseits war es auch so gewesen, daß wir auch von bedürftigen etwas Trinkgeld bekommen hatten, obwohl sie genauso schlecht dran waren wie wir. Das war zum Glück nur selten der Fall. Einer hat sogar darauf energisch bestanden, weil er es nicht einsah, daß man Leute die einen 1 Euro Job machen und so schwer schuften auch noch ausbeuten.

Erst wenn man erlebt hat, was geben und nehmen eigentlich für eine Bedeutung hat, auch für sich und anderen Menschen gegenüber und den Sinn versteht, nimmt man ungern Trinkgeld an oder pocht darauf, weil man in solchen Situationen wie eben beschrieben, immer in einem moralischen Zwiespalt ist.
 
Ich geb Trinkgeld, meistens in der Gastronomie und auch unabhängig von Service/Freundlichkeit. Es sind oft ca. 10% (rechnte sich leichter). Warum? Nun, die Bezahlung ist in der Branche mies. Ist also quasi gewissermaßen im Prinzip mein Beitrag zu einem Mindestlohn. 8)
 
Ich hab es auch bei Caroklickt schon verstanden, deshalb halte ich es aber noch immer nicht für richtig.

Ok, dann gib mir bitte ein Gegenbeispiel, wie ich es anders machen soll? Sämtliche Extras weglassen oder wie?
Wenn ich es besser weiß aus Erfahrung, soll ich dann wirklich die falsche Milch bringen, mir zwei Extragänge aufbürfen (hin zum Tisch, neue Bestellung aufnehmen, dann ausführen, also noch mal zum Tisch) und in der Zwischenzeit lass ich die anderen Gäste warten? 8O

Und das der eine Gast Extras bekommt, heißt doch auch noch lange nicht, dass nicht jeder Gast das Extra ebenso bekommen kann. 2. Gabel, Servietten, Tee aus Becher für die alte Dame usw. usf. Jeder der fragt, bekommt alles, wenn ich es möglich machen kann. Nur bei Stammis wird einiges schon im Vorfeld erledigt, weil ich es da schon weiß. Für mich ist das einfach logisch, spart mir Zeit und Wege und andere Gäste müssen nicht warten, weil ich für einen Tisch anstatt 4x, dann doch 8x mal laufen muss. Sind immerhin immer ca. 1 - 3 min. pro Gang zzgl. Zubereitungszeit und die variiert zwischen 1 und 10 min. je nach Bestellung. Jetzt kannste dir selbst ausrechnen, wie lange dann andere Gäste wie du z.b. warten müssten, denn ich soll ja jeden gleich behandeln, also bitte nur nicht nachdenken als Servicetante.


Das mit den Eigenheiten kommt noch dazu, aber abseits davon wird doch auch unterschiedlich behandelt. Hast Du ja selbst Beispiele für gebracht :)

Aber all das hat nichts mit dem Trinkgeld danach zu tun.
Vielleicht werde ich mal abgebrühter irgendwann, aber nicht jetzt zu diesem Zeitpunkt, ich würde auch ohne Trinkgeld da arbeiten, es macht mir einfach zu viel Spaß, wenn da nicht eine andere Verantwortung wäre, die leider aber Priorität Eins ist und dafür brauche ich das Trinkgeld, das gebe ich offen zu. Aber die Gäste unterteile ich trotzdem nicht oder behandel einen schlechter oder besser als andere.
 
Ok, dann gib mir bitte ein Gegenbeispiel, wie ich es anders machen soll? Sämtliche Extras weglassen oder wie?
Du sollst doch garnix anders machen, vielleicht einsehen das es 100% Fairness nicht gibt aber auch nicht geben muss. Solang Du niemanden ernsthaft benachteiligst ist es doch auch Ok wenn jemand mal ne halbe Minute später beliefert wird- selbst dann wenn der Grund dafür Stammgast und regelmäßiges gutes Trinkgeld heißt.
 
Ja ist es. Aber du scheinst zu glauben, nur Arbeit die bei jemandem zu Hause durchgeführt wird, ist es wert, belohnt zu werden, ja? Mit welchem Recht? Wenn Küchenmonteure meine Küche aufbauen, dann habe ich dafür bezahlt und wenn sie ihre Arbeit machen, wie sie sollen, welchen Anspruch haben sie dann auf Trinkgeld?

Entweder willst du es nicht verstehen oder du kannst es nicht: Es geht um die Anerkennung, nicht primär um das Trinkgeld. Aber drehen wir es mal um: Lege doch bitte mal dar, Wie ein Handwerker arbeiten muss, um in deinen Augen ein "Danke sehr für die gute Arbeit" (Nein, auch das ist nicht der Normalfall) zu verdienen, und wann ein Trinkgeld. Ist das wirklich nur davon abhängig, wie teuer der Artikel war, den du gekauft hast, und ob die Lieferung inklusive war oder nicht? Wenn dem so ist, erwartest du keine Dienstleistung, sondern einen besseren Leibeigenen.

Ich finde es ehrlich gesagt schade, daß Trinkgeld als selbstverständlich hingenommen wird und man sich dann beschwert, wenn man keins bekommt. Macht es doch die DJ, die erwartet nichts und freut sich dann, wenn sie etwas bekommt.

"Erwartet" wird Anerkennung für geleistete Arbeit - nicht mehr und nicht weniger. :roll: Wenn sich diese Anerkennung im Geldbeutel wiederfindet, ist das angenehm, aber nicht zwingend notwendig. Und ich frage mich halt, warum die Bereitschaft, Trinkgeld zu geben, binnen der letzten Zeit immer stärker abnimmt. Meine Motivation, Qualifikation und mein Auftreten haben sich sicherlich nicht verschlechtert - im Gegenteil, ich denke, das ich durch Erfahrung nur hinzugewinnen kann. Trotzdem wird die Anerkennung im allgemeinen und das Trinkgeld im Besonderen weniger. Aus welchem Grund?

Dass das Geld nicht mehr so locker sitzt kann ich auch nicht nachvollziehen - Subjektiv würde ich sogar sagen, die Leute lassen mehr Geld bei meinem Arbeitgeber, was automatisch auch Mehrarbeit für uns bedeutet.
 
In Zeiten wo Geld nicht vorhanden ist, wird gerne gespart. Keiner gibt mehr Geld aus als nötig und schon gar nicht für gute Leistungen.
Das ist einfach die Mentalität die sich geändert hat. Früher gabs mal Knigge in den Schulen und gewisse Verbote und Tabus in der Gesellschaft. Heutzutage gibt es kaum noch welche. Das Geld wird immer knapper und die Leute werden gefühlt immer unzufriedener, trotz Wohlstand. Schon irgendwie eine komische Zeit.
 
Entweder willst du es nicht verstehen oder du kannst es nicht: Es geht um die Anerkennung, nicht primär um das Trinkgeld.
Dann hättest du den Threadtitel vielleicht anders wählen sollen...


Aber drehen wir es mal um: Lege doch bitte mal dar, Wie ein Handwerker arbeiten muss, um in deinen Augen ein "Danke sehr für die gute Arbeit" (Nein, auch das ist nicht der Normalfall) zu verdienen, und wann ein Trinkgeld.
Ein Handwerker wird von mir immer ein Danke bekommen, auch wenn er scheiße gearbeitet hat und mir meinen Fußboden zerkratzt. Trinkgeld gibt es für Zusatzleistungen. Wenn ich die Lieferung bezahle, dann gebe ich kein Trinkgeld. Wieso sollte ich auch doppelt zahlen?
 
Dann hättest du den Threadtitel vielleicht anders wählen sollen...

Weil du einen Anspruch 'reininterpretierst? :biggrin:


Ein Handwerker wird von mir immer ein Danke bekommen, auch wenn er scheiße gearbeitet hat und mir meinen Fußboden zerkratzt.
Jau - sehr Hilfreich - Mit sachlicher kritik und Ansprechen der Dinge, mit denen Du nicht einverstanden bist, ist allen mehr geholfen. (Und ein Danke wäre dann ja auch nicht zutreffend).
Trinkgeld gibt es für Zusatzleistungen. Wenn ich die Lieferung bezahle, dann gebe ich kein Trinkgeld. Wieso sollte ich auch doppelt zahlen?
Was sind Zusatzleistungen? Konkret, bitte!
 
Weil du einen Anspruch 'reininterpretierst? :biggrin:
Ich interpretiere den nicht rein, aber du reitest doch immer wieder darauf rum, daß dir niemand mehr Geld geben will.

Jau - sehr Hilfreich - Mit sachlicher kritik und Ansprechen der Dinge, mit denen Du nicht einverstanden bist, ist allen mehr geholfen. (Und ein Danke wäre dann ja auch nicht zutreffend).
Jetzt interpretierst du aber was rein. Natürlich ist ein Danke auch dann zutreffend, wenn nicht alles so klappt. Ist dann weniger herzlich, aber das gehört für mich trotzdem dazu.

Was sind Zusatzleistungen? Konkret, bitte!
Ich sagte doch, alles für das ich nicht nicht extra bezahlt habe. Was ist daran so schwer zu verstehen?
 
Ich interpretiere den nicht rein, aber du reitest doch immer wieder darauf rum, daß dir niemand mehr Geld geben will.
Sag mal, will du das nicht lesen, oder hast du irgend ein Verständnissproblem? Ich hab keine Lust, für die Dame alles X-mal zu wiederholen...

Ich sagte doch, alles für das ich nicht nicht extra bezahlt habe. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Dann mal Butter bei die Fische: In vielen Firmen bedeutet "Ware geliefert" abstellen hinter der ersten Abschließbaren Tür - i.d.R. ist das die HAUSTÜR, nicht Zimmer- oder Wohnungstüren. Der Lieferant kann die Lieferung ablehnen, wenn der Weg zum Haus nicht gefahrlos betreten werden Kann (Bei Neubauten z.B. oder nicht vom Schnee befreit.
Ein Großteil der Firmen, die schwere und sperrige Artikel (Möbel, E-Geräte) liefern, lassen sich bei Vertragsabschluss unterschreiben, dass Treppenhäuser, Hausflure und evtl. Vorhandene Aufzüge Ausreichend Platz für den Transport bieten - andernfalls muss der Kunde für Alternativen sorgen.
Der Stellplatz muss ausreichend sein - und zwar nicht theoretisch, sondern am Tag der Lieferung tatsächlich - also keine Altmöbel in der Wohnung (Ausnahme - vereinbarte Entsorgung)...

Also - in der Realität heißt das: Wenn ich als Lieferant im Treppenhaus nur einen Blumenkübel wegschieben muss, um um die Kurve zu kommen, leiste ich schon "Extraarbeiten". Wenn eine Lieferung über die Terrasse oder gar ein Fenster erfolgt, leiste ich "Extraarbeiten". Wenn der Kunde bei einer Lieferung nicht das korrekte Stockwerk für die Lieferung angibt, leiste ich "Extraarbeit". Wenn ich deine alte Couch 'raustrage, weil du das nicht gemanagt hast - "Extraarbeit". Und da sind wir nur beim Liefern, Montage etc. ist noch gar nicht berücksichtigt...

Handwerker werden ähnlich Grundsätze haben: So ist ein Klempner auch nicht verpflichtet, erst mal unter der Spüle vorzuräumen, damit er an den Abfluss kommt.
 
Sag mal, will du das nicht lesen, oder hast du irgend ein Verständnissproblem? Ich hab keine Lust, für die Dame alles X-mal zu wiederholen...
Ich hab das schon bei deinen vorherigen Ausführungen ganz gut verstanden, daß es dir hier gar nicht ums Trinkgeld geht:

Ich arbeite als Schreiner und beobachte in letzter Zeit etwas, was mir doch zu denken gibt:

Junge Leute geben kein Trinkgeld mehr.

Ältere Leute hingegen geben (fast) immer Trinkgeld

was spricht bei einwandfreier Arbeit, korrektem und freundlichen Auftreten und kundenorientierem Handeln gegen einen kleinen Bonus?

Du erwartest also mehr als durchschnittliche Arbeit - und die sollte Dir auch etwas wert sein. Ich bin auch bereit, mich mehr ins zeug zu legen. Ich hab schon öfters erlebt, das Kunden schon mein 'reintragen einen Schein in die Brusttasche gesteckt haben - man ist eben anders motiviert ;).

Mir ist ein Euro von der Oma, die sich ehrlich darüber freut, das wir schnell und sauber gearbeitet haben (und das auch selber festgestellt hat), als ein 20-Euro-Schein von einem Schnösel, der sich einfach nur generös geben will.

Sei ehrlich - Was wäre dir lieber? ;) Ich für meinen teil ziehe es vor mich nicht unter Wert zu verkaufen. Und dein Danke mit ein bisschen Geld ist besser als ein einfaches Danke.



Dann mal Butter bei die Fische:
Und was genau willst du mir jetzt damit sagen? Daß ich nicht weiß, was "extra" bedeutet? :roll:



Weißt du darkkurt, ich finds ja ok, wenn jemand der Meinung ist, er hätte Trinkgeld verdient und würde in der heutigen Zeit zu wenig bekommen (auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann), aber dann soll man doch bitte auch so ehrlich sein und sich dann nicht rauswinden und relativieren, daß es ja gar nicht ums Geld, sondern nur um die Anerkennung geht aber dann in jedem zweiten Satz schreiben, daß die Leute schon bissl was rausrücken könnten.
 
Ich bin bei diesem Thema auch geteilter Meinung.

Gerade was den Dienstleistungsektor angeht bin ich eher der Meinung das man nur Trinkgeld locker machen sollte , wenn auch wirklich besonders gut, schnell oder zuvorkommend gearbeitet wurde. Ich zahl ja schließlich schon für die "normale" Leistung.

Bei Handwerkern oder "Möbelpackern" sehe ich aber dennoch eine Differenzierung zum normalen Dienstleistungsektor. Ich finde das man auf jeden Fall Kaffee oder sonstige Getränke bereitstellen sollte. Bei längeren Einsätzen sollte man auch ein paar belegte Brötchen oder etwas ähnliches anbieten. Hebt die Stimmung und Arbeitsmoral auch deutlich an. Den Gang zum Klo zu verwähren kämen mir niemals in den Sinn . Is ja echt Hammer was so manchen Leuten einfällt. Allerdings fällt es mir gerade in dieser Branche schwer Trinkgeld zu geben. Ok, wenn wirklich richtig gut und schnell gearbeitet wurde oder vielleicht noch ein paar Sachen die nicht zum Auftrag gehören erledigt werden ( z.B. Möbel beiseite schieben ) , dann lass ich auf jeden Fall auch noch was springen. Auch bei wirklich netten Handwerken bin ich nicht gerade geizig. Ihr müsst allerdings bedenken , dass wir für die Arbeit die ihr leistet schon richtig viel Kohle raushauen. Da bleibt für euch vielleicht nicht viel hängen , aber dafür kann ich ja auch nix.

Der Möbelpacker der mir die Klamotten aber einfach nur in den Hausflur stellt und wieder verschwindet bekommt garnix. Es sei den er hat sich wirklich nen Ast abgebrochen , weil die Lieferung extrem schwer oder unhandlich war. Letzten hab ich eine neue Couch bekommen. Das war so ein schweres und echt unhandliches Ungetüm. Bis die beiden Möbelpacker die in den 2ten. Stock durch einen engen Hausflur geschleppt hatten , ist jede Menge Zeit verstrichen und echt viel Schweiß geflossen. Die beiden waren trotzdem noch Gut drauf und haben mit das Teil sogar noch kostenlos aufgebaut. Das nenn ich Service der auch dementsprechend Entlohnt wurde.

Allerdings sollte man das mit dem Kaffee dann auch nicht übertreiben.Bei meinem Onkel wurde letztens das Bad neu gemacht. Dort gibt es nur eine Senseo. Der Handwerker durfte sich in der Küche frei bedienen. 10-15 Senseo-Kaffee am Tag find ich dann doch ein bisschen unverschämt. Zumal der Kaffee dann auch nicht während der Arbeit getrunken wurde , sondern immer schön Pause gemacht wurd. Die Arbeit die verrichtet wurde war zudem auch noch sehr schlecht und stümperhaft ausgeführt.


Bei Pizza/Pommes-Lieferanten bin ich hingegen sehr spendabel. Man weiß da ja das die echt schlecht verdienen und meist sogar noch mit den eigenen Autos rumdüsen müssen.


Um zum Punkt zu kommen: Trinkgeld stribt nicht aus , es ist nur keine Selbstverständlichkeit mehr. Es MUSS schon einen Grund geben und wenn es nur ein freundliches Wort oder lächeln ist.
 
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