Eule/Nachtmensch, Hindernisse, Vorteile und Erfahrungen

acid

Pastafari
ID: 75760
L
26 August 2006
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Ich weiß, es gibt schon nen Nachtschwärmer-Thread, für Leute die "noch" wach sind, aber ich möchte hier mal die Menschen ansprechen, die mitlerweile wissenschaftlich belegt als Eule bekannt sind und nicht die Leute, die morgen frei und noch ihren Spaß haben.

Definition Eule/Nachtmensch:
Als Nachtmensch oder Nachteule werden Menschen bezeichnet, deren aktivste Wachphase während der Nacht stattfindet. Oft bleiben solche Personen stundenlang nach Mitternacht wach; in Extremfällen geht ein Nachtmensch erst bei Sonnenaufgang zu Bett.

Manche Menschen folgen einer anderen inneren Uhr, die von der Norm abweicht. Gern als „Schlafmützen“ oder „Nachteulen“ verspottet, leben diese Menschen ein (oft verheimlichtes) Leben jenseits der Norm. Sie versuchen ihren Alltag zu bewältigen, indem sie sich dem von der Gesellschaft normativ vorgegebenen Tagleben anpassen, doch gelingt dies nicht immer.

Als Extremfall kann hier ein Nachtmensch das Resultat sein, aber auch extreme Frühaufsteher haben hier ihre Wurzeln.

Vor allem kreativ oder wissenschaftlich arbeitende Menschen ziehen vermehrt die Nacht als Zeit der Ruhe und Konzentrationsfähigkeit zur Arbeit dem Tag vor (vgl. Lukubration). Aus diesem Grund geraten Nachtmenschen häufig in den falschen Verdacht der Faulheit und sehen sich im Schul- und Berufsleben oft ungerechtfertigten Vorurteilen ausgeliefert und werden dann oft abwertend als Morgenmuffel bezeichnet. Weiter verwenden viele Nachtmenschen, um sich dem Tagleben anzupassen, Kaffee oder Zigaretten, um sich während ihrer eigentlichen Schlafenszeit wachzuhalten oder um versäumten Schlaf zu überdecken.

Nachtmenschen sind nicht mit Nachtschwärmern zu verwechseln, bei denen Vergnügungen im Vordergrund stehen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachtmensch

Ich persönlich gehöre eindeutig zu den oben genannten Extremfällen bei denen es auch gut und gerne unter der Woche mal Sonnenaufgang wird und ich ganze "Schlafphasen" einfach mal sausen lasse. Gerade früher als ich noch beim Bund war, habe ich oft den Punkt erreicht an dem sich schlafen schon nicht mehr gelohnt hat. Mitlerweile studiere ich, aber dennoch kollidieren meine Schlafenszeiten mit den Vorlesungszeiten, obwohl ich häufig erst um 12 Uhr+ Vorlesung habe.
Übungen und Tutorien vor 12 Uhr sind bei mir kaum möglich.
Die Gesellschaftliche "Zeitnorm" nimmt auf Menschen wie uns keine Rücksicht, was dazu führt, dass wir häufig "verschlafen" oder am Morgen/Vormittag extrem unkonzentriert sind.

Ich suche hier zum einen die Menschen, die mit ähnlichen Problemen im Alltag kämpfen um Erfahrungen auszutauschen, wie man seinen "unnatürlichen" Rhytmus möglichst gut unter Konrolle bringt oder zu seinem Vorteil nutzt und zum anderen die Menschen, denen diese Form des Lebens gänzlich unbekannt ist um etwas mehr Verständnis für uns zu wecken. Ich suche nicht die Leute, die 12-14 Stunden schlafen und deswegen verpennen, sondern Menschen, die regelmäßig nur ein, zwei, oder 3 Stunden schlafen, weil sie vorher nicht schlafen können und dann schon wieder raus müssen.

Um wenigstens halbwegs den natürlichen Rhytmus einzuhalten mache ich häufig ganze Nächte durch um am nächsten Abend fertig genug zu sein um früh schlafen zu gehen und entsprechend früh aufzustehen. Diese Methode hält allerdings nur wenige Tage, sodass ich regelmäßig völlig ohne Schlaf auskommen muss.

Hat jemand vielleicht noch andere Tipps und Tricks auf Lager gegen die innere Uhr zu kämpfen? Aufgrund eures Problems ein schwieriges Leben? Oder habt ihr gute/schlechte Erfahrungen mit "Morgenmuffeln" unserer Art gemacht? Oder seid ihr überrascht, dass es uns gibt? Dann gebt hier euren Senf dazu!

P.S sollte ich einen ähnlichen Thread übersehen haben, bitte ich vielmals um Entschuldigung und um einen Hinweis auf diesen. ;)
 
ich hab mich mit dem ganzen Thema jetz nicht wirklich beschäftigt, aber ich glaube kaum, dass der Mensch genetisch als Nachtmensch geboren wird.
Ich bin auch Student und heute auch erst um 17 Uhr ausm Bett gekrochen...Jetzt topfit und das bleibt sicher noch mind 4-5 Stunden so...

Aber ich glaube auch, dass der Mensch sich an ALLES gewöhnen kann, wenn er muss. Dummerweise hab ich mich daran gewöhnt spät schlafen zu gehen.
Und ja für mich is das problematisch, weil ich echt oft morgens Uni hab...
DIeses Semester hab ich allerdings so gut wie alles so gelegt, dass ich ausschlafen kann. Das heisst, zumindest bis 10 Uhr :ugly:
 
Ich habe auch erst etwa vor nem halben Jahr von dem Phänomen "Nachtmensch" gehört und mich etwas damit beschäftigt und meinen eigenen Schlafrhytmus mal beobachtet, da ich mich selbst für nen "Morgenmuffel" gehalten habe.
Ich habe festgestellt, dass wenn ich z.B. frei habe, sich meine Schlafenszeit täglich um ca. 1 Stunde weiter richtung Sonnenaufgang verschiebt, wo es sich dann einpendelt. Mal abgesehen von den täglichen schwierigkeiten vor 2-4 Uhr ins Bett zu gehen und vor 12 Uhr aufzustehen.
 
Hy,
ich denke auch, dass es nur Gewohnheit ist. Ich selber bin auch während der Schulzeit regelmäßig erst gegen 2 Uhr ins Bett gegangen und 4h später schon wieder aufgestanden. Das liegt bei mir, denke ich daran, dass ich unter der Woche einen Job habe der teilweise bis spät in die Nacht geht und nen halbes Jahr lang am Wochenende Nachtschicht (bis 4 o. 5uhr morgens) hatte. Damit einen Schlafrhythmus zu finden ist unmöglich. Ich rauche nicht und trinke keinen Kaffee, deshalb habe ich mir an solchen Tagen immer Red Bull geholt.

Ich denke schon, dass um die Nachtzeit meine aktivste Phase ist, mir gelingt einfach mehr und ich habe auch grundsätzlich (mit Erfolg) nachts für Klausuren gelernt. Mittlerweile ist es so, dass selbst wenn ich will, nicht früh einschlafen kann, aber irgendwann holt sich mein Körper den Schlaf immer zurück.
Auf Unverständnis bin ich damit schon ab und an gestoßen, viele verstehen einfach nich, dass man erst schlafen geht, wenn andere wach werden und man deshalb logischerweise auch später auftsteht ohne gleich 13h geschlafen zu haben. Probleme im Alltag hatte ich deswegen aber nicht, außer das ich mal verschlafen ausschaue:ugly:. Aber ich kenne auch einige denen es ähnlich geht.
Als reine Nachteule würd ich mich aber (laut Definition) nicht bezeichnen, da ich manchmal auch aus Vergnügen so lange wach bleibe.
 
okay, was machst du denn in der Zeit von 22 Uhr abends bis morgens um sagen wir 2-3 Uhr ??

Ich sitz da nur doof am Rechner, am Chatten, Surfen, und nebenher TV schaun :ugly:
Ich brauch die Zeit um meine sozialen Kontakte zu befriedigen, glaub ich.
Da sind meine Leute meistens online. (Studieren alle irgendwo anders =( )
 
normalerweise arbeite/lerne ich um diese Zeit, da der großteil meiner Freunde sich ab 23 uhr nach und nach verabschiedet. wobei ich jetzt keinen festen Job mache, sondern eher freiberuflich/selbstständig designe, oder an eigenen Websites bastel.

aber irgendwann holt sich mein Körper den Schlaf immer zurück.
Kurzfristig kann ich meinen Schlafrhytmus umstellen, wenn ich mal wieder durchgemacht habe, aber bei mir holt sich mein Körper eher seinen richtigen Rhytmus wieder. Da reichen oft schon 1-2 Tage um wieder Nachts wach und tagsüber fertig zu sein.
 
Es gibt Phasen in meinem Leben, da brauch ich nicht mehr als so 3-4 Stunden Schlaf, über Tage, manchmal auch Wochen. Aber das rächt sich dann irgendwann mit dem bedürfnis, nie mehr überhaupt auch nur aufstehen zu müssen.
Aber allgemein bin ich auch jemand, der lieber spät ins Bett geht und dann auch spät aufsteht.
Ich weiß aber auch, dass es anderen Menschen ebenso geht. Es gibt also durchaus Menschen, denen die Nacht lieber ist, vielleicht, weil es da ruhiger ist? oder eben auch lebhafter, jenachdem, wo man sich grad aufhält.
 
Hach, wie mir das alles bekannt vorkommt. In der Schule ging's ja noch, da wussten dann irgendwann alle, dass ich eben ne 4el-Stunde zu spät komme. Da rührte meistens daher, dass ich meine Hausaufgaben und Vorträge stets nachts erledigt habe. Nachmittags hat man dazu ja auch Zeit.. aber da geht es nicht. Da bin ich zu unkonzentriert und verrichte lieber wiederkehrende Arbeiten.

Ich merk schon selber, dass ich nachts am genialsten bin. Nachteilig ist jedoch, dass das Arbeitsumfeld diesen Umstand im seltensten Fall mitbekommt. Ich mach zum Beispiel grade Zivi und darf die Webseite hier neu machen. Außerdem mache ich sämtliche Printgeschichten für die Institution. Die Arbeit nehm ich mir mit nach Hause und erledige sie in der Nacht. Wenn ich dann morgens zu spät komme, dann krieg ich von meinem dämlichen Kollegen lediglich Sprüche zu hören. Immerhin weiß mein Chef, was Phase ist ;)

Bin mal gespannt, wie es später im Berufsalltag wird....
 
Das kenne ich auch. Wenn ich so kann wie ich will, gehe ich schlafen, wenn die Vögel aufstehen und bin munter wenn sie wieder schlafen gehen.

(Daher wünsche ich mir des morgens häufiger eine Schrotflinte... so Vögel können verdammt laut sein um vier Uhr früh!)
 
ich hab mich mit dem ganzen Thema jetz nicht wirklich beschäftigt, aber ich glaube kaum, dass der Mensch genetisch als Nachtmensch geboren wird.

Na, ich weiß nicht. Zum Leidwesen meiner Mutter war ich schon als Baby nachts putzmunter und habe tagsüber geschlafen... :mrgreen:

Und es ist bei mir jetzt immernoch so, daß ich nachts leistungsfähiger bin als am Tag. Zur Schulzeit habe ich auch erst abends angefangen zu lernen und Hausaufgaben zu machen.
Momentan bin ich allerdings wegen meinem Sohn gezwungen mich umzustellen, was wirklich schwer ist. Denn sobald er für ein paar Tage bei den Großeltern ist, falle ich in meinen "normalen" Schlafrhythmus zurück.
 
Mal kurz ne Stellungnahme zu nem geistreichen Reno
Du bist nichts besonderes sondern einfach nur zu willensschwach, früh ins Bett zu gehen um damit einen normalen Schlafrhythmus zu bekommen -.-

ich kann mir auch schöneres Vorstellen als mich dauernd 5,6 Stunden hin und herzudrehen. In 23 Monaten Bundeswehr hab ich mich auch nich an einen "normalen" Schlafrhytmus gewöhnt Und da musste ich täglich um 5 uhr aufstehen. Auf 8-Wochen Übungen dann auch ohne Wochenende, wo man ja auch mal durcheinander kommen könnte.
Es ist ja nicht so, dass es immer zuckerschlecken und bequem wäre, spät ins bett zu gehen und spät aufzustehen.

Denn sobald er für ein paar Tage bei den Großeltern ist, falle ich in meinen "normalen" Schlafrhythmus zurück.
Eben. Der Körper passt sich sofort wieder an, da reichen wenige Tage. Plötzlich kann man nicht schlafen und ist wach.
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es physiologisch ist, dass der Mensch wirklich freiwillig nachts wach ist und tagsüber schläft. Verschiedene Vorgänge im Körper sind zum Beispiel auf (Tages-)Licht angewiesen. Ich arbeite seit bald 15 Jahren in der Pflege und hatte auch regelmäßig Nachtschichten. Die Arbeits- und Konzentrationsleistung ist in der Nacht eingeschränkt, Nachts passieren auch die meisten Fehler. Kollegen von mir, die z.T. 30 Jahre Dauernachtwache gemacht haben, sehen richtig krank aus.
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es physiologisch ist, dass der Mensch wirklich freiwillig nachts wach ist und tagsüber schläft. Verschiedene Vorgänge im Körper sind zum Beispiel auf (Tages-)Licht angewiesen. Ich arbeite seit bald 15 Jahren in der Pflege und hatte auch regelmäßig Nachtschichten. Die Arbeits- und Konzentrationsleistung ist in der Nacht eingeschränkt, Nachts passieren auch die meisten Fehler. Kollegen von mir, die z.T. 30 Jahre Dauernachtwache gemacht haben, sehen richtig krank aus.

Vielleicht waren das ja Tag-Menschen (weiß jetzt nicht, wie man die nennt)? Denke mal, die leiden bei Nachtschichten genauso, wie die Eulen am Tage.
 
Ich würde mich auch als "Nachteule" bezeichnen. Da ich (noch 4 Wochen 8O) zur Schule gehe, muss ich jeden morgen aufstehen. Aber ich kann nachts einfahc nicht schlafen. Es ist egal, ob ich um 22 Uhr ins Bett gehe oder erst um 2... Erst lieg ich ewig wach rum und wenn ich mal eingeschlafen bin, dann ist es kein Tiefschlaf. Ich wach morgends immer gleich müde auf.

Wenn ich Ferien habe kommt es oft vor, dass ich erst um 4, 5, 6, 7 oder in seltenen Fällen gar noch später schlafen gehe. Da reichen mir auch mal 5 Stunden um topfit ausgeschlafen zu sein. Da ist eben meine Tiefschlafphase. Nachts kann ich das nicht so gut.

So long,
Chris
 
Die Arbeits- und Konzentrationsleistung ist in der Nacht eingeschränkt, Nachts passieren auch die meisten Fehler.

Das kann auf den Großteil zutreffen. Ich schätze mir passieren dafür Vormittags die meisten Fehler :>
Ich finde, dass das Arbeiten Abends/Nachts leichter ist und viel besser fluppt :)
Ma abgesehen davon sind irgendwo auch die äußeren Einflüsse idealer.
Es ist im Sommer Nachts nicht so drückend schwül, es gibt nicht so viele Leute die einen dauernd stören und ...
Verschiedene Vorgänge im Körper sind zum Beispiel auf (Tages-)Licht angewiesen.
...man kann nach dem aufstehen wunderbar die Sonne und den Nachmittag nutzen. Meine aktive Phase dauert ja auch ~16 Stunden, da scheint natürlich auch die Sonne. Is ja nich so, dass ich aufstehe wenn es dunkel wird :roll:

Ideal wäre, dass ich Aufstehe, Feierabend mache, dann was tue und dann ins Bett gehe, aber das passt mit den Terminen nicht :(
 
Mein Ex war ne Nachteule und das war unter anderem ein Grund, warum unsere Beziehung in die Brüche ging. Er kam immer erst um 3 oder 4 ins Bett, schlief dann aber bis 15 oder 16 Uhr. Da war dann nichts mehr mit Ausflügen am Wochenende, vorallem im Winter wurde es ja schon fast wieder dunkel. War sehr frustrierend, wenn man selber um 8 aufsteht und 23 Uhr schlafen geht.