Bist Du bereit X Cent mehr für den Liter zu zahlen?

  • Ja.

    Stimmen: 72 69,9%
  • Nein.

    Stimmen: 31 30,1%

  • Umfrageteilnehmer
    103
Während wir die preiswerten Milchprodukte konsumieren stehen viele Milchbauern vor finanziellen Problemen, da der Literpreis Milch zwischen 27 und 35 Cent je nach Region lt. Angaben nicht kostendeckend ist.

Tja, wenn man nicht kostendeckend arbeiten kann, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass zu viel Angebot auf dem Markt herrscht.

Also ein hausgemachtest Problem.

Aber so sind die Bauern halt...

Ein Regenschirmhersteller bekommt auch keine Subventionen, wenn es ein Jahr lang nicht regnet.

gruss kelle!
 
Ich versteh generell nicht ganz, wo das Problem liegt?

Der Bauer muss seine Kosten reinkriegen, klar (mal abgesehen vom Subventionenaspekt). Also müsste er - theoretisch - einen Preis ausrechnen, welcher sich auf die Kosten seiner Milch bezieht. Dabei würde dann rauskommen 50 cent (angenommen). Jetzt ist der Nachfrager (z.B. der fast Monopolist Müller) nicht bereit diese 50 cent zu zahlen. Dann würde ich, als Betriebswirt, sagen, nö, dann verkauf ich dir die Milch nicht. Punkt aus. Wenn das alle Bauern machen würden, würde Müller irgendwann schon die 50 cent zahlen (Marktgleichgewicht), schließlich ist man ja auf die Milch angewiesen.

Jetzt ist es aber nunmal so, dass es in der Realität nicht so ist. Man müsste also etwas an diesem Ungleichgewicht ändern. Entweder das Angebot verringern, oder die Nachfrage erhöhen. Weder die Bauern werden ihren Job aufgeben, noch werden plötzlich Molkereien aus dem Boden schießen und die Konsumenten mehr Milch trinken. Da sollten sich einige Bauern sich mal überlegen, ob sie vielleicht nicht doch einmal etwas an ihrem Vertrieb (Direktvertrieb vom Hof aus) ändern sollten, oder ggf. das Geschäft ganz sein lassen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, wenn man nicht kostendeckend arbeiten kann, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass zu viel Angebot auf dem Markt herrscht.
Aber der Bedarf ist doch da!? Oder warum wird jetzt großartig angekündigt, dass Fabriken ihre Produktion von Käse runterfahren und dafür mehr Milchprodukte mit kürzerer Haltbarkeitszeit produzieren? Im Moment besteht durch den Streik also ein Mangel an Milch.

Das Problem sind hier eher einige große Konzerne, die die Preise bestimmen können. Entweder die Bauern machen mit, oder aber der Konzern kauft seine Milch woanders und der Bauer kann sehen wo er bleibt. Und dagegen wird jetzt protestiert.

Da sollten sich einige Bauern sich mal überlegen, ob sie vielleicht nicht doch einmal etwas an ihrem Vertrieb (Direktvertrieb vom Hof aus) ändern sollten, oder ggf. das Geschäft ganz sein lassen?
Das dürfte nicht so einfach sein, mal eben die komplette Strategie zu ändern. Die Kühe stehen schließlich im Stall und wollen was zu fressen haben.
 
Aber der Bedarf ist doch da!? Oder warum wird jetzt großartig angekündigt, dass Fabriken ihre Produktion von Käse runterfahren und dafür mehr Milchprodukte mit kürzerer Haltbarkeitszeit produzieren? Im Moment besteht durch den Streik also ein Mangel an Milch.
In den Wintermonaten geben Kühe von Natur aus 30% weniger Milch. Das entspricht den Milcheinbußen, die derzeit durch den Streik verursacht werden. Es kann sein, dass weniger Produziert wird, das wenigere kostet dann aber entsprechend mehr, womit wir wieder beim Marktgleichgewicht wären. Punkt ist einfach, dass man sich am Markt orientieren muss, was ist der Kunde bereit zu zahlen. Wenn der Kunde nun mal nicht bereit ist 43 Cent zu zahlen, muss man das Angebot zurückdrehen bis wir bei einem Preis von 43 Cent sind.

Das Problem sind hier eher einige große Konzerne, die die Preise bestimmen können. Entweder die Bauern machen mit, oder aber der Konzern kauft seine Milch woanders und der Bauer kann sehen wo er bleibt. Und dagegen wird jetzt protestiert.
Klar, aber ich geh auch zu nem anderen Telefonanbieter oder Stromanbieter, wenn der Strom wo anders günstiger ist. Wo ist das Problem? Die Telekom protestiert auch nicht, wenn ich meinen Anbieter wechsle. Wobei ich es wirklich als Problem ansehe, dass der Milchmarkt sehr von der Firma Müller und deren Töchter kontrolliert wird. Aber das ist ein anderes Thema.


Das dürfte nicht so einfach sein, mal eben die komplette Strategie zu ändern. Die Kühe stehen schließlich im Stall und wollen was zu fressen haben.
Es dürfte genauso wenig einfach sein, am derzeitigen Milchmarkt höhere Preise durchzusetzen. Dann gibt es eben mehr Importmilch aus Polen usw., damit ist den deutschen Bauern auch nicht geholfen.

Mal am Rande:

Eine Steigerung von 27 auf 43 Cent entspricht 59,26%
Eine Steigerung von 35 auf 43 Cent entspricht 22,86%

Die Inflationsrate im Euroraum liegt bei derzeit 3%, oder? :roll:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Kunde nun mal nicht bereit ist 43 Cent zu zahlen, muss man das Angebot zurückdrehen bis wir bei einem Preis von 43 Cent sind.
Wenn man als Kunde mal den Endverbraucher nimmt, dann hört man ständig in den Nachrichten, dass dieser eben doch bereit ist mehr für den Liter Milch zu zahlen.

Es liegt vielmehr an denen, die sich durch einen geringeren Milchpreis noch mehr Geld in die Taschen schaufeln.

Klar, aber ich geh auch zu nem anderen Telefonanbieter oder Stromanbieter, wenn der Strom wo anders günstiger ist. Wo ist das Problem?
Der Vergleich passt nicht, weil die Telekom nicht die Stellung hat wie ein riesiger Konzern, der mal eben zahlreiche Milchbauern über kurz oder lang in den Ruin treiben kann.

Wenn man eine gewisse Marktmacht hat, dann kann man die Kunden halt völlig von sich abhängig machen. Das geht aber nur so lange gut, bis die sich dagegen wehren. Und das ist jetzt der Fall.
 
Wenn man als Kunde mal den Endverbraucher nimmt, dann hört man ständig in den Nachrichten, dass dieser eben doch bereit ist mehr für den Liter Milch zu zahlen.

Es liegt vielmehr an denen, die sich durch einen geringeren Milchpreis noch mehr Geld in die Taschen schaufeln.
Was die "Verbraucher" jetzt im Zuge des Medienhype um dieses Thema sagen, und wie sie letztendlich reagieren sind zwei paar Stiefel.

Ich weiß nicht wie die Bilanzen des Herrn Müller aussehen, aber wenn die Bauern weiterhin zu einem - ihrer Meinung nach zu günstigen - Preis ihre Milch verkaufen, ist das doch ihr Bier. Keiner zwingt die Bauern gerade an Herrn Müller zu liefern. Wie gesagt, sie könnten ihren Direktvertrieb für "Ökomilch direkt vom Bauernhof" aufbauen oder ähnliches. Der Milchmarkt ist ein Markt wie jeder andere auch. Der eine macht ein Angebot, der andere nimmt es an. Es sind weder die Bauern verpflichtet an Herrn Müller zu liefern, noch ist Herr Müller verpflichtet die Milch abzunehmen. Wenn sich das Geschäft nicht trägt, gibt man es auf, und wenn immer mehr Bauern ihre Milch selber vertreiben oder ganz aufhören, dann werden die verbliebenen Bauern auch früher oder später ihre 43 Cent pro Liter bekommen. Im Moment ist jedoch kein Bedarf 43 Cent zu zahlen, weil es noch genügend Bauern gibt, die für weniger liefern.

Der Vergleich passt nicht, weil die Telekom nicht die Stellung hat wie ein riesiger Konzern, der mal eben zahlreiche Milchbauern über kurz oder lang in den Ruin treiben kann.

Wenn man eine gewisse Marktmacht hat, dann kann man die Kunden halt völlig von sich abhängig machen. Das geht aber nur so lange gut, bis die sich dagegen wehren. Und das ist jetzt der Fall.
Wie schon gesagt, dass wir in Deutschland ein Fastmonopol Müller haben ist nicht gerade schön, aber selbst ein Monopolist muss sich an die Regeln des Marktes von Angebot und Nachfrage halten. Das Deutschland kein Agrarstaat mehr ist, scheint manchen erst langsam klar zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin gerne bereit mehr Geld für Milch zu zahlen. Idealerweise im vollständig freien Markt, denn dann zahle ich tendenziell den günstigsten möglichen Preis, der kostendeckend ist.

Für die Bauern habe ich indessen nur wenig Verständnis. Wenn sie mehr Geld für ihre Produkte nehmen müssen, dann sollen sie es einfach machen. Wenn sie sich an zu langfristige Lieferverträge gebunden haben, sollten sie beim nächsten Mal besser kalkulieren und bis dahin ihre Verträge erfüllen wie jeder andere auch. Wer derart viel Milch einfach wegkippt zeigt mir persönlich nicht unbedingt, dass es ihm schlecht geht.
 
Ich wäre bereit Geld in einen Strukturwandel zu investieren; die Milchpreise sind erst vor kurzem erhöht worden, daher bin ich nicht gewillt mehr zu zahlen.
 
"Abkassieren" ist wohl das Schlagwort schlechthin dieser Tage.

Viele scheinen zu vergessen das die Gesetze des Marktes den Preis bestimmen und wir nicht in einer sozialistischen Bunnyworld leben wo Vater Staat misswirtschaftet und Volk & Bauer versorgt.

Ich kaufe weiterhin ganz normal Milch. Über kurz oder lang wird der Sektor in DE eh wegfallen, Milch, Kohle, Handys etc. - alles gute Beispiele für Ignoranz. Woher die Milch kommt ist mir schnuppe und ich freue mich natürlich auch wenn ein Bauer im Ausland verdient.
Solange das Produkt mich maximal wenig kostet ist alles in Ordnung. Und langfristig wird auch genau das der Fall sein, egal ob ein paar träumende Deutsche wieder zurück in die 50er rudern wollen oder nicht.

Cheers
 
Was die "Verbraucher" jetzt im Zuge des Medienhype um dieses Thema sagen, und wie sie letztendlich reagieren sind zwei paar Stiefel.
Warum sollte die Reaktion von den aktuellen Umfragen abweichen? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...

Keiner zwingt die Bauern gerade an Herrn Müller zu liefern. Wie gesagt, sie könnten ihren Direktvertrieb für "Ökomilch direkt vom Bauernhof" aufbauen oder ähnliches.
Den Milchbauern geht es im Moment wohl schlicht und ergreifend um ihre Existenz. Dass einige jetzt die Milch wegschütten verstehe ich auch nicht ganz, generell ist der Streik aber nicht so verkehrt.

Wo sollen sie mit ihrer Milch hin wenn sie bisher nur an Herrn Müller geliefert haben und dieser sie plötzlich nicht mehr nimmt? Es dürfte schwierig sein, von heute auf morgen einen anderen Abnehmer zu finden. Und auf das Pferd mit der Ökomilch direkt vom Bauernhof aufzuspringen ist auch nicht das gelbe vom Ei.
Das braucht erstmal Zeit und der Markt ist sicherlich sehr begrenzt.

[...] wenn immer mehr Bauern ihre Milch selber vertreiben oder ganz aufhören, dann werden die verbliebenen Bauern auch früher oder später ihre 43 Cent pro Liter bekommen.
Und ein paar Hundertschaften sitzen dafür auf der Straße...

Wie schon gesagt, dass wir in Deutschland ein Fastmonopol Müller haben ist nicht gerade schön, aber selbst ein Monopolist muss sich an die Regeln des Marktes von Angebot und Nachfrage halten.
Ein Monopolist kann aber die Preise bestimmen. Und wenn die einer Partei gegenüber unfair sind, dann kann ihm das trotzdem niemand verbieten. Die Benachteiligten können nur dagegen rebellieren.
 
Wo sollen sie mit ihrer Milch hin wenn sie bisher nur an Herrn Müller geliefert haben und dieser sie plötzlich nicht mehr nimmt? Es dürfte schwierig sein, von heute auf morgen einen anderen Abnehmer zu finden. Und auf das Pferd mit der Ökomilch direkt vom Bauernhof aufzuspringen ist auch nicht das gelbe vom Ei.
Das braucht erstmal Zeit und der Markt ist sicherlich sehr begrenzt.

Allerdings sind auch die Produktionskapazitäten auf dem Milchmarkt sehr unflexibel. Milchkühe kann man ja nicht von heute auf morgen bauen. D.h. zumindest kurzfristig können diejenigen, die noch immer billige Milch anbieten können, ihre Kapazitäten nicht erhöhen. Müller kann also nicht so einfach auf bestimmte Milchbauern verzichten. Das kann nur gehen, wenn es Überkapazitäten gibt und teure Milch darum nicht nachgefragt wird. Und ich persönlich finde es nur sinnvoll, wenn diejenigen, die Milch am ungünstigsten produzieren aus dem Markt gedrängt werden.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Bauern ihre Milch unter Wert verkaufen sollen. So weit kann das Preisdiktat von Müller aber auch nicht gehen. Wenn Müller tatsächlich Preise diktiert, mit denen niemand Deckungsbeiträge erwirtschaften kann, dann wird auch niemand Interesse haben Milch an Müller zu verkaufen. Das ist im Moment aber nicht der Fall.
 
ich bin auf jeden Fall bereit auch mehr Geld zu zahlen wenn das letztendlich auch den Bauern hilft. Tendenziell sind Lebensmittel, v.a. in den Discountmärkten eh zu billig, worunter nicht nur die Qualität leidet sondern v.a. auch die Angestellten, kleine und mittelständische Zulieferer und eben auch die deutschen Bauern.

Das Kapital nutzt zunehmend Arbeitskräfte und Rohstoffe aus, und das nicht mehr ausschließlich nach dem Prinzip Nachfrage befriedigen zu wollen, sondern v.a. Gewinn zu machen und das mit steigender Rendite.

Und wir Kunden spielen gezwungenermaßen mit, da wir auch zunehemd mehr auf unser Geld achten müssen. Das ist wie ein Teufelskreis ... Der Gewinner am Ende ist das Kapital, die Bosse hinter Aldi, Lidl, und eben Firmen wie Müller und Co.

Der Aufstand der Bauern ist nur ein weiterer Aufstand des kleinesn Mannes. Und das wird nicht der letzte bleiben, im Gegenteil.

Und wir Kunden ... wir sollten nicht nur zusehen sondern auch unsere Macht ergreifen. In diesem Zusammenhang empfiehlt foodwatch im Rahmnen der aktuellen Debatte "entweder zur billigsten Trinkmilch zu greifen oder gleich Bio-Milch zu kaufen."

siehe hierzu den Bericht über die Milchmarke "Landliebe": LINK
 
"Das Kapital"

Juhu, aufwachen - hier ist Herr Realität. 8)

Wenn der niederländische Bauer seine Milch günstiger anbietet wird die gekauft, tut es der australische nimmt man sein, usw. Dann hat der Deutsche halt Pech gehabt (und über kurz oder lang wird das auch jeder Bauer haben).

Oder willst du hier mit deinen lahmen Phrasen von wegen "das böse Kapital" einen national - sozialistischen Kulturkampf herbei beschwören? Rettet den deutschen Bauern, der Rest der Welt ist mir egal!
Wenn die Jungs nicht in der Lage sind Milch zu Preisen herzustellen welche von uns angenommen werden, dann haben sie halt Pech gehabt.
Die Welt ist groß und im Bereich Milch haben wir ja sogar im nahen Europa ein riesiges Überangebot.
Niemand braucht einen deutschen Bauern diesbezüglich wenn es darauf ankommt. Gekauft & verkauft wird das was günstig ist, nicht das was der deutsche Holzkopf gerne entgegen jeder realen Gegebenheit haben möchte.

Heute schütten sie ihre Milch noch weg oder auch nicht. In 20 Jahren wird es keinen von ihnen mehr geben - aber frische & billige Milch trinken wir trotzdem weiter. 8)
 
dein Las Vegas Profilbild passt 1a zu deiner Einstelllung ;-)

es geht mir bestimmt nicht um sozialismus oder gar kommunismus bzw. du unterstellst mir ja sogar national-sozialistischen Hintergrund (schwachsinn!) ... die Frage war ob ich mehr zahlen würde! Und das denke ich muss man im Ganzen, also auch im globalen Zusammenhang sehen. Und was wir brauchen, und darauf machen die Bauern letztendlich nunmal im Kleinen aufmerksam, ist eine freie aber auch faire und sozial gerechte, globale Marktwirtschaft.

Einfach nur auf billige Ware, auf billige Milch zu setzen ist ein bisschen einfach und engstirnig gedacht. Ein Bauer muss davon leben können wenn er ein Grundnahrungsmittel wie Milch verkauft. Les dir mal den Foodwatch Artikel durch, wer letztendlich die kohle verdient, ...
 
Was ist mit dem Bauer in down under, der macht gutes Geld und liefert die gleiche Ware viel günstiger.
Auch ein Bauer, auch Milch: Bauer glücklich, Händler glücklich, Kunden glücklich.

Und was sagst du nun?

---

Klar ist Milch nur ein Beispiel: nimm Kohle, nimm den ganzen 2. und 3. Sektor. Wieso sollte man versuchen daran krampfhaft festzuhalten. DE ist zu fortgeschritten um sich den Luxus erlauben zu können vollkommen unsinnige & unrentable Zweige zu fördern.

Und zu fördern gehört auch unterstützen. Sollen sie umsatteln oder pleite gehen, die Milch fließt weiter (auch die Gute, welche billig zu erhalten ist).

EDIT: Ein Bauer muss gar nichts. Ob er überlebt hängt allein von ihm ab. Wenn er zu wenig bekommt geht er pleite, da kann ihm keiner helfen. Und wer das Geld verdient - der der es richtig gemacht, natürlich. Wenn das dem Bauer nicht passt hat er Pech gehabt, alles andere regelt der Markt.

Ich frage mich warum immer die Unternehmen an den Pranger kommen die bestens 6 im Sinne der Eigner arbeiten. Die machen nichts falsch, sondern wirtschaften wie üblich im eigenen Sinne. Und verantwortlich für andere sind sie auch nicht. Wenn der Bauer pleite geht gibt es halt eine andere Quelle, wen juckt das?
 
Ich trink keine Milch ;-) Brauch dir nur für Pfannkuchen o.ä. :D

Von daher könnte es ruhig ein wenig teurer werden wenn die Produktionskosten damit gedeckt werden können. Ich möchte auch nicht kostenlos arbeiten ;)
 
Müller kann also nicht so einfach auf bestimmte Milchbauern verzichten. Das kann nur gehen, wenn es Überkapazitäten gibt und teure Milch darum nicht nachgefragt wird.
Müller kann diese Strategie so lange durchziehen, wie sie auch Bauern finden, die Milch zu einem solch günstigen Preis zu verkaufen.

Im Moment ziehen halt nicht genug Bauern bei dem Streik mit um die Produktion entscheidend einzuschränken. Wahrscheinlich sehen viele ein zu hohes Risiko für sich, wenn sie eine Zeit lang gar keine Milch verkaufen.

Wenn Müller tatsächlich Preise diktiert, mit denen niemand Deckungsbeiträge erwirtschaften kann, dann wird auch niemand Interesse haben Milch an Müller zu verkaufen.
Und was ist mit denen, die lieber geringe als gar keine Einkünfte haben? Die verkaufen ihre Milch auch zu einem viel zu niedrigen Preis, da sie sonst über kurz oder lang gar nicht überleben könnten.
 
Ganz ehrlich: Wenn ich REWE oder sonstwer wär, und meine Lieferanten würden mich auf einmal nicht mehr beliefern, würd ich denen nen Tritt geben und in Zukunft halt woanders einkaufen.
 
Ganz ehrlich: Wenn ich REWE oder sonstwer wär, und meine Lieferanten würden mich auf einmal nicht mehr beliefern, würd ich denen nen Tritt geben und in Zukunft halt woanders einkaufen.

Genau das ist, worauf ich schon - leider - warte. Rewe und Co kaufen eben die - fertige - Milch in Polen und anderen Ländern, die noch mehr Agrasubventionen von der EU bekommen. Die paar mehr (Ost-)LKWs auf unseren Straßen machen auch nichts mehr. [/ironie]
 
Ich wäre auch bereit mehr für Milch zu zahlen, wenn denn dann die Bauern auch wirklich das Geld bekommen würden.

Ich kenne einen Bauern, der schon vor einigen Jahren seine Kühe abgeben musste, da auch damals schon die Kosten für die Haltung zu höher waren als das was er für die Milch bekommen hat. Wollt ihr denn noch mehr Arbeitslose schaffen, indem ihr lieber Milch aus dem Ausland nehmt, nur um ein paar Cent zu sparen? Man sollte in dem Punkt auch mal langfristig denken...