Drogen legalisieren?

  • Natürliche Drogen (z.B. Cannabis) legalisieren.

    Stimmen: 86 50,9%
  • Alle Drogen (auch synthetische) legalisieren.

    Stimmen: 19 11,2%
  • Alles so geregelt lassen, wie es ist.

    Stimmen: 51 30,2%
  • Ich enthalte mich der Stimme. / Siehe Thread! / Andere Meinung.

    Stimmen: 13 7,7%

  • Umfrageteilnehmer
    169
BTW ich habe selbst 12 Jahre lang täglich gekifft und auch andere Drogen konsumiert. Ich habe dabei viele Menschen kennengelernt und einer von Ihnen hat sich nach einer drogeninduzierten Psychose durch Cannabis das Leben genommen.
Und ich kenne im weiteren Bekanntenkreis keinen Todesfall durch Cannabis, aber fast ein dutzend Todesfälle durch Alkohol. Die eine Hälfte durch alkoholbedingte Dummheit, die andere durch alkoholbedingte Krankheiten.

Die Frage ist, wieso is das okay sich von Besoffenen anpöbeln, zusammentreten oder überfahren zu lassen, aber der Nachbar mit seiner komischen Balkonpflanze gehört am besten in den Knast?
 
Es geht hier gar nicht um Alkohol, sondern irgendwelche Vergleiche heran zu schaffen, die andere Drogen in ein besseres Licht zu stellen.
Ja klar gehts um Vergleiche und um Verhältnismäßigkeit. Ist die Verfolgung von Cannabisdelikten den Aufwand wirklich wert? Wovor willst du die Gesellschaft schützen? Haben wir nicht wichtigere Probleme?

Lustig ist, dass diejenigen die mit dieser Alkohol-Cannabis-Debatte argumentieren selbst gerne mal nen Bier oder einen Wodka trinken.
Und nu? Ich bin ja auch dafür, dass vergleichsweise leichtes Zeug legal zu kaufen sein sollte, sich die Gesellschaft nicht per Gesetz rauschfrei machen lässt und sich jeder von mir aus auch verantwortungsvoll berauschen soll, solange er anderen damit keinen Ärger macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir nicht! Mir geht es um die Gesundheit meiner Kinder.
Als Erziehungsberechtigter solltest du Wissen, dass Verbote durchaus auch kontraproduktiv wirken können.
Vergleichsweise "leichtes Zeug" ist eine Aussage von dir oder anderen Kiffern, die mit der Droge vielleicht klar kommen. Jeder Psychiater den ich kennengelernt habe würde dieser Aussage widersprechen. Jeder Psychiater der auf einer geschlossen Abteilung gearbeitet hat und Patienten mit drogeninduzierten Psychosen behandelt, weiß um die Gefahr von halluzinogenen Drogen.
Und jeder Gastroenterologe kennt die Folgen alkoholindizierter Leberschäden. Knapp 5% der Einwohner Deutschlands konsumieren zumindest gelegentlich Canabis - Wie viel davon kommen in die Geschlossene? Du darfst das nicht missverstehen - der Vergleich zum Alkohol dient nicht dazu, das eine oder andere zu verharmlosen, sondern um das vorhandene Risiko abzuschätzen. Jedes Suchtmittel birgt Risiken, über die aufgeklärt und hingewiesen oder davor gewarnt werden muss - aber reine Prohibition hat noch nie gewirkt.

Ich rede hier bewusst von studierten Psychiatern und nicht von selbsternannten Psychologen, die niemals in einer geschlossenen Abteilung gearbeitet haben und niemals die Folgen von Drogen hautnah miterlebt haben.
Ich konsumiere seit fast 20 Jahre nicht mehr - weil ich die unangenehme Erfahrung eines Psycho-Trips machen musste - Ohne professionelle Betreuung. Ich hatte eine beschissene Nacht und habe es danach (ohne Entzug) einfach gelassen. Mit dem Rauchen aufzuhören war weitaus härter und schlimmer. Hier halte ich persönlich auch die Rückfallgefahr für deutlich höher!

Wo hört der Spaß denn bei dir auf? Sind Magic Mushrooms auch ungefährlich? Wie sieht es aus mit LSD? Ein einziger Trip kann die Gesundheit des Konsumenten für immer gefährden. Ein einziger Trip kann zu chronischer Schizophrenie führen.
Zumindest aktuell und für mich geht es ausschließlich um die Legalisierung (bzw. Entkriminalisierung) von Canabis. Zum einen, weil es (erwiesenermaßen) in der Krebstherapie ein wirksames Arzeneimittel ist, zum anderen, weil der Aufwand der Strafverfolgung in keinem angemessenen Verhältnis zum erreichten Nutzen steht. Ich halte Regulierung, gerne auch strenge und restriktive Regulierung wie bei hartem Alkohol oder Tabak für Sinnvoller als Sanktionierung
 
[...] Meine Erfahrung mit Drogen ist nicht durchgängig negativ. Allerdings habe ich Menschen kennengelernt, die an Drogen kaputt gegangen sind. Mich regt nur diese Naivität auf und der Tunnelblick, den die Befürworter haben.

Warum sollte ich dafür sein, das Cannabis legalisiert wird, wenn es das Risiko von gesundheitlichen Schäden bei meinen Kindern erhöht? Mit Alkohol und Tabak stehen schon legale Drogen zu Verfügung, die meine Kinder genug gefährden, da will ich nicht noch mehr Drogen zur Auswahl sehen. Als Konsequenz sollten daher eher diese beiden Drogen verboten werden, als weitere Drogen zu legalisieren.

Aufgrund der persönlichen Erfahrungen und dem daraus resultierenden Wunsch, Deine Kinder vor eben diesen zu schützen kann ich Deine Einstellung nachvollziehen.

Ich bin auch niemand, der blauäugig Cannabis als ungefährlichen Spaßverstärker einschätzt.

Ich sehe nur, dass ein Verbot nicht dazu führt, dass das Problem verschwindet. Du selbst hast ja auch unter Verbot Cannabis gekauft und konsumiert. Warum glaubst Du, dass ein Verbot Deine Kinder davon abhalten wird? Positive Erfahrungen ohne Drogen und sicher auch Deine Kompetenz, in diesem Bereich fundiert aufzuklären, dürften da wesentlich hilfreicher sein.

Statt dessen schafft das Verbot viele weitere Probleme, welches bei den Kosten für Strafverfolgung erst anfängt. Dazu kommen Unsicherheit der Produkte durch fehlende Regulierung, entstehende Beschaffungskriminalität durch verhältnismäßig hohe Preise und die Gefahr, das Cannabis-Kunden auch leichter an weitere (noch gefährlichere) Drogen herangeführt werden. Und schließlich führt es eben zu der absurden Entwicklung, dass ernsthaft kranke Menschen, denen mit Cannabis einfach und wissenschaftlich begründet geholfen werden kann, bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen müssen, um ihre Leiden sinnvoll lindern zu können (zu dürfen).

Die Legalisierung löst diese Nebenprobleme und kann, verbunden mit entsprechender Aufklärungsarbeit und frühzeitiger Begleitung eben auch dazu führen, dass die Probleme, die mit dem eigentlichen Konsum entstehen, mit wesentlich mehr Geld und Engagement behandelt werden können.

Hinzu kommt noch das Argument der persönlichen Handlungsfreiheit. Ich möchte, dass jeder selbstverantwortlich entscheiden kann, wie er sein Leben verbringen möchte.

Insgesamt bin ich deshalb bin ich ein klarer Befürworter der Legalisierung. Was ich allerdings schon möchte, ist dass dieser Markt reguliert, über die Gefahren aufgeklärt und die ggf. auftretenden gesundheitlichen Probleme von Konsumenten auch weiterhin von der Solidargemeinschaft abgefedert werden.
 
Die Argumente Wirtschaft und medizinische Zwecke sind schon stichhaltiger. Hier könnte man aber auch andere Lösungen als die Legalisierung finden.

Zum Beispiel könnte man den Besitz von Marihuana legalisieren, den Verkauf aber verbieten.

Das wird für die Polizei ja noch schwieriger. Bisher ist nur der Konsum straffrei. Wirst Du bekifft erwischt, kann man Dich strafrechtlich nicht belangen. Hast Du allerdings Drogen bei Dir, machst Du Dich strafbar.

Wenn man den Besitz jetzt straffrei stellt, kann jeder Drogenhändler Drogen bei sich führen ohne belangt zu werden. Nur bei direktem Nachweis eines Handels wird er sich strafbar machen. Das wird in der Praxis nicht machbar sein.

Viel besser finde ich da ein Modell wie in Holland. Handel und Vertrieb in staatlich genehmigten Geschäften. Das nimmt dem Schwarzmarkt sofort die Grundlage. Zumindest dann, wenn das preislich im Rahmen bleibt. Das könnte man mit allen anderen soften Drogen (Alkohol, Nikotin etc.) genauso machen.
 
[...] Hier geht es nur um die Frage: legal oder illegal?

Ich vertrete die Meinung, dass Cannabis und Drogen die Gesundheit gefährden und daher nicht legalisiert werden sollten. [...]

Also gut, bleiben wir bei dieser einzigen Frage.

Die Vergangenheit und Gegenwart zeigen doch deutlich, dass sehr viele Menschen offensichtlich ein Bedürfnis haben, in bestimmten Situationen oder zu bestimmten Zeiten Drogen zu konsumieren. Dieses Bedürfnis ist (ebenfalls offensichtlich) so groß, dass sie weder durch das Wissen um die Gefährlichkeit des Konsums noch durch Strafandrohungen davon abgehalten werden.

Und selbst ein "Krieg gegen die Drogen", wie ihn die USA ausgerufen haben, konnte daran nichts ändern, obwohl dort unfassbar viel Manpower, Gehirnschmalz und Geld hinein gegeben wurde.

Wenn also ein Verbot das Ursprungsproblem nicht beseitigen kann, gleichzeitig aber neue Probleme erzeugt, was bringt es dann der Gesellschaft?
 
Das Argument ist aber wieder rein hypothetisch. Wäre das Bedürfnis auch vorhanden, wenn der Staat es schaffen würde 100% aller Drogen aus dem Land zu schaffen?

Sieht man sich dein Argument an und tauscht "Cannabis und Drogen" gegen das Wort "Heroin" aus, würden wohl die meisten zustimmen, dass diese Hypothese sehr fragwürdig ist.

Nicht jedes Bedürfnis eines Menschen sollte auch erfüllt werden. Und zwar dann nicht, wenn dieses Bedürfnis die eigene Sicherheit bzw. Gesundheit oder die anderer Menschen gefährdet.
 
Das Argument ist aber wieder rein hypothetisch. Wäre das Bedürfnis auch vorhanden, wenn der Staat es schaffen würde 100% aller Drogen aus dem Land zu schaffen? [...]

Nein, das ist keine Hypothese, sondern eine an der Geschichte belegbare Tatsache (deswegen schrieb ich: offensichtlich). Deine Hypothese ist dagegen zumindest sehr unwahrscheinlich, es sei denn man ginge davon aus, dass man sämtliche Drogen vom gesamten Erdball verbannen könnte.

[...] Sieht man sich dein Argument an und tauscht "Cannabis und Drogen" gegen das Wort "Heroin" aus, würden wohl die meisten zustimmen, dass diese Hypothese sehr fragwürdig ist. [...]

Ich gebe Dir Recht, dass die Gefahr einer Sucht oder eines anderen Gesundheitsschadens für den einzelnen bei einer Freigabe aller Drogen größer wäre. Grundsätzlich gilt für diese aber auch meine Argumentation. Staatliche Regulationen könnten zu sichererem Konsum und besseren Chancen zur Hilfe für geschädigte Menschen führen. Außerdem wäre dem verdeckten und extrem umsatzstarken Handel der Boden entzogen. Die Gefahr für alle Nichtbetroffenen durch Beschaffungs- und Verdeckungskriminalität wäre deutlich geringer.

Darüber hinaus findet die Aufklärung über "harte Drogen" (verständlicherweise) bereits heute deutlich mehr Gehör, was man an den völlig unterschiedlichen Konsumentenzahlen erkennen kann. Ich wüsste nicht, warum sich das ändern sollte, wenn der Handel nicht mehr illegal wäre. Im Gegenteil: Es bestünde viel eher die Chance, dass der Händler vom Konsum abrät, als es heute der Fall ist.

Ich denke aber auch, dass diese weite Auffassung auf sehr lange Dauer nicht mehrheitsfähig sein wird.

[...] Nicht jedes Bedürfnis eines Menschen sollte auch erfüllt werden. Und zwar dann nicht, wenn dieses Bedürfnis die eigene Sicherheit bzw. Gesundheit oder die anderer Menschen gefährdet.

Klingt prima. Schreibe doch mal ein neues "Utopia". :D

Das Leben ist nun einmal zwangsläufig lebensgefährlich. Mit absurden Beispielen, was alles gesundheitsgefährdend ist (aber aus unserem Alltag nicht wegzudenken) beginne ich hier nicht, denn wir wollten uns ja auf die Frage konzentrieren, ob ein Verbot sinnvoll ist. ;)

@All4you: Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, wir wären hier in einem "Drogenforum". Ich würde mich sogar sehr über eine drogenfreie Welt freuen. Ich glaube nur nicht daran, dass sich die Lebensbedingungen aller Menschen realistisch so ändern lassen, dass es dafür eine Chance gibt.

Und ein Verbot ist eben erst recht nicht geeignet, um diesen Zustand zu erzeugen. Unter den gegebenen Umständen ist es sogar kontraproduktiv.
 
Das war meine Gegenhypothese... dachte das wäre verständlich.
Ich habe wahrscheinlich nicht verstanden wie dieses realitätsferne Gedankenspiel vom drogenfreien Superstaat zielführend sein soll. Kannst du mal konkrete Maßnahmen bennenen, wie das genau erreicht werden soll?

Argumente werden absichtlich nicht verstanden oder gar in Abrede gestellt.
Ich stimme dir ab jetzt nur noch zu, okay? Ich hab schon zu viele an den offenen Diskussionen eines Forums scheitern sehen.
 
@Capo, hier ist ein Drogenforum! Wenn Du gegen Drogen bist, dann bist Du Aussätzig!

Argumente werden absichtlich nicht verstanden oder gar in Abrede gestellt.


Dis·kus·si·o̱n
Substantiv [die]

1. lebhaftes (oft kontrovers geführtes) Gespräch über ein Thema oder Problem.

2. die öffentliche Meinungsbildung und Berichterstattung über ein Thema.

Das der Konsens Teil einer Diskussion sein muss, geht nicht daraus hervor.