beruflicher Neubeginn

mighty666

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28 April 2006
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eigentlich isses mir echt unangenehm über dieses Thema - ausgerechnet hier - mal nachzufragen und zu posten... umrahmt von kleinen relativ unwichtigen pubertären Problemen wie "was wenn meine Freundin 2 Wochen weg is...", "Wie hoch war euer erster Lottogewinn..." und etlichen anderen sinnlosen Umfragen, an denen ich zugegebenermaßen auch immer teilgenommen habe :-?

Es geht um meine Zukunftsplanung, mein Studium, das ich jetzt im 7. Semester bereits führe und die Tatsache, dass das ganze Konstrukt eigentlich von vornherein immer nur eine Notlösung war...

Alles begann vor viereinhalb Jahren, als ich mein Abi gemacht hab und wirklich nicht wusste, was mit mir anfangen. Die einzigen Lichtblicke und Perspektiven waren eigentlich meine Freunde, die immer zu mir gehalten haben und die wechselnden Freundinnen. Ich hab mich immer mehr auf die Menschen und Freundschaften konzentriert, anstatt mir mal Gedanken zu machen, wie ich am besten in 10-15 Jahren dort stehe, wo ich mir wünsche zu stehen. (Frau, Haus, 3Kids und n Kombi...)

Ich hab gehofft, dass irgendwann der Blitz einschlägt und ich dann einfach die richtige Frau hab, den zu mir passenden Beruf und meine Freunde um mich rum. Diese Illusion wurde mir nach dem Abi schon genommen, als ich gemerkt hab, wie schwer es is, Freundschaften zu pflegen,für die man höchstens am Wochenende Zeit hat. Dazu dann immer wieder Beziehungen, die an sich schon relativ lange hielten, (nix unter 9-10 Monaten), mich aber immer wieder auf den Boden der Tatsachen geworfen haben...

Nach dem Abi also nicht gewusst, was tun... okay -> machste Zivi..
Während dem Zivi echt viel gelernt und erfahren (ich war 9 Monate lang Maler-Gehilfe in nem großen Krankenhaus. Ich hab gemerkt, dass es mir Spaß macht in nem Team zu arbeiten, dass es mir Spaß macht was zu "erschaffen", einfach irgendwas praktisches zu tun, aber halt auch, dass ich für nen handwerklichen Job mir ehrlich gesagt zu schade bin...wozu denn dann Abitur... und was is nach 20 Jahren, wenn der eigene Körper sich aufgrund des Alters immer mehr und mehr zu Wort meldet und irgendwann versagt...)
Während dem Zivi hatte mein Vater einen Autounfall... die komplette heile Familienwelt brach zusammen... Querschnittslähmung vom Hals abwärts... eingesperrt in seinen Körper und als Ernährer der Familie ausgefallen. Riesige Kosten, die auf uns zukamen...
Spezialkliniken, Reha-Kliniken und schließlich dann ein spezielles Pflegeheim, das auch zu bezahlen war...

Nach einigen Monaten war diese "Belastung" dann aber wieder weg, da er verstorben war und wir "endlich" einen Strich unter dieses ganze Elend machen konnten... versuchen konnten unser eigenes Leben zu führen und nicht in der Vergangenheit zu leben...

Zwei Monate später hab ich mit nem Studium begonnen, dessen Ausmaße und Perspektiven mir damals noch nicht ganz klar waren, aber von dem ich mir erhofft hab, zumindest Eindrücke zu sammeln und vllt Erfahrungen aufgrund der anderen Leute zu bekommen, die man da ja zur Genüge kennenlernt.


Mittlerweile bin ich soweit, dass ich nicht das erste Mal, aber jetz - glaube ich zumindest - endgültig den Entschluss fassen kann, das ganze wackelige Konstrukt meiner Zukunftsplanung einfach zusammenstürzen zu lassen... bis auf ein paar kleine Fundamente, an denen ich weiterbauen kann.

Ich merke einfach, mir macht das ganze Studium keinen Spaß. Ich studiere im Moment auf Lehramt (Deutsch und kath. Religion), mache im Moment mein Praxissemester an einem Gymnasium, sitze also auch wieder im Unterricht hinten drin, wie ein Referendar... und mein Bauchgefühl sagt mir immer und ständig, dass es nicht das ist, was ich bis zu meiner Rente machen will.
Dass ich doch gar nicht der Typ Mensch bin, der sich gerne vor andere Leute stellt, um ihnen was zu erzählen...dass ich doch eigentlich wirklich was in meinem Leben erreichen wollte..
oder zumindest die Perspektive, dass ich mit meiner Arbeitskraft irgendwas verbessern, verschönern oder die Welt verbessern kann…
Ich liebe Kinder und kann es nicht ganz ausschließen, irgendwas mit Kindern zu arbeiten, aber irgendwie stört mich das ganze Ding grade an der Schule, weil ich nach 9 Jahren Gymi schon die Schnauze voll hatte und nun steh ich da, und soll selber vorne stehen ? nochmals 40 Jahre in diese „Bildungsanstalten“ und schauen, dass ich denen in der Kürze der Zeit Werte und Wissen vermitteln kann? Dazu fühl ich mich nicht kompetent genug, geschweige denn davon, dass ich mich berufen dazu fühle…

Naja, hier sind wir nun am Problem angelangt. Ich weiss nicht, was ich tun soll… Ich weiss zwar um meine Stärken und Schwächen, aber woher erhalte ich denn bitteschön Hilfe? Wer kann mir was erzählen dazu, den Beruf zu finden, der wie auf mich zugeschnitten ist, oder in den ich irgendwie reinpasse?
Berufsberatung der Arbeitsagenturen? die erzählen einem nur „gehen Sie doch bitte studieren, wenn Sie Abitur haben“ - „ Ja, aber was denn?“ „Ha, informieren Sie sich doch“ - äh, ja Danke, deswegen hab ich doch den Termin mit dem Berufsberater gemacht. Oder dasselbe bei den Studienberatern. Was erzählen die denn einem? Die knallen dir ne Liste mit Studienfächern hin, die man - in meinem Fall - an der Uni Tübingen studieren kann und fragen dann „ja, was können Sie sich denn vorstellen? eher was mit Sprachen? eher was naturwissenschaftliches..“
Super, herzlichen Dank. Soweit bin ich doch schon lange…
Ich weiss doch längst, dass ich kein Naturwissenschaftler bin und kein Betriebswirt, Finanzwirt oder so… meine Stärken liegen im sozialen, kommunikativen und im Umgang mit Menschen… Sprachen interessiern mich brennend und ich habs eigentlich noch ganz fest eingeplant mal ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen… am liebsten Südamerika…aber wann soll ich das denn alles noch machen? Ich hab jetzt fast 3 Jahre rumstudiert. In der Zeit haben andere ne Ausbildung abgeschlossen und verdienen jetzt Geld. FInanziell stehen wir jetz nicht so schlecht da, dass wir hungern müssten… Solange ich noch irgendwas ausbildungstechnisches/studientechnisches mache, bekomme ich ja noch meine Halbwaisenrente und mein Kindergeld… aber davon kann man auch keine großen Sprünge machen.
Ist ja auch egal… mir geht’s im Moment einfach schlecht, weil ich merke, dass ich 3 Jahre auf irgendwas hingearbeitet habe - zugegebenermaßen natürlich auch nicht mit der Motivation, die man dafür eigentlich aufbringen sollte - und einfach immer unterbewusst schon gewusst habe, dass es nicht das Richtige ist… Jetzt bin ich an nem Punkt angelangt, an dem ich einfach Stopp sagen muss. Dafür haben wir hier in Deutschland ja gottseidank noch die Möglichkleiten… freie Arbeitsplatzwahl und Ausbildungswahl etc sei Dank…
aber wie merk ich, was zu mir passt? wo krieg ich denn Infos über Berufe und deren Perspektiven? Ich mein, angenommen ich studierte jetz weiter auf Lehramt, dann hätte ich ein mehr oder weniger mittelmäßiges Staatsexamen, einfach weil ich keine Motivation dafür aufbringen könnte… das wärs doch auch net? Und dann steht man da mit nem Staatsexamen und weiss genau, was kannste damit denn jetzt anfangen, ausser Lehrer zu werden?

Ich bin grad in der vorteilhaften Position, dass ich das jetzt nach ein paar Semestern schon sagen kann, dass es das nicht ist. Früher hatten die angehenden Lehrer nach 12 Semestern irgendwann diese Krise und mussten dann umlernen… mit durchschnittlich 25/26 Jahren..
Das möchte ich nicht, ich würd gern mit 28 richtig arbeiten. Dazu hab ich jetz noch 5 Jahre Zeit…

Aber woher merk ich und woher weiss ich, wann ich an meinem Bestimmungsort angelangt bin?
Ich weiss doch im Moment nur, dass ich diesen Lehrerscheiss nicht durchziehen kann, weil’s mich kaputt machen würde irgendwann… und soviel Anspruch hab ich dann doch, dass ich der Gesellschaft nicht auf die Tasche fallen möchte und mich mit 50 in Frührente begebe…
*seufz*


ich werd jetz noch 1-2 Wochen mein Praktikum weitermachen - in Ermangelung geeigneter Alternativen. Das Wintersemester fängt ja erst Mitte Oktober an und nen Quereinstieg irgendwo machen, hab ich auch schonmal durch...dürfte ich hinbekommen, ohne großartig aufzufallen :-?


meint ihr ich sollte nochmals zum Berufsberater? (der geschilderte Fall liegt ja jetzt 3 Jahre zurück...) oder zur Studienberatung? oder soll ich nen Psychologen aufsuchen? :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du schon sagst, dir liegt der soziale Bereich eher und du würdest gern mit Kindern arbeiten, fällt mir spontan was ein.
Soziale Arbeit/Sozialpädagogik könntest du studieren und später als Streetworker arbeiten (wenn du dir das vorstellen kannst, die meisten wollen es lieber nicht). Der Job ist nicht ganz ohne und man muss es wohl wirklich als eine Art Berufung sehen.
Oder im Kindergarten könnte auch der Platz für dich sein. Viel Kontakt mit Kindern, gelernt wird auf spielerische Art und männliche Erzieher sind häufig 'Mangelware'.

Deine bisherige Vorbildung durch das Studium könnte sogar sehr nüztlich sein. Gerade Kindergärten setzen gerne eine gewisse kirchliche Zugehörigkeit voraus.
Die Ausbildung könntest du vllt sogar verkürzen, aber das kann dir der Berufsberater vermutlich genauer sagen.

Hast du vllt ein BIZ (Berufsinformationszentrum) in deiner Nähe? Dort kriegt man für nahezu jeden Beruf Informationsblätter und kann sich erstmal einen Überblick verschaffen. Ansprechpersonen sind dort auch zu finden, wenn die wollen können die auch beraten ;)

Aber überstürz nichts... wenn du eine ungefähre Ahnung kriegst, was dir liegen könnte, mach lieber ein etwas längeres Praktikum in dem Bereich und schau es dir an. Nicht das eine Notlösung durch die nächste ersetzt wird.
 
so weit hab ich jetz auch schon gedacht...

Sozialpädagogik/Kindergarten...

Aber bei beiden Richtungen hab ich meine Bedenken..: Sozialpädagogen kommen meist nur in größeren Städten (als Vollzeitstellen) unter...
Bei uns im eher ländlichen Raum übernehmen das meist kirchliche Träger mit selbst verwalteten Jugendräumen, wo die alle unterkommen können... hier gibts zwar auch Problembereiche und Problemkids, aber die kriegt man immer irgendwo noch unter.
Und ich frag mich auch welche Perspektive ich in sonem Beruf hätte...
Wahrscheinlich immer wieder umziehen, weil die Stellen neu vergeben werden etc. :-?

Kindergarten würde mich echt auch interessieren, aber da bin ich doch schon relativ alt dafür... oder nicht?
Probleme gäbs bisher noch nicht wirklich, da ich mit meiner ehrenamtlichen (kirchlichen) Vorgeschichte durch Jugendgruppe etc genug religiös geprägt bin, um sowas zu machen....
aber da in meinem Alter noch anfangen? Bin ich da nicht zu spät dran?
Und ich würde von dem Beruf dann auch möglichst meine Familie ernähren wollen... das kann man glaub ich mit nem Gehalt als Erzieher nicht wirklich :-?
 
Hm das stimmt schon. Hatte nur mal gelesen, dass speziell Streetworker Mangelware sind, da kaum jemand auf der Straße rumrennen und sich mit den Problemkids rumärgern will.

Aber das Studium ist sehr vielfältig, schau mal hier. Über die Berufsaussichten sollte der Berufsberater aber genaueres wissen, ich kann mich da leider nur auf hörensagen berufen :-?

Für eine Ausbildung bist du doch nicht zu alt 8O sicher, du kommst nicht direkt aus der Schule, aber so ungewöhnlich ist es nun auch nicht, wenn Studienabbrecher mit Anfang/Mitte 20 noch eine Ausbildung beginnen wollen.
Teilweise werden die sogar bevorzugt, weil die eben schon etwas älter sind und eine gewisse Vorbildung mitbringen.
Deine ehrenamtliche Tätigkeiten sprechen ja nun auch nicht gegen dich ;)
 
s
aber da in meinem Alter noch anfangen? Bin ich da nicht zu spät dran?
Und ich würde von dem Beruf dann auch möglichst meine Familie ernähren wollen... das kann man glaub ich mit nem Gehalt als Erzieher nicht wirklich :-?

In deinem Alter? 8O
Aber natürlich kannst du, das kann jeder, egal in welchem Alter. Ob nun beruflich oder privat. Manchmal läuft das Leben nicht so, wie man es gerne hätte und man kommt an Weggabelungen, wo man alles bisherige und alle zukünftigen Träume und Wünsche überdenkt (teilweise sogar muss) um weiter zu machen.

Überlege dir wirklich, was du möchtest. Möchtest du in deinem Beruf Zufriedenheit? Spaß? etwas was dir liegt? Oder genug Geld, um Frau +2,5 Kinder zu ernähren, wenn es geht noch in einem normalen schicken Level mit Haus, weißen Gartenzaun, 2 Katzen, Hunden und die obligatorischen Hamster für die Kids?
Der Traum ist wunderbar, aber die Realität sieht leider anders aus.

In erster Linie solltest du zufrieden und glücklich sein mit dir selbst, mit dem was du tust, was du arbeitest. Der Rest mit Familie stellt sich ein. ;)

Für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres als beruflich etwas zu machen, was mich anwidert, was mir schlechte Laune bereitet, wo ich morgens keinen Bock zum aufstehen habe. Da kann es Geld winken ohne Ende. Nicht umsonst schmeiße ich gerade auch alles hin, um noch einmal von unten anzufangen. weil ich derzeit in der fast gleichen Situation stecke wie du. Unzufrieden, unglücklich - keine Ahnung, was noch kommt, keine Ahnung, was ich im Grunde will bzw. ich denke darüber schon nach, seit Wochen und Monaten. Und im Moment weiß ich eins nur ganz genau. Ich will nicht das beruflich machen, was ich bisher gemacht habe.
Was passiert in der Zukunft? Keine Ahnung, ich mache jetzt einfach Umschulungen, Weiterbildung, mal gucken. Irgendwann wird mich mein Bauchgefühl schon dahin bringen.

Du kannst alles erreichen, wenn du nur willst und selbstverständlich und gerade! in deinem Alter. :D Nimm dir Zeit, denke in Ruhe nach. Gehe zum Berufsberater, hol dir Informationen und dann wirst du weiter sehen.
 
hm...

naja, ich will ja keine Millionen verdienen... darum gehts mir nicht, aber mein Ziel ist eigentlich ne Familie... Das ist mein Sinn für mein Leben! Mein Wunsch...

Und mein Beruf sollte mich in dem Falle natürlich schon soweit gebracht haben, dass ich mir das leisten kann, aber dementsprechend auch Freude bereitet.

Mir gehts genauso. Ich stehe jetzt morgens auf, habe schlechte Laune und bin unmotiviert...
Versuche mich dann daheim abzulenken, möglichst irgendwas mit meiner Freundin zu unternehmen, dann bin ich in ner andern Welt und glücklich.
Und dann abends allein ins Bett mit dem unbehaglichen Gefühl, dass man die nächsten 15 Stunden alleine ist und irgendwas machen muss, was einem keinen Spaß macht...

Ich mein, klar...alles werd ich nicht haben können...
Irgendwelche Kompromisse werd ich eingehen müssen, aber ich möchte irgendwann einfach mir sagen können, dass mein Leben sinnvoll war.

Ich merke immer mehr, dass ich meine Umwelt und die Gesellschaft niemals verändern kann. Aber vllt kann ich das dann im Kleinen mit meinen Kids...
denen den Blick schärfen... Dass die anders mit Problemen umgehen können, leichter... und dass die einfach vllt auch irgendwann die Welt verändern möchten... ob sie das können oder nicht, ist ja dann ihnen überlassen. :roll:


was bringen mir Milllionen auf dem Konto, wenn sich danach keiner mehr an mich erinnert... -.-
 
was bringen mir Milllionen auf dem Konto, wenn sich danach keiner mehr an mich erinnert... -.-


na siehst du. Dann tue es. Jeder kleine Schritt, jedes kleinste Bisschen für unsere Kinder ist wichtig. Du fühlst dich verantwortlich, du willst anderen etwas mitgeben, dann tue das, ich denke mal es ist für dich wichtig mit Menschen zu arbeiten. Überlege, ob du bei kleinen Kindern anfangen möchtest oder Jugendlichen helfen möchtest auf den Weg zurück zu finden. Beide Dinge haben einen hohen Stellenwert in meinen Augen. Und das Geld? Das wird sich finden, natürlich ist das nicht rosig, aber in welchen Berufszweig ist es denn schon so? ;)
 
Hi mighty,
ich kann gut nachvollziehen, was bei dir so abgeht.
Ich habe mich dieses Jahr auch für's Abitur entschieden. Einfach aus dem Grund, eine gute Basis für meine Zukunft zu haben. Eigentlich hatte ich ja überhaupt keine Lust auf Schule, doch wie soll ich ohne Abi/Studium denn mein Berufsziel Ingenieur erreichen? Hab ich mir gedacht: Beiß halt die 3 Jahre die Zähne zusammen und lern ordentlich für die Schule, dann kannste schön dein Studium anfangen und langsam anfangen mit Arbeit.
In den Ferien habe ich dann nen Ferienjob angenommen, in einer 2Rad Werkstatt Roller repariert etc. Ich habe die "Arbeitsseite" des Lebens kennen gelernt. Viele Leute sagen ja, man soll froh sein, dass man noch in die Schule gehen darf, doch mir hat die Arbeit eine Mio. mal mehr Spaß gemacht, als Schule.
Nach den Ferien hat die Schule wieder angefangen. Und ich muss sagen: Der totale Scheiß! Es macht kein bisschen Spaß, soviele Themen, die mich nicht interessieren usw.
Nach der Schule bin ich dann wieder in die Werkstatt und hab etwas gearbeitet.
Ist ein krasser Unterschied, morgens gelangweilt und angewidert, nachmittags fröhlich, munter mit freude an der Arbeit.

Ich überlege, spiele mit dem Gedanken, die Schule abzubrechen und eine Ausbildung (ob ich dann was finde ist ne andere Sache) in meinem Interessenbereich anzufangen (diesen Interessenbereich konnte ich gut durch meine Hobbys und Praktika herausfinden)

Mein Ziel ist genauso wie bei dir ne Familie mit Frau, nen paar Kids und n Kombi :mrgreen:
Ist dieses Ziel durch Abruch des Abiturs und Anfang einer Ausbildung erreichbar? Kann ich mit einem einfachen Job meine Familie ernähren? Reicht das Geld? Mit dem Abitur bin ich auf der sicheren Seite, ja, aber soll es mir denn egal sein, wie es mir jetzt geht?
Das sind so die Fragen, die sich mir immer und immer wieder stellen.

Ne Lösung hab ich auch noch nicht gefunden :mrgreen:


Was ich dir aber empfehlen kann: Stell dir keine Fragen wie: Bin ich zu alt, kann ich das noch, dies oder das... mach einfach das, was dir gefällt und was dir Zufriedenheit gibt :) .... (Ist wohl aber auch nicht ganz so einfach, sonst würd ichs wohl auch machen...)
 
Also ich denke auch, dass Du Dich im sozialen Bereich umsehen solltest.

Du bist Katholik, also käme als potentieller Arbeitgeber der SKFM für Dich in Frage - hier bei uns in der Gegend sind die z.B. sehr stark vertreten und werden auch gebraucht.

Ich kenne mich mit Deinen Studienrichtungen nicht aus, aber ich könnte mir eine Kombi aus Sozialpädagogik und Psychologie vorstellen - daraus kann man dann doch viel machen. Ich kenne jemanden, der mit dieser Kombi Schuldenberater beim SKFM ist und der sagt, dass er sich das so zwar nie vorstellen konnte in seinem Studium - aber heute geht er in dem Job total auf.
 
Hey mighty, kennst mich noch?

Grad zufällig nach ner Ewigkeit mal wieder ins Forum reingeschaut und ich glaube, ich kann dir ein paar ganz gute Ratschläge geben.

Zunächst:
Immer locken bleiben!
An einer Ausbildung, einem Studium hängt nicht dein ganzes Leben!
Klar wünscht sich jeder, daß man sofort immer die richtigen Entscheidungen im Leben trifft, dazu noch die notwendige Portion Glück hat und alles so kommt, wie man es sich erhofft hat.
Die Realität sieht aber anders aus:
Niemand macht alles richtig, auch große Fehlentscheidungen im Leben gehören einfach dazu!
Das wirklich Wichige im Leben ist, daß man diese Fehler als solche erkennt und daraus Konsequenzen zieht.

Du hast festgestellt, daß dich dein Studium ankotzt und du dir deine zukünftigen Beruf eigentlich nicht vorstellen kannst?
Dann hast du einen deiner großen Fehler erkannt.
Jetzt musst du ihn nur noch korrigieren!
Dafür ist es übrigens vollkommen unerheblich, wieviel Zeit und Energie du bereits dort hineingesteckt hast: Was vergangen ist kannst du nicht mehr ändern!
Du kannst jetzt nur noch dafür sorgen, daß du in Zukunft nicht genauso unzufrieden sein wirst wie im Moment.

Vertrau deinen Gefühlen, vertrau deiner Intuition - und spring ins kalte Wasser!

Klar, du weißt nicht, was du stattdessen machen möchtest und du hast Angst, daß du als Versager abgestempelt werden könntest, hast Sorgen vor den bohrenden Fragen von Freunden und Familie bzgl. deiner Zukunft, da du auf diese Fragen keine Antwort kennst.

Geschenkt! Es geht nicht darum, was andere Leute für dich wollen, es geht darum, daß du glücklich und zufrieden wirst mit deinem Lebensentwurf!

Momentan blockierst du dich vor allem selbst, deine Frustration und deine Sorgen vernebeln dir den Kopf und lassen gar nicht erst zu, daß du in Ruhe nachdenkst und Konsequenzen ergreifst.

Die beste Lösung aus meiner Sicht darum:
Nimm dir ne Auszeit!
Ich rede dabei übrigens nicht von nem 2-Wochenurlaub am Strand, sondern einer richtigen Auszeit mit nem Tapetenwechsel:
Mach 6 Monate lang etwas komplett anderes, evtl. etwas, was du schon immer machen wolltest.
Geh einfach ein halbes Jahr nach Südamerika, wie du es immer mal machen wolltest, belege vor Ort Sprachkurse, arbeite dort im sozialen Bereich, pflanze Bäume im Regenwald, arbeite mit Kindern in Straßenprojekten.

Werf einfach einmal einen Blick auf folgende Seite und schau dich dort mal um, vielleicht findest du etwas, was dich auf den ersten Blick anzieht:
https://www.travelworks.de/

Ist eine Möglichkeit von vielen, du kannst auch nen Work & Travel in Australien/Neuseeland machen, kannst als Backpacker durch Asien reisen.

Wichtig ist nur:
Lass deine alten Sorgen im tagtäglichen Leben hinter dir, verschaffe dir eine gänzlich neue Perspektive und genug Zeit zum Überlegen!

Hinterher kannst du immer noch entscheiden, ob du dein Studium abbrichst, etwas anderes anfängst etc.


Um dich evtl. ein bißchen zu beruhigen:
Ich war in deinem Alter in exakt derselben Situation, mein Studium kotzte mich an, ich wollte in diesem Bereich nicht mein Leben verbringen, wußte aber keine rechte Alternative und traute mich nicht Konsequenzen zu ziehen.
Ich weiß bis heute noch ganz genau, wann und wo und unter welchen Umständen ich die Entscheidung traf mein Studium zu schmeißen und meinem Leben eine neue Richtung zu geben, denn das war damals eine der besten Entscheidungen, die ich je in meinem Leben getroffen habe.
Etwas mehr als zwei Jahre später bin ich glücklicher und zufriedener als ich es jemals gewesen bin und auch wenn die Fragen vor allem der Familie zur Zukunftsplanung immer noch bohren weiß ich, daß ich einfach meinen eigenen Weg gehen muss, da nur mein Weg mich wirklich glücklich macht!

Übrigens leben wir im Jahre 2008, nicht 1808, wie ich gehört habe besteht zumindest formale Gleichberechtigung der Geschlechter und der Mann ist nicht mehr der Versorger und Ernährer, der zwingend ein gesichertes Einkommen haben muss, um die Familie zu ernähren wie noch vor zweihundert Jahren.
Du wirst niemals eine glückliche Familie haben (egal ob mit eigenem Haus und Kombi oder Mietwohnung und Kleinwagen), wenn du mit deinem Leben und Beruf nicht zufrieden bist, also ignorier die Sorgen, die mit "Aber in 20 Jahren..." anfangen, denn du lebst heute und jetzt!
Also tu alles, um das Jetzt in Ordnung zu bringen, dann wird sich auch alles für die Zukunft finden!

Vergiss die Angst und die Sorgen ums Morgen, mache dich frei von dem, was dich bedrückt, nimm dir Zeit und tue dann das, von dem du herausfindest, daß du es wirklich möchtest! Egal, was die Widerstände sein mögen!
Vertrau auf dich selbst!
Viel Erfolg! :)
 
Ich kann mich Taladius Empfehlung nur anschliessen.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass solch eine Auszeit (oder die Zeit des Treiben lassens) extrem gut tut und viele Perspektiven eröffnet.

Dabei ist es wichtig nichts zu planen sondern einfach den Rucksack zu packen.
Wenn der innere Drang da ist den Rucksack schnappen, Kohle abheben und dorthin aufbrechen, wo es Dich hin zieht.

Das sagt sich sicherlich ziemlich einfach aber es funktioniert.
Man braucht dazu noch nicht mal viel Geld. Ein paar hundert Euro reichen für den Anfang für Bus, Bahn oder Flieger und man kommt schon ziemlich weit.
Alles andere ergibt sich. Irgendwo arbeiten für freie Kost und Logis und ein paar Euros am Tag.
Und wenn Dir das nach 3 Tagen zuviel wird, ziehst Du einfach weiter.

Irgendwann kommt der Tag an dem Dir die Erkenntnis kommt wie Dein Leben aussehen kann und was wirklich für Dich wichtig ist.
Zumindest war es bei mir so.
Der Weg ins neue Leben war ein Triumphzug ;)
 
was bringen mir Milllionen auf dem Konto, wenn sich danach keiner mehr an mich erinnert... -.-
was bringt es, wenn sich jemand an dich erinnert? :roll:
du suchst in meinen augen nach irgenteinem sinn im leben. und da es - leider - keinen gibt, wirds natürlich schwer und unmotivierend.
bin in einer ähnlichen situation. gerade 12. klasse und trag mich jeden tag in die schule... wahrscheinlich nicht so extrem wie bei dir, aber allein wenn ich daran denke die nächsten 60 jahre meines lebens in irgenteinem job zu verbringen wird mir schlecht.


Wer keinen Sinn im Leben sieht, ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.
Albert Einstein
 
du suchst in meinen augen nach irgenteinem sinn im leben. und da es - leider - keinen gibt, wirds natürlich schwer und unmotivierend.
Naja, objektiv betrachtet gibt's vllt. keinen Sinn im Leben, weil du eh sterben wirst. Der Sinn des Lebens ist aber ein individuelles Ziel eines jeden Menschen, das er im Leben hat und für das er lebt. Bei mighty scheint das ja eine Familie zu sein, von daher hat er schon seinen Lebensinhalt gefunden. ;)
Die philosophische Erklärung dazu wird mighty als Relistudent sicher besser geben können als ich. ;)
 
könnte ich, die sind aber auch äußerst subjektiv und man muss sie nicht als die eigenen akzeptieren...
bringt jetzt auch nicht viel darüber zu diskutieren, denn wie du schon schriebst, hab ich meinen Sinn im Leben schon gefunden. Das Problem ist nur, der is über nem großen reissenden und gefährlichen Fluss. Ich könnte schwimmen oder ne Hängebrücke bauen oder n fliegendes Dings.


Aber nach der genauen Bauanleitung dafür suche ich noch.
Die Baupläne, die ich bisher hatte, waren irgendwie nicht erfolgreich und ich hab sie auch nich so richtig "lesen" können.



ums mal bildlich auszudrücken :-?
 
Was erwartest du denn von einem Studien- oder Berufsberater? Sollen die jedem, der zu ihnen kommt, direkt an den Augen ablesen was sie können und ihnen einen Ausbildungsvertrag/Studiumsplatz vorlegen! Wie soll denn ein Mensch, welcher dich wenige Minuten kennenlernt dir die Entscheidung für deine Zukunft abnehmen, wenn du das selbst nicht kannst?

Die können dir Vorschläge unterbreiten, Perspektiven aufzeigen. Alle Entscheidungen musst du aber, wohl oder übel, selbst treffen.
 
Ich würde dir auch den Tipp geben, nimm dir die Auszeit. Fliege nach Südafrika, engagiere dich da sogar eventuell. Wenn du dann Abstand von allem hast, kannst du besser darüber nachdenken.

Ansonsten fände ich für dich Sozialpädagogik nicht schlecht, wie schon erwähnt. Und wenn dir so dermaßen viel an Familie und Kindern liegt - wie wäre es dann mit einer späteren Arbeit in einem SOS Kinderdorf? Davon gibt es auch in Deutschland genügend.

Oder ein kirchlich unterstütztes Projekt? In einem Waisenhaus?
 
Wie soll denn ein Mensch, welcher dich wenige Minuten kennenlernt dir die Entscheidung für deine Zukunft abnehmen, wenn du das selbst nicht kannst?

Die können dir Vorschläge unterbreiten, Perspektiven aufzeigen. Alle Entscheidungen musst du aber, wohl oder übel, selbst treffen.


Das is mir alles schon klar.
Ich geh ja da hin, damit die mir ein paar neue Richtungen vorlegen können. Ich geb denen natürlich alles an Information, die ich jetz selbst von mir hab und hoffe, dass die dann irgendwas haben, was ungefähr in das Raster passt.
Dass die mir da nicht meinen Traumberuf hinknallen mit Ausbildungsvertrag is mir auch klar :-?



Bei diesem Sozialpädagogik-Ding fehlt mir irgendwie das Praktische... da muss ich mal nachfragen, in welche Richtungen man da gehen kann, um auch körperlich ein wenig ausgelastet zu sein...
 
Wie lange musst du denn noch studieren? Wenns nur 1-2 Jahre sind dann machs, nachher haste wenigstens was in der Hand. Hast etwas erreicht und fühlst dich nicht als versager bzw wirst so hingestellt.

Ich glaube du hast die Frage schon selbst erkannt und du musst Sie dir auch selbst beantworten. Was willst du denn machen?

Zieh die Sache durch, wenn du erstmal was abbrichst geht es immer nur noch BERG AB

Nach 17 Jahren "Schule" ist es auch eine übermässigschwere Umstellung Arbeiten zu gehen. Du hast noch nie in deinem Leben gearbeitet, denn Zivi zählt ich wirklich. Mein rat werd Lehrer, die haben alle Ihre eigene kleine Welt. In der großen bösen Welt würden Lehrer garnicht überleben.
 
Nach 17 Jahren "Schule" ist es auch eine übermässigschwere Umstellung Arbeiten zu gehen. Du hast noch nie in deinem Leben gearbeitet, denn Zivi zählt ich wirklich. Mein rat werd Lehrer, die haben alle Ihre eigene kleine Welt. In der großen bösen Welt würden Lehrer garnicht überleben.
Wie gut, dass Lehrer nur von 8 - 13 Uhr in der Schule abhängen müssen und sich ansonsten auf die faule Haut legen können. Warum werden wir nicht alle Lehrer, bei solchen Arbeitsbedingungen? :roll:
 
Wie gut, dass Lehrer nur von 8 - 13 Uhr in der Schule abhängen müssen und sich ansonsten auf die faule Haut legen können. Warum werden wir nicht alle Lehrer, bei solchen Arbeitsbedingungen? :roll:

so is es ja nicht die müssen ja auch Ihre Hausaufgaben machen, es ist bestimmt auch keine leichte Arbeit. Aber es ist ne ganz andere als in der freien Marktwirtschaft...